Tag Archives: Kunst

„Der Pakt“: Hitler und Hollywood

Die amerikanische Filmindustrie in Kooperation mit den Nazis

Von Adolf Hitler ist bekannt, dass er sich gerne amerikanische Filme angesehen hat. Andererseits scheuten die Filmemacher in Hollywood die Geschäfte mit den Nazis nicht, sie zeigten nur ungern die Verbrechen gegen die Juden. Und das obgleich die Filmindustrie fest in Händen jüdischer Unternehmer war. Auf diese und andere Merkwürdigkeiten verweist der Autor Ben Urwand in seinem Buch „Der Pakt“, das im Theiss-Verlag erschienen ist.

Die Bosse der großen Filmstudios kooperierten mit Hitler-Deutschland, um ihre Filme nach der Devise „Geld vor Moral“ in Deutschland zeigen zu können. Der Autor spricht offen von einer Kollaboration der Filmproduzenten mit Hitlers Administration und kommt zum Urteil: „Hollywoods Kampf gegen den Faschismus ist ein Mythos.“ Ein düsteres Kapital der amerikanischen Filmindustrie ist es bis heute, dass die Bosse (zumeist jüdische Immigranten in den USA) mit dem Teufel paktierten. Der wiederum war besessen von den Filmen aus Amerika. Jeden Abend soll er in seinem Privatkino in der Reichskanzlei sich ergötzt haben an der Kunst, mittels des Mediums Film die Massen zu erreichen. Nicht nur Stan Laurel und Oliver Hardy gefielen dem Führer, er war auch ein Fan von Micky-Maus-Filmen. Seine Lieblingsschauspielerin in den dreißiger Jahren war Greta Garbo.

Die Verfolgung der Juden in Europa ließen die amerikanischen Filmleute über zehn Jahre unkommentiert. Hitlers Handlanger und die Amerikaner arrangierten sich. Gedreht wurden Filme wie „The House of Rothschild“ (1934), in der die Filmemacher die schäbige Geldgier der Juden offen darstellten. Diese Sicht war kompatibel mit der NS-Ideologie. In Deutschland waren Streifen zu sehen wie „Der ewige Jude“ oder „Gabriel over the White House“ (1933), eine Persiflage zur Auflösung des Reichstags am 23. März . Im Mittelpunkt dieses Films: ein zynischer Politiker, der Präsident wurde und von sich überzeugt war, alle Probleme auf seine einfache Art lösen zu können und der alle aus dem Weg räumte, die sich ihm in den Weg stellten. Parallelen zu Donald Trump sind natürlich rein zufällig.  In Deutschland lief der Streifen unter dem Titel „Zwischen heut und morgen“ und offenbarte den Prozess, der Hitler zum Führer machte.

Bis 1940 kamen jährlich rund 60 Filme aus Amerika nach Deutschland. Sie waren alle sehr populär und liefen besser als deutsche Produktionen. Das Führerprinzip, nur keine menschliche Fehlbarkeit bloßzulegen, bekräftigte beispielsweise der Film „Unser tägliches Brot“. Aber längst nicht alle Filme akzeptierte die Film-Oberprüfungsstelle von Dr. Ernst Seeger.  In „Tarzan, der Herr des Dschungels“ erkannten die Nazi-Filmwächter die „reine Triebhaftigkeit“. Oben an stand für sie der „Schutz der Nation vor der amerikanischen Unmoral“. Dass Marlene Dietrich im Film „Blaue Venus“ eine allzu laxe Auffassung von der ehelichen Moral erkennen ließ, behagte den Zensoren nicht. In „Das hohe Lied“ legte sie eine Vorliebe für Dirnenrollen an den Tag und in „Scarace“ wurde das kriminelle Leben verherrlicht. Die Nationalsozialisten fürchteten, auf diese Weise könnte das Verbrechen nach Deutschland transferiert werden. Filmzensur übten aber nicht nur die Nazis aus. China verbot beispielsweise Westernfilme, in England waren religiöse Szenen nicht erwünscht und küssende Schauspieler waren in Japan nicht gesellschaftsfähig. Selbst die französischen Politiker, die sich gerne mit ihren Mätressen vergnügten, untersagten einen Streifen, in dem der Präsident eine Romanze mit einem Zigeunermädchen hatte.  Wegen rassistischen Hintergrunds durfte „Männer und eine Frau“ nicht in die Kinos kommen, denn in ihm besiegte der jüdische Boxer Max Baer den deutschen Max Schmeling.

Amerikanische Filme gingen anfangs bei der Reichsfilmkammer glatt durch, wenn sie die von deutscher Seite gewünschten Korrekturen berücksichtigten. Reichspropagandaminister Dr. Joseph Goebbels fürchtete bei einem Verbot amerikanischer Filme, dass die Produzenten aus Hollywood dann Deutschland in einem schlechten Licht erscheinen ließen. Die Kooperationsbereitschaft ging sogar so weit, dass sich der MGM-Chef Frits Strenghold auf Verlangen der Nazis von seiner jüdischen Frau trennte. Ihr Leben endete im KZ.

In der Folge der „Reichskristallnacht“ 1938 ließ das amerikanische Filmgeschäft in Deutschland nach, zumal ein Drittel der US-Schauspieler Juden waren. Die drei größten Filmgesellschaften durften ihr Geld, das sie in Deutschland verdienten, nicht außer Landes bringen. Sie versorgten die deutschen Wochenschauen mit Bildmaterial und investierten auf Umwegen sogar in deutsche Waffenindustriebetriebe im Sudetenland und Österreich. Die Studios taten alles, um bleiben zu dürfen. „It Can’t Happen Here“ („Das ist bei uns nicht möglich“) hätte der erste große antifaschistische Film werden können, somit das Ende der Kollaboration und ein Triumpf für die amerikanische Kultur, aber die Amerikaner zogen ihn zurück. Das friedliche Einvernehmen mit den Nazis war ihnen wichtiger. Erst 1939 deutete sich das Ende der Kollaboration an, aber so ganz eingestellt wurden die Geschäfte nicht, denn die US-Filmgesellschaften waren weiterhin mit eher harmlosen Streifen erfolgreich, die keinerlei Angriffe auf die Hitler-Gesellschaft beinhalteten.

Mit dem Kriegsbeginn aber zogen die Nazis die Daumenschrauben an. Der Streifen „Ich war ein Spion der Nazis“ wühlte die Gefühle der militanten Handlanger auf, die Kinos verwüsteten und Hollywood als Teil der jüdischen Verschwörung verdächtigten.  Die Nazis erreichten, dass an die 20 Länder der Welt sich dem Filmboykott anschlossen. Die „Hetzfilme schlimmster Art“ durften im Reich nicht mehr vorgeführt werden.

Die Leser amerikanischer Zeitungen erfuhren, so Autor Ben Urwand, erst 1942 von den Greueltaten Hitlers und dem Massenmord an den Juden. Die „New York Times“ beispielsweise brachte erst auf Seite 10 den Beitrag eines jüdischen Autors („An das Gewissen von Amerika“). Präsident Roosevelt hatte lange Zeit zugesehen und nichts getan für den Schutz der Juden ihn Europa. In allen Jahren gab es nur einen Film, der die Untaten der Nazis enthüllte: „None Shall Escape“.

Nach dem Krieg wollten die Amerikaner eigentlich der deutschen Filmindustrie den Garaus machen, sie nicht mehr hochkommen lassen.  Den Hollywood-Managern schwebte vor, dass es nur mehr Tochterunternehmen von US-Firmen geben sollte. Aber es gab in der „Stunde Null“ auch andere Stimmen, beispielsweise die von John Jay McCloy, dem stellvertretenden Kriegsminister, der das Bestreben  als „unsinnig“ verwarf. Es war jener Politiker, der später als US-Hochkommissar in Deutschland die Umsetzung des Marshallplans förderte, der zum wirtschaftlichen Aufstieg des geschundenen Landes führte.                                                                              WERNER FALK

Ben Urwand: „Der Pakt“ (Hollywoods Geschäfte mit Hitler), 320 Seiten, Theiss-Verlag, ISBN 978-3-8062-3371-1; 29,95 Euro.

 

 

Riesenspinne lauert auf Besucher

Kunstsommer von Regens Wagner Absberg eröffnet

Mit Perkussionsinstrumenten, Masken und Tanz eröffnete die Vernissage zur diesjährigen Kunstsommer-Ausstellung von Regens Wagner Absberg in Gunzenhausen. Unter dem Motto „Was hätte ich denn Ihrer Meinung nach tun sollen?“ sind im Kunstbesetzten Haus in der Gartenstraße 8 bis zum 24. September Malereien und Installationen der in Wien lebenden bildenden Künstlerin Isabel Warner zu erleben. Über dem Eingang weckt eine von der Künstlerin angefertigte rund 4 m große Spinne Neugier und bei Spinnenphobikern eventuell auch leichtes Unbehagen. Wie mit der Spinne, die bei einigen Naturvölkern als Symbol für die menschliche Seele oder auch für die Mutter steht, verarbeitet Isabel Warner in ihrer Kunst persönliche Erfahrungen, die oft die Verletzlichkeit und Zerbrechlichkeit von Mensch und Materie thematisieren. Körperlich erfahrbar wird diese im „Glasraum“. Dort können Besucher über dicke Schichten von Fensterglasscherben schreiten. Grünlich schimmernd bietet sich in dem reinweißen Raum nicht nur optisch, sondern auch akustisch und haptisch eine außergewöhnliche Erfahrung. Passieren kann dabei nichts. Aus Sicherheitsgründen sind die Glasschichten mit einer transparenten Sicherheitsfolie bedeckt.

Bei den Premierenbesuchern gut an kam auch der mit Gänsefedern ausstaffierte „Federraum“, der für ein schneeähnliches Seherlebnis mit fluffigem Kuschelfaktor mitten im Frühling sorgte. Weniger „leicht“ präsentieren sich zwei Räume, die sich mit Krankheit und Tod beschäftigen. Die gemalte Metamorphose eines Krebsgeschwürs, das aufblüht um am Ende das Leben auszulöschen wurde viel diskutiert. Zum Nachdenken zwingt auch die Dokumentation der ungewöhnlichen Freundschaft der Künstlerin zu der mittlerweile verstorbenen Wachkomapatientin „Frau Z.“ Kurze Videos und Auszüge aus persönlichen Aufzeichnungen zeigen die Frau und ihren Alltag nach ihrem Herzinfarkt und ihrem vorigen Leben als junge Mutter und Medizinisch-technische Assistentin. Hier können Besucher auch eine Reihe von Kitzelpolstern begutachten, die von Isabel Warner für schwerstkranke bzw. schwerbehinderte Menschen mitentwickelt wurden.

Im größten Raum der Ausstellung sind über 400 in 14 Jahren entstandene, auf Aquarellblöcken aufgebrachte Werke zu bestaunen, die zuvor an den Wänden im Wiener Arbeitsrsum der Künstlerin hingen. Laut ihrer Aussage geht es bei den Bildern darum, „der Unschärfe der Realität mit Fantasie beizukommen“. Dr. Hubert Soyer, Gesamtleiter von Regens Wagner Absberg, empfahl in seiner Begrüßung: „Man muss die Räume einfach auf sich wirken lassen.“ Die Ausstellung hat geöffnet donnerstags und freitags jeweils von 14 bis 16 Uhr sowie samstags von 14 bis 17 Uhr. Weitere Termine nach Absprache. Kontakt: Maria Mydla, Tel. 09831 / 6194-0

Alle guten Dinge sind 18

Großbreitenbronn: Handwerkskunst am 6./7.Mai

Heuer ist es bereits das 18. Mal, dass die „Handwerkskunst im Alten Schulgarten“ in dem beschaulichen Örtchen Großbreitenbronn stattfindet. Mit unermüdlichem Engagement und der Routine von 18 Jahren sorgen am 6. und 7. Mai von 12 bis 19 Uhr bzw. von 10 bis 18 Uhr über 100 ehrenamtliche Helfer und Gönner für einen reibungslosen Ablauf des Spektakels rund um die alte Turmruine. Etwa 80 Aussteller kommen aus Nah und Fern angereist, um kulinarische Köstlichkeiten und vor allem Kunsthandwerk vom Feinsten anzubieten, das eingefleischte Kunsthandwerks-Fans in Entzücken versetzt. Für viele ist der Breitenbronner Markt längst ein Muss im Terminkalender. Ob jung oder alt, ob Männlein oder Weiblein, ob Franke oder Schwabe, hier trifft man sich, hier kennt man sich. Shoppen zu gehen in Großbreitenbronn, das bedeutet, das Flair des Ausgefallenen zu schnuppern, weit entfernt von Massenware und zwei Supersonderangeboten zum Preis voneinem. Hier sind Unikate zu Hause, die die liebevolle Arbeit ihrer Schöpfer widerspiegeln, in denen Phantasie lebendig ist und sich Kunst und handwerkliches Geschick zu einem vorzüglichen Cocktail kombinieren. Der Breitenbronner Markt ist etwas für Individualisten und für Idealisten.
So wartet auch die traditionelle „kulinarische Ecke“ mit Leckereien für jeden Gusto auf: Von herzhaft fränkisch über vegan bis zauberhaft süß, wenn am Sonntag die berühmten fränkischen Küchle, von den Breitenbronner Landfrauen knusperfrisch gebacken, das ganze Marktgelände verführerisch beduften. Kinder unter 14 Jahren gehen kostenlos auf den Markt, für alle anderen beinhaltet der eher symbolische Eintrittspreis von Einsfünfzig Lifemusik, Jonglier- und Zaubershows mit Workshop, Drechseln für Kinder und Kinderschminken, Märchen am Turm, „Kinderspiel für Kreativität und Bewegungskunst“, und DIE Attraktion in diesem Jahr: Am Sonntag die historischen Bühnenshows zweier Künstler einer Berliner Akrobatentruppe „Die Flugträumer“. Weitere Attraktionen sind noch in der Organisationsphase.
Infos dazu und rund um die „Handwerkskunst im alten Schulgarten“ stets aktuell unter
www.handwerkskunst-im-alten-schulgarten.de.

Bezirk bezuschusste die Sanierung

Scheckübergabe in Höhe von 10.000 Euro auf Schloss Spielberg

Zeitgenössische Kunst beherbergen die Räume des Schlosses Spielberg seit den frühen 1980-er Jahren. Parallel wurde mit der Sanierung der Anlage begonnen, die im Kern aus dem 14.beziehungsweise 15. Jahrhundert stammt. Für die Instandsetzung des Freskenraums im Schloss Spielberg übergibt Bezirkstagspräsident Richard Bartsch am Freitag, 21. April, einen symbolischen Scheck in Höhe von 10.000 Euro an Domänendirektor Dr. Christian Wippermann. Das rund acht Kilometer südlich von Gunzenhausen liegende Schloss gilt als Wahrzeichen des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen, neben der Ausstellung von Bildern und Plastiken sowie einer Skulpturenwiese ist das Schloss regelmäßig Schauplatz vonVeranstaltungen. Beginn der Scheckübergabe ist um 14 Uhr auf dem Schloss, Spielberg 16.

Landkreis wird MINT-Region

MdL Westphal: Zu den acht Regionen zählt der Landkreis

„Acht Regionen sind heute in das neue Programm „MINT-Förderung in der Region – MINT-Regionen Bayern“ aufgenommen worden, darunter auch der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen“, teilt der Landtagsabgeordnete Manuel Westphal mit. Durch diese Förderung sollen regionale MINT-Netzwerke entstehen, die helfen sollen, junge Menschen für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) zu begeistern.

Der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen wird in diesem und im kommenden Jahr zusammen mit acht weiteren Regionen in Bayern an dem Programm „MINT-Förderung in der Region – MINT-Regionen Bayern“, das vom Bayerischen Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst gefördert wird, teilnehmen. Zusammen mit Erlangen, Fürth, Nürnberg, Schwabach, den Landkreisen Ansbach, Nürnberger Land und Roth bildet der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen die MINT-Region Mittelfranken.

Im Rahmen des Programms werden regionale MINT-Manager eingesetzt und finanziert. Diese sollen vor Ort dazu beitragen, dass sich die MINT-Regionen entwickeln und ein aktives Netzwerk entsteht. Das Projekt wird regionenübergreifend von zwei MINT-Koordinatorinnen geleitet.

In den MINT-Regionen sollen Angebote für Kinder und Jugendliche vernetzt, neue zusätzliche Lernorte eingerichtet und die Schaffung von Schülerlaboren und Schülerforschungszentren angestoßen werden. Ziel des Programms ist es, die jungen Menschen für MINT-Fächer zu begeistern und sie vom Kindergarten ab während der gesamten Schullaufbahn zu fördern.

„Ich begrüße die Einrichtung der MINT-Regionen und freue mich, dass der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen ebenfalls zu einer MINT-Region gehören wird. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels sind solche Initiativen sehr wichtig. Die Fachkräfte von morgen werden somit schon sehr früh an komplexe Themen herangeführt. Diese Förderung ist sicherlich ein starker Nährboden für vielerlei Innovationen, die zur Stärkung des Wissenschafts- und Technologiestandorts Bayern beitragen werden“, verdeutlicht Westphal.

 

„Das Ego träumt“

Vernissage ist am 30. April

„Das Ego träumt“ ist der Titel einer Bilderausstellung, die das Kunstforum Fränkisches Seenland anbietet.
Die phantastischen Bilderwelten von Udo Winkler sind vom 30. April bis 21. Mai 2017 in den Räumen des „M11“ in Gunzenhausen, Marktplatz 11, zu sehen. Die Öffnugnszeiten: Samstag und Sonntag von 11-16 Uhr., die Vernissage ist am   30. April 2017, um 11 Uhr.

Der ehemalige Ansbacher Kunstlehrer Udo Winkler wird die hohe Kunst der Mehrschichtmalerei zeigen. „Nur durch Mehrschichtmalerei kann man die aussergewöhnliche Plastizität und Farbvielfalt erreichen, welche große Kunstwerke der Vergangenheit auszeichnet“, so der Künstler in seiner Ankündigung.

Diese Schönheit der Farben, den Reiz von Licht und  Schatten, Tiefe und Plastizität,  welche die Kunst alter Meister  so bewundernswert macht,  versucht Winkler in seinen  Arbeiten zu verwirklichen.

Buntes Geschichtsbuch deutscher Wein

Eine Ausstellung in Sommerhausen im Fränkischen Weinland widmet sich der Kunst auf deutschen Weinetiketten. Vom 26. März bis 23. April 2017 werden im Rathaus verschiedenste Etiketten gezeigt – von den Anfängen der Etikettenkunst bis zu den Flaschenlabels heutiger Zeit. Sie zeigen die Spannbreite gestalteter Visitenkarten deutscher Weine. Sie reicht vom schlichten, vom Winzer selbst entworfenen Flaschenschild bis zu Werken namhafter Künstler. Die Etiketten stammen aus allen deutschen Weinbaugebieten. Nach Themen geordnet bilden sie ein bunt illustriertes Geschichtsbuch deutscher Weine. Passend zum Thema der Ausstellung präsentiert an den Wochenenden der Obst-, Wein- und Gartenbauverein Sommerhausen lokale Weine.

Fördergelder für „kunststoffcampus“

Motto: Innovation durch Kooperation

Das Technologiezentrum am „kunststoffcampus bayern“ in Weißenburg hat für das Projekt „Nachhaltige Wertschöpfungskette“ über 1,75 Millionen Euro europäische Fördergelder aus dem Fonds für Regionale Entwicklung bekommen. Der Startschuss des Projekts zur Kompetenzförderung im Bereich Kunststofftechnik durch Kooperationen mit regionalen Unternehmen fiel am 21. Februar 2017.
„Innovation durch Kooperation“ lautet die Botschaft der Auftaktveranstaltung am „kunststoffcampus bayern“ in Weißenburg. So wurden neben der Vorstellung des Technologiezentrums mit seinem Maschinenpark auch Möglichkeiten der Kooperationen im Rahmen des Projekts „Nachhaltige Wertschöpfungskette“ inhaltlich diskutiert und die ersten Interessenten miteinander vernetzt. Die zahlreiche Teilnahme von lokalen Unternehmen und Vertretern aus dem Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst sowie der Regierung von Mittelfranken zeigte das große Interesse an der Stärkung von technologischer Entwicklung und Innovation im Bereich Kunststofftechnik.
Zahlreiche Teilnehmer konnten in Workshops zu den Themen Industrie 4.0, Biokunststoffe und Plasmatechnologie dank der breitgefächerten Expertise anregende Diskussionen zur Erarbeitung von Konzepten für die Förderphase führen. Die Ergebnisse aus den Workshops fließen dann als Basis in die zukünftige operative Ausrichtung des Technologiezentrums ein. So werden z.B. im Projekt „PlOb-Topf“ (Plasmabehandelte Oberflächen) die Möglichkeiten zur Anwendung der Plasmatechnologie auf unterschiedliche Kunststoffe untersucht, und zwar anhand eines topfförmigen Demonstrators. Mit den teilnehmenden Unternehmen wird in enger Zusammenarbeit abgestimmt, welche Kunststoffe und welche Parameter im Rahmen des Projekts untersucht werden sollen. Die Ergebnisse werden den Firmen zur Verfügung gestellt, ohne dass diesen dafür Kosten entstehen, sodass ein echter Mehrwert durch die Förderung entsteht. Auch im Bereich Industrie 4.0 sowie Biokunststoffe wird es weitere Aktivitäten geben, die auf der Homepage des kunststoffcampus bayern bekannt gegeben werden.
Auskunft erteilt: kunststoffcampus bayern Technologiezentrum Technische Hochschule Deggendorf Prof. Dr. Christian Wilisch Fachlicher Gesamtleiter Richard-Stücklen-Straße 3 91781 Weißenburg Tel.: 09141/874669-210 E-Mail: christian.wilisch@kunststoffcampus-bayern.de

Bilder von Michl Schmidt

Präsentation am 12. März im M 11 in Gunzenhausen

„Figürliches – eine Retrospektive“ ist der Titel einer Ausstellung mit Werken des Muhrer Malers Michl Schmidt in den Räumen des „M11“ in Gunzenhausen (Marktplatz 11). Die Vernissage ist am 12. März um 11 Uhr. Bis 2. April sind die Bilder zu sehen, und zwar an allen Samstagen und Sonntagen von 11 bis 16 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Zum Künstler Michl Schmidt:

Geboren 1938 in Rothenburg ob der Tauber. Nach dem Besuch der Volksschule und der Oberrealschulen in Rothenburg und Bad Windsheim legte er 1960 das Abitur ab. Im Mai 1961 startet Schmidt sein Kunststudium an der Akademie der bildenden Künste in München in der freien Malklasse von Professor Erich Glette.

1963 Meisterschüler von Erich Glette. Es folgt der Wechsel zur Ausbildung für das künstlerische Lehramt – mit Verbleib in der Malklasse. Es folgt ein Jubiläumsstipendium der Stadt München. 1963 bis 1965 folgt verstärkt die Arbeit in der Radierwerkstätte unter der Leitung von Adolf Thiermann.

Es folgen:
– erstes Staatsexamen für das künstlerische Lehramt
– Referendar am Wittelsbacher Gymnasium München
– 1966 Diplom Akademie München
– 1967 zweites Staatsexamen
– Kunsterzieher am Gymnasium Forchheim
– 1970-2002 Kunsterzieher Gymnasium Gunzenhausen

Über viele Jahre ist Michl Schmidt als Mitglied der Landes- und Bundesjury des Europäischen Schulwettbewerbs tätig. Er ist zudem Mitglied im Kunstforum Fränkisches Seenland e.V.

Ausstellungen (Auswahl):
Haus der Kunst München, Bayreuth Eremitage, Isle Frankreich, Kulmbach Plassenburg, Weißenburg, Rothenburg o.d.T., Woudrichem Niederlande…

Die bewegte Frau

Ausstellung von Zeichnungen und Bildern Renate Gerckes

Zeichnung und Malerei, die Strenge der Linie und die Vitalität der Farbe, sind oft Konkurrenten in der Kunst – nicht bei Renate Gehrcke! Ihre Bilder, ob Zeichnung oder Malerei, entstehen aus ein und der selben Bewegung von Hand, Körper und Geist, aus dem Impetus eines bewegten Lebens, aus dem die Künstlerin ihre Ideen schöpft.

Dem Tanz – ein Bereich, der Renate Gehrckes künstlerisches Schaffen am stärksten geprägt hat – ist in der Ausstellung  im „K14“ (Klosterstraße 14 in Pappenheim) viel Raum gegeben. Dynamik, Rhythmus, vehementer Gestus, gesteigerte Ausdruckskraft, aber auch Schwangerschaft und werdendes Leben sind Inhalte, denen die Künstlerin in großer Ehrfurcht nachspürt. Nervös aufgelöste und sich wieder verdichtende Linienbündel werden zu beinahe abstrakten Energieträgern, die die Figur nur noch ahnen lassen und doch den ganzen Menschen in seinem endlichen Dasein zeigen.

Jedoch sind es nicht nur Menschen, die der Künstlerin als Anreiz dienen, sondern auch unbelebte Materie – es ist die Bewegung als solche, die sie immer wieder inspiriert, sei es bei dem Bild „Turbo“, eine Anregung, die Renate Gehrcke beim Betrachten eines brasilianischen Ventilators bekam, oder sei es „der Weg“, den man zurücklegen muss – „no caminho“ im Portugiesischen.

So bezieht sich der Titel der Ausstellung (sie ist bis 31. Juli geöffnet) gleichermaßen auf die Inhalte der Bilder wie auf die Künstlerin selbst.