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Hetzner Online baut „Silicon Valley“

Stadt Gunzenhausen verkauft sieben Hektar an das Unternehmen

So soll die neue, fünfstöckige Firmenzentrale in H-Form an der Ludwig-Erhard-Straße aussehen. Foto: Helene Wenzel-Jörg, Wenzel Architekten+Ingenieure)

Das ist ein Paukenschlag für Gunzenhausen: Das Onlineunternehmen Hetzner, das zu den größten Webhostern und Rechenzentren-Betreibern in Europa zählt, baut im Industriegebiet Nord eine neue Firmenzentrale. Schon im nächsten Jahr soll damit begonnen werden.  Damit verbunden ist die Standorttreue zu Gunzenhausen, wo die Firma seit vielen Jahren in der Industriestraße ansässig ist.

Bürgermeister Karl-Heinz Fitz ist gelungen, den Eigentümer Martin Hetzner vom Grundstücksangebot der Stadt zu überzeugen. Wie der Rathauschef am Mittwochabend im Stadtrat erklärte, seien die Verhandlungen zielgerichtet verlaufen.  Die Stadt sichert sich damit nicht nur ihren größten Gewerbesteuerzahler, sondern auch einen Betrieb, der 160 hochqualifizierte IT-Arbeitsplätze anbietet und sie in den nächsten Jahren noch aufstocken will.

Das sieben Hektar große Areal von Hetzner. Links oben das Movieworld-Kino. Der Walkmühlgraben teilt die Firmenzentrale (H-Format oben) von den Hallen für Produktion und Logistik.

Das Unternehmen will schon im nächsten Jahr mit dem Bau der Firmenzentrale  beginnen. Im Industriegebiet nahe der B 466 und neben dem Movieworld-Kino wird die kleine Kopie von „Silicon Valley“ entstehen. Die planungsrechtlichen Voraussetzungen sind von der Stadt zu schaffen. Die Aufstellung des Bebauungsplans „Am Strittwasen“ ist am Mittwoch bereits erfolgt. Die Vertreter aller im Stadtrat vertretenen Parteien äußerten sich beim Bekanntwerden der Pläne sehr glücklich, dass eines der innovativsten IT-Unternehmen sich langfristige an die Stadt bindet.

In einer gemeinsamen Presseerklärung von Bürgermeister Karl-Heinz Fitz und Hetzner-Online heißt es:

Hetzner, der in Gunzenhausen ansässige Anbieter von Hosting- und Cloud-Lösungen, gibt den geplan-ten Bau seiner neuen Firmenzentrale in Gunzenhausen bekannt. Das zukunftsweisende Bürogebäude soll im neuen Gewerbegebiet Nord an der Bundesstraße 466 entstehen und Platz für bis zu 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Verwaltung und perspektivisch auch in Produktion und Lager bieten. Hetzner beschäftigt am derzeitigen Hauptsitz in der Industriestraße 25 in Gunzenhausen 160 Mitarbeitende. Aufgrund des schnellen und stetigen Wachstums stieß das Unternehmen im bestehenden Gebäude an seine räumlichen Grenzen und machte sich deshalb auf die Suche nach einem neuen Standort. Nach Gesprächen mit dem Bürgermeister der Stadt Gunzenhausen, Karl-Heinz Fitz, wurden dem Unternehmen verschiedene Grundstücke angeboten, darunter ein sieben Hektar großes Areal östlich des Gewerbegebiets Nord. Die Flächen, die sich dort nicht im Eigentum der Stadt befanden, erwarb die Stadt im letzten Jahr nach jahrzehntelangen Bemühungen von privaten Eigentümern und bot Hetzner schließlich das Areal zum Kauf an. Nach einigen Prüfungen und Verhandlungen entschied sich Hetzner für diesen Grundstückskauf, der nun vom Stadtrat genehmigt wurde.

Parallel dazu fanden und finden Gespräche zwischen Hetzner, Bürger-meister Fitz und den leitenden Mitarbeitern des Bauamtes über die notwendige Bauleitplanung statt. Auch das Wasserwirtschaftsamt und Planer wurden bereits intensiv eingebunden. Der Stadtrat hat nun in seiner Sitzung am 4. September 2024 einen Beschluss für die Aufstellung eines Bebauungsplans gefasst. Die Stadt sowie die Firma Hetzner werden nun gemeinsam mit den Planern und anderen Beteiligten weiter zügig daran arbeiten, Baurecht zu schaffen. Der Baubeginn ist vorbehaltlich der Genehmigungsverfahren für das kommende Jahr geplant.

Der Hetzner Campus soll in moderner, nachhaltiger Bauweise errichtet werden, der sowohl den Umweltbelangen als auch den Anforderungen an ein flexibles, kollaboratives Arbeitsumfeld Rechnung trägt. “Der Hetzner Campus wird weit mehr als nur ein Arbeitsplatz sein”, betont Stephan Konvickova, Geschäftsführer von Hetzner. “Geplant ist die Integration von Familien- und Freizeitangeboten wie zum Beispiel die Möglichkeit der Kindertagesbetreuung und einem großzügigen Fitnessbereich. Wir wollen den Mitarbeitenden ein ganzheitliches Umfeld bieten, in dem sie sich wohlfühlen und ihr volles Potenzial entfalten können”. Hetzner sieht seinen neuen Campus als wichtigen Meilenstein in der Wei-terentwicklung des Unternehmens und als deutliches Zeichen für das langfristige Bekenntnis zum Standort Gunzenhausen.

„Das Projekt Hetzner Campus schafft nicht nur moderne Arbeitsplätze, sondern ist auch ein wichtiger wirtschaftlicher Impuls für die Stadt Gun-zenhausen und die Region. Wir fühlen uns durch die engagierte Unterstützung des Bürgermeisters, der Verwaltung und des Stadtrats bestens aufgehoben“, ergänzt Hetzner-Geschäftsführer Günther Müller. Karl-Heinz Fitz betont die große Bedeutung der strategischen Entwicklung von Hetzner mit der Region Gunzenhausen: „Mitten im Herzen des Fränkischen Seenlands wird die digitale Transformation am Standort Deutschland vorangetrieben. Hetzner bewegt sich schon immer am Puls der Zeit und entwickelt passgenaue digitale Angebote. Mit dem Bau der neuen Firmenzentrale bekennt sich der Gunzenhäuser Global Player zu seiner Heimatstadt. Das Unternehmen investiert in wichtige Schlüssel-und Zukunftstechnologien, die das Leben der nächsten Generation maß-geblich prägen werden. Als nach vorne gewandte Stadt freuen wir uns sehr, dass künftig in unserer Kommune noch mehr innovative und hochqualifizierte Menschen an einer erfolgreichen Zukunft arbeiten werden“.

Hetzner zählt mit mehreren hunderttausend Servern zu den größten Webhostern und Rechenzentren-Betreibern in Europa. Das 1997 gegründete Unternehmen betreibt hochmoderne, energieeffiziente Datacenter-Parks in Nürnberg, Falkenstein/Vogtl. und in Helsinki, Finnland. Darüber hinaus besitzt Hetzner Standorte in Singapur sowie in Ashburn, Virginia und Hillsboro, Oregon, USA. Hetzner bietet ein umfassendes Spektrum an Produkten und Services rund um Webhosting an und erweitert sein mehrfach ausgezeichnetes Cloud-Angebot kontinuierlich. Durch die Kombination aus leistungsstarker Technik zu konkurrenzlos günstigen Preisen, flexiblem Support und erstklassigen Serviceleistungen baut Hetzner seine Marktposition im In- und Ausland stetig aus.

Zur Erklärung: Hosting oder auch Webhosting ist das Anbieten von Speicherplatz und Ressourcen auf einem Server für die Veröffentlichung einer Website im Internet. Dabei werden Websites und andere Online-Anwendungen auf Servern gespeichert, sodass sie über das Internet immer wieder abgerufen werden können.

Bosch baut und baut…

Neuer Wohnkomplex in der Zufuhrstraße entsteht

In der Zufuhrstraße entsteht der Wohnkomplex der Bosch-Holding GmbH. Foto: Falk

Mit der Bosch Holding GmbH in Person ihres Inhabers Patrick Bosch hat die Stadt Gunzenhausen einen Partner, den sich jede Stadt nur wünschen kann. Er ist mutig und hilft der Stadt, die Wohnungsnachfrage zu befriedigen. Allein in den letzten zehn Jahren hat die Firma in der Altmühlstadt etliche Großprojekte realisiert. Sie gilt als vertrauenswürdig beiden investitionsbereiten Käufern.  Die Bosch Holding GmbH besteht aus Architekten, Projektanten, Investment und Hausverwaltung.

Seit dem Spatenstich im November vor einem Jahr hat sich auf der Baustelle viel getan, was unterstreicht, was viele Gunzenhäuser Stadträte voller Stolz sagen: „Was Patrick Bosch in die Hand nimmt, das wird zum Erfolg. Er ist kein Projektant mit leeren Versprechungen, sondern er realisiert seine Pläne in kürzester Zeit.“

Das Projekt in der Zufuhrstraße (neben dem „Juramare“) besteht aus zwei Gebäudekomplexen mit insgesamt 45 Wohnungen zwischen 48 und 117 Quadratmetern.  Außerdem entstehen auf dem 3000 Quadratmeter großen Areal 55 Stellplätze, wobei sich 45 in der Tiefgarage befinden.

Und das nächste Großprojekt steht schon ins Haus: In der Weißenburger Straße baut die Firma an die 60 Wohnungen, bei viele in die Kategorie „Sozialwohnungen“ einzureihen sind.