Tag Archives: Kreuzgangspiele

Kreuzgangspiele trauern um Peter Heeg

Anfang Februar ist der Schauspieler verstorben

Peter Heeg (Mitte) auf der Bühne des Feuchtwanger Kreuzgangtheaters. Foto: Nicole Brühl



Festspiel-Intendant Johannes Kaetzler würdigt den Künstler, der seit vielen Jahrzehnten auf der Feuchtwanger Freilichtbühne stand: „Peter Heeg war ein großer Liebender des Theaters. Er umarmte als Schauspieler innerlich die Figuren, die er spielte und gab ihnen dadurch stets einen wunderbaren Zauber. Und er war ein Freund, den wir alle sehr vermissen werden. Danke, lieber Peter, dass du uns immer so viel gegeben hast! Du hast uns alle, die wir mit dir arbeiten durften, tief berührt und weise begleitet. Ich verneige mich vor deinem riesigen Lebenswerk, das immer nur eines im Sinn zu haben schien: Freude zu schenken.“Die Kreuzgangspiele haben mit Peter Heeg ein prägendes Gesicht und einen großen und auch beim Publikum sehr beliebten Künstler verloren.
Peter Heeg, geboren 1939 in Stuttgart, absolvierte die dortige Schauspielschule. Er hatte Engagements als Schauspieler in Landshut, Ulm, Wien und Salzburg. Seit 1976 ist er auch als Regisseur an den Staatstheatern Oldenburg, Saarbrücken, Braunschweig, Augsburg, Basel, Stuttgart und Krefeld tätig. Zu Arbeiten für Fernsehen und Film gehören zu seinen Stationen auch die Hamburger Kammerspiele, das Berliner Theater des Westens, die Luisenburgfestspiele in Wunsiedel, wo er 21 Sommer lang spielte und das Regensburger Theater („Galileo Galilei“, „Der Theatermacher“, „Nathan der Weise“).

Bei den Kreuzgangspielen sah man ihn bereits 1963, 1983 und 1984. Seit 2010 gehört er regelmäßig dem Kreuzgangspiele-Ensemble an: Als Herr Page in „Die lustigen Weiber von Windsor“ und als Monsieur de Tréville in „Die drei Musketiere“ spielte er 2010, 2011 als Prinzgemahl in „My Fair Lady“ und Leonato in „Viel Lärm um nichts“. 2013 verkörperte er den Abt in „Der Name der Rose“, 2014 Awram in „Anatevka“ und Schnauz im „Sommernachtstraum“, den Heiligen Petrus in „Der Brandner Kaspar“ und 2017 Friedrich den Weisen in „Luther“. 2018 war Peter Heeg in „Faust“ und 2019 als Klettenmaier in „Die Geierwally“ auf der Kreuzgang-Bühne zu sehen. 2020 übernahm er diverse Rollen im Corona-Sonderprogramm und war 2021 als James Swales in „Dracula“ zu sehen. 2022 übernahm er Rollen in Friedrich Schillers „Kabale und Liebe“ und 2023 im „Jedermann“. Zuletzt stand er 2024 in Friedrich Dürrenmatts „Der Besuch der alten Dame“ auf der Bühne, zuletzt 2024 in „Der Besuch der alten Dame“ auf der Kreuzgang-Bühne.

Kreuzgangspiele extra

Ulrich Westermann führt durch „Die Nacht kurz vor den Wäldern“

In der vergangenen Sommer-Spielzeit stand Ulrich Westermann (links neben Gerd Lukas Storzer und Kirsten Schneider) unter anderem als Monsieur Bouc in „Mord im Orientexpress“ auf der Bühne. Foto: Nicole Brühl

In einem Monat beginnt nicht nur der Vorverkauf für die Sommer-Spielzeit der Kreuzgangspiele 2025, auch die Reihe „Kreuzgangspiele extra“ startet mit einer ersten Veranstaltung und einem sehr bekannten Kreuzgang-Schauspieler: Ulrich Westermann kehrt am Samstag, 19. Oktober, um 20 Uhr für den Theatermonolog „Die Nacht kurz vor den Wäldern“ von Bernard-Marie Koltès nach Feuchtwangen zurück.

Das Feuchtwanger Theater bietet seit 1949 große Freilicht-Theatermomente in den Sommer-Monaten. Seit ein paar Jahren erstreckt sich die kleine, aber feine Reihe Kreuzgangspiele extra über das ganze Jahr: Ab Oktober gibt es wieder Veranstaltungen. Zwei sind es bis zum Ende des Jahres:
Für den Theatermonolog „Die Nacht kurz vor den Wäldern“ von Bernard-Marie Koltès kehrt der bekannte Kreuzgang-Schauspieler Ulrich Westermann am 19. Oktober 2024 in die Festspielstadt zurück. Dieser Theatertext machte den französischen Dramatiker Koltès 1977 mit einem Schlag berühmt und zu einem der einflussreichsten und meistgespielten zeitgenössischen Dramatiker der 1980er Jahre. Das Stück zeigt einen getriebenen Menschen voller Ängste auf der Suche nach menschlicher Nähe. Er streunt durch die nächtlichen Straßen einer Stadt und erzählt von seiner Idee einer „internationalen Gewerkschaft der in den Arsch Getretenen von überall”. In der Inszenierung von Alexander Ourth folgt das Publikum in der Stadthalle Kasten dem Schauspieler Ulrich Westermann auf diesem Weg durch die Nacht…
Georg Kreisler und seinen unwiderstehlich bösen und schönen Liedern widmet sich ein Liederabend am 15. November 2024 unter dem Titel „Tiger, Tauben und Feste“. Der österreichische Liedermacher hat mit seiner Kunst Maßstäbe gesetzt. Die Lieder sind bissig, skurril und politisch. Sie verstören, verführen, rütteln auf. Sie wurden skandalisiert, verboten oder boykottiert… und sie sind in Feuchtwangen neu zu entdecken mit Anna Veit (Gesang) und Michael Gumpinger (Klavier).
Damit beginnt die Herbst-Winter-Saison der Kreuzgangspiele unmittelbar nach dem Vorverkaufsstart für die Sommer-Spielzeit 2025 am 17. Oktober 2024.
Weitere Informationen sowie Karten gibt es auf www.kreuzgangspiele.de sowie unter Kartentelefon 09852 90444.