Das 76. Jahrbuch des Vereins für Heimatkund im Rathaus präsentiert
Im Rathaus haben Vorsitzender Werner Falk und sein Stellvertreter Werner Mühlhäußer dem Bürgermeister die neue Ausgabe des Jahrbuchs „Alt-Gunzenhausen“ vorgestellt. Karl-Heinz Fitz äußerte sich dabei anerkennend zur Arbeit des Vereins für Heimatkunde Gunzenhausen, der im nächsten Jahr zusammen mit dem Stadtjubiläum auf „100 Jahre Alt-Gunzenhausen“ zurückschauen kann. Die erste Ausgabe ist anlässlich der 1100-Jahrfeier im Jahr 1923 erschienen.
Dass der Stadtarchivar und der Schriftleiter von „Alt-Gunzenhausen“ in der Person von Werner Mühlhäußer identisch sind, das empfindet Vorsitzender Werner Falk als eine glückliche Synthese. So bekomme der Geschichtsverein Zugang zu jungen Autoren, denen der Archivar als Mentor zur Seite stehe und sie ermuntere, die Historie der Stadt in vielen Facetten zu beleuchten. Nicht unerwähnt blieb beim Gespräch im Rathaus die finanzielle Unterstützung der Stadt für den Verein, der inzwischen 310 Mitglieder zählt.
Elf historische Beiträge von zehn Autoren enthält die neue Ausgabe, die seit Weihnachten im Handel erhältlich ist. Zum Stamm der Autoren Werner Somplatzki, der Kreisheimatpfleger für Archäologie, „Die neolithische Siedlung zwischen Sammenheim und Sausenhofen“ nennt sich sein Beitrag. Siglinde Buchner hat sich gleich zwei Themen ausgesucht: die ehemaligen Turmburgen von Dornhausen, Pfofeld und Aha. Sie geht ferner auf die Beziehungen zu den Grafen von Abenberg ein und stellt Agnes Gräfin von Dollnstein vor, eine Patronatsherrin von Aha (1222). Die Johanniskirche von Altenmuhr porträtiert Günter L. Niekel in reicher Illustration. Über die „Taufen Auswärtiger in den Kirchenbüchern von Heidenheim bis zum Ende des Dreißigjährigen Kriegs“ hat Werner Kugler geforscht. Das Studium in den Gunzenhäuser Kirchenbüchern von 1534 bis 1875 war für Werner Mühlhäußer sehr ergiebig, denn er hat eine Reihe von „Jubelhochzeiten“ und somit interessante Hinweise auf die gesellschaftliche Stellung der Frauen in jener Zeit gefunden.
Ebenfalls um eine Hochzeit geht es im Beitrag von Walter Salfner. „Die Hochzeitsgeschäfte des Fünfbronner Pfarrers Seefried“ nennt er sich. Dass es im 19. Jahrhundert auch in Gunzenhausen einen lebhaften Hopfenanbau und Hopfenhandel gab, das schildert Werner Neumann. Bilder der Reformatoren Martin Luther und Phillip Melanchthon hängen in vielen Kirchen Altmühlfrankens, aber Dr. Joachim Schnürle widmet sich vorzugsweise denen, die in der Unterasbacher Michaelskirche zu sehen sind. Nicht von dem einstigen Mesner Emil Witthopf, sondern von dessen Sohn, dem bislang unbekannten Künstler Bernhard Witthopf, handelt der Beitrag von Günter Fürst. „Erfolgsgeschichte der Gunzenhäuser Kultband“ nennt sich der umfangreiche Artikel von Defne Su Islim.
Das Jahrbuch ist für 15 Euro im örtlichen Buchhandel erhältlich. Im Depot des Vereins lagern noch Jahrbücher in größeren Auflagen aus den vergangenen Jahrzehnten. Im Internet sind sie unter „heimatkunde-gunzenhausen.de“ aufgelistet. Der Verein gibt sie zu einem Sonderpreis von fünf Euro ab. Anfragen können an den Vorsitzenden gerichtet werden.
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