Gedanken zur Konfirmation
Drei Pfarrer unterhielten sich, wie sie die Tauben aus ihren Kirchtürmen verjagen könnten. Der eine schaffte sich ein Gewehr an, bekam aber Ärger mit den Umweltschützern. Der zweite fing die Tiere ein, setzte sie am Stadtrand aus. Als er aber heimkam, waren die Vögel längst wieder da. Der dritte erklärte stolz: „Ich habe das Problem gelöst. Alle Tauben sind fort!“ Seinen verdutzten Kollegen erklärte er: „Ich habe sie konfirmiert.“
Die meisten jugendlichen Kirchenmitglieder lassen sich noch konfirmieren. Aber dann sieht man sie für Jahre nicht mehr im Gotteshaus. Dabei bemühen sich die Pfarrerinnen und Pfarrer nach kräften, ein ansprechendes Kursprogramm zusammenzustellen. Sie organisieren Konfirmandentage und – freizeiten mit viel Spaß und Spannung, eine wohl vorbereitete Feier im Gottesdienst. Natürlich müssen die Heranwachsenden auch etwas lernen. Bei der Konfirmation, die oft am Weißen Sonntag stattfindet, sollen sie sich zu Christus bekennen und damit das Taufversprechen ihrer Eltern und Paten durch ihr freies Ja bekräftigen. Doch nur wer sich in Bibel und Gesangbuch auskennt, kann sich dann auch entscheiden.
Früher war die Konfirmation eine Art Übergangsritual zum Erwachsenwerden. Die jungen Menschen verließen kurz darauf die Schule, ergriffen einen Beruf, galten als Erwachsene. Heute soll die Konfirmandenzeit die Heranwachsenden ein stückweit begleiten auf ihrem Lebensweg, soll ihnen Orientierung und Geborgenheit vermitteln. Natürlich gibt es heute mehr Ablenkungs- und mehr Freizeitmöglichkeiten als früher und die Geistlichen können die religiöse Gleichgültigkeit vieler Eltern nicht ausgleichen. Doch sollten wir uns umgekehrt nicht zum Clown unserer Religionsschüler oder Konfirmanden machen. Es geht um die ernste, entscheidende Frage, woran die Heranwachsenden ihr Herz hängen wollen.
DR. CHRISTIAN FUCHS, Pfarrer
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