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Gerechtere Zuwendung verlangt

Altmühlsee-Zweckverband muss größeres Stück vom Kuchen bekommen

Die jährlich Umlage von rund einer Million Euro, die der Bezirk Mittelfranken freiwillig an die drei Seen-Zweckverbände Brombach-, Altmühl- und Rothsee  zahlt, muss gerechter aufgeteilt werden. Diese Forderung habe ich gegenüber Bezirkstagspräsidenten Richard Bartsch erhoben.

Am Seezentrum Wald ist bisher die Rettungsstation nur unzulänglich untergebracht.

Die Investitionen in die touristischen Infrastruktur halten an, und zwar bei allen drei Verbänden. Der größte Zweckverband (Brombachsee) hat 2017 ein Budget von 10,4 Millionen Euro, allein 3,6 Millionen Euro werden investiert. Aber gerade einmal 470000 Euro kann der Altmühlsee-Zweckverband ausgeben, um seine Anlagen in Schuss zu halten (Sanierung der Sanitäranlagen in Wald und Mörsach) sowie eine Wasserrettungsstation am Seezentrum Wald neu zu bauen. Ohne die staatlichen Fördermittel für letztgenanntes Projekt könnten nach Darstellung von Verbandsgeschäftsführer Daniel Burmann gerade einmal 160000 Euro investiert werden.  Der dritte Zweckverband (Rothsee) hat heuer einen Etat von rund 1,5 Millionen Euro, davon kann er 615000 Euro investieren.

Ich sehe die Finanzen der drei Zweckverbände in Schieflage, weil die Zuwendung des Bezirks ungerecht verteilt wird. Der ZV Brombachsee erhält 61 Prozent der Mittel (610000 Euro), er zahlt aber nur 50 Prozent an Mitgliedsbeiträgen an den Tourismusverband Fränkisches Seenland. Der ZA Altmühlsee hingegen wird mit nur 22,5 Prozent der Zuschussmittel bedacht (225000 Euro), entrichtet aber an den Tourismusverband 33,3 Prozent der Mitgliedsbeiträge. Beim Zweckverband Rothsee halten sich die Zuwendungen (16,5 Prozent) und die Mitgliedsbeiträge (16,6 Prozent) die Waage.

Der Altmühlsee-Zweckverband hat wohl die schwierigste finanzielle Lage von allen drei Verbänden. Beim Rothsee gebe es Rücklagen in Millionenhöhe und der Brombachseeverband habe einfach bessere Einnahmestrukturen.

Werner Falk, Stadtrat der FDP in Gunzenhausen

 

REMA spendete für Kinderschicksale

1500 Euro für den guten Zweck gegeben

Die Vereinsführung von Kinderschicksale Mittelfranken e. V. besuchte die REMA Fügetechnik GmbH in Haundorf, um einen Spendenscheck entgegenzunehmen. Wie schon im Jahr zuvor hatten die REMA-Mitarbeiter im abgelaufenen Jahr auf ihre Weihnachtspräsente verzichtet, um das dafür veranschlagte Budget einem guten Zweck zufließen zu lassen. Die Geschäftsleitung verdoppelte erneut den Betrag, so dass den beiden Vorsitzenden Birgid Schwenk und Cristine Wägemann ein Scheck über 1.500 Euro überreicht werden konnte. Als kleines Dankeschön erhielt das Unternehmen eine große von Kindern mitgestaltete Dankesurkunde mit zahlreichen Fotos sowie Fuß- und Handabdrücken.

„Uns ist wichtig, dass soziale Einrichtungen und Initiativen in der Region unterstützt werden. Im vergangenen Jahr haben wir an den Hospitzverein Gunzenhausen gespendet, im Internet sind wir auf die Kinderschicksale Mittelfranken aufmerksam geworden und haben gemeinsam beschlossen, Ihnen das Geld zukommen zu lassen“, erklärte Christian Eggmayer (Vertriebsinnendienst) stellvertretend für die Belegschaft. Der 2002 gegründete Verein unterstützt schwer behinderte und kranke Kinder sowie deren Eltern, finanziert – voll oder teilweise – Hilfsmittel und Therapien, die nicht von den Kassen übernommen werden.

Vor der offiziellen Scheckübergabe beantworteten die Vorsitzenden die zahlreichen Fragen der REMA-Mitarbeiter. So erfuhren diese, dass dem Verein durchschnittlich ein Jahresbudget von rund 60.000 – 80.000 Euro zur Verfügung steht. Nicht viel, wenn man weiß, dass allein eine Delfintherapie für ein Kind mit 15.000 Euro zu Buche schlägt. „Umso dankbarer sind wir für so großzügige Spenden, wie die Ihre“, versicherte Birgid Schwenk. Grundvoraussetzung für eine Prüfung der Unterstützungswürdigkeit, erklärten die Vorsitzenden, sei immer die Offenlegung des Einkommens bzw. der Vermögensverhältnisse. Noch immer trauten sich viele Eltern nicht, notwendige Hilfe in Anspruch zu nehmen, beklagte die ehrenamtlich tätigen Frauen. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter http://www.kinderschicksale-mittelfranken.de/

Es bleibt: Ein Europa der Willigen

Keine Alternative zu einem einigen Europa

Wir kennen die Einordnung der europäischen Staaten, wie sie einst der US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld vorgenommen hat: das „alte Europa“ (mit Deutschland, Frankreich, Italien usw.) und das „neue Europa“ (mit Polen, Ungarn, Slowakei, Tschechien). Hintergrund war die Weigerung Deutschlands und Frankreichs, sich militärisch am Irak-Krieg der Amerikaner zu beteiligen. Die beiden Länder hatten sich damals vorhalten lassen müssen, ihre Weltsicht sei von gestern.  Wohl gemerkt: es war Rumfeld und nicht Trump, der diese Unterscheidung vorgenommen hat. Unterschieden hat er zwischen den „Willigen“ und den „Unwilligen“.

Inzwischen kündigt der neue amerikanische Präsident die Änderung der geopolitischen Weltlage an. China ist zu einem Globalplayer geworden, Russland hat sich auf dem internationalen Parkett restauriert und kehrt als machtpolitischer Faktor  auf die Weltbühne zurück. Die USA wollen zumindest atmosphärisch das enge Bündnis mit Europa, das sich in der der gemeinsamen Verteidigungsgemeinschaft äußert, neu bewerten.

Das Europa der 28 Staaten steht in frage, denn neben England suchen auch andere (z.B. Polen) eine Sonderrolle für sich und vielleicht kommen auch noch ein paar andere Länder dazu, die meinen, sie müßten sich der „europäischen Bevormundung“ entledigen.

Wir wissen nicht, wie es in den nächsten Jahren weiter geht mit Europa, aber eines ist sicher: Geopolitisch gibt es keine Alternativ zu einem Europa, das als Einheit auftritt. Wer sich lösen will, den sollten die anderen ziehen lassen. Sie müssen sehen, wie sie als Einzelstaaten zurecht kommen – wirtschaftlich und politisch. Nicht alle sind wirtschaftlich so potent wie Großbritannien. Aber vielleicht braucht es einfach eines Versuchs der Loslösung  von Europa, um zu erkennen, dass sie ohne ein starkes Bündnis „verratzt“ sind und keinerlei Rolle spielen im Geflecht der geopolitischen Kräfte. Die Staaten, die abtrünnig werden wollen, müssen sich ehrlich fragen, wo sie heute stünden ohne die EU-Gemeinschaftsprojekte. Und die Wähler in diesen Ländern müssen sich Gedanken darüber machen, ob sie ohne Einbettung in die EU besser fahren können.

Wenn es kein Europa der zwei Geschwindigkeiten mehr geben sollte, weil die „Langsamen“ ausstiegen, dann bleibt ein Europa übrig, das nur eine Geschwindigkeit kennt. Es wäre ein starker politische und wirtschaftlicher Faktor in der Welt. Wir dürfen Europa nicht permanent schwach und krank reden, sondern müssen seine ganze Potenz hervorheben.

Europa muss Trump, der die Nato schon als „obsolet“ erklärt hat, nicht fürchten. Wenn sich die Amerikaner aus der transatlantischen Verpflichtung zurückziehen und nicht mehr die „Weltpolizei“ spielen wollen, dann eröffnet das Wege hin zu einer europäischen Verteidigungsgemeinschaft, die schon früher immer wieder diskutiert wurde.  Jetzt kommt es darauf an, dass sich „Kerneuropa“ einig ist. Das bedingt nicht die Fortsetzung der Nivellierung auf allen Ebenen wie sie zum Selbstläufer geworden ist.  Das Prinzip der Subsidiarität muss stattdessen Richtschnur sein. Das Vorhaben, in allen Ländern die gleichen Lebensverhältnisse zu schaffen, darf als gescheitert angesehen werden. Der Anspruch war einfach zu hoch. Das erkennen wir heute, wenn wir an die Verhältnisse in den neuen EU-Länder Rumänien, Bulgarien, Ungarn, Slowakei und Tschechien denken, die nicht die Standards erfüllen, die in den europäischen Statuten festgeschrieben sind und die für alle Aufnahmeländer (z.B. die Türkei)  gelten. Und dazu gehören nun einmal demokratische Verhältnisse, eine freie Marktwirtschaftsordnung, eine freie Presse, eine unabhängige Justiz und das Bekenntnis zu den Menschenrechten.

Wir sollten uns in Europa besinnen auf die tragenden Säulen unserer Gemeinschaft. Dazu gehören die politische Geschlossenheit, der wirtschaftlich enge Verbund und die demokratische Legitimation durch das Parlament.  Europa sollte sich nicht verzetteln und aufreiben in dem Versuch der Gleichmacherei. So schlecht stehen die europäischen Sterne nicht, sie leuchten sogar stärker als die Skeptiker glauben.

WERNER FALK, Stadtrat der FDP in Gunzenhausen

Die Kreismeisterschaft im Reiten

In fünf Turnieren ging es um Wertungspunkte

Auch im vergangenen Jahr haben die Reitvereine in der Region eine Kreismeisterschaft unter der Schirmherrschaft von Landrat Gerhard Wägemann ausgerichtet. An fünf Turnieren in Ellingen, Weißenburg, Gunzenhausen und Oberhochstatt ritten die Reiterinnen und Reiter in den Disziplinen Dressur und Springen um Wertungspunkte. Nun konnten die Kreismeister des Jahres 2016 geehrt werden.
Im Casino des Reitvereins Weißenburg begrüßte der Vorstand des Weißenburger Vereins Markus Roth die anwesenden Reiterinnen und Reiter. Roth ließ zusammen mit dem Organisator der Kreismeisterschaft Hubert Schweinesbein die vergangene Session Revue passieren. Erstmalig war auch der Reiterhof Altmühlsee in Wald bei Gunzenhausen an der Kreismeisterschaft beteiligt. Aber auch an den beiden Turnieren in Ellingen, am Turnier in Weißenburg und Oberhochstatt wurden Wertungsprüfungen abgehalten. Leider konnte in diesem Jahr das Turnier des Reitvereins in Treuchtlingen aufgrund einer akut ansteckenden Krankheit nicht durchgeführt werden, weshalb es hier keine Punkte für die Kreismeisterschaft zu holen gab. Die Treuchtlinger Vorstandschaft versicherte allerdings, sich bei der kommenden Meisterschaft
wieder zu beteiligen.
Am erfolgreichsten zeigte sich der RSV zur Freiheit Oberhochstatt und die Familie Schweinesbein. Sowohl Antonia als auch ihre jüngere Schwester Lena Schweinesbein konnten in ihrer Schwierigkeitsklasse den Kreismeisterschaftstitel holen. Lena gewann die E-Tour in Dressur und Springen und dominierte dabei die Konkurrenz klar: Bei vier Starts im Springen verließ sie viermal als Siegerin den Parcours. Zweite wurde Luisa Auernheimer (PSG Ellingen) vor Lena Kirsch (RV Treuchtlingen).
Antonia Schweinesbein konnte die L-Tour im Springen vor Nathalie Ulbrich (RV Treuchtlingen) für sich entscheiden. Daniela Hager (PSG Ellingen) wurde Dritte. Spannend war auch in diesem Jahr der Kampf um den Wanderpokal in der A-Tour Dressur, der unter zwei Weißenburger Reiterinnen ausgemacht wurde. Hannah Welscher und Maya Hubert(beide RV Weißenburg) wechselten sich immer wieder an der Spitze ab. So kam es zum letzten Turnier in Oberhochstatt zum Finale. Das konnte Maya Hubert für sich entscheiden und wurde somit Kreismeisterin. In der A-Tour Springen setzte sich Lisa Treiber (PSG Ellingen) als Siegerin in allen Prüfungen durch. Den zweiten Platz teilten sich Hannah Welscher (RV Weißenburg) und Carolin Winkler (RV Treuchtlingen).
Organisator Hubert Schweinesbein bedankte sich abschließend bei allen Mitorganisatoren der Kreismeisterschaft, vor allem auch bei Christine Roth, die auch in diesem Jahr die Ehrenpreise spendete. Sein Dank gilt auch den teilnehmenden Reitsportlern und Ausrichter der Turniere. Für das nächste Jahr wünscht sich Schweinesbein eine noch zahlreichere Beteiligung an der Kreismeisterschaft. Landrat Wägemann hat bereits zugesagt auch im Jahr 2017 die
Schirmherrschaft zu übernehmen.
Die neue Session startet schon bald: Das erste Wertungsturnier ist bereits am 18. März bei der PSG Ellingen. Anmeldungen können bereits über die Homepage des Reitvereins Weißenburg erfolgen oder aber persönlich an einem Wertungsturnier. Weitere Informationen: http://www.reitverein-weissenburg.de

Ein Betrieb mit innovativen Ideen

 MdL Westphal besuchte den Brothof Strauß

Auf dem Gruppenbild (von links): Peter Hussendörfer, Bürgermeister Friedrich Amler, Bürgermeister Günter Obermeyer, Manuel Westphal MdL, Reiner Strauß

Biologisch, regional und innovativ – drei Aspekte, die den Brothof Strauß treffend beschreiben und außerdem drei Aspekte, die auch den Landtagsabgeordneten Manuel Westphal neugierig gemacht haben. Aus diesem Grund hat der Stimmkreisabgeordnete für Ansbach-Süd, Weißenburg-Gunzenhausen den Biolandwirt Reiner Strauß in Burgsalach besucht und sich über seinen Betrieb informiert.

1995 hat Reiner Strauß die Landwirtschaft seines Vaters in der Juragemeinde übernommen. Da seine Frau und er überzeugt sind von einer vollwertigen, gesunden Ernährung und bereits Erfahrungen damit mitbrachten, stellten sie die Landwirtschaft auf Ökolandbau um. Auf 19 Hektar Fläche baut die Familie Strauß Getreide und Kartoffeln an. Außerdem besitzen sie rund 120 Bergschafe sowie einige Schweine.

„Unsere Produkte stammen alle komplett aus dem Ökolandbau. Auch die Tiere werden mit den eigenen Erzeugnissen gefüttert. Das Fleisch wird regional verarbeitet und auch das Getreide, das wir zusätzlich zu unserem Angebauten kaufen, stammt von Biolandwirten aus der Region. Die vollwertige Ernährung ist meiner Familie und mir sehr wichtig“, erklärt Reiner Strauß während er den Abgeordneten über seinen Hof führt. Auch der Burgsalacher Bürgermeister Friedrich Amler, der Nennslinger Bürgermeister Günter Obermeyer sowie der CSU-Ortsvorsitzende Volker Satzinger sowie Peter Hussendörfer, Mitglied im CSU-Ortsverband, begrüßten den Abgeordneten in der Juragemeinde.

Das Getreide wird in der eigenen Bäckerei verarbeitet. Und auch die Wurst und das Fleisch vermarktet Reiner Strauß über den eigenen Betrieb. So ist der Brothof Strauß auf vielen Märkten in der Region vertreten. Man kann die vollwertigen Produkte aber auch im Hofladen in Burgsalach oder im Rathaus-Café in Weißenburg kaufen.

„Unsere Region profitiert letztlich von solchen innovativen, regionalen Vermarktern. Es freut mich, dass wir in unserer ländlichen Region Betriebe wie den Brothof Strauß haben“, stellt Westphal während der Besichtigung fest.

Acht Mitarbeiter beschäftigt Strauß in seinem Betrieb. Auch seine Frau sowie die drei Kinder helfen fleißig mit. Im Brothof Strauß kann man auch eine Ausbildung zum Bäcker absolvieren. Derzeit befindet sich ein Auszubildender im Betrieb.

Strauß zeigt seinem Besuch außerdem noch die 2016 eröffnete Kulturscheune. „Unseren alten Rinderstall haben wir in den vergangenen Jahren zu einem Veranstaltungsraum umgebaut. Einmal im Monat bieten wir hier vielfältige, kulturelle Veranstaltungen an – vom Kabarett bis zum Theaterstück. Sonntags ist das Kultucafé dann geöffnet. An den anderen Tagen kann die Scheune auch für private Veranstaltungen, Firmenevents oder Seminare gemietet werden“, so der Biolandwirt.

Die Familie Strauß hat die Kulturscheune mit viel Liebe zum Detail umgebaut. Vor allem die Einrichtung zeigt sich in einem rustikalen, aber gleichzeitig modernen Stil. Ein Geheimtipp für kulturelle Veranstaltungen, aber auch für alle, die einen passenden Veranstaltungsraum suchen, verdeutlicht auch Westphal während der Besichtigung.

Doch damit noch lange nicht genug. Reiner Strauß hat sich bereits im vergangenen Jahr zum Erlebnisbauer zertifizieren lassen ‒ eine Initiative, die das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten unterstützt. Sein Biobauernhof bietet somit ein Ausflugsprogramm für Kindergärten und Schulklassen an. Derzeit besucht er zudem eine Fortbildung für Landerlebnisreisen.

„Ideen hätte ich noch viele, aber die Umsetzung ist schon zeitintensiv und sollte ja auch Hand und Fuß haben. Es macht auf jeden Fall Spaß, verschiedene Konzepte zu entwickeln ‒ wie zum Beispiel die Kulturscheune ‒ und dann auch zu sehen, dass es funktioniert“, beschreibt Reiner Strauß seinen Betrieb

Auch der Abgeordnete Manuel Westphal zeigt sich begeistert: „Der Brothof Strauß ist ein gutes Beispiel, wie mit innovativen Ideen zukunftsfähige Projekte im ländlichen Raum entstehen können. Die Kombination aus Landwirtschaft, Bäckerei und die eigene Vermarktung der Produkte geht bei Reiner Strauß in Burgsalach auf. Besonders spannend fand ich auch die Zertifizierung als Erlebnisbauernhof, was nochmal einen anderen Anspruch an seine Landwirtschaft stellen wird.“

Beim Sängerbund endete Ära Heinz Horst

Nach über 40 Jahren gab er den Dirigentenstab ab

Mehr als 40 Jahre prägte er den Sängerbund: Heinz Horst. Foto: W. Falk

Heinz Horst legt das Dirigentenamt vom Sängerbund 1861 Gunzenhausen nieder. Er hat zum Jahresende dem Verein seinen Abschied verkündet. „Da er keine offizielle Verabschiedung  und Würdigung  möchte, wollen wir uns auf diese Art bei ihm bedanken“, sagt die Vorsitzende Karin Elterlein und übermittelte den folgenden Bericht:

Heinz Horst hat dem Verein über 40 Jahre seine Kreativität, sein Können, seine musikalische Vielfalt und viele Tausende von Noten geschenkt. Er hat den Sängerbund zu einer festen Größe der Stadt Gunzenhausen werden lassen. In den jährlichen Sommer- und Weihnachtskonzerten wusste er immer den Zeitgeist der jeweiligen Musik und die Klassiker zu vereinen. Er hat uns  Sängerinnen und Sängern  in mühevoller Probenarbeit  Musiktheorie und Wissen vermittelt.

Durch seine vielfältigen Kontakte zu Musikern gelang es ihm, jährlich zwei tolle Konzert mit dem Sängerbund durchzuführen, die seine Frau Ina als Solistin bereicherte. Heinz Horst hat seine musikalische Vielfalt, sein Können und seinen Fleiß immer zum Wohle des  Chores eingesetzt und in seiner Bescheidenheit Dank und Lob nicht annehmen wollen. Das schöpferische, musikalische Genie hat für den Chor alle Songs, Lieder und Volkweisen  Chor arrangiert.

Leider konnte der Chor manchmal den Vorstellungen seines Dirigenten in den letzten Jahren nicht mehr  so gerecht werden. Es fehlen junge Männer und Frauen, die den Chor verstärken  könnten.

Alle Chormitglieder sind traurig, dass nun die Ära Horst für den Sängerbund 1861 zu Ende gegangen ist. Wir können nicht genug danken für die 45 Jahre, die Heinz Horst  uns durch das Singen und die Konzerte bereichert hat.

Fischwoche in Altmühlfranken

Vom 1. März bis 14. April in acht Restaurants

Heimische Fische spielen eine wichtige Rolle zum Funktionieren des empfindlichen Ökosystems unserer altmühlfränkischen Gewässer. Gleichzeitig sind sie Garant für eine abwechslungsreiche Speisekarte in der regionalen Gastronomie und wertvoller Lieferant von Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen.

Die Zukunftsinitiative altmühlfranken will mit den Fischwochen Lust auf heimischen Fisch unserer Seen- und Gewässerlandschaft machen und gleichzeitig einen Gegenpol zur Überfischung der Weltmeere setzen. Schließlich verspeist der Deutsche im Schnitt 14 kg Fisch im Jahr. Und dabei gibt es zum Meeresfisch doch ausgezeichnete regionale Alternativen.

Mit heimischen Fischarten wie Schleie, Brachse, Barsch, Karpfen, Saibling, Bach- oder Regenbogenforelle steht ein breites Angebot regionaler Fischspezialitäten zur Verfügung und diese Vielfalt gilt es in die Küche und auf den Teller zu bringen. Acht Gaststätten in Altmühlfranken beteiligen sich an der „Fischwoche in Altmühlfranken“, die am 1. März  beginnt und am 14. April endet.

Heimischer Fisch spielt aber auch während der Fastenzeit eine besondere Rolle. Alle Weltreligionen kennen eine Fastenzeit und im 4. Jahrhundert wurde sie für die christliche Kirche eingeführt. Es sollte eine Vorbereitung auf das höchste Fest der Christenheit – das Osterfest – sein.

Nicht nur unsere altmühlfränkischen Regionalprodukte sind von TOP-Qualität, sondern auch unsere Gastronomiebetriebe arbeiten ständig daran, ihren Gästen einen ausgezeichneten Service, kulinarischen Genuss und einzigartige Wohlfühlatmosphäre zu bieten.

Einige unserer Gastronomiebetriebe haben sich bereits erfolgreich auf den Weg gemacht, das begehrte Zertifikat ServiceQualität Deutschland zu erhalten. Andere haben erfolgreich an Wettbewerben wie „Bayerische Küche“ teilgenommen oder sind Mitglied eines regionalen Qualitätszirkels wie dem Regionalbuffet, in demfestgelegte Kriterien die Qualität und nachvollziehbare Herkunft der Produkte garantieren.

Partner der „Fischwoche in Altmühlfranken“ sind: Fischzucht Rudolf Uebler in Heidenheim, Dietmar und Susanne Hemmeter in Ettenstatt, Markus Goldschmitt in Gunzenhausen, Andrea Hertlein in  Obererlbach, Margit Habermeyer in Hohentrüdingen, Teichwirtschaft Thorsten Weisel in Holzingen, Fischzucht Karl Schmidt in Windischhausen.

Folgende Gaststätten beteiligen sich in den nächsten Wochen. Der „Falk-Report“ empfiehlt, sie zu besuchen: Landgasthaus „Jägerhof“  in Absberg,  Hotel Adlerbräu  in Gunzenhausen, Gasthoöf „Zum Goldenen Lamm in Wettelsheim,  Landgasthaus „Jägerhof“  in Absberg, LandGasthof „zum Schnapsbrenner“ in Großweingarten, Hotel-Gasthof „ Zur Sonne „ in Pappenheim,  Gasthaus „zum Hochreiter“  in Spalt-Enderndorf,  Gasthaus „Zum Hirschen“ – in Muhr am See, Bräustüberl Ellingen.

Vorschau: Lammtage Altmühlfranken vom  23. Juni bis 02. Juli 2017

Wohnungssuche für anerkannte Flüchtlinge

Freiwilligenagentur sammelt Angebote

Familie Alradi freut sich zusammen mit Margit Kleemann vom Diakonischen Werk Weißenburg über die Wohnung in Heidenheim. Foto:. Hend Alradi

Von den rund  1.100 Flüchtlingen, die seit 2015 im Landkreis leben, sind mittlerweile fast die Hälfte anerkannt. Die meisten von ihnen leben als sogenannte „Fehlbeleger“ in den Gemeinschaftsunterkünften. Sie erhalten regelmäßig die Aufforderung, auszuziehen und eine Wohnung auf dem regulären Wohnungsmarkt zu suchen. Doch das ist nicht so einfach. Trotz ihrer Integrationsbemühungen z.B. durch Sprachkurse kennen sie das deutsche System noch nicht gut genug, um selbstständig auf Wohnungssuche gehen zu können.

Dazu kommt erschwerend, dass es grundsätzlich nicht viele Wohnungen auf dem Markt gibt und auch nicht jeder Vermieter bereit ist, Flüchtlinge in seiner Immobilie aufzunehmen.

Seit über einem Jahr kümmert sich die Freiwilligenagentur im Landratsamt mit um dieses Thema. Judith Schneider nimmt Anrufe bzw. Wohnungsangebote  interessierter Vermieter an und informiert über die Konditionen des Jobcenters, d.h. welche Miete für wie viele Personen bezahlt wird und was „angemessener Wohnraum“ bedeutet. Wohnungsangebote werden dann an Ehrenamtliche in Helferkreisen oder die Asylsozialberater weitergeleitet. Bisher wurden schon über 20 Wohnungen auf diese Weise vermittelt.

Familie Alradi ist überglücklich, nach vielen Monaten in Gemeinschaftsunter-künften endlich eine eigene Wohnung beziehen zu können. Die Familie, Vater Eyad Alradi, seine Frau Hend, die im März ihr zweites Kind erwartet, seine Tochter Layan, knapp 2 Jahre alt, sein Schwager Muhannad 17 Jahre und sein Neffe Tarek wohnen seit Anfang des Jahres in einer Wohnung in Heidenheim. Eyad Alradi war Lehrer in Damaskus und hat Grundschüler in Arabisch unterrichtet. Aktuell besucht er in Gunzenhausen einen fortgeschrittenen Sprachkurs zum B2-Niveau. Die beiden Jungs gehen in die 9. Klasse der Hahnenkammschule in Heidenheim und sprechen schon sehr gut deutsch. Als die Familie in den Landkreis kam war sie zunächst in der Erstaufnahmeeinrichtung Mackenmühle in Pleinfeld untergebracht. Von dort ging es in die Flüchtlingsunterkunft Thannhausen. Nun haben sie endlich das Gefühl, angekommen zu sein.

Funktioniert hat die Wohnungsvermittlung aufgrund der engen Zusammenarbeit von Margit Kleemann, Ehrenamtskoordinatorin bei der Diakonie, und der Freiwilligenagentur. Eine solche Kooperation ist wertvoll und im Vergleich mit anderen Landkreisen nicht selbstverständlich, weiß die Asylsozialarbeiterin.

Aufgrund der Tatsache, dass die Flüchtlinge sich weder Führerschein noch Auto leisten können, sollten Wohnungen zentral liegen bzw. mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar sein.

Wer an anerkannte Flüchtlinge vermieten möchte, kann sich bei Judith Schneider von der Freiwilligenagentur des Landkreises unter der Telefonnummer 09141 902-259 (vormittags) oder per Mail an judith.schneider@altmuehlfranken.de wenden.

Pilotprojekt „Tablet-Klasse“ startet

Wirtschaftsschule in Gunzenhausen startet mit einer Modellklasse

Von links nach rechts: Landrat Gerhard Wägemann, Greta Weisenseel (Koordinatorin Bildungsregion altmühlfranken), OstD Thomas Grad (Schulleitung Wirtschaftsschule Gunzenhausen) Der Startschuss für die Tablet-Modellklasse zum Schuljahr 2017/2018 ist gefallen.

Die Digitalisierung ist bereits in vollem Gange und macht auch vor den Schulen nicht halt. In Kooperation mit der Bildungsregion altmühlfranken sowie dem Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen hat die Wirtschaftsschule in Gunzenhausen nun die Weichen für eine Tablet-Klasse zum Schuljahr 2017/2018 gestellt.

Zum nächsten Schuljahr bietet die Wirtschaftsschule in Gunzenhausen neben der allgemein bekannten Schulklasse auch eine Tablet-Klasse an. Anstatt in Büchern zu blättern, sollen dann die Tablets gezückt werden. Dadurch wird der Unterricht flexibler, so können damit zum Beispiel jederzeit Präsentationen im Unterricht erstellt und an die Wand projiziert werden. Doch das Tablet attestiert den Schülern keinen Freifahrtschein, um den Unterricht nicht ernst zu nehmen. Durch spezielle Apps kann eine eigene Schuloberfläche erstellt werden, die durch die Verbindung mit dem Schul-WLAN aufgespielt wird. In der Schule funktionieren dann beispielsweise nur noch die für den Unterricht benötigten Apps. So lernen die Schülerinnen und Schüler das Tablet von einer ganz anderen Seite kennen, nämlich als „Arbeitsgerät“. Auch Landrat Gerhard Wägemann kennt die Vorteile eines Tablets, da es mit einer Bluetooth-Tastatur flexibel überall als Arbeitsgerät einsetzbar ist. Gemeinsam mit dem Schulleiter der Wirtschaftsschule, Herrn Oberstudiendirektor Thomas Grad, freut er sich über das fertige Konzept, das der Startschuss für die Modellklasse ist.

Die Modellklasse ist für das kommende Schuljahr geplant und soll in der 7. Jahrgangsstufe der Wirtschaftsschule des Staatlichen Beruflichen Schulzentrums in Gunzenhausen eingeführt werden. Die Schülerinnen und Schüler arbeiten dann bis zur 10. Klasse mit den Tablets, die sie auch mit nach Hause nehmen und nach ihrer Schulzeit behalten dürfen. Ganz ohne Selbstbeteiligung der Eltern geht es aber bei der Tablet-Klasse nicht, doch die Erfahrung anderer Modellklassen hat gezeigt, dass das zeitgerechte Lernen eine Investition wert ist. Dem ist sich auch Schulleiter Thomas Grad sicher, der die Modellklasse als Chance für die Zukunft sieht.

Nähere Informationen zum Konzept und den Rahmenbedingungen der Tablet-Klasse gibt es für interessierte Eltern am 23. Februar 2017 ab 18 Uhr auf dem Info-Abend der Wirtschaftsschule in Gunzenhausen.

Sprache verroht, die Gewalt steigt

Gedanken zur gesellschaftlichen Entwicklung

Mit einer „schönen Bescherung“ haben uns die amerikanischen Wähler „beglückt“. Wie der Papst so habe auch ich in den ersten Wochen nach der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten zur Zurückhaltung vor allzu schnellen Schüssen aus der Hüfte gewarnt und dem Neuen in Washington eine 100-Tages-Frist eingeräumt, um zu sehen, welche Wahlkampfphrasen er tatsächlich in praktische Politik umsetzen kann. Der Unternehmer-Präsident überrascht uns alle mit der Geschwindigkeit, wie er seine oftmals als krude empfundenen Ankündigungen in den ersten Tagen seiner Amtszeit realisiert. Es bleibt nur die Hoffnung, dass die amerikanische Demokratie stark genug ist, um den Mann dann zu stoppen, wenn er zu weit geht. Und dass er sehr weit geht hinsichtlich der Missachtung anderer Meinungen, das steht jetzt schon fest. Man wird sehen, wie toll er es noch treiben kann.

Wir Deutsche mögen angesichts so mancher Eigentümlichkeiten in der amerikanischen Politik verwundert reagieren, aber wir dürfen und können uns nicht zurücklehnen und aus der Distanz das Geschehen in den USA beobachten. Spätestens wenn europäische und deutsche Wirtschaftsinteressen sowie militärstrategische Aspekte tangiert werden, dürfen sich unsere verantwortlichen Politiker in Brüssel und Berlin nicht wegducken oder darauf hoffen, dass ihn der Senat, der Kongress oder die Justiz Einhalt gebieten. Donald Trump ist vom Typ her jemand, der die „klare Ansprache“ braucht. Hier ist zunächst unsere Bundeskanzlerin Angela Merkel gefordert. Sie genießt in der Welt am meisten Reputation und von ihr erwarten die Menschen, dass sie den politischen Anfänger in Washington „in den Senkel stellt“, d.h. ihm ganz klar und ziemlich undiplomatisch sagt, was geht und was nicht geht (vor allem im Umgang mit befreundeten Staaten).

Aber nicht erst seit Donald Trump beklagen wir gesellschaftliche Veränderungen. Auch bei uns in Deutschland konstatieren wir eine zunehmende Verrohung der Sprache und eine damit eingehende sprachliche Brutalität, die in echte Gewalt münden kann.  Die Suche nach den Ursachen führt direkt zu den „sozialen Netzwerken“ (Facebook u.a.). Sie verdienen eigentlich diesen Namen nicht.  An den damit einhergehenden Verwerfungen ist gar nichts sozial nach unserem herkömmlichen Verständnis von sozialem Verhalten. Warum also nicht einfach von „digitalen Netzwerken“ oder „neuen Kommunikationssystemen“ reden? Vielleicht findet ja jemand einen noch treffenderen und griffigeren Namen dafür.

Man muss sich Sorgen machen um unsere Gesellschaft, wenn enttäuschte und radikalisierte Menschen nicht mehr den traditionellen und seriösen Medien glauben („Lügenpresse“) und stattdessen ihre „Weisheiten“ aus „Fake News“ beziehen oder sich von den „alternativen Fakten“ (zu deutsch: Unwahrheiten) beeinflussen lassen. Vieles was im Internet an „Botschaften“ verbreitet wird, ist menschenverachtend und rassistisch. Ich stelle fest, dass die Hemmschwelle auch in der deutschen Gesellschaft immer weiter sinkt, wenn es um sprachliche Radikalität geht.  Wir dürfen es nicht einfach so hinnehmen, dass andere Menschen verleumdet und mitunter öffentlich „hingerichtet“ werden. Das schreibe ich auch als jemand, der jahrzehntelang journalistisch tätig war und der die Wirkung von Worten kennt. Und das ist ein Appell, den ich an jeden richte,  dessen Meinung in der Öffentlichkeit gilt und an dem sich andere Menschen orientieren, sprich: der ein Vorbild sein soll.

Werner Falk, Stadtrat der FDP in Gunzenhausen