Tag Archives: Gunzenhausen

Beim Sängerbund endete Ära Heinz Horst

Nach über 40 Jahren gab er den Dirigentenstab ab

Mehr als 40 Jahre prägte er den Sängerbund: Heinz Horst. Foto: W. Falk

Heinz Horst legt das Dirigentenamt vom Sängerbund 1861 Gunzenhausen nieder. Er hat zum Jahresende dem Verein seinen Abschied verkündet. „Da er keine offizielle Verabschiedung  und Würdigung  möchte, wollen wir uns auf diese Art bei ihm bedanken“, sagt die Vorsitzende Karin Elterlein und übermittelte den folgenden Bericht:

Heinz Horst hat dem Verein über 40 Jahre seine Kreativität, sein Können, seine musikalische Vielfalt und viele Tausende von Noten geschenkt. Er hat den Sängerbund zu einer festen Größe der Stadt Gunzenhausen werden lassen. In den jährlichen Sommer- und Weihnachtskonzerten wusste er immer den Zeitgeist der jeweiligen Musik und die Klassiker zu vereinen. Er hat uns  Sängerinnen und Sängern  in mühevoller Probenarbeit  Musiktheorie und Wissen vermittelt.

Durch seine vielfältigen Kontakte zu Musikern gelang es ihm, jährlich zwei tolle Konzert mit dem Sängerbund durchzuführen, die seine Frau Ina als Solistin bereicherte. Heinz Horst hat seine musikalische Vielfalt, sein Können und seinen Fleiß immer zum Wohle des  Chores eingesetzt und in seiner Bescheidenheit Dank und Lob nicht annehmen wollen. Das schöpferische, musikalische Genie hat für den Chor alle Songs, Lieder und Volkweisen  Chor arrangiert.

Leider konnte der Chor manchmal den Vorstellungen seines Dirigenten in den letzten Jahren nicht mehr  so gerecht werden. Es fehlen junge Männer und Frauen, die den Chor verstärken  könnten.

Alle Chormitglieder sind traurig, dass nun die Ära Horst für den Sängerbund 1861 zu Ende gegangen ist. Wir können nicht genug danken für die 45 Jahre, die Heinz Horst  uns durch das Singen und die Konzerte bereichert hat.

Fischwoche in Altmühlfranken

Vom 1. März bis 14. April in acht Restaurants

Heimische Fische spielen eine wichtige Rolle zum Funktionieren des empfindlichen Ökosystems unserer altmühlfränkischen Gewässer. Gleichzeitig sind sie Garant für eine abwechslungsreiche Speisekarte in der regionalen Gastronomie und wertvoller Lieferant von Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen.

Die Zukunftsinitiative altmühlfranken will mit den Fischwochen Lust auf heimischen Fisch unserer Seen- und Gewässerlandschaft machen und gleichzeitig einen Gegenpol zur Überfischung der Weltmeere setzen. Schließlich verspeist der Deutsche im Schnitt 14 kg Fisch im Jahr. Und dabei gibt es zum Meeresfisch doch ausgezeichnete regionale Alternativen.

Mit heimischen Fischarten wie Schleie, Brachse, Barsch, Karpfen, Saibling, Bach- oder Regenbogenforelle steht ein breites Angebot regionaler Fischspezialitäten zur Verfügung und diese Vielfalt gilt es in die Küche und auf den Teller zu bringen. Acht Gaststätten in Altmühlfranken beteiligen sich an der „Fischwoche in Altmühlfranken“, die am 1. März  beginnt und am 14. April endet.

Heimischer Fisch spielt aber auch während der Fastenzeit eine besondere Rolle. Alle Weltreligionen kennen eine Fastenzeit und im 4. Jahrhundert wurde sie für die christliche Kirche eingeführt. Es sollte eine Vorbereitung auf das höchste Fest der Christenheit – das Osterfest – sein.

Nicht nur unsere altmühlfränkischen Regionalprodukte sind von TOP-Qualität, sondern auch unsere Gastronomiebetriebe arbeiten ständig daran, ihren Gästen einen ausgezeichneten Service, kulinarischen Genuss und einzigartige Wohlfühlatmosphäre zu bieten.

Einige unserer Gastronomiebetriebe haben sich bereits erfolgreich auf den Weg gemacht, das begehrte Zertifikat ServiceQualität Deutschland zu erhalten. Andere haben erfolgreich an Wettbewerben wie „Bayerische Küche“ teilgenommen oder sind Mitglied eines regionalen Qualitätszirkels wie dem Regionalbuffet, in demfestgelegte Kriterien die Qualität und nachvollziehbare Herkunft der Produkte garantieren.

Partner der „Fischwoche in Altmühlfranken“ sind: Fischzucht Rudolf Uebler in Heidenheim, Dietmar und Susanne Hemmeter in Ettenstatt, Markus Goldschmitt in Gunzenhausen, Andrea Hertlein in  Obererlbach, Margit Habermeyer in Hohentrüdingen, Teichwirtschaft Thorsten Weisel in Holzingen, Fischzucht Karl Schmidt in Windischhausen.

Folgende Gaststätten beteiligen sich in den nächsten Wochen. Der „Falk-Report“ empfiehlt, sie zu besuchen: Landgasthaus „Jägerhof“  in Absberg,  Hotel Adlerbräu  in Gunzenhausen, Gasthoöf „Zum Goldenen Lamm in Wettelsheim,  Landgasthaus „Jägerhof“  in Absberg, LandGasthof „zum Schnapsbrenner“ in Großweingarten, Hotel-Gasthof „ Zur Sonne „ in Pappenheim,  Gasthaus „zum Hochreiter“  in Spalt-Enderndorf,  Gasthaus „Zum Hirschen“ – in Muhr am See, Bräustüberl Ellingen.

Vorschau: Lammtage Altmühlfranken vom  23. Juni bis 02. Juli 2017

Wohnungssuche für anerkannte Flüchtlinge

Freiwilligenagentur sammelt Angebote

Familie Alradi freut sich zusammen mit Margit Kleemann vom Diakonischen Werk Weißenburg über die Wohnung in Heidenheim. Foto:. Hend Alradi

Von den rund  1.100 Flüchtlingen, die seit 2015 im Landkreis leben, sind mittlerweile fast die Hälfte anerkannt. Die meisten von ihnen leben als sogenannte „Fehlbeleger“ in den Gemeinschaftsunterkünften. Sie erhalten regelmäßig die Aufforderung, auszuziehen und eine Wohnung auf dem regulären Wohnungsmarkt zu suchen. Doch das ist nicht so einfach. Trotz ihrer Integrationsbemühungen z.B. durch Sprachkurse kennen sie das deutsche System noch nicht gut genug, um selbstständig auf Wohnungssuche gehen zu können.

Dazu kommt erschwerend, dass es grundsätzlich nicht viele Wohnungen auf dem Markt gibt und auch nicht jeder Vermieter bereit ist, Flüchtlinge in seiner Immobilie aufzunehmen.

Seit über einem Jahr kümmert sich die Freiwilligenagentur im Landratsamt mit um dieses Thema. Judith Schneider nimmt Anrufe bzw. Wohnungsangebote  interessierter Vermieter an und informiert über die Konditionen des Jobcenters, d.h. welche Miete für wie viele Personen bezahlt wird und was „angemessener Wohnraum“ bedeutet. Wohnungsangebote werden dann an Ehrenamtliche in Helferkreisen oder die Asylsozialberater weitergeleitet. Bisher wurden schon über 20 Wohnungen auf diese Weise vermittelt.

Familie Alradi ist überglücklich, nach vielen Monaten in Gemeinschaftsunter-künften endlich eine eigene Wohnung beziehen zu können. Die Familie, Vater Eyad Alradi, seine Frau Hend, die im März ihr zweites Kind erwartet, seine Tochter Layan, knapp 2 Jahre alt, sein Schwager Muhannad 17 Jahre und sein Neffe Tarek wohnen seit Anfang des Jahres in einer Wohnung in Heidenheim. Eyad Alradi war Lehrer in Damaskus und hat Grundschüler in Arabisch unterrichtet. Aktuell besucht er in Gunzenhausen einen fortgeschrittenen Sprachkurs zum B2-Niveau. Die beiden Jungs gehen in die 9. Klasse der Hahnenkammschule in Heidenheim und sprechen schon sehr gut deutsch. Als die Familie in den Landkreis kam war sie zunächst in der Erstaufnahmeeinrichtung Mackenmühle in Pleinfeld untergebracht. Von dort ging es in die Flüchtlingsunterkunft Thannhausen. Nun haben sie endlich das Gefühl, angekommen zu sein.

Funktioniert hat die Wohnungsvermittlung aufgrund der engen Zusammenarbeit von Margit Kleemann, Ehrenamtskoordinatorin bei der Diakonie, und der Freiwilligenagentur. Eine solche Kooperation ist wertvoll und im Vergleich mit anderen Landkreisen nicht selbstverständlich, weiß die Asylsozialarbeiterin.

Aufgrund der Tatsache, dass die Flüchtlinge sich weder Führerschein noch Auto leisten können, sollten Wohnungen zentral liegen bzw. mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar sein.

Wer an anerkannte Flüchtlinge vermieten möchte, kann sich bei Judith Schneider von der Freiwilligenagentur des Landkreises unter der Telefonnummer 09141 902-259 (vormittags) oder per Mail an judith.schneider@altmuehlfranken.de wenden.

Pilotprojekt „Tablet-Klasse“ startet

Wirtschaftsschule in Gunzenhausen startet mit einer Modellklasse

Von links nach rechts: Landrat Gerhard Wägemann, Greta Weisenseel (Koordinatorin Bildungsregion altmühlfranken), OstD Thomas Grad (Schulleitung Wirtschaftsschule Gunzenhausen) Der Startschuss für die Tablet-Modellklasse zum Schuljahr 2017/2018 ist gefallen.

Die Digitalisierung ist bereits in vollem Gange und macht auch vor den Schulen nicht halt. In Kooperation mit der Bildungsregion altmühlfranken sowie dem Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen hat die Wirtschaftsschule in Gunzenhausen nun die Weichen für eine Tablet-Klasse zum Schuljahr 2017/2018 gestellt.

Zum nächsten Schuljahr bietet die Wirtschaftsschule in Gunzenhausen neben der allgemein bekannten Schulklasse auch eine Tablet-Klasse an. Anstatt in Büchern zu blättern, sollen dann die Tablets gezückt werden. Dadurch wird der Unterricht flexibler, so können damit zum Beispiel jederzeit Präsentationen im Unterricht erstellt und an die Wand projiziert werden. Doch das Tablet attestiert den Schülern keinen Freifahrtschein, um den Unterricht nicht ernst zu nehmen. Durch spezielle Apps kann eine eigene Schuloberfläche erstellt werden, die durch die Verbindung mit dem Schul-WLAN aufgespielt wird. In der Schule funktionieren dann beispielsweise nur noch die für den Unterricht benötigten Apps. So lernen die Schülerinnen und Schüler das Tablet von einer ganz anderen Seite kennen, nämlich als „Arbeitsgerät“. Auch Landrat Gerhard Wägemann kennt die Vorteile eines Tablets, da es mit einer Bluetooth-Tastatur flexibel überall als Arbeitsgerät einsetzbar ist. Gemeinsam mit dem Schulleiter der Wirtschaftsschule, Herrn Oberstudiendirektor Thomas Grad, freut er sich über das fertige Konzept, das der Startschuss für die Modellklasse ist.

Die Modellklasse ist für das kommende Schuljahr geplant und soll in der 7. Jahrgangsstufe der Wirtschaftsschule des Staatlichen Beruflichen Schulzentrums in Gunzenhausen eingeführt werden. Die Schülerinnen und Schüler arbeiten dann bis zur 10. Klasse mit den Tablets, die sie auch mit nach Hause nehmen und nach ihrer Schulzeit behalten dürfen. Ganz ohne Selbstbeteiligung der Eltern geht es aber bei der Tablet-Klasse nicht, doch die Erfahrung anderer Modellklassen hat gezeigt, dass das zeitgerechte Lernen eine Investition wert ist. Dem ist sich auch Schulleiter Thomas Grad sicher, der die Modellklasse als Chance für die Zukunft sieht.

Nähere Informationen zum Konzept und den Rahmenbedingungen der Tablet-Klasse gibt es für interessierte Eltern am 23. Februar 2017 ab 18 Uhr auf dem Info-Abend der Wirtschaftsschule in Gunzenhausen.

Sprache verroht, die Gewalt steigt

Gedanken zur gesellschaftlichen Entwicklung

Mit einer „schönen Bescherung“ haben uns die amerikanischen Wähler „beglückt“. Wie der Papst so habe auch ich in den ersten Wochen nach der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten zur Zurückhaltung vor allzu schnellen Schüssen aus der Hüfte gewarnt und dem Neuen in Washington eine 100-Tages-Frist eingeräumt, um zu sehen, welche Wahlkampfphrasen er tatsächlich in praktische Politik umsetzen kann. Der Unternehmer-Präsident überrascht uns alle mit der Geschwindigkeit, wie er seine oftmals als krude empfundenen Ankündigungen in den ersten Tagen seiner Amtszeit realisiert. Es bleibt nur die Hoffnung, dass die amerikanische Demokratie stark genug ist, um den Mann dann zu stoppen, wenn er zu weit geht. Und dass er sehr weit geht hinsichtlich der Missachtung anderer Meinungen, das steht jetzt schon fest. Man wird sehen, wie toll er es noch treiben kann.

Wir Deutsche mögen angesichts so mancher Eigentümlichkeiten in der amerikanischen Politik verwundert reagieren, aber wir dürfen und können uns nicht zurücklehnen und aus der Distanz das Geschehen in den USA beobachten. Spätestens wenn europäische und deutsche Wirtschaftsinteressen sowie militärstrategische Aspekte tangiert werden, dürfen sich unsere verantwortlichen Politiker in Brüssel und Berlin nicht wegducken oder darauf hoffen, dass ihn der Senat, der Kongress oder die Justiz Einhalt gebieten. Donald Trump ist vom Typ her jemand, der die „klare Ansprache“ braucht. Hier ist zunächst unsere Bundeskanzlerin Angela Merkel gefordert. Sie genießt in der Welt am meisten Reputation und von ihr erwarten die Menschen, dass sie den politischen Anfänger in Washington „in den Senkel stellt“, d.h. ihm ganz klar und ziemlich undiplomatisch sagt, was geht und was nicht geht (vor allem im Umgang mit befreundeten Staaten).

Aber nicht erst seit Donald Trump beklagen wir gesellschaftliche Veränderungen. Auch bei uns in Deutschland konstatieren wir eine zunehmende Verrohung der Sprache und eine damit eingehende sprachliche Brutalität, die in echte Gewalt münden kann.  Die Suche nach den Ursachen führt direkt zu den „sozialen Netzwerken“ (Facebook u.a.). Sie verdienen eigentlich diesen Namen nicht.  An den damit einhergehenden Verwerfungen ist gar nichts sozial nach unserem herkömmlichen Verständnis von sozialem Verhalten. Warum also nicht einfach von „digitalen Netzwerken“ oder „neuen Kommunikationssystemen“ reden? Vielleicht findet ja jemand einen noch treffenderen und griffigeren Namen dafür.

Man muss sich Sorgen machen um unsere Gesellschaft, wenn enttäuschte und radikalisierte Menschen nicht mehr den traditionellen und seriösen Medien glauben („Lügenpresse“) und stattdessen ihre „Weisheiten“ aus „Fake News“ beziehen oder sich von den „alternativen Fakten“ (zu deutsch: Unwahrheiten) beeinflussen lassen. Vieles was im Internet an „Botschaften“ verbreitet wird, ist menschenverachtend und rassistisch. Ich stelle fest, dass die Hemmschwelle auch in der deutschen Gesellschaft immer weiter sinkt, wenn es um sprachliche Radikalität geht.  Wir dürfen es nicht einfach so hinnehmen, dass andere Menschen verleumdet und mitunter öffentlich „hingerichtet“ werden. Das schreibe ich auch als jemand, der jahrzehntelang journalistisch tätig war und der die Wirkung von Worten kennt. Und das ist ein Appell, den ich an jeden richte,  dessen Meinung in der Öffentlichkeit gilt und an dem sich andere Menschen orientieren, sprich: der ein Vorbild sein soll.

Werner Falk, Stadtrat der FDP in Gunzenhausen

„Neuer Start für Frauen“

Angebote für Frauen nach langer Berufspause

Bereits zum dritten Mal in Folge führt die Zukunftsinitiative altmühlfranken in Kooperation mit der Agentur für Arbeit Ansbach-Weißenburg sowie der Gleichstellungsstelle des Landratsamtes das Orientierungsseminar für Frauen durch, die sich schwer tun, nach langer Zeit Pause wieder Fuß im Berufsleben zu fassen.

Dieses Jahr wird der zwölfwöchige Kurs in Weißenburg stattfinden, Kooperationspartner auf Bildungsebene ist die Volkshochschule Weißenburg.

Von links nach rechts: Dr. Andreas Palme (vhs Weißenburg), Ursula Schäd (Agentur für Arbeit Ansbach-Weißenburg), Kathrin Kimmich (Zukunftsinitiative altmühlfranken). Es fehlt: Ines Dirsch (Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen). Foto: Zukunftsinitiative altmühlfranken

Das Seminar „Neuer Start für Frauen“ beginnt am 6. März und dauert bis zum 17. Mai. Der Kurs findet werktäglich, auch in den Osterferien, von 8.15 bis 12.30 Uhr statt.

Er kostet die Teilnehmerinnen einen Beitrag von je 150,- €. Bezuschusst ist der Kurs jedoch zu 80% durch die Förderung des Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und Soziales, Familie und Integration, sowie die Unterstützung durch die Sparkasse Mittelfranken-Süd sowie die Vereinigten Sparkassen Gunzenhausen.

Am Ende des letzten Kurses stand eine stolze Gruppe Frauen nach zwölf spannenden und lehrreichen Wochen auf der Schwelle zu einem neuen Lebensabschnitt. Sie hatten sich intensiv mit sich selbst, ihren beruflichen und persönlichen Stärken und Fähigkeiten auseinandergesetzt, haben Kenntnisse im Umgang mit dem Computer erworben oder erweitert und ihre ganz persönlichen beruflichen Ziele entwickelt.

Die meisten von Ihnen standen viele Jahre, gar Jahrzehnte nicht im Berufsleben.  Ein Wiedereinstieg bedeutet für viele nicht nur eine Umstellung in der Tagesstruktur, sondern eine Herausforderung in der gesamten Familienorganisation.

Frauen mit langer Berufspause, die sich viele Jahre um Kinder und Familie gekümmert haben, zweifeln oft an ihrem Selbstwert. „Kann ich das überhaupt noch?“ oder „Bin ich nicht zu alt dafür“ sind oft Fragen, die man zu Beginn des Kurses hört. „In meinem Alter nimmt mich doch kein Betrieb mehr“.

Doch die Familienzeit ist kein „erfahrungsleerer“ Raum. Nicht ohne Grund sagt man oft scherzhaft: „Ich leite ein erfolgreiches kleines Familienunternehmen“. Neben hauswirtschaftlichen, pflegerischen und erzieherischen Tätigkeiten haben sich viele auch ehrenamtlich engagiert.  Trotzdem stellen die meisten Frauen ihr Licht unter den Scheffel, distanzieren sich von ihren Stärken und ihrem Können.

Daher stehen die Stärkung des Selbstwertgefühls sowie die Entwicklung von persönlichen Visionen und Zielen im Mittelpunkt des Seminars.

Ein nahtloser Übergang in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ist zwar wünschenswert, aber nicht Hauptziel des Kurses. Durch ein dreiwöchiges Praktikum werden geschäftliche Kontakte geknüpft, oft ist jedoch noch der ein oder andere Qualifizierungsbaustein für das Aufholen speziellen Fachwissens für den tatsächlichen Einstieg in Arbeit erforderlich.

Interessierte können sich bei Fragen telefonisch an Kathrin Kimmich bei der Zukunftsinitiative altmühlfranken des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen wenden, Tel.: 09141 902-165, E-Mail: kathrin.kimmich@altmuehlfranken.de. Eine Anmeldung ist auch online unter www.altmuehlfranken.de/neuer-start oder direkt bei der Volkshochschule Weißenburg bzw. im Kulturamt Weißenburg, Pfarrgasse 4, möglich. Anmeldeschluss ist der 28. Februar 2017.

Die „Glauklerin der Lüfte“

Erfolgreiche Arbeit des LBV in Altmühlfranken

Die Wiesenweihe gilt als die „Gauklerin der Lüfte“. Noch in den achtziger Jahren hat es um sie in Bayern ganz schlecht ausgesehen. Aber weil sich der Landesbund für Vogelschutz mit einer Reihe von ehrenatlichen Wiesnweihenschützern um den Vogel intensiv gekümmert hat, ist Bayern für die Wiesenweihe mittlerweile der bevorzugte Nistplatz. Auf der Jahresversammlung des LBV am Freitag, 10. März, um 19 Uhr im Gasthof „Adlerbräu“ in Gunzenhausen wird die LBV Referentin Norma Rudat aus Veitshöchheim über das bayerische Artenhilfsprogramm bezüglich der Wiesenweihe sprechen. Sie hat sich im letzten Jahr der Erfassung von Wiesenweihenbruten angenommen und koordiniert seit 2017 das Artenhilfsprogramm Wiesenweihe.

Die Aufmerksamkeit des LBV gilt der Wiesenweihe. Foto: I. Zimmermann/LBV

Wie Claudia Beckstein, die Nachfolgerin von Andreas Gastner (er war zwölf Jahre Kreisvorsitzender und gehört der LBV-Vorstandschaft in  Weißenburg-Gunzenhausen jetzt als Schriftführer an)  in ihrem aktuellen Rundbrief berichtet, gibt es inzwischen im Kreis sechs Wiesenweihen-Nester, aus denen sechs Jungvögel ausgeflogen sind. Darauf sind alle LBV-ler stolz.

Aus dem Tätigkeitsbericht der neuen Kreisvorsitzenden geht auch hervor, dass im letzten Jahr der Nachweis einer neuen Wochenstube der Fledermaus-Gattung „Kleiner Abendsegler“  in Weißenburg gelungen ist. Sie ist übrigens eine von 30 in ganz Bayern.

Wichtig ist dem LBV weiterhin der Amphibienschutz. 2016 wurden nach dem Bericht von Claudia Beckstein an die 6200 Amphibien (2766 Kröten, 286 Frösche und 2108 Molche)  im Kreis vor dem Überfahren gerettet, was einen neuen Rekord darstellt. Auch in diesem Jahr werden bei Kehl-Niederhofen-Syburg-Nennslingen-Sommerkeller Weißenburg wieder Schutzzäune aufgestellt.

Im Kreis gibt es aktuelle 19 Storchenhorste. 28 Jungvögel sind 2016 ausgeflogen, das sind 2,3 pro Horstpaar mit Brut und somit ein durchschnittliches Ergebnis.

2016 wurde vom LBV ein Naturschutzforschungsprojekt „Wiesenbrüter in Bayern“ gestartet, das Grundlagendaten für die Umsetzung der Wiesenbrüteragenda liefern soll.  Zu den ausgewählten Untersuchungsgebieten im Freistaat zählt das Altmühltal. Hier sollen heuer Schutzzäune von einer Länge bis zu 2,6 Kilometer um die Brutstandorte errichtet werden.

Andrea May folgt Edgar Weinlich nach

Personeller Wechsel bei der Limesfachberatung

Die Weiterentwicklung des Weltkulturerbes Limes liegt in neuen Händen: Andrea May, M.A., hat die Limesfachberatung des Bezirks Mittelfranken sowie die Museumsberatung bei der Bezirksheimatpflege übernommen. Bezirkstagspräsident Richard Bartsch stellt die neue Beraterin am Freitag, 3. Februar, im Rahmen eines Pressetermins im Hotel Adlerbräu, Marktplatz 10, in Gunzenhausen vor. Beginn ist um 14 Uhr.

#ndrea May ist die neue Limesbetreuerin des Bezirks.

Andrea May ist die neue Limesbetreuerin des Bezirks.

May verschaffte sie sich vor ihrer neuen Tätigkeit an verschiedenen Stationen einen Einblick in die Facetten von Geschichte und Kultur. An der Universität Erlangen-Nürnberg studierte sie Klassische Archäologie, Kunstgeschichte, Landesgeschichte und Evangelische Theologie, außerdem Denkmalpflege an der Universität Bamberg. Nach Praktika in Museen und Denkmalschutzbehörden sowie der Tätigkeit beim Verein „Geschichte für Alle“ in Nürnberg begann sie als Mitarbeiterin bei Schloss Linderhof. Nach einem wissenschaftlichen Volontariat bei der Bezirksheimatpflege des Bezirks Mittelfranken war May zunächst freiberuflich tätig, später engagierte sie sich als Projektmitarbeiterin am Fränkischen Freilandmuseum des Bezirks. Künftig widmet sie sich der Limesfachberatung als Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Kultur. Vor zwölf Jahren wurde der Obergermanisch-Raetische Limes von der UNESCO als Teil des transnationalen Welterbes „Grenzen des Römischen Reiches“ in die Welterbeliste aufgenommen. Auf einer Länge von 69,3 Kilometern durchzieht er die Landkreise Ansbach und Weißenburg-Gunzenhausen und ist somit das einzige Denkmal mit Welterbestatus in Mittelfranken.
Da es sich beim Limes um ein Bodendenkmal handelt, ist ein besonderer Umgang erforderlich. Die Limesfachberatung setzt hier an und dient den Limeslandkreisen und –gemeinden, außerdem archäologischen Museen als Anlaufstelle. Gleichermaßen gehören Maßnahmen wie beispielsweise die Limesbeschilderung, Ausbildung von Gästeführern oder auch Organisation von Tagungen zum Aufgabenspektrum. Eine gute, weit über die mittelfränkischen Grenzen hinausgehende Zusammenarbeit mit den verschiedenen Akteuren am Limes wie dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege, der Deutschen Limeskomission, den mittelfränkischen Limesgemeinden oder auch Heimatpflegern, Museen und Gästeführerinnen und Gästeführern ist dabei unerlässlich.

Der Vorgänger von Andrea May im Amt des Limesfachberaters, Edgar Weinlich, M.A., wurde zum 1. Januar in den Ruhestand verabschiedet. Seit 2009 stand er an der Spitze der Limesfachberatung des Bezirks Mittelfranken. Er hat die Limesfachberatung, ein Modellprojekt des Bezirks Mittelfranken, konzipiert und zu überregionaler Anerkennung geführt.

Gedenken an Karl Geldner

Ehemaliger Bundestagsabgeordneter gestorben

Geldner 30.07.2012 21-11-10.2012 21-11-10Als die FDP noch im Ruf stand, im deutschen Parteiengefüge hauptsächlich den wirtschaftlichen Mittelstand zu repräsentieren, war der Bundestagsabgeordnete Karl Geldner aus Schillingsfürst in der bayerischen FDP einer ihrer kämpferischen Politiker. Am 7. Januar 2017 ist der Politiker gestorben. Die Bezirksvorsitzende Katja Hessel hat ihm einen ehrenden Nachruf gewidmet.

Karl Geldner war ein Mann der ersten Stunde. Er trat bereits 1946 der bayerischen FDP bei und gehörte von 1956 bis 1964 dem Gemeinderat seiner Heimatgemeinde Schillingsfürst und auch dem Kreistag von Rothenburg an. Der Bäckermeister verstand sich als Mitglied des Bundestags (von 1965 bis 1969 und von 1970 bis 1976) als Vertreter mittelständischer Interessen. Schlagzeilen in Deutschland  und darüber  hinaus machte Geldner 1970, als er zum Schein auf ein Abwerbeangebot von Franz Josef Strauß, Richard Stücklen und Hermann Höcherl von der CSU einging, die ihn zum Übertritt in die CSU bewegen wollten. Ihre Gegengabe: ein sicheres Abgeordnetenmandat und dazu auch noch einen Beratervertrag für 400000 Mark.  Geldner stellte damit die Praktiken der CSU bloß.

In den Gremien der mittelfränkischen FDP und seines Kreisverbands Ansbach war Karl Geldner bis in die letzten Jahre hinein engagiertes Mitglied. Seine Kameradschaft haben viele geschätzt.

Werner Falk, Stadtrat der FDP in Gunzenhausen

Austritt Kohlers ist bedauerlich

Überraschender Schritt des FDP-Stadtrats von Weißenburg

Alexander Kohler, FDP-Stadtrat in Weißenburg.  Foto: Diesler

Alexander Kohler, FDP-Stadtrat in Weißenburg. Foto: Diesler

Stadtrat Alexander Kohler aus Weißenburg hat die Öffentlichkeit, vor allem aber seine Parteifreunde, mit seinem Austritt aus der FDP überrascht. Er ist somit seit dem 1. Januar 2017 nicht mehr Mitglied der Freien Demokraten. Dem Stadtrat will er gleichwohl weiterhin angehören.

Kreisvorsitzender Thomas Geilhardt hat den Schritt des Kommunalpolitikers, der seit Mai 2014 in der Verantwortung steht, bedauert. Versuche von ihm, vom Parteiaustritt abzuhalten, hatten nichts gebracht. Apotheker Kohler gibt als Begründung für seinen Schritt an, mit den programmatischen Aussagen der Bundespartei zur Reform des Apothekengesetzes nicht einverstanden zu sein. Auch mit anderen Positionen der Bundes-FDP habe er Akzeptanzprobleme.

Ich habe mit Alexander Kohler in den letzten Jahren gut zusammen gearbeitet. Er war immer ansprechbar und er hat im Kreis der FDP-Kommunalpolitiker im Landkreis („Das liberale Quartett“) kreativ und kooperativ mitgewirkt.

Werner Falk, Stadtrat der FDP in Gunzenhausen