Tag Archives: Kunst

Jede Menge Leben Würzburg

Große Lust auf Entdeckungstouren am Main

Wo kann man die besten Cocktails der Stadt trinken, wer bäckt die beste Pizza und wer serviert das beste
(Kater-)Frühstück? Daniela Uhrich und Michael Metzger sind in ihre alte Unistadt Würzburg zurückgekehrt und stellen fest: Es hat sich einiges getan im idyllisch gelegenen Städtchen am Main! Sie haben Neues und traditionell Gutes in Würzburg und Umgebung zusammengetragen,
und das Ergebnis macht große Lust auf Entdeckungstouren durch die Stadt und ihr Umland: Egal ob man auf der Suche nach dem gemütlichsten Café, der schönsten Buchhandlung, der charmantesten Kneipe, der besten Location zum Feiern oder Geheimtipps in Sachen Kultur ist – hier wird man fündig werden!
Würzburg von seinen attraktivsten Seiten: für Familien, Studenten und alle Junggebliebenen!
• Für Alteingesessene, Zugezogene und Gäste
• Mit den TOP 5 der Autoren für Familienorte, Pizza, Weinfeste, Kultur, Cocktails und Biergärten
• Mit Infos & Porträts zu den Themen Einkaufen, Essen & Trinken, Feste & Festivals, Kunst & Kultur,
Nachtleben sowie Sport & Freizeit
• Mit Geheimtipps der Nutzer der Plattform »Würzburg erleben«
• Mit Tipps zu Touren ins Umland, unter anderem nach Sommerhausen, Arnstein, Erlabrunn, Rimpar, Nordheim und Reichenberg
Zu den Autoren: Daniela Uhrich hat in Würzburg Germanistik und Politikwissenschaft studiert. Mittlerweile lebt sie in Kiefersfelden, wo sie als freie Journalistin tätig ist, u. a. für Zeitschriften wie Wohnen & Garten und TWEED. Zudem ist sie als Bloggerin auf www.lady-blog. de unterwegs.
Michael Metzger ist in Unterfranken aufgewachsen und hat zunächst in Würzburg, dann in Berlin
Europäische Ethnologie, Soziologie und Politikwissenschaft studiert. Seit einigen Jahren arbeitet er als Journalist, Kommunikationsberater und Design- Thinking-Coach in der Bundeshauptstadt.
Daniela Uhrich • Michael Metzger: „Jede Menge Leben Würzbur“, Klappenbroschur, 232 Seiten, ISBN 978-3-86913-874-9, 15 Euro, Verlag ars-vivendi Cadolzburg.

Lebensbilder der Reformation

Ausstellung des Frankenbunds in Ansbach

Noch bis zum 6. Januar ist in den Räumen des Ansbacher Markgrafenmöuseums die Wanderausstellung „Lebensbilder der reformation in franken“ zu sdhen. Eine Führung ist am 4. Januar um 19 Uhr mit Möuseumsleiter Dr. Wolgang Reddig .

Die Frankenbund-Gruppe Ansbach hat in der bewährten Zusammenarbeit mit dem Kunstverein Ansbach ein Veranstaltungsprogramm ausgearbeitet und in diesen Tagen veröffentlicht. Wir weisen auf einige Termine hin:

7. Februar, Studienfahrt nach Karlsruhe zur Cezanne-Ausstellung. Anmeldung bis 26. Januar beim Reisedienst Steiner (0981/61616 oder info@kunstverein-ansbach.de), Fahrpreis 52 Euro.

7. März, Studiienfahrt nach Schwäbisch Hall (akuelle Ausstellungen in der Kunsthalle Würth), Anmeldung bis 26. Febuar. Fahrpreis 50 Euro

13. März, um 19 Uhr: „Denk-Mal“ – ein Spaziergang zu Ansbachs Denkmälern. Lichtbildervortrag von Gerlinde Albrecht im Haus des Frankenbunds am Herrieder Tor, Uzstraße 30.

21. März: Kunst- und Kaffeefahrt nach Frauental/Creglingen mit Besuch der Klosterkirche und es Museums. Anmeldung bis 12. März. Fahrpreis 22 Euro.

11. April, von 14-16 Uhr in der Gotischen Halle der Residenz Ansbach: „Ansbacher Fayencen und Porzellan“. Führung von Renate Müller-Ruther. Anmeldung nur unter 0981/953839-22 (3,50 Euro).

24. April, um 19 Uhr: Führung durch die Sonderaussstellung „Die Flotte der Markgrafen – Schiffsmodelle und historische Karten des 17. bis 19. Jahrhunderts. Führung durch Museumsleiter Dr. Wolfgang Reddig.

16. Mai: Kunst- und Kaffeefahrt nach Nürnberg (Tucherschloss und Hirsvogelsaal). Fahrpreis 32 Euro. Anmeldung bis 7. Mai.

20. Juni: Studienfahrt nach Neuburg an der Donau mit Führung durch das Schlossmuseum plus Stadtrundfahrt. Fahrpreis 42 Euro. Anmeldung bis 11. Juni.

28. Juni: Kreuzgangspiele Feuchtwangen („Faust“-Aufführung) mit Einführungsvortrag im Cafe am Kreuzgang. Anmeldung bei Renate Herrmann in Flachslanden (09829/847). Fahrpreis 42 Euro (von Ansbach aus).

Informationen zu allen Veranstaltungen gibt es bei der Kunstvereins-Vorsitzenden Renate Herrmann  oder bei Frankenbund-Vorsitzendem Alexander Biernoth (0981/9721160

Kulturpreis für Andreas Oehlert

Auszeichnung wird am 1. Februar verliehen

Der Künstler Andreas Oehlert wird ausgezeichnet. Foto: Uwe Niklas

Der bildende Künstler Andreas Oehlert erhält den mit 7.500 Euro do-tierten Otto-Grau-Kulturpreis 2018. Damit würdigt die Jury die künstlerische Tä-tigkeit des 51-jährigen. Die Verleihung findet am 1. Februar statt.

Andreas Oehlert wurde 1966 in Fürth geboren, wo er heute noch lebt und arbei-tet. Von 1990 bis 1997 studierte er an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg bei Professor Rolf-Gunter Dienst und erhielt 1993/94 ein Stipendium für ein Gastsemester an der Akademie der Schönen Künste in Krakau. 1996 wurde er zum Meisterschüler ernannt. Es folgte 1999 ein Anschlussstudium am Chelsea College of Art and Design London mit einem Masterabschluss. 2004/5 führte ihn ein Stipendium an die Cité des arts in Paris.
Oehlert ist einer der kreativsten Künstler in Franken, der sich ständig weiter ent-wickelt und neue Facetten seines Werkes zeigt. Ob bei seinen raumfüllenden Werken oder im Kleinen, die Kunst von Oehlert ist stets von höchster ästhetischer Raffinesse, überrascht immer wieder mit neuen Sichtweisen und Perspektiven. Ob in seinen Fotoarbeiten, Installationen Videoarbeiten, Skulpturen, in seinem graphischen Werk, seinen Zeichnungen oder Bühnenbildern, Oehlert lotet Raum-situationen, lässt Räume neu erfahrbar werden und reflektiert Seinsbedingungen auf unterschiedlichste, immer wieder überraschende Art.
Für sein Wirken hat Andreas Oehlert bereits etliche Auszeichnungen erhalten, so beispielsweise den Debütantenpreis des Freistaates Bayern, den Kulturförder-preis der Stadt Nürnberg, den Förderpreis des Bezirks Mittelfranken und den Kul-turpreis der Stadt Fürth.
Die Otto und Hildegard Grau-Kulturstiftung wurde 1993 von Dr. Hildegard Grau gegründet in Würdigung des Lebenswerkes ihres Mannes, des Malers Otto Grau (1913 bis 1981). Seitdem wird alle zwei Jahre der Otto-Grau-Kulturpreis an bil-dende Künstler, Musiker oder Schriftsteller verliehen, deren Leben oder Werk in Beziehung zu Franken oder zur Arbeit Otto Graus steht. Bisherige Preisträger waren unter anderem Werner Knaupp, Werner Heider, Frank-Markus Barwasser, Inge Gutbrod, Bernd Böhner, Christian Rösner, Nora Gomringer, Hubertus Hess.
Die Verwaltung der Stiftung obliegt dem Bezirk Mittelfranken als Stiftungsvorstand.

Das Klöppeln live erleben

Bunter Herbst: Museumszeit in Abenberg

Herbstzeit ist Museumszeit. Das Klöppelmuseum und das Haus fränkischer Geschichte auf Burg Abenberg bieten ein buntes Ausstellungsprogramm rund um die Spitzenkunst und die fränkische Geschichte. Besonders an den Feiertagen lohnt sich ein Ausflug auf die Burg.

Mit „Einblick“ ist diese Arbeit beschrieben.

Die Sonderausstellung „SpitzenART neu/sicht – Spitze und Kunst im Dialog“ und die Wettbewerbsausstellung „Feuer und Flamme“  des Deutschen Klöppelverbandes sind noch bis kommenden Sonntag, 12. November täglich jeweils von 11 bis 17 Uhr zu sehen.  Außerdem ist am Sonntag von 14 bis 16 Uhr eine Klöpplerin anwesend, die das besondere Kunsthandwerk den Gästen vorführt. Das Klöppelmuseum und das Haus fränkischer Geschichte sind bis 18.12. von Do. bis So. von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Weitere Infos unter Tel. 09178/90618

In der Ausstellung SpitzenART sind namhafte Künstlerinnen und Künstler aus der Region vertreten, die ihre künstlerischen Verbindungen und damit eine neue Sicht zur 400jährigen Klöppeltradition in Abenberg zeigen. Seit jeher bildete der Austausch zwischen Künstlern und Kunsthandwerkern die Grundlage für stilistische Einflüsse und Veränderungen in der Welt der Spitze. Für die dritte SpitzenART konnte Museumschefin Kerstin Bienert unter anderem den Maler Peter Kampehl aus Nürnberg gewinnen sich neu mit der alten Tradition zu beschäftigen. Seine großformatigen Netzstrukturen erinnern an die Fadenverbindungen und Mustervorlagen beim Klöppeln, wecken Assoziationen zur Welt der Spitze. Die Textildesignerinnen Susanne Winter, Martina Ziegenthaler, Barbara Regus, Almut Wille und Anika Döring geben Einblicke in die Flächengestaltung unterschiedlichster Materialien. Verbindendes Element ist immer die feine Struktur und die Präzision der textilen Arbeiten. Silberschmiedin Annette Zey schafft aus immer gleichen Modulen dreidimensionale Schalen und greift so den Charakter des Ornamentalen auf. Ergänzt wird die Ausstellung durch Arbeiten der Malerin Michaela Schwarzmann, des Fotografen Rainer Kradisch, des Bildhauers Peter Helmstetter, der Klöpplerin Karla Volpert und der Malerin Erika Goldbrich.

Erzählfest zum zweiten Mal

Veranstaltung des Vereins „Die Kulturmacherei“ in Gunzenhausen

„Lesen.Hören.Erzählen.“  Das ist der Untertitel der Veranstaltungsreihe, die vom Verein „Die Kulturmacherei“ in Gunzenhausen vom Freitag, 27. Oktober, bis Samstag, 25. November, an verschiedenen Schauplätzen angeboten wird.

Start  ist am 27. Oktober, um 19.30 Uhr im Hotel „Krone“ mit der Eröffnung durch Bürgermeister Karl-Heinz Fitz und Vorsitzenden Stadtrat Peter Schnell. Die Schauspielerin Johanna Bittenbinder liest aus den Romanen von Ödön von Horvath, ihre Tochter  übernimmt mit ihrer Band den musikalischen Part. Eintritt: 15 Euro. Der Kartenvorverkauf ist für alle Veranstaltungen im Kulturbüro der Stadt (Rathausstraße 12/Museum) und in der Buchhandlung Fischer (Hensoltstraße 35a).

Weitere Veranstaltungen:

Samstag, 28. Oktober, um 19 Uhr in der Druckerei Riedel in der Weinstraße 6: „Die Kunst der Glosse“. Satirische und ironische Beiträge liefern die Redakteure Hans-Peter Kastenhuber (NN) und Peter T. Schmitt (Münchner Merkur). Eintritt frei.

Montag, 30. Oktober, 14 bis 16 Uhr auf der MS Altmühlsee (Schlungenhof): „Seemannsgarn für kleine Abenteurer“. Kristy Husz liest Abenteurerliteratur für die 6-10-Jährigen und ihre Eltern. Eintritt: 6 Euro. Am gleichen Tag um 18 Uhr gibt es „Geschichten im Friseursalon“ mit Kerstin Zels (Salon Knoll in der Heidestraße 20).

Mittwoch, 1. November, 19 bis 22 Uhr auf der MS Altmühlsee (Schlungenhof): „Geschichten und Musik aus Ungarn“ mit Kristy Husz, Ekke Lindauer und Matthias Scherzer (Eintritt 12 Euro).

Donnerstag,  2. November, von 16 bis 17 Uhr im G&B-Cafe in der Weißenburger Straße 87: „Märchenreise rund um die Welt“ mit Iris Wehlte  (Kinder ab 6 Jahre). Eintritt frei. Am Abend ist „Teatime“ in der Stadt- und Schulbücherei (19.30 Uhr). Christian und Ursula Grawe lesen aus den Werken von Jane Austen (Eintritt 6 Euro).

Samstag, 4. November, von 10 bis 15.30 Uhr im Jugendzentrum in der Spitalstraße 8: „Manga-Workshop“ mit der Zeichnerin Vanessa Schuhmann(für Kinder ab 12 Jahre, 8 Euro).

Dienstag, 7. November, 19.30 Uhr im Reisebüro BEST in der Osianderstraße 7: „Geschichten vom Weggehen und vom Ankommen“ mit Kerstin Zels und Kristy Husz (Eintritt frei).

Freitag, 10. November, um 16 Uhr im Diakonie-Wohnheim in der Spitalstraße 29a: „Mehr-Sinn-Geschichte“ mit dem LEA-Leseklub (Eintritt frei).  Von 19.30 bis 22 Uhr unternehmen Werner Mühlhäußer, Peter Schnell und Georg Weigel einen lilterarischen Streifzug („A Schale Nußgold“)  durch die Wiener Kaffeehausliteratur (10 Euro). Musikalisch begleitet wird die Veranstaltung von der Familie Pfahler.

Samstag, 11. November, in der Jugendherberge in der Spitalstraße 3: Bobby Kastenhuber und ihre Tochter Hannah lesen aus interessanten und spannenden Kinderbüchern, danach ist eine Malaktion (Termine um 14 und 17 Uhr). Um 19 Uhr ist im Gasthof Gentner in Spielberg eine Krimilesung von Killen McNeill, die musikalisch von der Gruppe „Nauswärts“ begleitet wird. Zudem gibt es für 45 Euro ein Dreigängemenü (Voranmeldung: 09833/988930).

Donnerstag, 23. November, um 14.30 Uhr im Burkhard-von-Seckendorff-Heim: „Es menschelt, so und so“ mit Hans Martin Thill und Hanni Schäfer sowie Michael Günther (Eintritt frei). Um 19.30 Uhr endet das Erzählfest mit dem Theaterstück „Die Welle“ um 19.30 Uhr im Lutherhaus. Es gastiert das Jugendtheaterprojekt der ARGE Mundarttheater Franken (Eintritt 9 bzw. 7 Euro).

Leseförderung ausgezeichnet

Regionale Buchhandlungen unter den Preisträgern

Die Buchhandlungen ‚buchunterwegs‘ in Weißenburg sowie die Buchhandlung Fischer in Gunzenhausen wurden in diesem Jahr erneut mit dem Gütesiegel ‚Leseforum Bayern – Partner der Schulen‘ ausgezeichnet“, teilt der Landtagsabgeordnete Manuel Westphal mit.
Das Bayerische Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst hat das Gütesiegel zusammen mit dem Börsenverein des Deutschen Buchhandels – Landesverband Bayern in diesem Jahr zum fünfzehnten Mal verliehen.
Wie auch im vergangenen Jahr wurden aus unserer Region die Buchhandlung Fischer in Gunzenhausen sowie die Buchhandlung „buchunterwegs“ in Weißenburg für ihr großes Engagement in der Leseförderung ausgezeichnet. Insgesamt erhielten 156 bayerische Buchhandlungen die Auszeichnung.
„Das Staatsministerium möchte mit diesem Gütesiegel der Öffentlichkeit die überaus wichtige Bedeutung unserer Buchhandlungen für die Leseförderung bewusst machen. Die Arbeit, die die Buchhändler in Zusammenarbeit mit unseren Schulen leisten, um unseren Kindern die spannende Welt der Bücher zu vermitteln, ist nicht zu unterschätzen. Ich selbst unterstreiche jedes Jahr die Bedeutung des Lesens, wenn ich mich am bundesweiten Vorlesetag beteilige. Vielen Dank für diesen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag und herzlichen Glückwunsch an die ausgezeichneten Buchhandlungen“, verdeutlicht Manuel Westphal.
Die Auszeichnung erhalten Buchhandlungen, die im Bereich der Leseförderung mit Schulen, Kindergärten oder anderen Bildungseinrichtung kooperieren und zielgruppenspezifische Veranstaltungen anbieten, wie zum Beispiel Lesefeste, Lesungen für Kinder oder Schreibwerkstätten. Auch die Auswahl und Präsentation der Kinder- und Jugendliteratur im Geschäft spielt bei dem Gütesiegel eine Rolle.

Kunst und Spitze im Dialog

Am 24. September in Abenberg: „SpitzenART! „

Zwölf regionale Künstlerinnen und Künstler aus unterschiedlichen Bereichen (Malerei, Zeichnung, Fotografie, Bildhauerei, Textildesign und Metall) zeigen in der Ausstellung „SpitzenART“ auf Burg Abenberg vom 24. September bis 5. November ihre künstlerischen Verbindungen zur (Klöppel-)Spitze.

.Der Abenberger Künstler Peter Helmstetter bricht Holz und verbindet dieses neu. So entstehen „Spitzen“. Die Arbeiten aus gebrochenem Holz haben nicht nur an ihrer Oberfläche „Spitzen“, sie lassen auch tief in das Material hineinschauen. Ähnlich wie bei Klöppelspitze sind geometrische Formen und das Spiel mit Umhüllen und Durchscheinen Bestandteil der Arbeiten. Foto: Kerstin Bienert

Alle zwei Jahre öffnet sich das Klöppelmuseum Abenberg für neue Sichtweisen auf das traditionelle Kunsthandwerk. So entsteht ein Dialog, ein kommunikativer Prozess zwischen der Kunst und dem Kunsthandwerk, aber auch zwischen den Kunstwerken und den Betrachtern.

Unter dem Motto „neu/sicht“ beteiligt sich in diesem Jahr schwerpunktmäßig der Studiengang Textildesign der Hochschule Hof in Münchberg. Professor Michael Barta war beim Besuch der „SpitzenART“ vor zwei Jahren von der Idee zur Zusammenarbeit mit Museumsleiterin und Ausstellungskuratorin Kerstin Bienert sofort begeistert. So kommt es, dass mit den beiden Textildesignerinnen Martina Ziegenthaler und Susanne Winter zwei Dozentinnen des Studiengangs und mit Almut Wille, Barbara Regus und Anika Döring erfolgreiche Absolventinnen der Hochschule in diesem Jahr mit aktuellen Arbeiten zum Thema „Spitze“ dabei sind.

Der bekannte Nürnberger Maler Peter Kampehl ist mit zwei großformatigen Arbeiten der Serie „Linien-Punkte-Bänder“ vertreten. Seine Netz- und Gitterstrukturen, die aus immer wiederkehrenden Punkten und Linien konstruiert sind, erinnern an textile Verflechtungen und Verdichtungen von Fäden – auch wenn es zunächst nicht bewusst so gewollt ist.

Durch die verwendete Technik des Holzbrechens entstehen in der Arbeit des Abenberger Bildhauers Peter Helmstetter „Spitzen“. Die Arbeiten aus gebrochenem Holz haben nicht nur an ihrer Oberfläche „Spitzen“, sie lassen auch tief in das Material hineinschauen. Ähnlich wie bei Klöppelspitze sind geometrische Formen und das Spiel mit Umhüllen und Durchscheinen Bestandteil der Arbeiten.

Rainer Kradisch aus Nürnberg zeigt Fotographie. Grober Zaundraht, willkürlich gebogen und im Schnee am Wegrand zufällig entdeckt, erscheint wie das vereinfacht skizzierte profane Abbild oder wie ein entfernter Verwandter zum feinen und nach strengem Muster verarbeiteten Leinen- und Metallfaden einer Klöppelspitze.

Michaela Schwarzmann aus Eggolsheim ist für die Leichtigkeit und Transparenz ihrer Papierarbeiten bekannt. Für die SpitzenART hat sie gemeinsam mit der Klöppeldesignerin Ute Klug große Blütenschalen geschaffen, die an feinen Fäden von der Decke hängend originelle Spitzenschatten in den Raum werfen.

Ausgehend von der traditionellen Technik des Klöppelns kombiniert Karla Volpert aus Regensburg „klassische“ Garne mit unkonventionellem Material wie Papier, Plastik oder Draht, um die technischen Möglichkeiten dieser alten Handarbeit auszuloten und so zu dreidimensionalen Spitzenobjekten mit zeitgemäßer Ausstrahlung zu gelangen.

Die Nürnberger Silberschmiedin Annette Zey entwickelt Schalen aus einzelnen Modulen. Immer gleiche Bausteine fügt sie zu einem lockeren, ornamentierenden Gewebe. Überschneidungen, Durchbrüche, scheinbare Leichtigkeit sind so das prägende Gestaltungsmoment und erinnern an die Beschaffenheit von Spitze.

Martina Ziegenthaler aus Nürnberg zeichnet überdimensional groß auf Leinwand Quasten und Spitzen aus historischen Musterbüchern, während Susanne Winter aus Nürnberg in ihren „Fadenzeichnungen“ mit Faden das Papier so bearbeitet, dass es sich in seiner Wirkung auf abstrakte Weise der Spitze annähert.

Bei Anika Döring (Leipzig) und Almut Wille (Helmbrechts) erinnern die filigranen Papierstrukturen und dreidimensionalen Flächengestaltungen an zarte Spitze und deren Ornamente. Barbara Regus (Hirschaid) verwendet die textilen Techniken „Sticken“ und „Druck“ nicht als ornamentale Applikation, sondern um eine Verschmelzung des Textils mit der Musterung zu erzielen. So lösen sich die Konturen der unterschiedlichen Techniken auf. Es entstehen textile Module, die in ihrem anmutenden Charakter an leichte Spitzen erinnern.

Die Besonderheit der Klöppelspitze sieht die Malerin Erika Goldbrich aus Büchenbach in dem Wechsel feinster Linien und geschlossenen Formen – oft ornamental gefügt oder in freier Verbindung. In ihrer Malerei sucht sie genau diese Spannung herzustellen und auszugleichen: einerseits lineare Zeichnung – andererseits Flächen, durch Farbe verbunden.

Eröffnung: 24. September, 11 Uhr/ Hauptgebäude Burg Abenberg, 3. OG; Laufzeit der Ausstellung: 24.9. bis 5.11.2017, geöffnet di – so, 11 – 17 Uhr.

Reichtum ohne Gier

Bemerkenswertes Buch von Sahra Wagenknecht

Sahra Wagenknecht, die Fraktionsvorsitzende der Linken im Deutschen Bundestag und attraktives Aushängeschild der Partei, mag dem politischen Beobachter lange Zeit als die „rote Sarah“ suspekt gewesen sein, aber vermutlich wird er sein Pauschalurteil korrigieren, wenn er ihr jüngstes Buch „Reichtum ohne Gier“ liest. In ihm lädt sie zu einem volkswirtschaftlichen Seminar ein, aber keinem, das strotzt vor Fremdwörtern und Fachbegriffen, sondern eine verständliche Auseinandersetzung mit der politischen und wirtschaftlichen Entwicklung ist.

Sie findet, dass die europäische (nicht nur die deutsche) Gesellschaft den Stempel „Sackgasse statt Innovation“ verdient.  Ein Beispiel: In nur 88 Minuten bestrahlt die Sonne die Erde mit 470 Exajule. Das ist soviel wie die ganze Menschheit das ganze Jahr an Energie verbraucht.  Könnten wir nur ein Zehntelprozent der Sonnenenergie einfangen, ergäbe das sechsmal so viel Energie wie die Weltwirtschaft heute benötigt.  Wir müssten nur 20 Prozent des Windes nutzbar machen, um siebenmal soviel Elektrizität zu gewinnen wie die Weltwirtschaft heute benötigt. Es sind Zahlen wie diese, die den Leser nachdenklich machen.

Die Wirklichkeit sind anders aus. Der deutsche Energiemix schleudert mehr Kohlendioxyd in die Luft als vor der grünen Energiewende.  Die streitbare Linke sagt: „Mit staatlichen Subventionen werden Öko-Glücksritter reich gemacht anstatt die Entwicklung grüner Technologie voranzutreiben.“  Derzeit aber wird nach ihrer Meinung innovative Technologie nur dann entwickelt, wenn sie extrem hohe Renditeerwartungen erfüllt. Sie ärgert sich, dass die Weltunternehmen heute  ihre Gewinne mehr durch Finanzmanipulationen machen als durch Innovation und sie sich immer neuer Tricks des internationalen Steuerbetrugs bedienen.

Sahra Wagenknecht, die in Volkswirtschaft promoviert hat, wird heute von der Politikerkaste als eine Frau ernst genommen werden, die weiß, vorüber sie redet (und schreibt). Sie genießt reichlich Reputation über die Parteigrenzen hinweg. Peter Gauweiler von der CSU, steht nicht im Ruf, ein Linker zu sein, aber er räumt ein: „Die Autorin beherrscht die Kunst des klaren Denkens.“ In ihrem Buch erklärt sie selbst schwierige Zusammenhänge verständlich und so wird die Lektüre zu einem Vergnügen für alle, die kein Volkswirtschaftsstudium hinter sich haben.

In ihren politischen Grundpositionen  ist sie gefestigt. Sie ist dagegen, dass der Staat immerzu nur die Risiken trägt, den Unternehmen aber die Renditen garantiert werden. Die Privatisierung von ehemals staatlichen Leistungen hat ihrer Meinung nach den Abzockern in die Hände gespielt. Und sie sagt ganz klar: „Eine Staatsform, die aus einer Wirtschaft erwächst, in der wirtschaftliche Märkte von wenigen privaten Monopolisten beherrscht werden, ist nicht die Demokratie, sondern die Oligarchie.“

Wettbewerb und Kapitalismus sind nach ihrer Lehre ein Widerspruch. Sie wendet sich gegen eine Wirtschaftsordnung, in der  leistungsloses Kapitaleinkommen  dominiert. Dass Wettbewerb nicht gewollt ist, das liegt nach ihrer Ansicht klar auf der Hand, denn im Wettbewerb fallen Gewinne dem Konkurrenzkampf zum Opfer. Das Schlagwort  „Die Unternehmer brauchen den Kapitalismus“ liegt, so Dr. Wagenknecht , völlig daneben und ist ein großer Irrtum. Die Unternehmen würden wegen des schwierigen Zugangs zum Kapital eher in ihrer Entfaltung und Entwicklung behindert. Sie wählt in ihrer „Vorlesung“ den Begriff der „Inklusiven Gesellschaft“ als dem Gegenteil der kapitalistischen Gesellschaft. Durch die Ausschaltung von Konkurrenz, also dem Wettbewerb, werde es leichter möglich, leistungsloses Einkommen zu erzielen.  Solange möglichst hohe Renditen der Maßstab allen Wirtschaftens sei, werde auch die Digitalisierung den Menschen nicht von Mühsal und Stress befreien und ihm ein gutes Leben bringen. Ihr Horrorbild besteht darin, dass heute aus Postboten und Taxifahrern wie früher aus den Bergarbeitern verzweifelte Langzeitarbeitslose werden. Daraus folgert sie klar: „Es sind die Strukturen der kapitalistischen Wirtschaft selbst, die uns daran hindern, den technologischen Fortschritt zu unser aller Wohl zu nutzen.“

Wagenknecht, die von 2004 bis 2009 dem Europäischen Parlament angehörte,  strebt in ihrem wirtschaftspolitischen  Zielvorstellungen das Modell einer „Mitarbeitergesellschaft“  und „Gemeinwohlgesellschaft“ statt der Kapitalgesellschaft an. Ganz konkret fordert sie ein „Entflechtungsgesetz“, um die Konzentration wirtschaftlicher Macht zu begrenzen.  Das hatte übrigens der FDP-Wirtschaftsminister Reiner Brüderle auch schon gewollt, ist damit aber gescheitert.  Auf Wagenknechts Agenda steht eine neue Wirtschaftsordnung, die es ermöglicht, Wohlstand im Einklang mit der natürlichen Umwelt zu produzieren.                                               WERNER FALK

„Reichtum ohne Gier“ von Sahra Wagenknecht; 292 Seiten, ISBN 978-3-593-50516-9, Campus-Verlag, 19,95 Euro.

 

Windsbacher Knabenchor ist Preisträger

Entscheidung über den Wolfram-von-Eschenbach-Preis 2017

Mit dem Wolfram-von-Eschenbach-Preis des Bezirks Mittelfranken ausgezeichnet wurde der Windsbacher Knabenchor. Foto: infranken.de

Der mit 15.000 Euro dotierte Wolfram-von-Eschenbach-Preis geht in diesem Jahr an den Windsbacher Knabenchor. Der Bezirkstag von Mittelfranken traf diese Entscheidung einstimmig.  „Die Windsbacher stehen für die Synthese von Musikalität, Vielseitigkeit, Genauigkeit und Reinheit des Klangs“, so die Auffassung der Jury.

Seit 70 Jahren behauptet sich der Windsbacher Knabenchor, dessen künstlerischer Leiter seit 2012 Martin Lehmann ist, als Spitzenensemble der Vokalszene weltweit. Der musikalische Schwerpunkt des Chors, dem rund einhundert Sänger im Alter von neun bis 19 Jahren angehören, liegt auf der geistlichen Musikebene, wobei das Repertoire von der Renaissance bis hin zur Moderne reicht. Neben A-cappella-Werken sämtlicher Epochen bis hin zu Werken von Duke Ellington umfasst es vor allem die großen Komponisten wie Johann Sebastian Bach, Georg Friedrich Händel oder Wolfgang Amadeus Mozart. Zahlreiche Rundfunk-, Fernseh-, Platten- und CD-Aufnahmen sowie Konzertreisen ins Ausland und viele Preise belegen den internationalen Ruf des Windsbacher Knabenchors.

Die drei Förderpreise zu je 5.000 Euro gehen im Bereich Bildende Kunst an das Nürnberger Künstler-Duo Matthias Böhler und Christian Orendt, an die Papierkünstlerin Aja von Loeper aus Nürnberg sowie im Bereich Musik an die in Dietenhofen (Kreis Ansbach) gegründete fränkische Folkband Gankino Circus. Matthias Böhler und Christian Orendt arbeiten seit zehn Jahren gemeinsam an meist raumfüllenden, komplexen Installationen, die einen ironischen und zum Teil sarkastischen Blick auf die Welt werfen. Aja von Loepers bearbeitet Papier mit unterschiedlichen Werkzeugen, es entstehen Blätter von plastischer, reliefartiger Strukur. Cankino Circus stehen für einen Stilmix unter anderem aus fränkischen Kirchweihliedern, ungarischer Volksmusik, türkischen Klängen, gemischt mit Balkan-Zirkus-Klamauk. Die Preisverleihung findet am 24. Oktober in Wolframs-Eschenbach statt.

Museumsnacht in Feuchtwangen

Gottesbilder in der zeitgenössischen Kunst

Noch bis zum 20. August ist im Rahmen des Feuchtwanger Kunstsommers 2017 die Ausstellung „Ecce Homo. Gottesbilder in der zeitgenössischen Kunst.“ zu sehen. Die Schau wird durch zahlreiche Begleitveranstaltungen umrahmt und inhaltlich ergänzt. In den kommenden zwei Wochen stehen gleich 3 Termine auf dem Programm, auf die wir hinweisen möchten.

Am Freitag,  7. Juli,  findet ab 23.30 Uhr die Museumsnacht mit dem Ensemble der Kreuzgangspiele statt. Zwei Theologen – ein evangelischer und ein katholischer – liefern in der nächsten Woche spannende Einblicke und Hintergründe: Am Freitag, 14. Juli, hält Prof. Klaus-Peter Jörns um 18 Uhr einen Vortrag mit dem Titel „Notwendige Abschiede. Auf dem Weg zu einem glaubwürdigen Christentum“ und am Sonntag, 16. Juli,  ist der Domkapitular und langjährige Kunstreferent des Bistums Würzburg, Dr. Jürgen Lenssen, für eine öffentliche Führung zu Gast. Der Eintritt zu beiden Veranstaltungen ist frei.