Eindruckvolle Erinnerungen an die Flucht nach dem Krieg
Albert Zimmer, Edith Richter, Renate Pfaffenritter und Hildegund Königsmann berichteten von ihren Erlebnissen im Zuge der Vertreibung. Rechts Bürgermeister Fitz und Vorsitzender Dr. J. Danowski. F. Falk
Die Zeitzeugen der Vertreibung aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten gibt es bald nicht mehr. Diejenigen, die sich noch erinnern können, sind heute meist über 85 Jahre alt. Zu ihnen gehören Hildegund Königsmann (aus Insterburg/Ostpreußen stammend), Albert Zimmer (aus Steinau in Schlesien), Renate Pfaffenritter (aus Wehlau in Ostpreußen) und Edith Richter (aus Stolpe/Pommern) . Sie erzählten auf einer Gedenkveranstaltung der Landsmannschaft der Ost- und Westpreußen, Danziger und Pommern im Haus des Gastes von der Vertreibung ihrer Familien. Die Flucht aus dem Osten in die Kleinstädte an der Altmühl und im Hahnenkamm war für viele ernüchternd. Und zwar nicht nur wegen der Umstände der Aufnahme hierzulande, sondern auch wegen der Perspektiven, die sich ihnen in der vorwiegend landwirtschaftlich geprägten Umgebung boten.
Dr. Jürgen Danowski (78), der Vorsitzende der Landsmannschaft, war früher Rechtsanwalt in Gunzenhausen und lebt seit vielen Jahren in Ansbach, wo er eine elfköpfige Kanzlei aufgebaut hat, der er auch heute noch als Senioradvokat zur Seite steht. Er dankte den Zeitzeugen für ihre detaillierten Schilderungen und überreichte ihnen je einen herrlichen Frühlingsblumenstrauß. Ralf Loos (Sausenhofen) unterstützte die Präsentation in technischer Hinsicht. Abschließend scharten sich die Gäste, darunter Bürgermeister Karl-Heinz Fitz, um das kalte Büfett mit Unterschwaninger „Schwannenbier“.
Vor 80 Jahren, am 7. Mai 1945, unterzeichnete Generaloberst Alfred Jodl im Obersten Hauptquartier der Alliierten Expeditionsstreitkräfte in Reims um 2.41 Uhr morgens die Kapitulationsurkunde. Die bedingungslose Kapitulation des Deutschen Reiches trat tags darauf am 8. Mai in Kraft. Der größte Krieg der Menschheitsgeschichte fand in Europa sein Ende. Die Landsmannschaft der Ost- und Westpreußen, der Danziger und Pommern veranstaltet deshalb am 9. Mai, um 18.30 Uhr im Haus des Gastes einen Erinnerungsabend.
Die Folgen des Zweiten Weltkrieges waren unabsehbar, auf der großen Weltbühne, wie auch für Millionen Einzelschicksale. Millionen Menschen fanden den Tod, Millionen Menschen trugen körperliche wie psychische Verletzungen davon. Politisch wurde die Welt neu geprägt und viele Auswirkungen sind heute noch spürbar.
Zeitzeugen, die von der schrecklichen Zeit dieses Krieges und seinem Ende noch berichten können, werden immer rarer und schon in naher Zukunft wird es keine Zeitzeugen mehr geben, die darüber berichten können, wie es ihnen erging als die Bomben fielen, sie ihre Heimat verlassen mussten und sie vom Kriegstod von Familienangehörigen, von Verwandten und Freunden erfuhren.
Mit jedem Zeitzeugen stirbt Erinnerung und deren kostbares Wissen, wie man diese schrecklichen Erfahrungen verarbeiten und überwinden kann. Bald werden auch diese Stimmen verstummen.
Damit diese Stimmen nochmal Gehör bekommen, veranstaltet die Landsmannschaft der Ost-und Westpreußen, der Danziger und Pommern am 9. Mai 2025 einen Erinnerungsabend im Haus des Gastes, um dem Ende des Zweiten Weltkrieges zu gedenken.
An diesem Abend werden Zeitzeugen berichten, wie sie die Flucht und das Ende des Krieges im Kindesalter erlebt haben. Hierbei sind bizarr anmutende Geschichten zu hören. Als Flüchtlingskinder aus Ostpreußen im Bayerischen Wald einquartiert wurden, wurden sie von gleichaltrigen heimischen Kindern betastet, um festzustellen, wo ihre Hörner auf dem Kopf seien, denn die Evangelischen seien ja mit dem Teufel.
Gerade für die jüngeren Generationen werden diese Vorträge bedeutungsvoll sein, denn kaum jemand kann sich heute vorstellen auf Strohbetten zu schlafen oder sitzend im Türrahmen für die Schule zu lernen, weil es für eine mehrköpfige Familie nur einen einzigen Tisch gab. Beheizte Schlafzimmer waren die Ausnahme. Kaum jemand kann sich heute noch vorstellen, Wasser an einem Brunnen zu holen, den Eimer ins Haus zu tragen, um dort am Holzofen das Wasser zu erwärmen oder in den Wald zu gehen, um dort Reisig zu holen, um die spärliche Bleibe im Winter zu heizen oder Briketts mit in den Schulunterricht zu bringen, damit das Klassenzimmer geheizt werden kann. Eine heiße Dusche oder ein heißes Bad – heute eine Selbstverständlichkeit – war früher fast eine Sensation, denn das gab es einmal in der Woche, meistens samstags. Es badeten mehrere Personen im gleichen Wasser. Gut gefüllte Kühlschränke gab es nicht, ja es war nicht einmal selbstverständlich, daß man nach einer Mahlzeit satt vom Tisch aufstand. Schulbücher gab es nach dem Krieg auch kaum oder gar nicht, denn diese wurden von den Alliierten eingezogen, da diese oft kriegsverherrlichende Propaganda oder Stempel mit Reichsadler und Hakenkreuz enthielten.
Schließlich gibt es einen Augenzeugenbericht über den Bombenangriff auf Dresden. Vorgesehen sind vier Vorträge von je 10 Minuten. Im Anschluß an jeden Vortrag gibt es die Möglichkeit, Fragen zu stellen.
Der Bürgermeister der Stadt Gunzenhausen, Herr Fitz, hat dankenswerter Weise die Schirmherrschaft für diese Vortragsveranstaltung übernommen, die am Freitag, 9. Mai, um 18.30 Uhr im Markgrafensaal des Haus des Gastes am Dr. Martin Luther- Platz 4 in Gunzenhausen stattfindet.
Alle Interessierten, ob groß oder klein, ob jung oder alt sind zu dieser Veranstaltung eingeladen. Im Anschluss gibt es Getränke und die Möglichkeit für weitere Gespräche und Gedankenaustausch.
8. Mai 1945 – der Krieg ist zu Ende. Vertriebene erinnern sich
Vor 80 Jahren, am 7. Mai 1945, unterzeichnete Generaloberst Alfred Jodl im Obersten Hauptquartier der Alliierten Expeditionsstreitkräfte in Reims um 2.41 Uhr morgens die Kapitulationsurkunde. Die bedingungslose Kapitulation des Deutschen Reiches trat tags darauf am 8. Mai in Kraft.
Der größte Krieg der Menschheitsgeschichte fand in Europa sein Ende.
Die Folgen des Zweiten Weltkrieges waren unabsehbar, auf der großen Weltbühne, wie auch für Millionen Einzelschicksale. Millionen Menschen fanden den Tod, Millionen Menschen trugen körperliche wie psychische Verletzungen davon. Politisch wurde die Welt neu geprägt und viele Auswirkungen sind heute noch spürbar.
Zeitzeugen, die von der schrecklichen Zeit dieses Krieges und seinem Ende noch berichten können, werden immer rarer und schon in naher Zukunft wird es keine Zeitzeugen mehr geben, die darüber berichten können, wie es ihnen erging als die Bomben fielen, sie ihre Heimat verlassen mußten und sie vom Kriegstod von Familienangehörigen, von Verwandten und Freunden erfuhren.
Mit jedem Zeitzeugen stirbt Erinnerung und deren kostbares Wissen, wie man diese schrecklichen Erfahrungen verarbeiten und überwinden kann. Bald werden auch diese Stimmen verstummen.
Damit diese Stimmen nochmal Gehör bekommen, veranstaltet die Landsmannschaft der Ost-und Westpreußen, der Danziger und Pommern am 9. Mai 2025 einen Erinnerungsabend im Haus des Gastes, um dem Ende des Zweiten Weltkrieges zu gedenken.
An diesem Abend werden Zeitzeugen berichten, wie sie die Flucht und das Ende des Krieges im Kindesalter erlebt haben. Hierbei sind bizarr anmutende Geschichten zu hören. Als Flüchtlingskinder aus Ostpreußen im Bayerischen Wald einquartiert wurden, wurden sie von gleichaltrigen heimischen Kindern betastet, um festzustellen, wo ihre Hörner auf dem Kopf seien, denn die Evangelischen seien ja mit dem Teufel.
Gerade für die jüngeren Generationen werden diese Vorträge bedeutungsvoll sein, denn kaum jemand kann sich heute vorstellen auf Strohbetten zu schlafen oder sitzend im Türrahmen für die Schule zu lernen, weil es für eine mehrköpfige Familie nur einen einzigen Tisch gab. Beheizte Schlafzimmer waren die Ausnahme. Kaum jemand kann sich heute noch vorstellen, Wasser an einem Brunnen zu holen, den Eimer ins Haus zu tragen, um dort am Holzofen das Wasser zu erwärmen oder in den Wald zu gehen, um dort Reisig zu holen, um die spärliche Bleibe im Winter zu heizen oder Briketts mit in den Schulunterricht zu bringen, damit das Klassenzimmer geheizt werden kann. Eine heiße Dusche oder ein heißes Bad – heute eine Selbstverständlichkeit – war früher fast eine Sensation, denn das gab es einmal in der Woche, meistens samstags. Es badeten mehrere Personen im gleichen Wasser. Gut gefüllte Kühlschränke gab es nicht, ja es war nicht einmal selbstverständlich, daß man nach einer Mahlzeit satt vom Tisch aufstand. Schulbücher gab es nach dem Krieg auch kaum oder gar nicht, denn diese wurden von den Alliierten eingezogen, da diese oft kriegsverherrlichende Propaganda oder Stempel mit Reichsadler und Hakenkreuz enthielten.
Schließlich gibt es einen Augenzeugenbericht über den Bombenangriff auf Dresden. Vorgesehen sind vier Vorträge von je 10 Minuten. Im Anschluß an jeden Vortrag gibt es die Möglichkeit, Fragen zu stellen.
Der Bürgermeister der Stadt Gunzenhausen, Herr Fitz, hat dankenswerter Weise die Schirmherrschaft für diese Vortragsveranstaltung übernommen, die am Freitag, den 9. Mai 2025 um 18:30 Uhr im Markgrafensaal des Haus des Gastes am Dr. Martin Luther Platz 4 in Gunzenhausen stattfindet.
Alle Interessierten, ob groß oder klein, ob jung oder alt sind zu dieser Veranstaltung eingeladen. Im Anschluß gibt es Getränke und die Möglichkeit für weitere Gespräche und Gedankenaustausch.
Der Falk-Report wird ständig mit Nachrichten aus dem politischen und gesellschaftlichen Leben in der Stadt Gunzenhausen und Altmühlfranken aktualisiert.
Mein Tipp: Speichern Sie ihn in Ihren "Favoriten" ab. Dann haben Sie jederzeit bequemen Zugang zu den neuesten Meldungen.
Der “Falk-Report” kann und will nicht die Tageszeitung ersetzen, denn er ist nicht auf die Verbreitung von tagesaktuellen Nachrichten fixiert.
Der Report will natürlich politische Botschaften aussenden, aber nicht nur. Ein Schwerpunkt liegt auf der Präsentation der guten Ideen, die Menschen aus Altmühlfranken haben.
Herausgeber Werner Falk will als Vorsitzender des Vereins für Heimatkunde Gunzenhausen das Geschichtsbewusstsein der Menschen in der Region fördern und empfiehlt daher "Alt-Gunzenhausen", das Jahrbuch des Vereins. Wer sich dem Verein anschließen will, ist gerne willkommen.
This website uses cookies to improve your experience while you navigate through the website. Out of these cookies, the cookies that are categorized as necessary are stored on your browser as they are essential for the working of basic functionalities of the website. We also use third-party cookies that help us analyze and understand how you use this website. These cookies will be stored in your browser only with your consent. You also have the option to opt-out of these cookies. But opting out of some of these cookies may have an effect on your browsing experience.
Necessary cookies are absolutely essential for the website to function properly. This category only includes cookies that ensures basic functionalities and security features of the website. These cookies do not store any personal information.
Any cookies that may not be particularly necessary for the website to function and is used specifically to collect user personal data via analytics, ads, other embedded contents are termed as non-necessary cookies. It is mandatory to procure user consent prior to running these cookies on your website.
Neueste Kommentare