Altmühlpromenade wird bis Mai 2023 neu gestaltet
Die alten Fotos von Gunzenhausen zeigen, dass die Altmühl direkt an die westlichen Gebäude verläuft. In der Gestalt wird sich auch die neue Altmühlpromenade präsentieren, deren Ausbau in diesen Tagen beginnt. Wie Thomas Keller, der Leiter des Wasserwirtschaftsamts Ansbach, beim symbolischen Spatenstich erklärte, soll die Maßnahme im Mai 2023 (also rechtzeitig zum 1200-jährigen Stadtjubiläum) fertig werden. Dann haben die Gunzenhäuser und ihre Gäste eine ökologisch gestaltete Altmühl, die auch für die Naherholung eine wichtige Funktion bekommt.
Die Umgestaltung der Altmühl ist der letzte Abschnitt eines Projekts, das seit vielen Jahren läuft und das den Fluss südlich von Gunzenhausen ökologischer gemacht hat. Der 1976 vorgenommene Ausbau mit Begradigung gehört dann der Vergangenheit an. Einheimische und Gäste können dann in der neuen Erlebniszone verweilen. Auf 720 Meter wird die Altmühl verlegt, d.h. sie wird näher an die Stadt herangeführt, wie dies vor 1976 der Fall war und es auch die alten Postkartenansichten zeigen. Ein Kneippbecken wird integriert, im Bereich des Sonnendecks wird das Ufer auf 60 Meter stark abgeflacht. Zudem kann auf einem Steg die neue Insel begangen werden. Von dort aus bieten ein Rundweg und eine Aussichtsplattform eine gute Sicht in das gegenüberliegende Storchenbiotop und die neu gestaltete Altmühl. Das Wasserwirtschaftsamt lässt sich die Maßnahme 1,5 Millionen Euro kosten, die Stadt baut einen neuen Spielplatz und macht den Bereich vor der Stadthalle attraktiver.
Neu angelegt wird eine Fischaufstiegsanlage, so dass die Fische und Kleinlebewesen künftig den Höhenunterschied überwinden können. Die Fische haben somit die Möglichkeit nach Nahrung, Laichplätzen oder einem Schattenplatz in diesem Abschnitt zu suchen. Für die Tier- und Pflanzenwelt wird ein neuer, geschwungener Gewässerverlauf und eine Gewässeraufweitung hergestellt. Es gibt abwechslungsreiche Sohlbreiten und Böschungsneigungen. Es entstehen unterschiedliche Fließgeschwindigkeiten und Lebensräume. Sie sollen die Artenvielfalt fördern.
Voraus gegangen sind 2021 die Maßnahmen für den Hochwasserschutz. Erste Ausbaupläne des Wasserwirtschaftsamts aus dem Jahr 2014 (geplant war eine sichtbare Betonwand) waren zunächst im Stadtrat auf Widerstand gestoßen. Unter Einbindung der Gunzenhäuser Bürger ist die Idee entstanden, die Altmühl wieder in frühere Gestalt an die Stadt heranzuführen. Wie Bürgermeister Karl-Heinz Fitz beim „Spatenstich“ (die Projektleiterin Kerstin Späth hob auf dem Bagger sitzend den ersten Erdaushub vor) erklärte, waren die letzten acht Jahre des Überlegens und Planens für die Stadt vorteilhaft, denn nun ist eine Konzeption entstanden, die der Stadt im Westen ein neues und attraktives Erscheinungsbild liefert.
Landrat Manuel Westphal beglückwünschte die Stadt zu dieser Planung und würdigte den ökologischen Ansatz, der bereits im südlichen Bereich der Altmühl erkennbar ist.
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