Keine Chance für Einbahnstraße

Paul Marten, engagierter Bürger aus Gunzenhausen, der schon für die Konzeption des neuen Wohngebiets „Reutberg III“ interessante Perspektiven aufgezeigt hat, die in die akutelle Planung eingeflossen sind, war bei der Bürgerbeteiligung zur Gestaltung der Verkehrssituation in der Weißenburger Straße dabei und hat seine Gedanken im Nachhinein den Mitgliedern des Stadtrats in einem „Offenen Brief“ mitgeteilt:


Am Morgen danach, fragt man sich, hat sich das gestern gelohnt. Die Antwort ist „jein“. Auf der Habenseite steht die Bereitschaft der Stadt beim Problem Weißenburger Straße Öffentlichkeit herzustellen. Dass sich diese Öffentlichkeit in solchem Übermaß zur Geltung bringen würde, hat nicht nur die Veranstalter überrascht. Aber irgendwie war die große Anteilnahme auch zu erwarten, denn die mögliche Verlagerung des Verkehrsaufkommens in die Südstadt hat im Vorfeld viele Gemüter erregt und zu einer Unterschriftenaktion mit deutlicher Sprache geführt. Merkwürdig nur, dass diese Betroffenheit sich nicht in der Präsentation von i.n.s. niedergeschlagen hat, obwohl sie wesentlicher Teil des Gutachtens von 2021 war und defacto heute noch ist.
Womit wir bei einer problematischen Bewertung von i.n.s. sind. Die „Weißnburger“ Straße auf der Folie 25 mag noch als Flüchtigkeitsfehler der Studie durchgehen, aber Nachsicht ist dann fehl am Platz, wenn wichtige Daten falsch sind. Bei der „Variante 3“ auf der Folie 19 werden die Gehwege mit einem Maß von 1,25m angegeben. Diese Folie wurde unverändert präsentiert. Herr Graf gab zu, dass diese Werte unzureichend und damit falsch sind. Tragisch wird dieser laxe Umgang mit wesentlichenRandbedingungen dann, wenn sich Bürger auf diese Vorgaben verlassen und auf ihnen eigene Überlegungen entwickeln. Herr Lutz von der Anwohnergemeinschaft Südstadt hat auf der Grundlage der Maße von i.n.s. ein Modell für die Weißenburger Straße entwickelt, das problemlos zwei Kfz- Fahrspuren zulässt. Diese Vorlage konnte man an dem Abend gleich in den Kuttereimer werfen. Toll!
Des Weiteren bleibt rätselhaft, warum i.n.s. nicht die Möglichkeit ausgelotet hat, durch die Entflechtung des Radverkehrs zwei Kfz-Spuren beizubehalten. Man könnte auf Fachkenntnis im Stadtrat zurückgreifen. Dort gibt es Mitglieder, die empfehlen, das Potential der Route entlang der Promenade und der Stadthalle zu nutzen. Dieser Vorstellung folgend wäre die Variante denkbar, die von einer „Einbahnführung“ des Radverkehrs in die Innenstadt ausgeht und den ausfließenden Radverkehr westlich an der Stadthalle vorbeiführt. Kurz nur ein paar Zahlen für die Richtungstadteinwärts: Gehwege jeweils (2m), Radweg (2,3m), Fahrbahnen Kfz jeweils (3,0m). Daraus resultiert ein Platzbedarf von 12,3m. Die Werte sind variabel.
Zum Schluss ein versöhnliches Fazit: Herr Fitz deutete an, dass die Einbahnregelung wohl keine Chance mehr hat. Der Abend hat sich also gelohnt.

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