Tag Archives: Gunzenhausen

Austritt Kohlers ist bedauerlich

Überraschender Schritt des FDP-Stadtrats von Weißenburg

Alexander Kohler, FDP-Stadtrat in Weißenburg.  Foto: Diesler

Alexander Kohler, FDP-Stadtrat in Weißenburg. Foto: Diesler

Stadtrat Alexander Kohler aus Weißenburg hat die Öffentlichkeit, vor allem aber seine Parteifreunde, mit seinem Austritt aus der FDP überrascht. Er ist somit seit dem 1. Januar 2017 nicht mehr Mitglied der Freien Demokraten. Dem Stadtrat will er gleichwohl weiterhin angehören.

Kreisvorsitzender Thomas Geilhardt hat den Schritt des Kommunalpolitikers, der seit Mai 2014 in der Verantwortung steht, bedauert. Versuche von ihm, vom Parteiaustritt abzuhalten, hatten nichts gebracht. Apotheker Kohler gibt als Begründung für seinen Schritt an, mit den programmatischen Aussagen der Bundespartei zur Reform des Apothekengesetzes nicht einverstanden zu sein. Auch mit anderen Positionen der Bundes-FDP habe er Akzeptanzprobleme.

Ich habe mit Alexander Kohler in den letzten Jahren gut zusammen gearbeitet. Er war immer ansprechbar und er hat im Kreis der FDP-Kommunalpolitiker im Landkreis („Das liberale Quartett“) kreativ und kooperativ mitgewirkt.

Werner Falk, Stadtrat der FDP in Gunzenhausen

BR-Radltour startet in Gunzenhausen

Von Mittelfranken in die Allgäuer Alpen

Reporter Lutz Bäucker begleitet die Radler.

Reporter Lutz Bäucker begleitet die Radler. Foto: BR

Mehr als 600 Gäste warteten im Münchner Hofbräuhaus. Via Facebook waren fast 7.000 User dabei. Sie alle wollten die ersten sein.  Am 21. Januar hat der Bayerische Rundfunk die neue Strecke der 28. BR-Radltour präsentiert worden.

Im Detail sieht die Strecke folgendermaßen aus: Start ist am 30. Juli in Gunzenhausen im Fränkischen Seenland.  Bürgermeister Karlheinz Fitz sagte gegenüber dem BR: „Toll, dass wir wieder mal dabei sein dürfen. Wir machen sehr gern mit.“ Etappe zwei führt nach Nördlingen, wo die größte und populärste Hörer-Aktion des BR vor genau zehn Jahren letztmals Station gemacht hat. Gersthofen ist Ziel der dritten Etappe. Danach rollt das Peloton um Augsburg herum nach  Landsberg.Teilstück Nummer vier führt auf schwäbischen Landstraßen westlich nach Memmingen. Bürgermeisterin Margaretha Böckh: „Wir sind  total begeistert. Die Radltour begrüßen zu dürfen, ist für uns eine große Ehre.“ Die Schlussetappe führt schnurstracks Richtung Süden mitten hinein in die Allgäuer Alpe. Sonthofen ist am Spätnachmittag des 4. August Ziel der 28. BR-Radltour.

„Wir er-fahren Bayern mal wieder in seiner ganzen Vielfalt“, sagt BR-Tour-Direktor Markus Riese, „und wir kommen mit dem BR auch in Regionen, wo wir nicht immer so präsent sind.“

Trump ist eine Chance für Europa

Zusammen das Verhältnis zu Russland verbessern

Nun ist er  der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika: Donald Trump. Die Deutschen kennen ihn nur als Wahlkämpfer, manche wissen mehr über seine Unternehmertätigkeit, aber keiner weiß, wie er sich als Staatsmann geben wird. Die Inauguration hat verstärkt, was bereits im Wahlkampf erkennbar war: Trump spielt die amerikanische Karte. Und er will, dass sie sticht. Seine vierjährige Amtszeit wird unter der Devise „America first!“ stehen. Das spricht zunächst dafür, dass der neue Präsident die innenpolitischen Probleme angehen will. Aber das wird und kann natürlich nicht ohne Auswirkung auf die internationale Politik bleiben. Trumps Politik wird von der „ZEIT“ als Jacksonians bezeichnet, benannt nach dem siebten amerikanischen Präsidenten Andrew Jackson, der  im 19. Jahrhundert die gleiche Philosophie vertreten hat.

Sein Credo, die Welt nicht missionieren zu wollen, hat für Europa einen durchaus positiven Effekt. Wenn damit die Zeiten vorüber gehen, in denen sich die USA in alle Konflikte dieser Welt eingemischt haben mit der Maßgabe, den in Bürgerkriegen zerstrittenen Gesellschaften fremder Länder Freiheit, Demokratie und ein kapitalistisches Wirtschaftssystem als westliche Gesellschafts- und Staatsform überzustülpen, dann kann das den Europäern nur recht sein. Es gibt schließlich das von der UN hoch angesetzte Selbstbestimmungsrecht der Länder. Jedenfalls darf die Hilfe des Westens  nicht darin bestehen, ihnen 1:1 das eigene Gesellschaftssystem überzustülpen und die  USA sollten nicht länger die „Weltpolizei“ spielen. Das haben wir jahrzehntelang erlebt und das hat in den wenigsten Fällen Frieden gebracht.  Trumps kritisches Wort zur Nato darf näher analysiert werden und kann zur Frage führen: Muss die Nato überall dort eingreifen, wo vermeintlich freiheitliche Standards auf dem Spiel stehen? Bemerkenswert ist, dass die Linke Sarah Wagenknecht und Putin übereinstimmen in der Forderung nach einem neuen europäischen Sicherheitssystem unter Einschluss von Russland.  Das wäre dann die Realisierung einer alten Idee, nämlich eine europäische Verteidigungsgemeinschaft zu schaffen. Die Rolle der Vereinten Nationen muss meiner Meinung nach wieder auffälliger werden. Ihre Stimme war bei der Krisenbewältigung der letzten Jahre fast nicht  zu hören. Die UN haben vielfach die Regie den Großmächten allein überlassen.

Für Europa ist die protektionistische Politik Trumps auch eine Chance, um künftig wahrnehmbar entschlossener  aufzutreten.  Europa muss nicht als uneinig und schwach gelten. Trumps Konzentration auf die USA kann Europa  sogar stärken, jedenfalls dann, wenn die europäischen Regierungen, der Ministerrat und das Parlament zusammenstehen. Geostrategisch bewahrheitet sich die These: die USA, China und Russland sind politisch die Globalplayer. Aber Europa gehört auch dazu, wenn dessen Stimme auch nicht so plakativ zu vernehmen ist. Wirtschaftlich ist Europa ohnehin eine Weltmacht.

Die Ankündigung Trumps, das Verhältnis zu Russland neu zu bestimmen, bewerte ich durchaus positiv. Wir müssen die politische Verkrustung lösen. Das kann bedeuten, dass sich die Nato neu positioniert. Für Deutschland könnte das bedeuten, die Verständigungspolitik  der neunziger Jahre wieder aufzugreifen und mit Russland zu einer neuen Form der Zusammenarbeit zu kommen. Man denke nur an die Chancen, die deutsche (und natürlich auch andere europäische) Unternehmen haben, wenn es um die Realisierung wirtschaftlicher Fortschritte in Russland geht.  Ich meine, wir sollten uns hüten vor dem unbedingten Glauben an das Expertenwissen. Bezogen auf Trump haben uns die publizistischen Weissager einreden wollen, es käme niemals zur Nominierung des großkotzig auftretenden Republikaners.

Werner Falk, Stadtrat der FDP in Gunzenhausen

 

Die „Speis“ hilft 130 Familien

Unterstützung ohne Bürokratie

Lydia Mägerlein (Vierte von links) und die Frauen der "Speis" sind in verdienstvoller Weise tätig.

Lydia Mägerlein (Vierte von links) und die Frauen der „Speis“ sind in verdienstvoller Weise tätig.

Unverschuldet in Not zu geraten, das geht oft schnell. Der Verlust des Arbeitsplatzes, die zu geringe Rente, eine Krankheit , die eingeschränkte Mobilität – das sind die Ursachen, um in Schieflage zu geraten. Sicher, wir haben in unserem Wohlfahrtsstaat ein dichtes Netz von Hilfsangeboten, aber dennoch gibt es Menschen, die das Geld für das Allerhotwendigste nur schwerlich aufbringen können.

Sie sind dankbar für die Unterstützung durch ihre Mitmenschen. Wenn auch viele von „sozialer Kälte“ in unserer Gesellschaft reden, so gibt es doch auch viele Menschen und Einrichtungen, die gerne anderen helfen. Beispielsweise „Die Speis“ in Gunzenhausen. Sie ist das Gemeinschaftswerk von Diakonischem Werk, Caritas und der Stadt Gunzenhausen. In der Hensoltstraße 14  können sich  seit 2002 jeden Dienstag (von 9 bis 10.30 Uhr) und Freitag (15 bis 16.30 Uhr) die Bedürftigen gegen Vorlage eines Ausweises Lebensmittel und Hygieneartikel in Haushaltsmengen abholen. Ein Netz von 40 freiwilligen Helfern steht dahinter.

Versorgt werden rund 130 Familien, darunter sind etwa 40 Familien mit Migrationshintergrund. Lydia Mägerlein und Reinhard Mikschick sind die verantwortlichen Leiter der „Speis“. Sie schätzen es sehr, dass die großen Handelsbetriebe wie Lidl, Kaufland, Aldi und Edeka-Höfler (dort steht sogar eine Spenden-Box) permanent spenden. Ein Beispiel für die guten Taten ist die Firma Müller & Ziegler, damit jedes Jahr für 2000 Euro spendet, damit Wurst- und Fleischwaren bei der Metzgerei  Heidi Eiden gekauft werden können.

Jeder, der einen Ausweis hat (er ist Mittwoch von 10 bis 12 Uhr bei der Caritas-Geschäftsstelle in der Bühringer-Straße 14e erhältlich) und einen symbolischen Betrag von einem Euro zahlt, dem wird geholfen.

Wärmeverluste an Gebäuden aufspüren

Thermografieaktion in Altmühlfranken gestartet

Thermo

Der Informationsflyer „Winteraktion THERMOGRAFIE –Infrarotbilder

Um Wärmeverluste durch schlecht gedämmte Gebäudehüllen aufzuspüren bietet der Landkreis in Zusammenarbeit mit regionalen Energieberatern bis 31. März ein Thermografieaktionspaket zum Sonderpreis von 299 Euro an. Die Aktion ist zunächst auf 15 Teilnehmer begrenzt.
Jetzt in der kalten Jahreszeit laufen die Heizkessel in Wohnungen und Häusern auf Hochtouren. Umso ärgerlicher für die Bewohner, wenn der Füllstand des Öltanks rapide sinkt oder die Gasrechnung nach oben schnellt, weil nicht nur Haus oder Wohnung beheizt werden, sondern viel Wärme nach draußen entweicht.
Ursache ist hierfür oft eine schlecht gedämmte Gebäudehülle oder Wärmebrücken wie undichte Fenster oder Türen. Deshalb ist es sinnvoll die energetischen Schwachstellen des Gebäudes zu ermitteln. Geeignet hierzu sind Infrarotbilder des Gebäudes – auch Infrarot-Thermografie-Aufnahmen genannt. Diese bestimmen die Temperatur auf der gesamten Oberfläche des Gebäudes und machen sichtbar, wo die Wärme nach außen strömt.
Der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen hat nun gemeinsam mit regionalen unabhängigen Energieberatern ein Thermografieaktionspaket zum Sonderpreis von 299,- Euro aufgelegt. Die Vorteile des Aktionspaketes liegen auf der Hand: es werden die Schwachstellen der Gebäudehülle aufgezeigt, aber auch Durchfeuchtungen und Leckagen erkannt. Und alle erkannten Mängel werden dokumentiert. Der Kunde erhält bis zu 10 Wärmebilder seines Wohngebäudes von außen und innen. In einem 30-minütigen Gespräch wird anhand der Dokumentation der Befund durch den Energieberater erläutert und auch die Behebung möglicher Schwachstellen aufgezeigt einschließlich staatlicher Fördermöglichkeiten.
Wer an dieser Aktion teilnehmen möchte, sollte nicht lange zögern, denn die Plätze sind zunächst auf 15 Pakete begrenzt. Hintergrund ist auch, dass die Thermografieaufnahmen nur in der kalten Jahreszeit durchgeführt werden können. Denn um aussagefähige Bilder zu erhalten, muss eine Temperaturdifferenz von 15-20°C zwischen Innen und Außen bestehen.
Im Rahmen der Energiewende geht es ja nicht nur um Erzeugung von Strom und Wärme auf erneuerbarer Basis, sondern auch darum den Einsatz von Energie – ob Strom oder Wärme – generell zu verringern oder zu vermeiden. Die Thermografieaktion in Altmühlfranken soll dazu beitragen den Gebäudebestand zu durchleuchten und Energieeinsparungspotentiale aufzuspüren. Dies hilft dem Geldbeutel jedes einzelnen und kommt dem Klimaschutz zu Gute.

Mehr Informationen zur Thermografieaktion finden sich unter www.altmuehlfranken.de/thermografieaktion. Dort steht auch der Informationsflyer mit Anmeldebogen zum Download bereit. In gedruckter Form ist dieser aber auch bei der Zukunftsinitiative altmühlfranken erhältlich. Ansprechpartner ist Andreas Scharrer (Tel. 09141-902-196).

Staatsregierung stellt Konzept zum Baukindergeld vor

Familien im ländlichen Raum profitieren davon

Die Bayerische Staatsregierung hat die Forderung nach der Einführung eines Baukindergeldes beschlossen. Der Landtagsabgeordnete Manuel Westphal begrüßt dieses Vorhaben, da davon gerade auch Familien im ländlichen Raum profitieren könnten.

Bei dem bayerischen Konzept eines Baukindergeldes soll pro steuerlich berücksichtigungsfähigem Kind, das im Haushalt der Eltern wohnt, in einem 10-jährigen Begünstigungszeitraum jährlich 1.200 Euro als Zulage bezahlt werden, wenn selbstgenutztes Wohneigentum im gesamten Bundesgebiet gebaut oder erworben wird. Das Baukindergeld wird aus dem Einkommensteueraufkommen finanziert wie früher die Eigenheimzulage.

Im Gegensatz zum Vorschlag der Bundesbauministerin Dr. Barbara Hendricks vom November des vergangenen Jahres beinhaltet der Vorschlag der Bayerischen Staatsregierung ein deutlich höheres Förderniveau und berücksichtigt mit dem 10-jährigen Förderzeitraum unterschiedliche Lebenspläne.

„Eine Familie mit drei Kindern würde nach dem bayerischen Konzept ein Baukindergeld von bis zu 36.000 Euro erhalten. Beim Vorschlag der Bundesbauministerin gäbe es nur einen Zuschuss von 20.000 Euro“, verdeutlicht der Landtagsabgeordnete für den Stimmkreis Ansbach-Süd, Weißenburg-Gunzenhausen Manuel Westphal.

Westphal weiter: „Außerdem würde der Fördervorschlag der Staatsregierung flächendeckend gelten und nicht nur für Ballungsräume. Auch der ländliche Raum würde also nachhaltig von einem derartigen Programm profitieren! Das Staatsministerium der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat schätzt, dass mit Hilfe des Baukindergeldes von 2019 bis 2021 allein in Bayern der Bau beziehungsweise der Erwerb von mehr als 100.000 Wohnungen gefördert werden könnte.“

Energieberatung in Altmühlfranken

Informationen zu Fördermitteln und energetischer Sanierung

Die nächste Energiesprechstunde des Landratsamtes Weißenburg-Gunzenhausen findet statt am:

Dienstag, 31. Januar 2017, von 16 bis 18 Uhr im Rathaus Gunzenhausen,
Marktplatz 23, 91710 Gunzenhausen (Sitzungssaal im Erdgeschoss).

Bei den monatlich stattfindenden Energieberatungsterminen des Landratsamtes Weißenburg-Gunzenhausen informieren regionale, unabhängige Energieberater über aktuelle Fördermittel im Bereich der energetischen Gebäudesanierung und geben wertvolle Tipps, wie sich Energie sparen lässt. Dabei können die Interessenten ihre Fragen in einem kostenlosen,  ca. 30 minütigen Gespräch direkt an den Energieberater stellen und erhalten somit individuelle Informationen. Eine telefonische Anmeldung bei Herrn Andreas Scharrer unter der Telefonnummer 09141 902-196 ist unbedingt erforderlich. Für den 31.01.2017  sind noch Beratungstermine zu vergeben.

Weitere Informationen zu den Energiesprechstunden des Landratsamtes erhalten Sie unter folgender Internetadresse: www.altmuehlfranken.de/energieberatung.

Gewinne aus Altmühlfranken

35 Consumenta-Besucher dürfen sich freuen

Gewinnübergabe Consumenta 20162.200 Besucher nahmen auf der Consumenta 2016 am Gewinnspiel des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen teil. Nun freuten sich 35 glückliche Gewinner über eine verspätete Bescherung und erhielten im Landratsamt ihre Gewinne überreicht.
Die zu beantwortende Frage war auch nicht allzu schwer. „Wie heißt die amtierende altmühlfränkische Bierkönigin?“ Nur wenige Karten mussten hier seitens der Zukunftsinitiative altmühlfranken aussortiert werden. Denn fast alle setzten ihr Kreuzchen an der richtigen Stelle bei Sarah Zimmerer. Gegenüber 2015, wo erstmals ein Gewinnspiel auf der Consumenta angeboten wurde, verdoppelte sich die Zahl der ausgefüllten Quizkärtchen auf stolze 2.200 Teilnehmer.
Dazu beigetragen haben sicherlich auch die attraktiven Hauptpreise, die von regionalen Unternehmen gestiftet wurden: Der 1. Preis „Ein Romantisches Wochenende für 2 Personen im Strandhotel Seehof“ ging nach Bad Staffelstein, der 2. Preis „ein Rundflug über Altmühlfranken des Luftsportvereins Treuchtlingen“ wanderte nach Freystadt in die Oberpfalz. Und der 3. Preis „Ein kleiner Braukurs im Landgasthof-Hotel Sonne“ in Pleinfeld fand seinen Weg in den Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen: nämlich nach Pleinfeld.
Doch auch die übrigen 32 Gewinne, die von den auf der Consumenta ausstellenden Messepartnern des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen zur Verfügung gestellt wurden, fanden bei ihren Empfängern großen Anklang und lösten viel Freude aus.
Zwar konnten nicht alle Glückspilze – wetter- und entfernungsbedingt – ihre Gewinne persönlich in Empfang nehmen, aber 20 Personen ließen es sich nicht nehmen, ihre Preise persönlich von Landrat Gerhard Wägemann im Foyer des Landratsamtes bei einer kleinen Erfrischung und Stärkung überreicht zu bekommen.
Viele der Gewinner versprachen auch 2017 Altmühlfranken wieder einen Besuch abzustatten. Sei es auf der Consumenta oder durch einen „echten“ Besuch der zahlreichen „Sehenswürdigkeiten“ im Landkreis.

Der „Spitz“ war ein magischer Treffpunkt

Das Tanzlokal und Tagescafe wird in „Alt-Gunzenhausen“ porträtiert

Langeweile im Gunzenhausen der sechziger Jahre? Der eine meint, dass es sie gegeben hat, der andere verneint die Frage ganz kategorisch. Es kommt halt immer auf den Blickwinkel an, von dem aus man sich der Sache nähert. Der „Spitz“, also das Cafe Holderied, war zu allen Zeiten ein beliebtes Lokal in Gunzenhausen, für die Zecher ebenso wie für die Tänzer.

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1935 übernahmen Babette und Wilhelm Holderied das Cafe in der Gerberstraße. Privatfoto

Die junge Gunzenhäuser Studentin Lisa Biller, die das Tanzcafe nur mehr aus der Erzählung der Eltern und Großeltern kennt, befasst sich im aktuellen Jahrbuch „Alt-Gunzenhausen“ des Vereins für Heimatkunde unter dem Titel „50 Jahre Musikveranstaltungen im Gunzenhäuser Tanzcafe Holderied“ mit der traditionsreichen gastronomischen Adresse. Das bereits 1897 gegründete Cafe Reulein in der Gerberstraße war 1935 der geschäftliche Einstieg von Babette und Wilhelm Holderied. Sie konnten sich auf die Weinkonzession stützen, die die Vorgänger 1932 erhalten hatten, und sie bauten das Obergeschoss zum Tanzlokal aus. Jetzt konnten die Gunzenhausen zur Gramophonmusik das Tanzbein schwingen. Als der Eigentümer im Zweiten Weltkrieg fiel, da war die Witwe mit ihrem sechsjährigen Sohn Engelbert auf sich allein gestellt bis sie 1948 den im Geschäft tätigen Konditor Hans („Spitz“) Minnameyer ehelichte. Der Lehrer und Musiker Hans Minnameyer entstammt dieser Verbindung.

Die älteren Gunzenhäuser erinnern sich an die Musikmeister Hans Georg Scheuernstuhl und Willi Schaffner, deren Schüler im Cafe die Gäste instrumental unterhielten. Ernst Stieg, der musizierende Metzgermeister aus der Nachbarschaft, war dem Haus lange Zeit verbunden. 1945 errichteten die amerikanischen Besatzer dort ihr Offizierskasino.

Mit der Renovierung 1954 kehrte der Stil der fünfziger Jahre ein. Die Musik ertönte zunächst aus dem Schallplattenspieler, denn erst aus der Musikbox. Livemusik war nur am Wochenende zu erleben. Die Bands formierten sich und die Berufsmusiker Walter Lorenz, Dieter Straue sowie Rudi Jäger traten auf, ferner spielten der unvergessene Ludwig („Wicher“) Vorbrugg (am Schlagzeug) und die Gunzenhäuser Eigengewächse Edgar Schön und Fritz Königer. Hausherr „Bertl“ Holderied verband eine lebenslange Freundschaft mit Walter Remshagen, dem Leiter des „Sängerbunds“. Als Hauskapelle etablierten sich „Die 3 GUN`s“ (Rainer Carben, Christian Schneider und Engelbert Holderied). Freude am Jazz hatten sie alle: „Mandi“ Wischer, „Ede“ Arnold und Hermann („Labby“) Labbe.

Als Engelbert und Inge 1968 das Cafe mit Tanzlokal übernahmen, da begann die Disco-Ära. Entsprechend präsentierte sich das Haus. Es gab eine moderne Lichtanlage und anstelle der teuer gewordenen Livebands legte der DJ die Platten auf.

Die Zeiten änderten sich. Aus dem Tanzcafe wurde das Tagescafe. Aber geblieben sind den Holderieds immer die treuen Stammgäste. Auch die Touristen schätzten die Location  mit dem schönen Gärtchen. 1999 gaben die Eigentümer das Haus ab, wenig später endete die „Spitz“-Ära gänzlich.

Die Stadt hatte eigenen Holzgarten

Lager- und Schürholz außerhalb aufgewahrt

Es war die Furcht vor einem Großfeuer in der Stadt, die im 19. Jahrhundert die Handwerker verpflichtete, ihr Lager- und Schürmaterial an einem zentralen Holzplatz zu lagern und nicht etwa auf dem eigenen Grundstück. Nachweislich gab es in Gunzenhausen schon 1829 einen Holzplatz. Im Jahrbuch „Alt-Gunzenhausen“ skizziert Werner Neumann die Brandschutzbemühungen von damals.

Bereits 1827 hat der Magistrat der Stadt eine Feuerlöschverordung beschlossen. Sie besagte, wie Holz sicher im Freien aufbewahrt werden konnte. Es war der Maurer Caspar Stallwitz der das erste Holzhäuschen für 360 Gulden schlüsselfertig erstellen sollte, aber wegen des Angebots gab es Ärger.  Die Zimmermeister Georg Leonhard Richardt und Johann Georg Lang unterboten die Offerte, zum Zug kam schließlich Zimmermeister Lang mit 325 Gulden. Die Wohnung des Aufsehers hatte etwa 50 Quadratmeter.

Der letzte von den acht Aufsehern war Simon Schmidt (fungiert von 1913 bis 1942). Er bekam im Jahr 60 Mark für seine Dienste, aber was wichtiger war, er konnte dort wohnen. Wie die Belegungslisten zeigen, die Autor Werner Neumann gesichtet hat und in „Alt-Gunzenhausen“ akribisch dokumentiert, lagerten 1829 schon 48 Gunzenhäuser Bürger 367 Klafter Holz.

Nach der Holzgartenordnung von 1896 durften die Handwerker das Material nur mit Wissen des Aufsehers einlagern. Sie mussten natürlich eine Lagergebühr zahlen. Der Gunzenhäuser Holzgarten befand sich an der Ecke Sonnenstraße/Hensoltstraße. Er war 35 Meter breit und 123 Meter lang, mithin rund 4300 Quadratmeter groß. Offenbar hat es trotz der Beaufsichtigung immer wieder Holzdiebstähle gegeben, weshalb 1853 die Stadt das Areal einzäunen ließ.  Wie aus den Aufzeichnungen hervorgeht, ist der Platz im Jahr 1900 aufgelassen und an die Frickenfelder Straße verlegt worden, wo er bis 1958 seinen Zweck erfüllte. Der technische Fortschritt brachte die Ölheizung und somit das Aus für die Holzscheite.

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1895 hat der Holzgarten unfähr so ausgesehen. Die Postkarte (hier ein Ausschnitt) ist im Besitz des Stadtarchivs.