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Büchlein soll Mut machen

Flüchtlinge als Autoren: „Flucht in ein neues Leben“

Stellten im Landratsamt Ansbach das Buch „Rahil – Flucht in ein neues Leben“ vor (von links): Die Autoren Hans Emmert und Moneer Ballish sowie Landrat Dr. Jürgen Ludwig. Foto: Landratsamt Ansbach/Fabian Hähnlein

Moneer Ballish flüchtete vor einigen Jahren mit seiner Familie aus Syrien. Er fand im Landkreis Ansbach eine neue Heimat und in Hans Emmert aus Schillingsfürst nicht nur einen Sprachlehrer, sondern auch einen Förderer seiner künstlerischen Tätigkeit. Jetzt haben die beiden Männer, die zu Freunden wurden, gemeinsam ein Buch geschrieben: „Rahil – Flucht in ein neues Leben“. „Das Buch greift ein wichtiges Thema unserer Zeit auf in einer Art und Weise, die auch Kinder und Jugendliche gut nachvollziehen können“, sagte Landrat Dr. Jürgen Ludwig bei der Vorstellung im Landratsamt Ansbach.

Hans Emmert hat das künstlerische Talent von Moneer Ballish schnell erkannt und früh gefördert. Die ersten Motive, berichtete er, waren noch sehr von der Fluchterfahrung geprägt. „Aus den Bildern tropfte die Angst heraus.“ Im Laufe der Zeit entstanden viele weitere Bilder, auch freundlichere, dazu Ausstellungen und Projekte, beispielsweise mit Schülern. Auch im Landratsamt Ansbach sind aktuell wieder Bilder von Moneer Ballish zu sehen. Ob es nun Landschaften sind oder Gesichter, ob es düstere Stimmungen sind oder farbenfrohe Kompositionen, ein Lichtblick findet sich fast immer.

Mut machen soll auch das Büchlein über Rahil, sagten Ballish und Emmert. Alle Kinder, unabhängig von Herkunft und Hautfarbe, seien gleich wertvoll. Sie empfehlen „Rahil“ für Kinder ab acht Jahren. „Auch wenn die Geschichte von Rahil traurig ist, so ist die Wahrheit doch viel schmerzhafter“, stellte Moneer Ballish fest. Zu finden ist in dem Buch neben einer Vokabelliste auch ein Plätzchenrezept, das in der Geschichte vorkommt.

Mit Blick auf die aktuellen Entwicklungen in seinem Heimatland Syrien meinte der Künstler: „Vielleicht ist jetzt ein guter Anfang möglich.“ 14 Jahre in ständiger Angst und ohne einen geregelten Tagesablauf hätten in der gesamten Bevölkerung ihre Spuren hinterlassen. „Die Menschen sind verletzt, aber es gibt Hoffnung.“ Kurz nach den Umstürzen schrieb Ballish in eine Kurznachrichtengruppe mit Freunden und Bekannten unter anderem diesen hoffnungsvollen Satz: „Ich habe die Sonne gesehen.“