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Sommerfest begeisterte

Regens Wagner: Bewohner in das Programm eingebunden

Gesamtleiter Dr. Hubert Soyer begrüßte die Teilnehmer.

„Feuer und Flamme“, unter diesem Motto stand der diesjährige Gottesdienst, mit dem das Sommerfest von Regens Wagner Absberg traditionell eröffnet wurde. Unter der Leitung von Pfarrer Christoph Witczak aus Gunzenhausen, der für seinen im Urlaub befindlichen Absberger Kollegen Gerhard Grössl den Gottesdienst abhielt, wurde nicht nur die Bedeutung von Feuer und Flamme in Form von Licht und Wärme thematisiert, sondern auch die übergeordnete Bedeutung des „Hendiadyoins“. Den griechischen Fachbegriff, bei dem viele Besucher wohl eher eine Verbindung zum Smartphone vermutet haben dürften, erklärte Gesamtleiter Dr. Hubert Soyer bei seiner Begrüßung im Anschluss an den Gottesdienst. In der Rhetorik und Linguistik bezeichnet er eine Stilfigur, die einen Begriff durch die Verbindung zweier ähnlicher Begriffe beschreibt. „Feuer und Flamme stehen für Begeisterung. Begeisterung ist eine ganz intensive Form von Freude, die immer mit Aktivität verbunden ist“, so Soyer. „Wir brauchen keine Fanatiker, wir brauchen begeisterte Menschen. Wenn die zusammenkommen, dann wirkt ihre Begeisterung gemeinsam“ und schlug damit eine Brücke zum Sommerfest. Denn dieses sei, so Soyer, ohne Begeisterung und Enthusiasmus vieler beteiligter Menschen nicht möglich.

Wer Regens Wagner kennt, weiß, dass bei der Organisation und Ausrichtung des Sommerfestes stets auch Bewohner und Bewohnerinnen aktiv eingebunden sind. So erzählten und zeigten während des Gottesdienstes Menschen mit und ohne Behinderung was sie persönlich begeistert, wofür sie „brennen“, sei es ein Fußballverein, Kunst, Musik oder die Kirche. In den Absberger Werkstätten wurden musikalische Darbietungen des Veeh-Harfen-Ensembles beklatscht und auch in Kunstworkshops entstandene Bilder bewundert. Gleichzeitig konnten sich Interessierte in den Arbeitsgruppen umsehen und sich über die dort geleistete Arbeit informieren. Viel Beifall fand auch das traditionelle Freundschaftsspiel zwischen dem „FC Regens Wagner Absberg“ und Jugendlichen der DJK Obererlbach vor stattlicher Zuschauerkulisse.

Es sind viele Faktoren, die zur Beliebtheit des Sommerfestes beitragen. Da wären zum einen die leckeren Speisen, die viele Menschen im Anschluss an den Gottesdienst in das große Festzelt lockten. Es sind jedoch besonders die vielen Eindrücke und Begegnungen, die das Sommerfest bei Regens Wagner Absberg so schön und liebenswert machen. „Wie heißt du?“, fragt ein Bewohner einen ihm unbekannten Besucher und startet damit einen Dialog, in dem sich beide besser kennenlernen. An der großen Strohballenkletterburg unterhalten sich im Schatten der Obstbäume Eltern, deren Kinder auf den Ballen herumtollen. Ein paar Meter weiter lassen sich die in der Therapie eingesetzten Esel und Alpakas aus nächster Nähe beobachten und sogar streicheln. Geduldig beantworten die Tierführer/-innen Fragen kleiner und großer Tierfreunde. Kleine Mädchen lassen sich ihr Gesicht kunstvoll verzieren, andere Kinder versuchen ihr Geschick beim Armbrustschießen. Aus dem Festzelt dringt zünftige

Blasmusik von der Walder Dorfmusik, die bereits beim Gottesdienst aufspielten. Während die einen am Gebäckstand leckere Torten und Kuchen als Nachtisch in Empfang nehmen, zeigen andere zufrieden ihre an der Losbude erworbenen Gewinne. Am Seelsorgestand stellen Besucher beim lockeren Quiz ihr Wissen in Bezug auf die Einrichtung, als auch ihr Bibelwissen unter Beweis. Derweil ist Gesamtleiter Dr. Hubert Soyer unermüdlich auf dem Gelände unterwegs, besucht jeden Stand und bedankt sich bei den dort eingesetzten Mitarbeitern. Vor allem aber sucht beziehungsweise findet er fast zwangsläufig das Gespräch mit Bewohnern und deren Angehörigen. Denn zu allererst ist das Sommerfest bei Regens Wagner Absberg ihr Fest.

Im Biergarten vor dem Festzelt treffen wir Margot van Malland mit ihrer Tochter Fiona, die bereits seit 22 Jahren bei Regens Wagner in Absberg lebt. Auf das Fest angesprochen sagt sie: „Das Sommerfest ist einfach grandios. Es gibt so viel zu sehen und man trifft viele liebe Menschen. Ich fühl mich hier im Schlossbereich natürlich etwas mehr Zuhause als am Müßighof, wo das Fest ein anderes Flair hat. Ein großer Vorteil für uns hier: Sollte Fiona hier einen Anfall bekommen, dann kann ich mit ihr einfach auf die Gruppe gehen – die ist ganz große Klasse“, sagt van Malland und fügt hinzu: „Ich kenne sehr viele Mitarbeiterinnen und bin wahnsinnig zufrieden. Das, was die hier für mich und meine Tochter machen, das ist mit Geld eigentlich nicht zu bezahlen.“

Der „Jagdkünstler“ wird 70

Dr. Jörg Mangold ist ein gebürtiger Pappenheimer

Er zählt zu den bekanntesten Jagdmalern unserer Zeit und hat sich auch als Autor sowie als Streiter für eine bodenständige, der Ethik und der Waidgerechtigkeit verpflichtete Jagd einen Namen gemacht. Die Bezeichnung „Jagdkünstler“ passt in ihrem besten Sinne kaum für jemanden so gut wie für ihn: Dr. Jörg Mangold.

Der Arzt ist ein Sohn des in Altmühlfranken unvergessenen Pädagogen, Kunsterziehers, Malers und Patrioten Heinrich W. Mangold.  Das „Multitalent“ ist seit etlichen Jahrzehnten in Niederbayern ansässig. In diesen Tagen feiert Jörg Mangold seinen 70. Geburtstag. Eine gute Gelegenheit, sein Schaffen zu würdigen.

Was hat der Mann nicht schon alles gemacht: Unzählige Bilder gemalt, Bücher und Artikel geschrieben, Kalender gestaltet, Vorträge gehalten, im Fernsehen und bei Veranstaltungen moderiert, bei Malseminaren sein Wissen weitergegeben und, und, und… Sogar als ein die Prominenz „derbleckender“ Kabarettist war er auf Bühnenbrettern zu sehen.

Und dennoch ist er vor allem auch eines: Jäger. Nicht zuletzt auch daraus bezieht seine Kunst ihre Kraft. Das Geheimnis dahinter hat er selbst einmal so formuliert: „Zu den eifrigsten Lesern im (…) Buch der Natur gehören zweifellos wir Jäger“.

Was er selbst dabei „erschaut“ und „erahnt“, versucht er durch sein Schaffen anderen zu vermitteln. Viele Menschen hat er damit erfreut und wird dies hoffentlich noch lange tun. Im letzten Jahr hat er es beispielsweise getan, als Werke seines Vaters in der Pappenheimer Kunstscheune präsentiert wurden – und zwar zusammen mit seiner Schwester, der Weißenburger Apothekerin und früheren Zweiten Bürgermeisterin Almut Binkert.

JOSEF M. BLOCH von der Redaktion “ jagderleben.de“

20000 Euro für Festspiele

 Westphals Einsatz hat sich gelohnt

Das Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst hat über Mittel aus dem Kulturfonds für Projekte bis 25.000 Euro entschieden.  „Gemeinsam mit Bürgermeister Dieter Rampe habe ich mich auch dieses Jahr für eine Förderung des Kulturfonds für die Altmühlsee Festspiele eingesetzt. Unser Einsatz hat sich gelohnt: Die Altmühlsee Festspiele erhalten 2019 einen Zuschuss von 20.000 Euro“, freut sich Westphal.

Der Abgeordnete ergänzt: „Die Altmühlsee Festspiele finden in diesem Jahr zum 15. Mal in Muhr am See und an weiteren Spielorten statt. Vom 13. Juni bis zum 21. Juli 2019 können Kulturliebhaber an besonderen Festspielorten Konzerte, Musicals und Theateraufführungen genießen. Die Festspiele haben sich mittlerweile zu einem überregionalen Highlight im Veranstaltungskalender der Region etabliert, deswegen freue ich mich sehr über die Unterstützung des Freistaats.“

Aus dem Kulturfonds können kulturelle Investitionen und Projekte gefördert werden wie Laienmusik und Musikpflege, zeitgenössische Kunst und Museumsarbeit, aber auch Theater, Archive, Bibliotheken und Literatur. Die Vorhaben sollen grundsätzlich von überregionaler, zumindest aber von überörtlicher Bedeutung sein. In der ersten Runde werden nur Fördermittel im Rahmen bis maximal 25.000 Euro bewilligt. Weitere Anträge mit höherer Fördersumme werden in den kommenden Wochen durch den Ministerrat mit Billigung des Haushaltsausschusses beschlossen.

Die aktuelle Schulsituation

Westphal besuchte die Altmühlfranken-Schule in Weißenburg

Besuch des Landtagsabgeordneten Manuel Westphal in der ersten Klasse der Altmühlfranken-Schule in Weißenburg. (Bild: Büro Westphal)

Der Stimmkreisabgeordnete Manuel Westphal hat die Altmühlfranken-Schule in Weißenburg besichtigt und führte ein Gespräch mit dem Schulleiter Hans Christian Pfaller über die aktuelle Situation der Schulen, die Kinder mit erhöhtem Förderbedarf unterrichten.

Während einer einführenden Gesprächsrunde erörterte Westphal gemeinsam mit Pfaller ganz allgemein das Thema Inklusion und die Unterstützungsmöglichkeiten von Kindern mit erhöhtem Förderbedarf. Pfaller erklärte dem Abgeordneten den Schulalltag in der Altmühlfranken-Schule und welche Herausforderungen alltäglich warteten. Außerdem stellte der Mobile Sonderpädagogische Dienst (MSD) in Person von Mathias Schwemmlein seine Arbeit zur Unterstützung von Grund- und weiterführenden Regelschulen vor.

Natürlich nutzte der Abgeordnete auch die Chance, sich das moderne Schulhaus genauer anzusehen. Das Gebäude mit seiner großzügigen räumlichen Gestaltung bietet optimale Vorrausetzungen für eine ideale Lernatmosphäre. Digitale Aufbereitungsmittel wie Whiteboards, Beamer und Computerräume gehören in der Altmühlfranken-Schule zur Grundausstattung, die von den Schülern nach einer kurzen Einübungsphase sehr gut angenommen und benutzt werden. „Es freut mich, dass der Einsatz der digitalen Medien auf eine positive Rückmeldung der Kinder stößt und diese somit Lerninhalte gut vermittelt bekommen. Der Freistaat Bayern unterstützt die Träger bei der Ausstattung mit einem eigenen Förderprogramm“, so der Stimmkreisabgeordnete Manuel Westphal.

Über 300 Kinder sind an den verschiedenen Standorten der Altmühlfranken-Schule im Landkreis untergebracht. Weißenburg stellt mit dreizehn Klassen den größten Standort dar. Außerdem gibt es noch jeweils vier Klassen in Treuchtlingen und Gunzenhausen. Gemeinsam mit verschiedenen Trägern wird auch eine Schulvorbereitende Einrichtung (SVE) in Weißenburg und Wald angeboten.

Im Zuge des Rundgangs durch die Schule konnte sich Westphal einen Einblick in den Schulalltag von zwei Klassen verschaffen. In der 1. Klasse zeigten die Kinder anhand einer Ostergeschichte mit „Hase Hoppel“ ihr Können in Mathe, Kunst und Deutsch. Westphal ließ es sich nicht nehmen, am Whiteboard mit Unterstützung der Schüler selbst eine Aufgabe zu lösen.

Die achte Klasse hielt am Besuchstag Referate über ihre Berufspraktika, die die Schüler in unterschiedlichen Betrieben wie einem Elektroinstallateur oder einer Tierarztpraxis in der Region abgeleistet hatten. Der Einstieg in das Berufsleben wird mit Praktika während der Schulzeit und einer Berufseinstiegsbegleitung erleichtert. Nach dem regulären Schulbesuch besteht die Möglichkeit eines Berufsvorbereitungsjahrs (BVJ) und Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen (BVB).

Abschließend wurde die kleine, aber dennoch nicht unwichtige Frage geklärt, worum es wirklich in der Schulausbildung geht. Hans Christian Pfaller betonte: „Die Antwort darauf sind natürlich die Kinder, die nach ihren individuellen Fähigkeiten gefördert und geschult werden müssen, um sich in ihrem Umfeld wohlzufühlen.“

Von „Giganten“ und andere n Quilt-Serien

 Ausstellung noch bis Juli in der Stadt- und Schulbücherei

Heike Dressler mit einem großformatigen Quilt aus der Serie „Giganten“ – Foto von Wolfgang Dressler

Mit einer Formel „Farben + Formen x Stoff = Textilkunst“ ist die aktuelle Ausstellung mit Quilts von Heike Dressler betitelt. Die Diplom-Ingenieurin für Bekleidungstechnik unterrichtet an der Modeschule Nürnberg und hat sich in der bundesdeutschen Patchwork-Community einen guten Namen gemacht. So haben die Patchwork Gilde Deutschland e.V. und das Textilmuseum Neumünster Quilts Werke von Heike Dressler für ihre Sammlungen erworben. In der Bücherei sind die großformatigen Wandbehänge noch bis zum 2. Juli 2019 zu sehen. Wir haben mit Heike Dressler über ihre Arbeit und ihre künstlerische Entwicklung gesprochen.

 Frau Dressler, was bedeutet denn dieser Ausstellungstitel „Farben + Formen x Stoff = Textilkunst“?

Der Titel fasst meine Arbeitsweise zusammen: In einem ersten Schritt färbe ich die Stoffe mit sehr farbintensiven Farben, mitunter werden Stoffe auch bemalt. Die Formen und deren Zusammensetzung entwickle ich aus meinem beruflichen Erfahrungsbereich: An sich ist das, was ich mache, ja zweidimensional, aber im Beruf, im Modedesign, entsteht Dreidimensionales. Also kann man die Formen zusammen fügen und dann würde ein dreidimensionales Gebilde entstehen – das man auch anziehen kann!

Heißt das, auf den Quilts sind Schnittmuster zu sehen?

Ja! (Sie lacht.) Ich entwickle die Modelle so, dass es keine Abnäher gibt. Die Abnäher werden so zugedreht und in die Form gelegt, dass man sie nicht erkennt. Das lehre ich auch im Kompetenzzentrum Mode und Gestaltung Nürnberg: Wo in einem guten Schnitt die Kurve sitzen muss, einfachstes Beispiel beim Hüftschwung. Gerade bei meinen Serien „Transformation“ und „Profile“ – von denen eine Auswahl in der Ausstellung vertreten ist – sind solche zweidimensionalen Umsetzungen perfekter Umhüllungen– also wenn man so will Schnittmuster. Dies erkennen aber nur Berufskollegen.

 Eine Bekleidungsingenieurin, die Textil- und Modeschneiderinnen und Bekleidungstechniker unterrichtet, arbeitet ja nicht zwangsläufig so kreativ? Oder anders gefragt: Wie wird man Textilkünstlerin?

Ich hatte an der Aschaffenburger Fachschule für Bekleidungstechnik unterrichtet, dann war ich zuhause mit zwei Kindern. Das war schon ein bisschen langweilig. Ich habe mich dann zu einem Patchwork-Kurs in einem Limburger Stoffladen angemeldet. Danach bin ich gleich mit dem Vater der Ladeninhaberin auf der „Kreativa – Dortmund“ unterwegs gewesen. Dort haben wir die von uns entworfenen Patchwork-Schnittmuster verkauft. Auf dieser Messe habe ich eine Frankfurterin kennengelernt, die handgefärbte Stoffe macht. Mit ihr bin ich ins niederländische Rolduc zu einem Workshop mit namhaften Patchwork-Lehrerinnen gefahren.

 Wo kommt eigentlich diese Patchwork-Tradition her?

Patchwork kommt aus England und aus den USA. Das wurde aus der Not geboren: aus alten Stoffen und Resten Neues machen. Verfeinert haben das die Amish People. Die haben das zur Perfektion getrieben und daraus hat sich eine Kunstszene entwickelt. Meine Lieblings-Lehrerin Nancy Crow – das ist die Patchwork-Größe in den USA und bei ihr habe ich Kurse in Deutschland, Frankreich und insbesondere in der Schweiz besucht.

 Wie entsteht jetzt so ein Quilt? Der größte in der Bücherei gezeigte Quilt aus der Serie „Giganten“ ist ja fast 2×2 Meter groß.

Es gibt schon so eine Art Entwurf, den zeichne ich von Hand oder arbeite mit dem Computer. Diese Grundidee wandle ich dann aber im Arbeitsprozess ab – auch weil mal der Stoff nicht reicht. Zuerst wird das Top, also das Bild, zusammengesetzt. Hier arbeite ich seit einigen Jahren mit Intarsien, das heißt die Formen werden eingesetzt, sodass möglichst wenig Nähte entstehen, die im handgefärbten Stoff zu sehen wären. Diese Technik habe ich entwickelt, weil ich die Muster nicht beim Durchschneiden zerstören wollte. In der Patchwork-Community kennt man das von mir und es ist sozusagen meine eigene Handschrift. Beim nächsten Arbeitsschritt kommen ein Zwischen-Vlies und die Rückseite hinzu. Dann wird gequiltet, das heißt durchgesteppt.

 Macht dieses Quilten viel Arbeit?

Na, das kommt darauf an, wie groß die Teile sind. Bei den großen Arbeiten muss man sich das so vorstellen: Eine große Rolle liegt auf meiner Schulter, vor mir die Nähmaschine und ein langer Tisch. Dann wird mit Multi-Color-Garn gesteppt. Bei meinen Quilts gibt es jeden halben Zentimeter eine Naht und für ein großes Teil brauche ich da schon 1000 Meter. Das ist dann schon auch Fleißarbeit und am Ende wird der Quilt am Rand noch unsichtbar eingefasst.

 Wie viele solche Quilts schaffen Sie denn im Jahr?

Wenige. Ich arbeite nur in den Ferien an meinen eigenen Arbeiten. Für einen großen Quilt brauche ich ungefähr 70 Stunden und da muss ich dann dranbleiben können. Es ist ja ein kreativer Prozess und da braucht man einen gewissen Flow. Deshalb gehe ich auch gerne zu Workshops, denn dort gibt es nur ein Thema: Quilts.

 Anerkennung für die Arbeit gibt es für Sie insbesondere von der Patchwork-Gilde und vom Textilmuseum Münster. Aber auch international haben einige Ihrer Arbeiten Beachtung gefunden.

Schön war, dass beim Festival of Quilts in Birmingham ein zweiter Preis für die Farbauswahl an mich ging.

 In der Bücherei sind Beispiele aus einigen Ihrer Serien zu sehen und man sieht da auch unterschiedliche Herangehensweisen. Dazu eine letzte Frage: Was hat das Ganze mit Mode zu tun, was mit Handwerk, was mit Kunst?

In der Ausstellung in meiner Heimatstadt Gunzenhausen wollte ich auch Entwicklungsschritte zeigen. Da gibt es aus den Serien „Wüstensturm“ und „Nuance“ eine Technik, bei der ich Blocks zu einem immer wieder veränderten Muster zusammengesetzt habe. Bei der Serie „Giganten“ dominieren zum ersten Mal vollflächige Motive die Komposition. „Cryptic“ – das sind auch kleinere Arbeiten in meiner eigenen „Geheimschrift“. Und bei den „Transformationen“ kommt mir die Arbeit mit Schnittmustern entgegen. Dennoch: Das ganze mag seine Wurzeln im Schnitt-Design haben, es ist aber ein kreativer Prozess, der darüber hinausgeht. Ein künstlerischer Prozess. Das Handwerkliche an der Textilkunst ist für mich aber keine Arbeit, sondern Meditation.

Das Interview führte Babett Guthmann.

„INSIDE OUT – Der Wal, Jesus und Du“

Osterkonferenz auf der Hensoltshöhe

Ostern dieses Mal „OUTSIDE“ und nicht wie jedes Jahr „INSIDE“ der eigenen vier Wände erleben? Dann kommen Sie vorbei auf der Osterkonferenz 2019! Doch was ist das eigentlich? Ganz einfach: Drei Tage Ostern feiern mit der ganzen Familie. Egal ob jung oder alt, hier ist für jeden etwas dabei.
Auf drei Tage Spaß, Action und die spannende Geschichte von Jona und dem Wal können sich Kids bei der Kinderkonferenz freuen. Die Eltern können die freie Zeit genießen und zum Beispiel eines der vielen Seminare wie „Die Kunst der Ermutigung in der Familie“ besuchen oder in einer der vielen Plenumsveranstaltungen mehr über das Thema des Wochenendes erfahren. Aber nicht nur für Familien ist die Osterkonferenz die perfekte Möglichkeit Ostern zu feiern. Auch für Teens, Jugendliche und Senioren bietet die Osterkonferenz ein vielfältiges Angebot.
Ganz besonders freuen können sich die Besucher in diesem Jahr auf die Band DMMK, die den Sonntagabend mit toller Musik unvergesslich machen wird, auf Poetry Slammer Marco Michalzik, der mit seinen Texten zum Lachen aber auch Nachdenken anregt, Cry oft the Poor mit tollem Gospel und Geschichten und viele weitere, die das Osterfest auch in diesem Jahr unvergesslich machen werden.
Wie könnte man Ostern also besser feiern als zusammen mit über 4.000 weiteren Besuchern? Zusammen wird in verschiedensten Gottesdiensten, von traditionellem Ostergottesdienst mit Posaunenchor bis hin zur OsterCelebration, die Auferstehung Jesu gefeiert, denn er ist wirklich auferstanden.
Schauen Sie vorbei auf der Osterkonferenz 2019 veranstaltet von der Stiftung Hensoltshöhe in Kooperation mit dem bayerischen EC-Jugendverband „Entschieden für Christus“. Die Veranstaltungen und Angebote sind kostenfrei und eine Anmeldung ist nicht nötig

Minnesang und Schwerterklang

Mittelalterliche Buchkunst in Perfektion

Marianne Voss aus Burghausen hat einen wohl einzigartigen künstlerischen Schwerpunkt: Sie reproduziert originalgetreu von  Hand auf Kalbspergament die Miniaturen der Manessischen Handschrift, der bedeutendsten Liedersammlung des Mittelalters. Im Deutschordensschloss in Wolframs-Eschenbach präsentiert sie vom 4. Mai bis zum 30. Juni 2019 insgesamt 50 dieser außergewöhnlichen Werke.

Passend zum Ausstellungsort – der Stadt des Parzivaldichters – wird der Besucher in der Kunst-Schau „Minnesang und Schwerterklang“ gleich zweimal einem der wohl bekanntesten Dichter seiner Zeit begegnen: Wolfram von Eschenbach. Einmal als Einzelporträt in voller Rüstung, mit Knappen und gesatteltem Pferd, ein anderes Mal als einer der Protagonisten beim „Sängerkrieg auf der Wartburg“. Dieses Gemälde im Kleinformat hat die Künstlerin Voss eigens für die Präsentation in Wolframs-Eschenbach angefertigt. Eingeteilt hat sie die Manesse-Miniaturen für die Ausstellung in drei Themenbereiche. So wird man in die Welt der „Ritter, Pferde, Waffen“ entführt, wandelt „In den Gärten der Minnesänger“ und erfährt, wie es „Bei Hofe“ zuging.

Zur Künstlerin:  Marianne Voss ist promovierte Ärztin (Fachbereiche Öffentliches Gesundheitswesen, Arbeitsmedizin). Bei ihrer Berufswahl gab sie der Medizin den Vorzug vor den Bildenden Künsten, denen sie sich jedoch nebenberuflich – mit Schwerpunkt Malerei – eingehend widmete. In ihrer künstlerischen Entwicklung fand sie über der Anfertigung von Studienkopien nach Arbeiten berühmter Maler ihren Weg zu der alten Tradition des Kopierens. Ausschlaggebend war ihr Gefallen daran, unerreichbare Meisterwerke der Malkunst sich und anderen jederzeit zugänglich zu machen. Dabei faszinierte sie schon von früher Jugend an die mittelalterliche Buchkunst, besonders die des Codex Manesse (Großer Heidelberger Liederhandschrift). Sie beschäftigte sich intensiv mit den Maltechniken der Illuminatoren, der Schriftart und Schreibweise der Schreiber sowie den erforderlichen Materialien wie Pergament als Mal- und Schreibgrund, Farben, Blattmetallen, Federn und Tinten. Nach Berufsende begann sie mit der Verwirklichung ihres lang geplanten und aufwendigen Vorhabens, die 137 farbigen Miniaturen und interessante Textseiten des Codex Manesse im Originalformat von Hand auf Pergament zu kopieren.

Ihr „Projekt Manesse“ fand Beachtung in der Handschriftenabteilung der Universitätsbibliothek Heidelberg und wird von dort unterstützt.

Ausstellungen und Veranstaltungen:

  • Universitätsbibliothek Heidelberg „Der Codex Manesse und die Entdeckung der Liebe“, 26. Oktober 2010 – 20. Februar 2011, 625 Jahre Ruperto Carola
  • Kloster Arnstein (Obernhof / Lahn) , „Arnsteiner Florilegium“, 10. Juli – 7. August 2011, Veranstaltungen zum Kultursommer Rheinland-Pfalz
  • Schloss Spiez bei Bern, „Burgenbau, Rittertum und Minnesang im 13. und 14. Jh.“,
    Spiezer Tagung`12, 19. – 20. Juni 2012. Ein Doppelblatt (Bild- und Textseite) des „Herrn Heinrich von Stretlingen“ fand Aufnahme in der Dauerausstellung zur Geschichte des Schlosses.
  • Museum Kitzbühel, Mittelalterliche Buchwerkstatt – „Codex Manesse“; 11. – 12. Juli 2014
  • Landesbibliothekszentrum Koblenz, „Helden und Legenden der Manesse-Handschrift“, Veranstaltungen zum Kultursommer Rheinland-Pfalz 24. September – 23. Oktober 2015

Eröffnet wird „Minnesang und Schwerterklang“ am Freitag, 3. Mai, ab 19.30 Uhr. Die Ausstellung „Minnesang und Schwerterklang“ wird vom 4. Mai bis zum 30. Juni 2019 im Deutschordensschloss in Wolframs-Eschenbach gezeigt. Eröffnet wird die Ausstellung mit einer Vernissage am Freitag, 3. Mai 2019, ab 19:30 Uhr. Öffnungszeiten:  Mo. – Fr. 10 – 12, Di. – So. 14 – 17, So. 10:30 – 12 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Geld für die Wülzburg

Einmalige Unterstützung: 100000 Euro

Dieses schöne Luftbild von der Wülzburg demonstriert die Mächtigkeit der Anlage. Foto: Limes-Luftbildservice Weißenburg

Die Regierungsparteien haben einen Änderungsantrag für den Doppelhaushalt 2019/20 eingebracht, der eine einmalige Unterstützung für die Wülzburg in Weißenburg vorsieht. 100.000 Euro sollen für 2019 zur Verfügung gestellt werden. Der Stimmkreisabgeordnete Manuel Westphal freut sich über die zusätzlich eingeplanten Mittel für eines der bedeutendsten Denkmäler unserer Region.

Der Erhalt und die Sicherung von Kunst- und Geschichtsdenkmälern ist ein wesentlicher Teil der bayerischen Kulturpolitik. Mit verschiedenen Förderprogrammen unterstützt der Freistaat Denkmaleigentümer beim Erhalt der wertvollen Baukultur.

„Die Wülzburg ist ein herausragendes Beispiel eines national bedeutsamen Denkmals. Viele Jahrhunderte spielte die Wülzburg eine wichtige Rolle in der Geschichte Bayerns und ist bis heute ortsbildprägend für die Stadt Weißenburg. Der sehr gute Erhaltungszustand ist nicht zuletzt auch zurückzuführen auf die hervorragende Arbeit der Denkmalpflegegruppe der Sektion Weißenburg im Deutschen Alpenverein (DAV), die dafür bereits mit der Denkmalschutzmedaille gewürdigt wurde. Auf meine Einladung hin haben die Denkmalpfleger der Wülzburg vor drei Jahren auch am Sommerempfang der Landtagspräsidentin teilgenommen“, erklärte Manuel Westphal.

Mit den zusätzlich beantragten Mitteln können weitere Instandhaltungsarbeiten an der Festung getätigt werden. „So hilft der Freistaat, die einstige Festung der Hohenzollern zu erhalten und für Besucher attraktiv zu gestalten. Beide Regierungsparteien unterstützen den Antrag, so dass dieser im Haushalt sicherlich berücksichtigt werden wird“, freute sich Westphal.

In den vergangenen Jahren konnte die Wülzburg bereits mehrfach von Förderungen des Freistaats Bayern profitieren. So flossen im Zeitraum von 2014 bis 2017 600.000 Euro aus dem Entschädigungsfonds und 180.000 Euro von der Bayerischen Landesstiftung in Sanierungsarbeiten der Festung. Außerdem hat der Bund über ein Denkmalschutzprogramm 210.000 Euro und die Deutsche Stiftung Denkmalschutz 206.000 Euro zur Verfügung gestellt. Auch der Landkreis unterstützte die Instandhaltung der Wülzburg, die unter der Baulast der Stadt steht, in den vergangenen Jahren.

Mit Feder, Stift und Pinse

 Die Designerin Silke Dörlitz zeigt  kalligrafischen Arbeiten

Silke Dörlitz stellt ihre Kalligraphien in der Stadtbücherei Gunzenhausen aus. Foto: Babett Guthmann

Schöne, handgeschriebene Schriften sind derzeit im Trend. Bücher über Handlettering und Kalligrafie stehen in den Sachbuch-Bestsellerlisten. Die Künstlerin und Designerin Silke Dörlitz freut das, doch sie beschäftigt sich schon lange mit der Kunst des Schreibens und der grafischen und malerischen Ausgestaltung von Texten. In der Stadt- und Schulbücherei Gunzenhausen präsemtiert sie unter dem Titel „Mit Feder, Stift und Pinsel“ eine Auswahl ihrer Arbeiten. Hier zeigt sie ihre künstlerische Aufbereitung von Thesen und Aussprüchen Martin Luthers, von poetischen Texten und Bonmots von Johann Wolfgang von Goethe sowie die neue und sehr farbenfrohe Reihe „Mit Kinderaugen die Welt sehen“.

Silke Dörlitz studierte an der Fachschule für angewandte Kunst Sonneberg und machte dort im Jahr 1986 ihren Abschluss als Spielzeugdesignerin. Zur Kalligrafie kam sie durch die Märchenillustration „Die kleine Meerjungfrau“ der Ansbacher Künstlerin Marie Anna Thaller. Die Faszination der Verbindung von Schrift und Zeichnung ließ Silke Dörlitz nicht mehr los und es folgten Kurse in Seeon, Augsburg, Plankstetten und Nürnberg sowie ein Fernstudium der Kalligrafie an der Laudius-Akademie. Mittlerweile ist sie selbst als Kursleiterin für Kalligrafie und Handlettering bei der vhs Gunzenhausen.

Anlässlich des Reformationsjubiläum 500 Jahre Luthers Thesenanschlag im Jahr 2017 beschäftige sich Silke Dörlitz mit der Wortgewalt des Reformators und vereinte dies mit ihrem eigenen Bildverständnis zur christlichen Symbolik. Entstanden sind großformatige Bilder, Collagen und ein Relief mit Aphorismen und Thesentexten, die auch als Versuche gesehen werden können, die dramatischen Umwälzungen im Glaubensverständnis,  Luthers Ringen mit einer feinseligen Priesterkaste sowie mit den eigenen Anfechtungen zu spiegeln. Gearbeitet hat Silke Dörlitz hier vornehmlich mit Feder, Kalligrafie-Gouache, Kalligrafie-Pen und Acryl-Ink.

Poesie und Kalligrafie – das geht gut zusammen und so entwarf Silke Dörlitz im Jahr 2018 12 Kalenderblätter mit Zitaten von Johann Wolfgang von Goethe. Als immerwährender Geburtstagskalender wird dieser im Buchhandel verkauft und liegt auch im Museumsshop des Goethe- Nationalmuseums Weimar aus.

Sehr am Herzen liegt Silke Dörlitz ihr jüngstes Projekt, die Postkartenserie „Mit Kinderaugen die Welt sehen“. Bei diesen farbenfrohen Zeichnungen geht es weniger um die Schriftzüge als um verspielte Bildentwürfe. Es sind kleine Eintrittskarten in ein Kinderwunderland im Postkartenformat. Zu sehen ist die Ausstellung bis zum 2. April zu den Öffnungszeiten der Stadt- und Schulbücherei.

Kunst lässt sich nicht behindern

Absberger-Bilder verschönern Treuchtlinger Rathaus

Im Rahmen einer kleinen Vernissage eröffnete die Ausstellung „Kunst lässt sich nicht behindern“ im Treuchtlinger Rathaus. Ausgestellt sind farbenfreudige Bilder, die im Zuge des inklusiven Projekts „Kunst und Bewegung“ mit Bewohnern von Regens Wagner Absberg und externen Workshopteilnehmern entstanden sind. Treuchtlingens Erster Bürgermeister Werner Baum bedankte sich beim Einrichtungsleiter Dr. Hubert Soyer, bei den Organisatoren, Helfern und ganz besonders bei den 19 beteiligten Künstlern „für die tollen Werke“, die in ihm bereits beim ersten Betrachten ein echtes „Wow-Gefühl“ erzeugt haben, so Baum. Allen Künstlerinnen und Künstlern wünschte er „auch in Zukunft viel Zeit und vor allem viel Lust zum Malen und zum künstlerischen Schaffen“. Die Bilder werden bis in den Herbst hinein die Rathauswände im Treppenhaus verschönern.