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Der Aufstieg des IS und die USA

Von der Brutalität und Grausamkeit der IS-Kämpfer

Wir hören seit fünfzehn Jahren Begriffe und Namen aus den islamischen Ländern, die stellvertretend stehen für den politischen Umbruch und die militärischen Auseinandersetzungen in dieser permanenten Krisenregion.  Dass die Vereinigten Staaten tief verwickelt sind in den Terror, das belegt der zweifache Pulitzer-Preisträger Joby Warrick in seinem neuen Buch „Schwarze Flaggen“, das im Theiss-Verlag erschienen ist.   Er wertet ihm zugänglich gewordene Geheimdienstinformationen aus. Der Reporter der „Washington Post“ liefert eine packende Reportage. Wer das Buch liest, versteht die Welt besser.

Osama bin Laden ist weltweit sicher der bekannteste „Freiheitskämpfer“ des Islams. Ihm wird der Angriff auf das Empire Staates Building in New York vom 11. September 2001 zugeschrieben, aber es gibt noch weit brutalere Typen, die den islamischen Feldzug führen. Beispielsweise Abu Mus’ab az-Zarqawi (ein unberechenbarer Schlägertyp), Abu Muhammad al-Magdisi (der Theoretiker) oder Abu Bakr-al-Baghdadi (der Dschihadistenchef).

Die Länder des einstigen britisch-französischen Protektorats der zwanziger Jahre sind bis heute nicht zur Ruhe gekommen. Die Nahostregion ist ein Pulverfass geblieben. Die von den Briten geschaffene Enklave Transjordanien (heute:  Königreich Jordanien)  hat sich zwar unter der Ägide von König Hussein und seinem Nachfolger und Sohn Abdullah II.  aus dem direkten Kriegsgeschehen weitgehend heraushalten können, aber gebrodelt hat es dort immer. In den zwanziger Jahren waren die Ischwan-Rebellen im Land, in den sechziger Jahren die palästinensischen Guerillas und in den achtziger Jahren formierten sich Gruppen gegen die „Feinde des Islam“.  Es war der jordanische König, der 1999 rund 2500 Gefangene begnadigte, darunter Zarqawi, der als „Scheich der Schlächter“ in die Annalen Eingang fand.

Autor Warrick schildert an seinem Beispiel, wie in der Region immer wieder „Führer“ auftreten, die in ihrer Persönlichkeit sehr unterschiedlich strukturiert sind, aber eines gemein haben: die Brutalität des Kampfes gegen die Feinde des Islam und jene, die sich dafür halten. Zarqawi war im jordanischen Gefängnis Al-Dschafr. „Er ist der geborene Anführer“, diagnostiziert der Gefängnisarzt schon nach kurzer Zeit. Nach seiner Entlassung zog er nach Pakistan und Afghanistan, wo er bereits von 1989 bis 1993 zu den Helfern von Osama bin Laden gehörte. Später ging er als Al-Qaida-Kämpfer in den Irak. Es war zu der Zeit, als die Amerikaner glaubten, Freiheit und Demokratie in den Irak bringen zu müssen und US-Außenminister Povell am 5. Februar 2000 im UN-Sicherheitsrat meinte,  der Welt  den Nachweis von Massenvernichtungswaffen im Irak liefern zu können. Selbst die CIA wusste damals schon, dass das nicht stimmte. Das ignorante Vorgehen der USA gegenüber dem Irak und seiner Kultur ließ die US-Soldaten nicht als Befreier erscheinen. Zarqawi gelang es, im Irak ein Terrornetzwerk aufzubauen und Hass zwischen Sunniten und Schiiten zu schüren. Im Irak ein Chaos anzurichten, das war sein Ziel. Er hat es erreicht. Und auch in Jordanien wollte er den Machabarat (Geheimdienst) vernichten. Immer kannte Zarquawi nur ein ehrgeiziges Ziel: Sein Name sollte neben dem von Osama bin Laden stehen.

2004 gingen die grausamsten Fotos um die Welt, als Zarqawi den 22-jährigen Amerikaner Nick Berg sozusagen vor den Augen der Welt hinrichtete. Die Enthauptung signalisierte die ganze Grausamkeit der Islamkämpfer. Damit allerdings hatte er selbst unter den Islamisten die Grenzen überschritten.  Er verlor an Zustimmung und selbst die eigenen Leute nannten ihn einen „irren Verbrecher“. Als ihm  der CIA nach dreijähriger Jagd auf die Spur kam, da überlebte er einen Bombenangriff am 7. Juni 2006 bei Bagdad nicht. Mit ihm eliminierten die Besatzer einen der gefährlichsten Islamkämpfer, zugleich aber mussten im Irak-Krieg 4200 US-Soldaten ihr Leben lassen und 32000 wurden verwundet.  Und es starben 20-mal mehr irakische Zivilisten.

Natürlich hatte der Irak nach dem Abzug der Amerikaner keinen Frieden. Bis heute wird dort gekämpft. Nur die religiösen Fanatiker heißen nicht mehr Osama bin Laden oder Zarqawi.  Unter den Dschihadisten tun sich immer wieder neue fanatische Glaubenskämpfer hervor. Zum Beispiel Abu Bakr-al-Baghdad. Er formte den „Islamischen Staat“ und droht seinen Gegnern: „Ich zerteile ihre Körper, zerstückele sie vollständig.“  Aber die gemäßigten Kräfte kommen gegen die Hardliner nicht an. Selbst der ägypthische Präsident Abd al-Fattah as-Sisi, in seinem Land gewiss kein Heiliger, distanziert sich  heute von der „Tradition des Abschlachtens“  und hält den IS für „satanisch“.                 WERNER FALK

„Schwarze Flaggen“ – Der Aufstieg des IS und die USA“ von Joby Warrick, 388 Seiten, ISBN 978-3-80623477-0, Theiss-Verlag, 22,95 Euro.

 

 

Erdel: Gegen nationalistische Tendenzen!

FDP-Politiker: „Froh sein, dass sich Europa so gut entwickelt hat“

„Es ist der Markenkern der FDP, dass sie sich an der Zukunft orientiert und nicht an der Vergangenheit.“ Auf der Wahlkreisversammlung der Liberalen in Ansbach erteilte der ehemalige Bundestagsabgeordnete Rainer Erdel jeglichen Renationalisierungsbestrebungen eine klare Absage: „Nicht nur TTIP, auch die Telekommunikation gehört zur Globalisierung.“ Er rät davon ab, Angst zu vertreiben und Horrorszenarien zu inszenieren.

Rainer Erdel mahnt, die europäischen Errungenschaften nicht aufs Spiel zu setzen.

„Für uns alle hat mit der Präsidentschaft von Donald Trump ein spannendes Jahr begonnen“, erklärte Rainer Erdel, der seit zwei Jahren Bürgermeister der 5600-Einwohner-Gemeinde Dietenhofen ist. Angesichts von „Brexit“ und drohendem „Frexit“ sowie den Dauerkapriolen aus dem Weißen Haus in Washington vor zunehmenden Renationalisierungsversuchen erteilte er der landläufigen Meinung eine klare Absage, früher sei alles besser gewesen. „Wir wollen froh sein“, so der Politiker, dass sich Europa so gut entwickelt hat“.  Die Probleme der Zeit könnten nur gemeinsam gelöst werden. Der neue amerikanische Präsident gebe täglich Anlass zu neuer Sorge, gleichwohl müßten Deutsche und Europäer den Dialog suchen. Die USA suchten eine neue Rolle im geopolitischen Spiel. Das könne auch eine Chance für Europa sein.

Abstoßend sei das Spiel, das der bayerische Ministerpräsident seiner Partei und den Wählern biete. „Er steht“, so Erdel, gleichsam wie ein Patron über dem Wettkampf zweier Minister, die seine Nachfolger werden wollen“. Er versuche, mit einem imaginären Gefühl von Stärke die wesentlichen Dinge im Land zu übertünchen. Die Menschen in Bayern, die die Grundwerte der Humanität leben, verdienten Anerkennung und keine Häme.

Erdel forderte in seiner Rede vor den Liberalen aus den Landkreisen Ansbach und Weißenburg-Gunzenhausen im Ansbacher Gasthaus „Zur Windmühle“ dazu auf, den unternehmerisch tätigen Menschen zu helfen statt sie zu blockieren: „Wir leben gut von der Infrastruktur, die unsere Väter geschaffen haben, aber heute dauern Verwaltungsprozesse viel zu lange, so dass Projekte oft erst nach Jahrzehnten Baureife erlangen.“

Der Ansbacher FDP-Kreisrat äußerte sich auch zur Krise der „ANRegiomed“ und hielt den Verantwortlichen vor, die Entwicklung auf dem Krankenhaussektor über Jahre hinweg einfach ignoriert zu haben. „Wir erlebten in den letzten vierzig Jahren einen Quantensprung in der Medizin und der bleibt nicht ohne Auswirkung auf die medizinische Betreuung in unserem Landkreis“, äußerte Erdel. Die Mobilität der Menschen sei viel größer als früher. Nur 48 Prozent der Patienten aus dem Kreis Ansbach gingen in die drei Krankenhäuser in Ansbach, Dinkelsbühl und Rothenburg sowie in die Praxisklink Feuchtwangen, die andere Hälfte suche sich die Klinik anderswo. Die Patienten könnten sich heute im Internet umfassend über diagnostische und therapeutische Angebote informieren. Erdel sprach sich dafür aus, die kommunale Zusammenarbeit mit der benachbarten Hohenlohe-Region zu verstärken.

Kritisch sieht der praktizierende Landwirt die 1,6 Millionen Euro teure PR-Kampagne der  Bundesumweltministerin Barbara Hendricks: „Dahinter steckt ein starkes Verhetzungspotenzial. Unsere Landwirte werden diffamiert. Nicht jeder Bauer hat Schuld an verpestetem Grundwasser.“ Er verkennt  aber nicht, dass dort Probleme auftreten, wo 4,6 Großvieheinheiten auf einem Hektar gehalten werden, beispielsweise im norddeutschen Emsland.

Ein Wahlprogramm mit durchaus regionalen Aspekten kündigte der FDP-Bundestagskandidat Johannes Dallheimer an.

WERNER FALK

Kulturmacherei führt auf „Satans Spielfeld“

Dr. Ute Cohen stellt ihren regional verankerten Roman  vor

Am 21. März, um 19.30 Uhr findet auf Einladung des Vereins »Die Kulturmacherei« im Restaurant »Das Hafner« in Gunzenhausen eine Buchpräsentation mit Dr. Ute Cohen statt. Ihr Anfang Februar im österreichischen Septime-Verlag erschienener Roman „Satans Spielfeld“ spiegelt das klassische Lolita-Motiv. Aufgrund der – autobiografisch inspirierten – Bezüge zur Region Altmühlfranken (sie ist in Heidenheim und Westheim aufgewachsen) und einer an Autoren wie Thomas Bernhard geschulten Poesie der Gewalt lässt sich das Buch dem jungen Genre des »Bösen Heimatromans« zuordnen.

Die Autorin Dr. Ute Cohen  ist in Heidenheim und Westheim aufgewachsen. Sie lebt heute in Berlin. Foto: Tan Kadam

Zusätzlich zum Vortrag einzelner Textpassagen diskutiert Dr. Ute Cohen mit dem Publikum über ihre literarische und sozialpolitische Agenda. Literaturgeschichtlich stellt der Roman einen Einschnitt dar – aus weiblicher Perspektive wurde das Motiv der Kindfrau bisher nicht erzählt. Sozialpolitisches Ziel ist es, Missbrauch in all seinen Facetten, seiner Perfidie und Brutalität im öffentlichen Bewusstsein zu verankern und potenzielle Opfer aufzuklären und zu schützen.

Moderiert wird die Veranstaltung von der Literaturwissenschaftlerin Kristy Husz M.A.

Zum Buch:
Die zwölfjährige Marie wächst in den Siebzigerjahren auf dem bayerischen Land auf. Bäuerliche Rohheit und dumpfe Obrigkeitshörigkeit prägen die Dorfgemeinschaft. Die Eltern, gefangen in einer zerrütteten Ehe und belastet mit Geldsorgen, sehen in der Tochter die Erlöserin aus dem eigenen Elend. Kleinbürgerliche Enge und der Druck des Elternhauses lassen das empfindsame, begabte Kind Zuflucht im Katholizismus und in Tagträumen finden. Als Marie eines Tages Sabine und Nicole, die Töchter des schillernden Architekten Fred Bauleitner, kennenlernt, bricht ihre Einsamkeit auf. Ungezwungenheit und Sorglosigkeit locken Marie aus ihrem Kokon. Sie befreit sich von der elterlichen Schwere, entdeckt eine Welt, die moralinsaure Beschränkung gegen freigeistige Leichtigkeit tauscht. Marie riecht, schmeckt, genießt eine dunkel geahnte pubertäre Erregtheit. Der Vater ihrer Freundin, getrieben von den eigenen Schatten, webt ein Gespinst aus Verführung, Vaterliebe und Macht, aus dem sich Marie nicht mehr zu entreißen vermag. Sexualität wird zum brutalen Kernstück einer Verbindung, die sich loslöst von moralischen Wertungen, hinabblickt in menschliche Abgründe. Aus dem Strudel von Gewalt und psychischer Manipulation scheint es für Marie nur einen Ausweg zu geben.
Zur Autorin: Ute Cohen (geb. 1966 in Oettingen) ist in Markt Heidenheim und Westheim aufgewachsen. Sie studierte Linguistik und Geschichte in Erlangen und Florenz. Berufliche Stationen in amerikanischen Unternehmensberatungen in Düsseldorf und Frankfurt und einer internationalen Organisation in Paris folgten. Freiberuflich konzentrierte sie sich ab 2003 auf Konzeptentwicklung und Kundenkommunikation.

REMA spendete für Kinderschicksale

1500 Euro für den guten Zweck gegeben

Die Vereinsführung von Kinderschicksale Mittelfranken e. V. besuchte die REMA Fügetechnik GmbH in Haundorf, um einen Spendenscheck entgegenzunehmen. Wie schon im Jahr zuvor hatten die REMA-Mitarbeiter im abgelaufenen Jahr auf ihre Weihnachtspräsente verzichtet, um das dafür veranschlagte Budget einem guten Zweck zufließen zu lassen. Die Geschäftsleitung verdoppelte erneut den Betrag, so dass den beiden Vorsitzenden Birgid Schwenk und Cristine Wägemann ein Scheck über 1.500 Euro überreicht werden konnte. Als kleines Dankeschön erhielt das Unternehmen eine große von Kindern mitgestaltete Dankesurkunde mit zahlreichen Fotos sowie Fuß- und Handabdrücken.

„Uns ist wichtig, dass soziale Einrichtungen und Initiativen in der Region unterstützt werden. Im vergangenen Jahr haben wir an den Hospitzverein Gunzenhausen gespendet, im Internet sind wir auf die Kinderschicksale Mittelfranken aufmerksam geworden und haben gemeinsam beschlossen, Ihnen das Geld zukommen zu lassen“, erklärte Christian Eggmayer (Vertriebsinnendienst) stellvertretend für die Belegschaft. Der 2002 gegründete Verein unterstützt schwer behinderte und kranke Kinder sowie deren Eltern, finanziert – voll oder teilweise – Hilfsmittel und Therapien, die nicht von den Kassen übernommen werden.

Vor der offiziellen Scheckübergabe beantworteten die Vorsitzenden die zahlreichen Fragen der REMA-Mitarbeiter. So erfuhren diese, dass dem Verein durchschnittlich ein Jahresbudget von rund 60.000 – 80.000 Euro zur Verfügung steht. Nicht viel, wenn man weiß, dass allein eine Delfintherapie für ein Kind mit 15.000 Euro zu Buche schlägt. „Umso dankbarer sind wir für so großzügige Spenden, wie die Ihre“, versicherte Birgid Schwenk. Grundvoraussetzung für eine Prüfung der Unterstützungswürdigkeit, erklärten die Vorsitzenden, sei immer die Offenlegung des Einkommens bzw. der Vermögensverhältnisse. Noch immer trauten sich viele Eltern nicht, notwendige Hilfe in Anspruch zu nehmen, beklagte die ehrenamtlich tätigen Frauen. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter http://www.kinderschicksale-mittelfranken.de/

Ein inklusiver Seniorenfasching

Inklusiven Seniorenenfasching gibt es am Unsinnigen Donnerstag, den 23. Februar, im Bistro des Müßighofs in Absberg.

Ab 14 Uhr startet die Party für ältere Menschen mit und ohne Behinderung. Bei Musik, Tanz, Sketchen und Darbietungen von Vereinen aus der Region dürften Faschingsfreunde auf ihre Kosten kommen. Natürlich gibt es auch wieder leckere Kaffee und Kuchenspezialitäten. Der Eintritt ist frei.

Unser Foto ist im letzten Jahr aufgenommen worden. Ähnlich stimmungsvoll und ausgelassen wollen die „Absberger“  am 23. Februar feiern.

Die Kreismeisterschaft im Reiten

In fünf Turnieren ging es um Wertungspunkte

Auch im vergangenen Jahr haben die Reitvereine in der Region eine Kreismeisterschaft unter der Schirmherrschaft von Landrat Gerhard Wägemann ausgerichtet. An fünf Turnieren in Ellingen, Weißenburg, Gunzenhausen und Oberhochstatt ritten die Reiterinnen und Reiter in den Disziplinen Dressur und Springen um Wertungspunkte. Nun konnten die Kreismeister des Jahres 2016 geehrt werden.
Im Casino des Reitvereins Weißenburg begrüßte der Vorstand des Weißenburger Vereins Markus Roth die anwesenden Reiterinnen und Reiter. Roth ließ zusammen mit dem Organisator der Kreismeisterschaft Hubert Schweinesbein die vergangene Session Revue passieren. Erstmalig war auch der Reiterhof Altmühlsee in Wald bei Gunzenhausen an der Kreismeisterschaft beteiligt. Aber auch an den beiden Turnieren in Ellingen, am Turnier in Weißenburg und Oberhochstatt wurden Wertungsprüfungen abgehalten. Leider konnte in diesem Jahr das Turnier des Reitvereins in Treuchtlingen aufgrund einer akut ansteckenden Krankheit nicht durchgeführt werden, weshalb es hier keine Punkte für die Kreismeisterschaft zu holen gab. Die Treuchtlinger Vorstandschaft versicherte allerdings, sich bei der kommenden Meisterschaft
wieder zu beteiligen.
Am erfolgreichsten zeigte sich der RSV zur Freiheit Oberhochstatt und die Familie Schweinesbein. Sowohl Antonia als auch ihre jüngere Schwester Lena Schweinesbein konnten in ihrer Schwierigkeitsklasse den Kreismeisterschaftstitel holen. Lena gewann die E-Tour in Dressur und Springen und dominierte dabei die Konkurrenz klar: Bei vier Starts im Springen verließ sie viermal als Siegerin den Parcours. Zweite wurde Luisa Auernheimer (PSG Ellingen) vor Lena Kirsch (RV Treuchtlingen).
Antonia Schweinesbein konnte die L-Tour im Springen vor Nathalie Ulbrich (RV Treuchtlingen) für sich entscheiden. Daniela Hager (PSG Ellingen) wurde Dritte. Spannend war auch in diesem Jahr der Kampf um den Wanderpokal in der A-Tour Dressur, der unter zwei Weißenburger Reiterinnen ausgemacht wurde. Hannah Welscher und Maya Hubert(beide RV Weißenburg) wechselten sich immer wieder an der Spitze ab. So kam es zum letzten Turnier in Oberhochstatt zum Finale. Das konnte Maya Hubert für sich entscheiden und wurde somit Kreismeisterin. In der A-Tour Springen setzte sich Lisa Treiber (PSG Ellingen) als Siegerin in allen Prüfungen durch. Den zweiten Platz teilten sich Hannah Welscher (RV Weißenburg) und Carolin Winkler (RV Treuchtlingen).
Organisator Hubert Schweinesbein bedankte sich abschließend bei allen Mitorganisatoren der Kreismeisterschaft, vor allem auch bei Christine Roth, die auch in diesem Jahr die Ehrenpreise spendete. Sein Dank gilt auch den teilnehmenden Reitsportlern und Ausrichter der Turniere. Für das nächste Jahr wünscht sich Schweinesbein eine noch zahlreichere Beteiligung an der Kreismeisterschaft. Landrat Wägemann hat bereits zugesagt auch im Jahr 2017 die
Schirmherrschaft zu übernehmen.
Die neue Session startet schon bald: Das erste Wertungsturnier ist bereits am 18. März bei der PSG Ellingen. Anmeldungen können bereits über die Homepage des Reitvereins Weißenburg erfolgen oder aber persönlich an einem Wertungsturnier. Weitere Informationen: http://www.reitverein-weissenburg.de

Naturpark sucht die Lamm-Königin

Junge Frauen können sich jetzt als Repräsentantin  bewerben

Die amtierende Königin Gabriela Eckstein. Jetzt können sich junge Frauen um ihre Nachfolge bewerben. Foto: NPA

Wenn am 20. und 21. Mai 2017 die Herden des „Altmühltaler Lamms“ wieder durch Mörnsheim auf die Weide getrieben werden, werden sie nicht nur vom Schäfer und einem prominenten Schirmherren aus der Politik geführt: Eine charmante junge Dame in Tracht und Krone begleitet als „Altmühltaler Lamm“-Königin den fröhlich-festlichen Zug. In den vergangenen zwei Jahren füllte Gabriela Eckstein das Amt aus, nun suchen der Landschaftspflegeverband Kelheim VöF e.V. und der Verein der Hüteschäfer im Naturpark Altmühltal e.V. ihre Nachfolgerin. Noch bis 7. März 2017 haben junge Frauen aus dem Naturpark Altmühltal die Gelegenheit, sich um die Krone zu bewerben.

Der Lammauftrieb ist im Naturpark Altmühltal weit mehr als eine stimmungsvolle Tradition. „Die Schafbeweidung“, erklärt Schäfer Erich Neulinger, „sorgt dafür, dass die typische Kulturlandschaft unserer Gegend mit ihren Wacholderheiden erhalten bleibt.“ Ohne die Schafe würden die Talhänge zuwachsen und ein wichtiger Lebensraum für seltene Arten ginge verloren. Als Vorsitzender des Vereins der Hüteschäfer im Naturpark Altmühltal e.V.  entscheidet Neulinger bei der Wahl der neuen „Altmühltaler Lamm“-Königin mit. Ihm ist wichtig, dass die Bewerberinnen Interesse an der Kultur- und Naturlandschaft des Altmühltals mitbringen. „Etwas Vorwissen aus der Landwirtschaft oder der Schäferei wäre natürlich optimal“, ergänzt der Schäfer.

Auch für die „Altmühltaler Lamm“-Produkte sollte die Repräsentantin sich begeistern. Schließlich sind die Schafherden nicht nur vierbeinige Landschaftspfleger, sondern liefern außerdem ein regionales Qualitätsprodukt, wie Christoph Würflein, der Geschäftsführer des Naturpark Altmühltal, betont: „Das ‚Altmühltaler Lamm’ ist ein kulinarisches Markenzeichen des Naturpark Altmühltal und gehört zu den bekanntesten Regionalmarken in Deutschland. Veranstaltungen wie der ‚Altmühltaler Lamm’-Auftrieb in Mörnsheim, die ‚Altmühltaler Lamm’-Erlebnistage am Waldgasthof Geländer oder der ‚Altmühltaler Lamm’-Abtrieb in Böhming sind echte Besuchermagneten, die jedes Jahr mehrere Tausend Gäste anziehen.“ Und deren Augen sind natürlich auch auf die „Altmühltaler Lamm“-Königin gerichtet. Die junge Frau sollte deshalb eine selbstsichere und sympathische Ausstrahlung besitzen. Sie sollte Freude daran haben, vor vielen Leuten aufzutreten und auch ein paar Worte zu sprechen. Neben den Terminen in der Region gehören Auftritte auf nationalen Messen zu ihren Aufgaben. Das „Königinnen-Zubehör“ und die Verpflegung auf Veranstaltungen werden gestellt, außerdem werden die Fahrtkosten erstattet.

Die „Altmühltaler Lamm“-Königin wird jeweils für zwei Jahre gewählt. Noch bis 7. März können sich junge Frauen aus der Region, die bereits volljährig sind, einen Führerschein besitzen und über ein Auto verfügen, für das Amt bewerben. Die Bewerbung sollte ein Foto, einen kurzen Lebenslauf und eine Erklärung, warum man das Amt übernehmen möchte, enthalten. Bewerberinnen senden ihre Unterlagen einfach an den Landschaftspflegeverband Kelheim VöF e.V., Donaupark 13, 93309 Kelheim oder per Email an info@altmuehltaler-lamm.de. Weitere Informationen gibt es unter Tel. 09441/207-7325 oder unter www.naturpark-altmuehltal.de/lammkoenigin.

Ein Betrieb mit innovativen Ideen

 MdL Westphal besuchte den Brothof Strauß

Auf dem Gruppenbild (von links): Peter Hussendörfer, Bürgermeister Friedrich Amler, Bürgermeister Günter Obermeyer, Manuel Westphal MdL, Reiner Strauß

Biologisch, regional und innovativ – drei Aspekte, die den Brothof Strauß treffend beschreiben und außerdem drei Aspekte, die auch den Landtagsabgeordneten Manuel Westphal neugierig gemacht haben. Aus diesem Grund hat der Stimmkreisabgeordnete für Ansbach-Süd, Weißenburg-Gunzenhausen den Biolandwirt Reiner Strauß in Burgsalach besucht und sich über seinen Betrieb informiert.

1995 hat Reiner Strauß die Landwirtschaft seines Vaters in der Juragemeinde übernommen. Da seine Frau und er überzeugt sind von einer vollwertigen, gesunden Ernährung und bereits Erfahrungen damit mitbrachten, stellten sie die Landwirtschaft auf Ökolandbau um. Auf 19 Hektar Fläche baut die Familie Strauß Getreide und Kartoffeln an. Außerdem besitzen sie rund 120 Bergschafe sowie einige Schweine.

„Unsere Produkte stammen alle komplett aus dem Ökolandbau. Auch die Tiere werden mit den eigenen Erzeugnissen gefüttert. Das Fleisch wird regional verarbeitet und auch das Getreide, das wir zusätzlich zu unserem Angebauten kaufen, stammt von Biolandwirten aus der Region. Die vollwertige Ernährung ist meiner Familie und mir sehr wichtig“, erklärt Reiner Strauß während er den Abgeordneten über seinen Hof führt. Auch der Burgsalacher Bürgermeister Friedrich Amler, der Nennslinger Bürgermeister Günter Obermeyer sowie der CSU-Ortsvorsitzende Volker Satzinger sowie Peter Hussendörfer, Mitglied im CSU-Ortsverband, begrüßten den Abgeordneten in der Juragemeinde.

Das Getreide wird in der eigenen Bäckerei verarbeitet. Und auch die Wurst und das Fleisch vermarktet Reiner Strauß über den eigenen Betrieb. So ist der Brothof Strauß auf vielen Märkten in der Region vertreten. Man kann die vollwertigen Produkte aber auch im Hofladen in Burgsalach oder im Rathaus-Café in Weißenburg kaufen.

„Unsere Region profitiert letztlich von solchen innovativen, regionalen Vermarktern. Es freut mich, dass wir in unserer ländlichen Region Betriebe wie den Brothof Strauß haben“, stellt Westphal während der Besichtigung fest.

Acht Mitarbeiter beschäftigt Strauß in seinem Betrieb. Auch seine Frau sowie die drei Kinder helfen fleißig mit. Im Brothof Strauß kann man auch eine Ausbildung zum Bäcker absolvieren. Derzeit befindet sich ein Auszubildender im Betrieb.

Strauß zeigt seinem Besuch außerdem noch die 2016 eröffnete Kulturscheune. „Unseren alten Rinderstall haben wir in den vergangenen Jahren zu einem Veranstaltungsraum umgebaut. Einmal im Monat bieten wir hier vielfältige, kulturelle Veranstaltungen an – vom Kabarett bis zum Theaterstück. Sonntags ist das Kultucafé dann geöffnet. An den anderen Tagen kann die Scheune auch für private Veranstaltungen, Firmenevents oder Seminare gemietet werden“, so der Biolandwirt.

Die Familie Strauß hat die Kulturscheune mit viel Liebe zum Detail umgebaut. Vor allem die Einrichtung zeigt sich in einem rustikalen, aber gleichzeitig modernen Stil. Ein Geheimtipp für kulturelle Veranstaltungen, aber auch für alle, die einen passenden Veranstaltungsraum suchen, verdeutlicht auch Westphal während der Besichtigung.

Doch damit noch lange nicht genug. Reiner Strauß hat sich bereits im vergangenen Jahr zum Erlebnisbauer zertifizieren lassen ‒ eine Initiative, die das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten unterstützt. Sein Biobauernhof bietet somit ein Ausflugsprogramm für Kindergärten und Schulklassen an. Derzeit besucht er zudem eine Fortbildung für Landerlebnisreisen.

„Ideen hätte ich noch viele, aber die Umsetzung ist schon zeitintensiv und sollte ja auch Hand und Fuß haben. Es macht auf jeden Fall Spaß, verschiedene Konzepte zu entwickeln ‒ wie zum Beispiel die Kulturscheune ‒ und dann auch zu sehen, dass es funktioniert“, beschreibt Reiner Strauß seinen Betrieb

Auch der Abgeordnete Manuel Westphal zeigt sich begeistert: „Der Brothof Strauß ist ein gutes Beispiel, wie mit innovativen Ideen zukunftsfähige Projekte im ländlichen Raum entstehen können. Die Kombination aus Landwirtschaft, Bäckerei und die eigene Vermarktung der Produkte geht bei Reiner Strauß in Burgsalach auf. Besonders spannend fand ich auch die Zertifizierung als Erlebnisbauernhof, was nochmal einen anderen Anspruch an seine Landwirtschaft stellen wird.“

Malerhandwerk aus Tradition bei Lautner

Landrat besuchte den Weißenburger Handwerksbetrieb

Schon bei der Einfahrt auf das Firmengelände sieht man, dass bei dem Malerbetrieb Lautner Wert auf Ästhetik gelegt wird. Das Firmengebäude wartet im modernen Stil auf und selbstredend wurden auch beim Anstrich Akzente gesetzt. Empfangen wurde die Abordnung des Landkreises von Firmeninhaber
Thomas Lautner, der während eines offenen Gespräches Einblicke in sein Unternehmen gewährte.
Im Jahr 1959 übernahm Lautners Vater den Malerbetrieb von seinem Lehrmeister Max Bader, der zu seiner Zeit ein bekanntes Handwerksunternehmen aufgebaut hat. Damals mit nur einem Lehrling ausgestattet erhielt die Firma stetig neue Aufträge, sodass die Chance genutzt wurde, ein neues Firmengelände in der Weißenburger Altstadt zu erschließen.

Der erste Unternehmensbesuch des Jahres führte Landrat Gerhard Wägemann und die Wirtschaftsförderung des Landkreises in einen Handwerksbetrieb. Bei der Firma Maler Lautner in Weißenburg konnte er neben einer Betriebsbesichtigung auch Fakten über die aktuelle Lage erfahren.

Eine alte Kriegsruine wurde deshalb im Jahr 1966 beseitigt und eine neue Malerwerkstatt entstand. Einige Jahre später trat der jetzige Firmenchef ins Unternehmen ein, indem er eine Lehre begann und diese mit einem Staatspreis abschloss. Die Nachfolge für die mittlerweile etablierte Malerei war somit gesichert, womit im Jahr 1996 der nächste Schritt in der Firmengeschichte eingeleitet werden konnte. Aufgrund wachsender Auftragslage und steigender Mitarbeiterzahlen entschied sich Thomas Lautner für den Neubau einer Werkstatt im Industriegebiet südlich von Weißenburg, welche bis heute der Stammsitz des Betriebs ist.
Den Erfolg des Unternehmens, das mittlerweile 18 Maler beschäftigt und jährlichein bis zwei Azubis einstellt, sieht Lautner vor allem darin, dass die eigenen Kompetenzen breit aufgestellt sind. Neben dem klassischen Industrieanstrich oder dem Anstrich von Wohnhäusern führt die Malerei auch aufwändige Fassadengestaltungen an denkmalgeschützten Gebäuden durch. „Unsere Aufträge sind zu jeweils einem Drittel privater oder gewerblicher Natur sowie Aufträge aus öffentlicher Hand.“, erläuterte Lautner. Dem etabliertenKundenstamm kommen stetig Neukunden aufgrund von positiver Mund-zu- Mund-Propaganda hinzu, was laut Lautner auch die effektivste Methode zur Kundengewinnung darstellt. Vor allem durch die Niedrigzinsphase der Banken und dem damit verbundenen Bauboom gehen derzeit zahlreiche Aufträge ein. Und genau hier liegt der eigentliche Hund begraben, denn aufgrund der steigenden Auftragslage nimmt der Bedarf an ausgebildeten Fachkräften zu, welche mittlerweile aber schwer zu bekommen sind. Der Fachkräftemangel sei
Lautner zufolge vor allem im Handwerk zu spüren, was ihm auch in seiner Funktion als stellvertretender Innungs-Obermeister immer wieder zu Ohren kommt. „Obwohl ein Handwerker gutes Geld verdient, entscheiden sich die meisten Jugendlichen für ein Studium oder den klassischen Bürojob.“, so seine Feststellung. Eine Chance sieht der Firmeninhaber deshalb auch bei den
neuzugewanderten Flüchtlingen, bereits zwei Männer haben Praktikas in seiner Malerei absolviert.
Eine weitere Anmerkung, welche Lautner im Gespräch mit dem Landrat anbrachte, ist die Vergabegrenze bei öffentlichen Ausschreibungen. Aufgrund der niedrigen Ansetzung dieser Grenze sind Kommunen oftmals zu überörtlichen, öffentlichen Ausschreibungen gezwungen, obwohl es in der Region genügend Handwerksbetriebe gäbe. Somit gehen kommunale Aufträge oftmals an Firmen von weit außerhalb des Landkreises und Lautner plädierte deshalb für eine Ausweitung der freihändigen Vergabe. Mit der erst kürzlich vorgenommenen Erhöhung dieser Grenzen wirkt der Freistaat diesem Sachverhalt bereits entgegen.
Bei der abschließenden Betriebsbesichtigung erläuterte Thomas Lautner noch seine Bemühungen für besseren Arbeitsschutz in seinem Betrieb, welche sich in bestimmten Fortbildungen für Mitarbeiter sowie in allgemeinen Umweltschutzmaßnahmen zeigen. „Es ist sehr positiv zu beurteilen, wenn Unternehmer sich Gedanken um die Sicherheit ihrer Mitarbeiter machen.“, stellte Wägemann fest und bedankte sich anschließend für die interessanten Einblicke.

Dörfer stehen auf der Förderliste

Neue Auswahlrunde für kleinere Dorferneuerungsprojekte

Das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten hat die erste Antragsrunde im Jahr 2017 für Dorferneuerungs- und Infrastrukturprojekte, die aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) gefördert werden, gestartet. „Eine Antragstellung ist ab sofort wieder möglich. Der erste Zeitraum endet am 31.03.2017“, teilt der Landtagsabgeordnete Manuel Westphal mit.

Mit der Förderung soll Kommunen mittels staatlicher Zuschüsse geholfen werden, Dorferneuerungs- oder Infrastrukturprojekte umzusetzen, wie zum Beispiel die Errichtung von Gemeinschaftshäusern oder der Bau von Dorfplätzen und Wegen. Mit diesem Förderprogramm können Investitionen zwischen 25.000 und 1,5 Millionen Euro mit einem Fördersatz von 60 Prozent bezuschusst werden.

„Rund 17 Millionen Euro stehen für den neuen Antragszeitraum zur Verfügung. Anträge können ab jetzt beim Amt für Ländliche Entwicklung in Ansbach gestellt werden“, erklärt der Abgeordnete.

Gemeindeteile mit bis zu 2000 Einwohnern können von der Dorferneuerung profitieren, außer es ist eine Städtebauförderung anhängig. Sollen Infrastrukturprojekte in der Flur gefördert werden, muss der aus dem Projekt Nutzen ziehende Gemeindeteil kleiner 10.000 Einwohner sein. Wichtig ist, dass mit den Projekten erst nach der Bewilligung begonnen wird.

„Auch in unserer Region kommt die ELER-Förderung gut an. So konnte zum Beispiel der Umbau des alten Schulhauses in der Gemeinde Haundorf zu einer Begegnungsstätte für die Dorfgemeinschaft durch diese Fördermittel erfolgen“, verdeutlicht Westphal.