Ab 18. Februar ist die Internetplattform freigeschaltet
Der markgräfliche Hofastronom Simon Marius (1573 – 1624) entdeckte zeitgleich mit Galileo Galilei die vier großen Jupitermonde und publizierte seine Ergebnisse im Jahr 1614 in seinem Hauptwerk Mundus Iovialis, das damit auf 400 Jahre zurückblicken kann. Seine Leistungen würdigt das Simon-Marius-Jubiläum 2014, dessen Kernprojekt das 24-sprachige Marius-Portal www.simon-marius.net ist, das zukünftig alles von und zu Marius zusammen-führt.
Nachdem Galilei ihn des Plagiats bezichtigt hatte, war sein Ruf für Jahrhunderte beschädigt. Erst Anfang des 20. Jahrhunderts wurde klar, dass Marius unabhängig forschte und mathematisch und astronomisch auf dem Niveau von Galilei und Kepler arbeitete. Er war einer der ersten Astronomen weltweit, die sensationelle Entdeckungen am Himmel machten. Daher löste er sich bereits vom mittelalterlichen Weltbild, vertrat aber noch keinen Copernicanismus mit der Sonne im Zentrum, sondern ein geschicktes Zwischenmodell.
Die öffentliche Freischaltung des Marius-Portals am 18. Februar um 10 Uhr im Staatsarchiv Nürnberg ist ein Höhepunkt im SM-Jahr. Zu dem kleinen Festakt sprechen mit Dr. Margit Ksoll-Marcon und Dr. Rolf Griebel die bayerischen Generaldirektoren sowohl der Staatlichen Archive als auch der Staatsbibliothek, was die Bedeutung des Portals markiert. Am Abend des gleichen Tags wird bei der Festveranstaltung in Ansbach der Herausgeber des Marius-Portals, Pierre Leich, über „400 Jahre Jupiterwelt von Simon Marius“ sprechen und am 21. Februar lädt im Simon-Marius-Gymnasium Gunzenhausen der Simon-Marius-Tag (Vortrag Dr. Josef Gaßner: „Was hat das Universum mit mir zu tun?“).
Für den 13. März um 19.30 Uhr ist im Gasthof „Adlerbräu“ in Gunzenhausen vom Verein für Heimatkunde ein Vortrag von Pierre Leich terminiert. Das Thema: „Der Hofastronom Simon Marius im Zentrum des Weltbildstreits des 17. Jahrhunderts“. Den gleichen Vortrag hält Leich übrigens am 14. Mai um 20 Uhr in Weißenburg, Gasthof „Goldener Adler“, ferner am 18. September im Schloss in Ansbach.
Über 34 Vorträge, Ausstellungen und Exkursionen listet das Marius-Portal im Menü an Veranstaltungen auf.
Zu den Kooperationspartnern gehören auch die Stadt Gunzenhausen, der Verein für Heimatkunde Gunzenhausen, das Simon-Marius-Gymnasium, der Philatelistenclub Gunzenhausen, der Frankenbund und der Historische Verein für Mittelfranken.
Neueste Kommentare