Feuriges „Wiener Blut“

Begeistertes Publikum in der Stadthalle Gunzenhausen

Die Operette hat ihre Fans. Das zeigte sich in der Stadthalle, in der reichllich „Wiener Blut“ floss.

Eine Operette sollte abwechslungsreich sein, voller musikalischer Intensität und gewürzt mit einer kräftigen Prise Humor. Inhaltlich wird den Menschen – frei nach dem fränkelnden Martin Luther – regelmäßig „auf´s Maul g´schaut“, es werden Stimmungsbilder gemalt und gesellschaftliche Milieus portraitiert. So auch in der heiteren Operette „Wiener Blut“ von Johann Strauss (Sohn). Das Stück spielt zugegebenermaßen in einer längst vergangenen Zeit, nämlich im kaiserlichen Österreich des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Es geht um den Adel, um Liebeleien des Blauen Bluts und allerlei anderer Irrungen und Wirrungen. Vergangenen Samstag wurde das berühmte Stück vom Ensemble der Wiener Operettenbühne in der gut besuchten Stadthalle gezeigt. Das Publikum bekam nicht nur den ein oder anderen Evergreen präsentiert, sondern erfreute sich an bestens aufgelegten Schauspielerinnen und Schauspielern.

In Wiener Blut geht es um den Schürzenjäger Balduin Graf Zedlau. Er betrügt nicht nur seine Gattin Gabriele mit der Tänzerin Franziska Cagliari, sondern hat zudem ein Auge auf die Probiermamsell Pepi Pleininger geworfen. Gabriele ahnt davon nichts und vermisst beim spießigen Balduin eher das Wiener Blut, die typisch wienerische Lebenslust und Feuer in den Adern. Kammerdiener Josef muss das ausbaden, versucht er doch nicht nur seinen Herrn vor Unheil zu schützen, sondern auch seine heimliche Liebe Pepi Pleininger für sich zu gewinnen. Als Balduins Vorgesetzter, Premierminister von Reuß-Schleiz-Greiz die Bühne betritt, ist das Chaos vorprogrammiert und das Lügengebilde Balduins bricht zusammen.

Gut gelaunt und voller Spielwitz, so präsentierte sich das Ensemble an diesem kurzweiligen Abend. Die Schauspielerinnen und Schauspieler hatten einfach Lust, den Besucherinnen und Besuchern einen netten Abend zu bereiten. Sie zwinkerten und lächelten sich zu, verstanden sich augenscheinlich. So übertrug sich der Spaß und die Leichtigkeit des Spiels schnell auf das Publikum, es wurde viel gelacht und ausgiebig geklatscht. Die Live-Musik des Orchesters der Operettenbühne Wien tat ihr übriges und bescherte einige Ohrwürmer. Spätestens als „Wiener Blut, eig´ner Saft, voller Kraft, voller Glut“ angestimmt wurde, sang oder summte der eine oder die andere lautstark mit. Der typisch österreichische Dialekt tat sein Übriges und sorgte mit oder ohne einem „Glasl Wain“ für Schmunzler. So tanzten Balduin und seine Liebschaften durch die Kulissen, die toll anzusehenden Kostüme stellte das Österreichische Bundestheater. Am Ende von Wiener Blut gab es dann auch noch ein Happy-End und jeder Topf fand auch einen passenden Deckel – darüber soll jedoch nicht zu viel verraten werden.

Nähere Informationen zum Gunzenhäuser Kulturprogramm erhalten Sie unter www.gunzenhausen.info, beim städtischen Kulturamt direkt, oder per Tel. 09831/508 109 bzw. E-Mail an kulturamt@gunzenhausen.de.   

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