Der Geburtstag von Markgräfin Friederike Louise jährt sich heuer zum 300. Mal. Deshalb wird am Sonntag, 28. September, gefeiert. Vorab erwies schon einmal der Verein für Heimatkunde Gunzenhausen der ehemaligen markgräflichen Sommerresidenz die Ehre und besichtigte die baulichen Zeugnisse im Rahmen seiner „Samstagsexkursionen“.
Die Gemeinde, der Fördervcerien Schloss Unterschwaningen, der Verein der Freunde Triesdorf, das Theater Ansbach, der Historische Verein für Mittelfranken, der Ansbacher Kunstverein und das Ensemble „Galante Fest“ haben das Programm für den Jubiläumssonntag ausgearbeitet, das um 10 Uhr mit einem Konzert des Posaunenchors vor der Kirche beginnt und mit einem Festgottesdienst von Pfarrer Michael Granzin in der ehemaligen Hofkirche fortgesetzt wird. Dabei ist auch die „Markgräfin“ in leibhaftiger Gestalt von Martina Schmidt, zudem spiel an der Orgel Kirchenmusikdirektor i.R. Alexander Serr aus Wald. Zu Mittag gibt es eine Bewirtung in der einstigen Interimskirche. Als Novum gibt es das „Friederike-Louise-Bier“ aus der Forstquell-Brauerei Fürnheim. Der Heraldiker Eugen Schöler aus Schwabach referit um 13.45 Uhr über das Leben der Markgräfin, danach gibt es um 14.45 Uhr eine szenische Lesung von Texten von und über Friederike Louise. Über die Baugeschichte der Hofkirche berichtet um 17 Uhr Christian Eichinger aus Ansbach, dazu gibt es ein Orgelkonzert mit zeitgenössischer Musik von Alexander Serr. Der Eintritt ist für alle Veranstaltungen frei.
Bereits am Samstag, 27. September um 14 Uhr veranstaltet das Gästeführerteam einen Vortrag zur Wiederkehr des Geburtstags von Markgräfin Friederike Louise in der Fürstenloge der Dreifaltigkeitskirche Unterschwaningen zum Thema „Markgräfin Friederike Louise“. Anschließend ist eine Führung durch Kirche und Rundgang durch die ehemaligen Schlossanlagen
(„Barockkirche der besonderen Art und ehemalige markgräfliche Sommerresidenz erleben“).
Treffpunkt: Kirchenvorplatz Unterschwaningen. Anmeldung erwünscht unter Telefon 09836/434.
„Samstagsexkursion“ des Vereins für Heimatkunde
Als einen kompetenten Gästeführer lernten die 35 Mitglieder des Vereins für Heimatkunde Walter Oberhäußer kennen, der sie zwei Stunden über die markgräflichen Geschichte von Unterschwaningen informierte und sie zu den historischen Gebäuden führte. Von der einstigen Sommerschloss-Anlage sind im wesentlichen der langgezogene Marstall geblieben, dazu die Eckpavillons (sie werden von Privatleuten wohnlich genutzt). In einem Trakt sind heute das Rathaus und die Raifffeisenbank untergebracht. Etliche Gebäude, die sich im Besitz der öffentlichen Hand befinden, sind schon saniert (neue Dächer), andere Teile (der Besitz teilt sich auf 20 Eigentümer auf) harren noch der Instandsetzung. Rund vier Millionen Euro sind in den letzten Jahren in die Einrichtung des „Friederike-Louise-Saals“ geflossen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Der Festsaal, der nun für öffentliche und private Veranstaltungen genutzt werden kann, verfügt über eine zeitgemäße technische Ausstattung (Bühne, Beleuchtung) und ein repräsentatives Foyer. Vorsitzender Werner Falk äußerte Bewunderung: „Die Gemeinde hat sich vorbildlich engagiert und damit zu erkennen gegeben, dass sie sich ihrer geschichtlichen Verantwortung bewusst ist.“ Nach und nach geht es jetzt darum die restliche Teile des einstigen Marstalls einer neuen Nutzung zuzuführen. Im Gespräch sind Jugendräume und eine Schaumosterei. Derzeit leben noch eine Familie und zwei Einzelpersonen in den sechs Pavillons des Marstalls, in der einstigen Interiumskirche lagert beispielsweise Baumaterial, auch die Feuerwehr-Löschpumpe von 1894 hat dort ihren Platz.
Die Markgrafenkirche von Leopold Retty ist übrigens am 12. Mai 1743 eingeweiht worden, dem Geburtstag des Markgrafen Carl Wilhelm Friedrich. Er und seine Gemahlin Friederike Louise hatten sich auseinandergelebt. Sie überlebte CWF um 26 Jahre und starb im Unterschwaninger Schloss, das zu ihrer Heimat geworden war nachdem sich der „Wilde Markgraf“ mit anderen Frauen verlustierte.
Einen geselligen Ausklang hatte die „Samstagsexkursion“ im Oberschwaninger Gasthaus Herzog-König. Die nächste Veranstaltung des Vereins ist eine Lesung mit dem Buchautor Walter Langohr („Hurra, wir haben einen Porsche“) am Sonntag, 28. September, um 10 Uhr auf dem Müssighof-Bauhofmuseum.
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