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Aktuelle Initiativen

Maßnahmen des Landkreises zur Eindämmung der Corona-Pandemie

In den letzten Tagen waren im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen leider deutlich steigende Inzidenzzahlen zu verzeichnen. Die 7-Tage-Inzidenz im Landkreis liegt heute bei 155,2. Auf Grund des Überschreitens des Inzidenzwerts von 100 gelten für den Landkreis seit dem 30. März 2021 strengere Kontaktbeschränkungen. Zudem ergeben sich daraus erhebliche Einschränkungen für den Einzelhandel, für die Gastronomie sowie für den Kultur- und Freizeitbereich.

Trotz der geltenden Einschränkungen ist es aus der Sicht von Landrat Manuel Westphal jedoch unabdingbar, dass sich der gesamte Landkreis frühzeitig auf Lockerungen von Corona-Schutzmaßnahmen sowie auf Öffnungen im Einzelhandel sowie bei Gastronomie, Kultur- und Freizeiteinrichtungen vorbereitet.

Es ist davon auszugehen, dass derartige Öffnungsmaßnahmen frühestens nach den Osterferien möglich werden, wenn auch ggf. zunächst nur für Modellregionen. Spätestens dürften diese jedoch relevant werden, wenn die dritte Corona-Welle abklingt. Um hinsichtlich der Nutzung etwaiger Öffnungsspielräume keine Zeit zu verlieren, ist es aus der Sicht von Landrat Westphal wichtig, bis dahin alle vorbereitenden bzw. die für eine Öffnung notwendigen flankierenden Maßnahmen getroffen zu haben. Zum Teil sind diese Maßnahmen auch unabhängig von etwaigen Lockerungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie von grundlegender Bedeutung.

Vor diesem Hintergrund spielen aus der Sicht von Landrat Westphal die Vorbereitung bzw. Umsetzung der folgenden Maßnahmen eine besondere Rolle:

  1. In den Schulen ist ein umfassendes Testkonzept unter Einbindung von alternativen Testmöglichkeiten von Bedeutung. Die Lehrer müssen – wenn es bei der aktuellen Testdurchführung bleibt – in der Anwendung von Selbsttests entsprechend eingewiesen sein. Neben Hinweisen zur Durchführung der Tests sowohl auf der Homepage des Kultusministeriums, auf der neben Anwendungshinweisen u.a. auch Erklärvideos der Testhersteller zu finden sind, als auch auf der Homepage des Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege bemüht sich das Landratsamt derzeit, hier weitere Hilfestellungen zu geben. Insbesondere wurde landkreisweit eine entsprechende Abfrage wegen eines bestehenden Schulungs- und Beratungsbedarfs durchgeführt. Entsprechende Schulungsmaßnahmen durch niedergelassene Ärzte befinden sich bereits in Planung. Auch stehen mittlerweile in ausreichender Anzahl Testkits zur Durchführung der Selbsttests an den Schulen zur Verfügung.
  2. Beim Impfen ist nach wie vor die gelieferte Impfstoffmenge der relevante Engpass. Sollten die Zusagen der Bundesregierung eintreten, so wird der Landkreis jedoch bereits in der nächsten Woche deutlich mehr Impfstoff erhalten. In dem Zusammenhang ist es wichtig, dass Impfwillige und Impfärzte/das Impfzentrum möglichst unkompliziert zusammenfinden und Termine wahrnehmen können. Dies kann (zumindest auch) digital geschehen. Das Landratsamt plant deshalb in Absprache mit den Impfärzten die „Impf-Finder-App“ der Firma Randstadt einzuführen, um auf diese Weise einfach und unkompliziert die Vereinbarung von Impfterminen zu ermöglichen. Der Betrieb des Impfzentrums in Gunzenhausen soll entsprechend der staatlichen Vorgabe auf jeden Fall über den 30.06.2021 hinaus fortgeführt werden. Es ist davon auszugehen, dass die Impfzentren in Bayern bis 30.09.2021 betrieben werden sollen.
  3. Ein weiteres wichtiges Thema ist das Testen. Dabei wird es so sein, dieses im Bildungs- und Arbeitsbereich, aber auch im Freizeitbereich regelmäßig erfolgt. Der Landkreis selbst wird nach Ostern Tests für die eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landratsamtes und seiner Dienststellen anbieten. Zudem müssen laut Landrat Westphal auch die PCR-Testmöglichkeiten im Landkreis noch weiter ausgebaut werden. Für die Durchführung von Schnelltests stehen derzeit im Landkreis folgende Möglichkeiten zur Verfügung: das Testzentrum in Gunzenhausen, die Teststation im MVZ im Klinikum in Weißenburg, die Teststation in der Altmühltherme in Treuchtlingen sowie 31 Ärzte und 6 Apotheken im Landkreis. Da die bereits vorhandenen Testkapazitäten in den Apotheken und bei den Ärzten im Regelfall begrenzt sind, ist es aus der Sicht von Landrat Westphal wichtig, weitere Testmöglichkeiten in den Städten anzubieten.

Auch seitens der Unternehmen im Landkreis besteht auch der Wunsch, wohl auch bald die gesetzliche Pflicht, dass den eigenen Mitarbeitern ausreichend Testmöglichkeiten angeboten werden. Um die Testbereitschaft der Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Unternehmen zu erhöhen, wäre es sinnvoll, wenn ausgestellte Testzertifikate dann auch im Zuge einer Öffnungsstrategie in der Gastronomie bzw. im Freizeit- und Kulturbereich etc. genutzt werden könnten. Derzeit bemühe sich die Landkreisverwaltung hier, Angebot und Nachfrage zusammenzubringen, damit auch innerhalb der Unternehmen zukünftig ausreichend Testmöglichkeiten zur Verfügung stehen werden.

Landrat Westphal zieht zur Steigerung der Testbereitschaft in der Bevölkerung auch die Option eines öffentlichkeitswirksamen „Altmühlfranken-Testwochenendes“ in Betracht, an dem möglichst viele Menschen aus dem Landkreis getestet werden können.

  1. Weiterhin strebt der Landkreis die zeitnahe Einführung einer technischen Lösung zur Kontaktnachverfolgung an. Dazu steht die Landkreisverwaltung derzeit bereits in Verhandlungen mit den beiden Marktführern, der „Luca-App“ und der Web-Anwendung „Darfichrein“, mit dem Ziel, diese technische Lösung an das SORMAS-Programm des Gesundheitsamtes zu koppeln, welches ebenfalls bald vollständig einsatzbereit sein sollte. Der Freistaat Bayern hat letzte Woche angekündigt, dass man bayernweit eine einheitliche technische Lösung zur Kontaktnachverfolgung einführen möchte. Soweit diese Entscheidung zur Einführung einer landesweiten Lösung zur Kontaktnachverfolgung bereits in der nächsten Woche fallen wird, hat sich Landrat Westphal dazu entschlossen, diese Entscheidung zunächst noch abzuwarten. Sollte sich diese Entscheidung jedoch länger hinziehen, wäre aus seiner Sicht auch die Einführung einer landkreiseigenen Lösung prüfenswert.
  2. Auch im Bereich der Kultur leistet der Landkreis bereits aktive Hilfestellung. Ein erster Ansatz war hier gemeinsam mit der Stadt Weißenburg die geplante Veranstaltung „BergWaldGarten“ im Bergwaldtheater in Weißenburg. Zur Durchführung dieser Veranstaltung wurde von Landrat Manuel Westphal und Oberbürgermeister Jürgen Schröppel ein gemeinsamer Antrag bei der Bayerischen Staatsregierung auf Anerkennung als Modellprojekt gestellt. Auch hier gilt es, flankierend Test- sowie Kontaktnachverfolgunskonzepte anzubieten, die seitens der Veranstalter umgesetzt werden können.
  3. Letztendlich werden in der Landkreisverwaltung auch Überlegungen angestellt, ein Corona-Tagesticket einzuführen, welches man nach einem negativen Schnelltest erhält. Mit einem solchen Ticket könnte dann ggf. im Rahmen der geltenden Regelungen der Infektionsschutzmaßnahmenverordnung oder auf der Grundlage eines Modellversuchs der Besuch der Gastronomie, des Einzelhandels etc. ermöglicht werden. Voraussetzung dafür wäre, dass die Geschäfte und Lokale dementsprechend auch eine technische Lösung zur Kontaktnachverfolgung nutzen und ein entsprechendes Hygienekonzept vorweisen können.

Landrat Westphal hat in den letzten Tagen in Form von Videokonferenzen mehrere Gespräche mit Vertretern des IHK-Gremiums und des DEHOGA-Kreisverbandes geführt und dabei die aufgezeigten Maßnahmen erörtert, die bei den Vertretern dieser Gremien auf große Zustimmung gestoßen sind.

Um möglichst frühzeitig derartige Maßnahmen angehen und umsetzen zu können, wurde von Landrat Westphal bereits in der letzten Woche ein Antrag beim Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege auf Anerkennung als Modellregion für die Umsetzung einer Öffnungsstrategie gestellt. Zudem wirbt Landrat Westphal in einem aktuellen Anschreiben der Bürgermeister im Landkreis um die Unterstützung der Gemeinden bei der Vorbereitung und Umsetzung dieser Maßnahmen, die dem Landkreis insgesamt möglichst schnell wieder ein „normales“ wirtschaftliches, gesellschaftliches sowie kulturelles Leben ermöglichen sollen.

Programm des Klosters

Freundeskreis „Kloster Heidenheim“ legt Jahresplanung vor

Die Malerin Sigrid Heyer hat dieses Gemälde vom Heidenheimer Kloster geschaffen.

Noch wissen auch die Verantwortlichen des Freundeskreises „Kloster Heidenheim“ nicht, wie sich das Jahr 2021 darstellen wird. Schlimmstenfalls können keine Präsenzveranstaltungen stattfinden, aber wenn es gut geht, dann ist die Aufnahme der Vortragsveranstaltungen unter Coronabedingungen möglich. Darauf setzen Vorsitzender Reinhold Seefried und seine Mitstreiter.

Das neue Programmheft bezieht sich auf den Zeitraum von Mai bis Dezember. Geplant sind viele Vorträge, Seminare und Konzerte im Kloster und im Münster. Die Schwerpunkte liegen bei den Themen „Geistliches Leben“, „Klostergeschichte“, „Kunst und Kultur am Kloster“, „Lebensthemen“, „Natur und Gesundheit im Jahreskreis“ sowie „Pilgern“.

Wie Vorsitzender Reinhold Seefried in seinem Geleitwort schreibt, steht das Kloster Heidenheim heute für spirituelles Leben und ökumenische Begegnung, für ein vielseitiges Kultur- und Bildungsangebot, für Gastfreundschaft und Genuss. Um die Angebote aufrecht erhalten zu können, ist der Freundeskreis auf die finanzielle Unterstützung von Freunden angewiesen. Deshalb hier das Konto: DE 37 7655 1540 0000 7328 59 (Sparkasse Gunzenhausen) und DE 82 7606 9468 0005 8420 00 (Raiffeisenbank Weißenburg-Gunzenhausen).

Es wird versucht, die benediktinisch-klösterlichen Wurzeln und die evangelische Prägung seit der Reformation  in ökumenischen Formen von Gebet und Goöttesdienst zusammen zu führen. In den „beseelten“ Räumen sowie in den Gärten und in der Natur rund um das Kloster  sollen die Menschen zu innerer Einkehr finden, um neue Kraft für den Alltag schöpfen zu können. Das Kloster Heidenheim sieht sich als „Ideenschmiede für gelebte Ökumene“. Darauf ist das geistlich-spirituelle Angebot aufgebaut.

Erhältlich ist das Programm im Kloster (Ringstraße 8). Über das Angebot wird auch im Internet (www.kloster-heidenheim.eu) informiert.

Regelungen für Kitas

Ab Montag gelten neue Festlegungen

Je nach 7-Tage-Inzidenz regelt die 12. Bayerische Infektionsschutzmaßnahmenverordnung, wie Kindertageseinrichtungen, Kindertagespflegestellen, Ferientagesbetreuung und organisierte Spielgruppen öffnen können. Nachdem der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen laut Angaben des RKI eine 7-Tage-Inzidenz von 100 überschritten hat, gelten ab Montag, 29. März bis Sonntag, 04. April 2021 folgende Regelungen im Landkreis.

Kindertageseinrichtungen, Kindertagespflegestellen, Ferientagesbetreuung und organisierte Spielgruppen für Kinder sind geschlossen. Regelungen zur Notbetreuung werden vom Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales im Benehmen mit dem Staatsministerium für Gesundheit und Pflege durch Bekanntmachung erlassen.

Die Schulen sind aufgrund von den Osterferien von den inzidenzabhängigen Regelungen nicht betroffen.

Die Regelungen werden im Amtsblatt am 27. März 2021 veröffentlicht.

Alle Informationen dazu gibt es auch auf der Homepage des Landratsamtes www.landkreis-wug.de

Geflügelpest bei Wildvogel

Im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen nachgewiesen

Im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen ist ein aktueller Fall von Geflügelpest (HPAI) – auch Vogelgrippe genannt – im Wildvogelbestand amtlich bestätigt worden: Bei einer verendeten Graugans wurde das Geflügelpest-Virus vom Typ HPAIV H5N8 vom nationalen Referenzlabor am Friedrich-Loeffler-Institut nachgewiesen. Zum Schutz vor einer weiteren Ausbreitung der Geflügelpest und insbesondere zum Schutz von Haus- und Nutzgeflügel gilt im Landkreis weiterhin die Aufstallungspflicht für Geflügel. 

Das Landratsamt hat bereits am 11. Februar 2021 eine Allgemeinverfügung erlassen, aus der die entsprechenden Schutzmaßnahmen hervorgehen. Die Allgemeinverfügung ist auf der Homepage des Landratsamtes veröffentlicht. In der weiterhin gültigen Allgemeinverfügung werden alle privaten und gewerblichen Tierhalter im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen, die Geflügel im Sinne der Geflügelpest-Verordnung halten, zur Aufstallung ihres Geflügels verpflichtet.

Darunter fallen folgende Geflügelarten, die in Gefangenschaft aufgezogen oder gehalten werden: Hühner, Truthühner, Perlhühner, Rebhühner, Fasane, Laufvögel, Wachteln, Enten und Gänse. Die genannten Geflügelarten sind im Gebiet des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen entweder in geschlossenen Ställen oder unter einer entsprechenden Vorrichtung aufzustallen, die aus einer überstehenden, nach oben gegen Einträge gesicherten dichten Abdeckung und einer gegen das Eindringen von Wildvögeln gesicherten Seitenbegrenzung bestehen muss. Dies bedeutet, jegliche offene (Auslauf-)Fläche muss wie beschrieben geschützt sein.

Die Betriebe sind verpflichtet, die allgemeinen Hygiene- und Biosicherheitsmaßnahmen konsequent einzuhalten.

Eine Ansteckung des Menschen mit dem Erreger über infizierte Vögel oder deren Ausscheidungen ist in Deutschland bislang nicht bekannt geworden. Enger Kontakt zu krankem oder verendetem Geflügel sollte vermieden und tot aufgefundene Wildvögel sollten nicht berührt oder bewegt werden. Werden mehrere Vögel an einem Ort tot aufgefunden, wird um eine entsprechende Information des Veterinäramtes gebeten.

Aktuelle Informationen zur Geflügelpest in Bayern sowie ein Merkblatt für Geflügelhalter und eine Übersicht der aktuell betroffenen Gebiete in Bayern, sind auf der Seite des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (www.lgl.bayern.de) unter dem Stichwort ´Geflügelpest´ verfügbar.

Niedrige Inzidenz

Infektionsgeschehen im Landkreis bei 20,1

Die 7-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohnern ist im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen weiterhin unter dem Wert 35 und liegt am heutigen Tag bei 20,1. Das Infektionsgeschehen spielt sich also im gesamten Landkreis weiterhin auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau ab.

Derzeit ist nur ein Kindergarten in Haundorf von einem positiven Corona-Fall einer Mitarbeiterin betroffen. Mitarbeiterinnen und Kinder, die als Kontaktpersonen gelten sind in häuslicher Quarantäne. Sonst sind aktuell keine Kindertagesstätten oder Schulen betroffen. Im Haus Altmühltal in Pappenheim wurden vier Bewohnerinnen und Bewohner in der vergangenen Woche positiv auf Covid-19 getestet. Testungen der übrigen Bewohnerinnen und Bewohner sowie der Mitarbeitenden ergaben keine weiteren positiven Fälle.

Die nächsten Öffnungsschritte sowie Maßnahmen der Kontaktbeschränkung wurden in der gestrigen Bund-Länder-Besprechung beschlossen. Sobald feststeht, wie diese in Bayern umgesetzt werden und wie sich die Maßnahmen auf unseren Landkreis auswirken, wird das Landratsamt mit einer Pressemitteilung und auch auf der Homepage darüber informieren.

Das Gesundheitsamt bittet die Bevölkerung auch bei leichten Öffnungen des Lockdowns, weiterhin die Kontakte so konstant wie möglich zu halten und die Hygieneregeln zu beachten. Das Infektionsgeschehen kann durch unvorsichtiges Verhalten jedes einzelnen jederzeit erneut aufflackern.

Die Lage bezüglich des Auftretens von Virusmutationen beobachtet das Gesundheitsamt sehr genau. Bisher wurden im Landkreis bei fünf Personen die britische Variante nachgewiesen. Eine Mutation lässt sich aber auch bei den übrigen positiv Getesteten labortechnisch nicht in jedem Einzelfall ausschließen. Daher ist Vorsicht geboten, was auch in einer Änderung der Allgemeinverfügung Isolation vom 25. Februar 2021 geregelt ist: Ab sofort muss jede Kontaktperson 14 Tage in Quarantäne bleiben und am 14. Tag einen PCR-Test oder Antigen-Schnelltest durchführen lassen. Die Quarantäne endet erst bei Vorliegen eines negativen Tests.

Im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen gehen die Impfungen derzeit weiterhin voran. Mittlerweile wurden 5.550 Personen erst- und 2.334 Personen zweitgeimpft. Die mobilen Impfteams führen weiterhin vor allem die Zweitimpfungen in Senioren- und Pflegeeinrichtungen sowie in Einrichtungen für Menschen mit Behinderung durch.

Derzeit wird am Impfzentrum Altmühlfranken in Gunzenhausen sowohl mit AstraZeneca (für Personen unter 65 Jahren) als auch mit BionTech (für Personen ab 65 Jahren geimpft). In den nächsten Wochen erwartet das Impfzentrum auch vermehrte Impfstofflieferungen, so dass nach und nach immer mehr Termine am Impfzentrum angeboten werden können.

Impfwillige können sich weiterhin online in der Software BayIMCO des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege unter www.impfzentren.bayern registrieren. Wer sich nicht online registrieren kann, kann dies auch bei der Hotline des Impfzentrums Altmühlfranken erledigen unter 09831 52-2041. Aufgrund des hohen Anruferaufkommens kann es hier allerdings zur Wartezeiten kommen. Die Hotline steht ausschließlich zur Registrierung zur Verfügung, medizinische oder anderweitige Auskünfte können dort nicht gegeben werden.

Die Anmeldung zu Impfterminen erfolgt ebenfalls über die Software BayIMCO. Diese Software stellt automatisch aufgrund der abgefragten Daten bei der Registrierung auch die Priorisierung der zu impfenden Personen fest und zwar auch innerhalb der einzelnen Priorisierungsgruppen. Zur Vergabe von Impfterminen werden die registrierten Personen anhand der bei ihrer Registrierung getätigten Angaben in eine Liste eingereiht. Entsprechend der Systematik der Corona-Impfverordnung sind die Faktoren Alter, berufliche Tätigkeiten, Heimunterbringung oder medizinische Indikationen maßgeblich. Je nach angekündigten Liefermengen bzw. je nach Anlieferung von Impfstoff kann das Impfzentrum dann eine entsprechende Anzahl von Impfterminen in diesem System freigeben. Wenn diese Freigabe erfolgt, wird eine entsprechende Anzahl von Impflingen automatisch vom System ausgewählt und über die Möglichkeit informiert, einen Impftermin zu vereinbaren.

Das Impfzentrum oder das Landratsamt haben keine Möglichkeit im System festzulegen, wer für die Impfungen ausgewählt wird. Die Priorisierung erfolgt im System automatisch primär anhand des Alters. Um nicht-altersbezogene Indikationen, wie beispielsweise berufliche Tätigkeiten, gerecht einpriorisieren zu können, erhalten Personen, die in diese Gruppen fallen, ein virtuelles Alter sowie einen durch die EDV ermittelten statistischen Korrekturfaktor und werden somit gleichmäßig innerhalb der jeweiligen Priorisierungsgruppen verteilt. Das Registrierungsdatum der einzelnen Personen spielt bei der Priorisierung keine Rolle.

Neu in Führungsgruppe

Katastrophenschutz: Pflegeleiter FüGK ist Johannes Wetzel

Die Führungsgruppe Katastrophenschutz (FüGK) im Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen wurde personell verstärkt. Das Bayerische Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration sowie das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege hat den Einsatz einer zusätzlichen Position innerhalb der FüGK angeordnet. Der Pflegeleiter FüGK wird künftig als Schnittstelle zu den Pflegeeinrichtungen im Landkreis fungieren. Im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen übernimmt diese Rolle Johannes Wetzel.

Im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen hat Landrat Manuel Westphal Johannes Wetzel zum Pflegeleiter FüGK ernannt: „Mit Herrn Wetzel haben wir eine kompetente Fachkraft gewonnen, der beruflich sehr viel Erfahrung im Bereich der Pflege aufweist und die Strukturen bestens kennt. Er ist ein wichtiges Bindeglied zu unseren Pflegeeinrichtungen im Landkreis und hilft uns diese besonders vulnerable Personengruppe zu schützen.“

Der Pflegeleiter FüGK hilft beispielsweise bei der Umsetzung von Reihentestungen oder beim Einleiten weiterer Hygienemaßnahmen. Außerdem koordiniert er Hilfemaßnahmen bei Personalmangel in Einrichtungen oder Heimbegehungen. Er steht den Einrichtungen jederzeit bei Fragen zur Pandemie zur Verfügung und dient als Schnittstelle zwischen der FüGK und den Einrichtungen.

Die besonders vulnerable Personengruppe, die in Pflegeeinrichtungen untergebracht ist, muss während der Pandemie besonders beschützt werden. Bei den vergangenen Corona-Ausbrüchen in Heimen stand Johannes Wetzel den betroffenen Einrichtungen bereits als Ansprechpartner zu Verfügung und koordinierte die weiteren Maßnahmen gemeinsam mit der Heimaufsicht des Landratsamtes sowie dem Gesundheitsamt.

Johannes Wetzel ist derzeit als Bereichsleiter für die gesamte Pflege beim Bayerischen Roten Kreuz Kreisverband Südfranken tätig und somit für zwei stationäre Einrichtungen, zwei Tagespflegen und einem ambulanten Pflegedienst verantwortlich. An der Technischen Universität Kaiserslautern hat Wetzel sein Masterstudium „Management von Gesundheits- und Sozialeinrichtungen“ abgeschlossen und war seit 2010 Einrichtungsleiter in drei verschiedenen stationären Einrichtungen in den Landkreisen Neumarkt, Roth und Weißenburg-Gunzenhausen.

Fürst zu sein, will gelernt sein!

Wie Johann Sigmund Strebel den Erbprinzen Alexander auf seinen Dienst vorbereitete

Den markgräflichen Erbprinzen Christian Friedrich Karl Alexander (1736-1806) auf sein würdevolles Amt als Regent des Fürstentums Brandenburg-Ansbach einzustimmen, das war der Job des Archivars und Historiographen Johann Sigmund Strebel (1700-1761).  Weil auch ein Fürst nicht vom Himmel fällt, bedarf er einer Erziehung, Formung und Einweisung in die Aufgaben, für die  er aufgrund der Erbfolge bestimmt ist. Wie es beim letzten Markgrafen Alexander war (er regierte von 1757-1791), das ist aus der „Anleitung zur nöthigen Kenntniß von der wahren und archivmäßigen Beschaffenheit des Hochlöblichen Fürstenthums Brandenburg-Onolzbach oder des Burggrafthums Nürnberg unterhalb des Gebürgs zum Gebrauch des Durchlauchtigsten Erb-Prinzen“ zu entnehmen. Das 300 Blatt umfassende Dokument aus der Feder des markgräflichen Beraters Johann Sigmund Strebel verrät, was der Prinz alles wissen musste. Seine „Fächer“ waren Religion, Ethik, Naturrecht, Politik, Geographie, Genealogie, Geometrie und natürlich „teutsches“ Staatsrecht.

Markgraf Alexander (1736-1806).

Der Wissenschaftler Andreas Rutz (Titel seiner Abhandlung: „von der nothwendigkeit und dem nuzen der erkenntnuß eines landes überhaupt“) macht die Geschichtsfreunde mit Strebel bekannt, der den 15-Jährigen so formte, dass er seinen späteren Anforderungen genügen konnte.  Markgraf Alexander war von Geburt an nicht als „Thronfolger“ bestimmt, denn er war der Zweitgeborene von Markgraf Carl Friedrich Wilhelm, der in der Literatur gerne der „Wilde Markgraf“ genannt wird, und seiner Frau Friederike Louise. Der Erstgeborene Karl Friedrich August war schon im zarten Alter von vier Jahren gestorben und so schlüpfte Alexander schon frühzeitig in die Rolle des Erbprinzen. Seine Erzieherin war eine „in der Kinderzucht wohlerfahrene adelige Dame“ (Frau von Imhoff). Auch eine französische „Sprachmeisterin“ (lingua franca) war ihr an die Seite gestellt. Der Leibarzt hatte über die Gesundheit des herrschaftlichen Sprößlings zu achten, ja sogar der kaiserliche Leibarzt Dr. Carelli durfte konsultiert werden.

Im Umgang mit seinem eigenen Hofstaat lernte der junge Prinz die höfischen Formen kennen. Schon als Fünfjähriger musste er sich dem täglichen Religionsunterricht des Hofkaplans unterziehen, er lernte Lesen, Schreiben und die freie Rede – und das alles auch in Französisch, denn er sollte ja die französisch geprägte Weltgewandtheit erfahren. Es ist anzunehmen, dass ihm der Reitunterricht mehr Spaß gemacht hat als das Abfassen von „wohlgesetzten Briefen“ in lateinischer Sprache. Zugleich war ihm empfohlen worden, seine Ermahnungen „liebreich“ vorzunehmen.

Mit einer Entourage von 20 Leuten begab er sich auf seine Bildungsreisen. Sie gehörten zur Ausbildung und Persönlichkeitsbildung eines angehenden Herrschers.  Als Zwölfjähriger kam er ins holländische Utrecht, dann zur klassischen Kavalierserziehung nach Turin. Zum Einüben der höfischen Etikette ging es danach dreizehn Monate auf die „Grand Tour“, die ihn auch nach Venedig und Rom führte. Zur Abrundung reiste er noch drei Monate durch das Reich ehe er 1754 Friederike Caroline von Sachsen-Coburg heiratete und drei Jahre später – nach dem Tod des Vaters CWF – die Regentschaft im Fürstentum übernahm. 1769 beerbte er auch noch die Herrschaft über das Fürstentum Brandenburg-Bayreuth. Diese Doppelherrschaft hatte es seit 1603 nicht mehr gegeben. Die Ehe blieb kinderlos, die Markgräfin starb 1791.  Alexanders Geliebte war die Französin Hippolyte Clairon (im Ansbacher Volksmund sind nach ihr die „Klärungswickli“ benannt worden). 1791  dankte er aufgrund eines Geheimvertrags mit dem Königreich Preußen ab und lebte mit der neuen und lebenslustigen Ehefrau Elizabeth Craven in deren englischer Heimat. 1806 starb er dort vom Adel gesellschaftlich isoliert und vereinsamt. Sein einstiges Fürstentum wurde 1806 ein Teil des Königreichs Bayern.

Strebel stand in der Gunst von CWF, der ihn in den Verwaltungsdienst am fürstlichen Hof übernahm und ihn sogar bis zum „Geheimen Rat“ beförderte. Als solcher kümmerte er sich um die markgräfliche Bibliothek, die damals schon 15000 Bände umfasste und – ganz erstaunlich – für jeden zugänglich war, der Lesen und Schreiben konnte. Das Archiv hatte Strebel „in größester Konfusion“ vorgefunden. Sozusagen sein literarisches Hauptwerk war „Franconia illustrata“ zur Erläuterung von Frankens Historie (1761).  Der Historiker ärgerte sich über Fürsten, „die von ihrem eigenen land keine wahre und hinlänglich wißenschafft“ hatten und sah es nicht gern, dass mitunter freie Reichstädte oder Klöster bessere Beschreibungen und Karten hatten als das fürstliche Haus. Ab 1732 schuf er deshalb die systematische Dokumentation „über Recht und Besitz“, zu der auch die in zwölf Bogen gedruckte Karte des Landvermessers Johann Georg Vetter zählte (1719 durch Brand vernichtet und bis 1730 erneuert). Sie will der Historische Verein für Mittelfranken in den nächsten Jahren neu auflegen.

WERNER FALK

Quelle: Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte, Band 82 (2019); herausgegeben von der Kommission für bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in Verbindung mit der Gesellschaft für fränkische Geschichte und der Schwäbischen Forschungsgemeinschaft; ISSN 00442364, Verlag C.H. Beck

1870/71 war er dabei

Aus dem Kriegstagebuch von Christian Preu (1870/71)

Großvater Christian Preu in einer Aufnahme aus dem Jahr 1927 mit der Auernhammer-Familie der Tochter Ernestine mit deren Kindern Friedrich und Karl sowie der Vater Michael Auernhammer. Christian Preu verstarb in Markt Berolzheim am 31. Juli 1929 im Alter von 80 Jahren und sieben Monaten. Foto: privat

Ungeschönt und unzensiert ist das Kriegstagebuch des Markt Berolzheimer Bauern Christian Preu, der 3. März 1871 zu den deutschen Soldaten gehörte, die in Paris einmarschierten.  Von der heroischen Begeisterung war er voll erfasst: „Die Franzosen machten schiefe Gesichter auf uns. Der Hass und Groll der Pariser war arg, aber sie mussten sich geduldig dreingeben, denn es war eine große Schmach für sie, von den Deutschen besiegt zu werden“ notierte er in sein Tagebuch, das nach 150 Jahren von einem Berolzheimer zufällig entdeckt wurde. Daniel Burmann, der ehrenamtliche Gemeindearchivpfleger, spricht von einem absoluten Glücksfall und misst den Wert der Aufzeichnungen am Blickwinkel eines rangniederen Soldaten und eben nicht aus der Feder eines Politikers oder Militärs. Veröffentlicht ist das Kriegstagebuch in der aktuellen Ausgabe von „Alt-Gunzenhausen“, dem Jahrbuch des Vereins für Heimatkunde Gunzenhausen.

Der Deutsch-Französische Krieg von 1870/71 ist heute weithin vergessen. Wie Autor Daniel Burmann feststellt, liegt das wohl auch daran, dass die globalen Auswirkungen der folgenden Weltkriege ihn sozusagen in den Schatten stellen. Deutschland, das den Krieg gewann und sich das Elsaß und Lothringen einverleibte, ging gestärkt aus der Schlacht hervor und erlebe danach seine Reichsgründung.

Das ist die erste Seite des Kriegstagebuchs von Christian Preu. Der Text ist in der deutschen Kurrentschrift gehalten. Reprofoto: Daniel Burmann

Christian Preu war ein Bauernsohn, der 1879 Walburga Wiesinger aus Lengenfeld heiratete und mit ihr drei Töchter hatte. Es ist ungewöhnlich, dass ein einfacher Soldat die militärischen Geschehnisse so exakt festgehalten hat. Immerhin haben seine handschriftlichen Aufzeichnungen einen Umfang von 34 Seiten in einem alten Rechenbuch von 1764. Der Autor hat den Schreibstil Preus weitgehend beibehalten, die leichten Korrekturen nur vorgenommen, um den Text verständlich zu machen.

Der Soldat gehörte zur 4. Kompanie des 15. Infanterieregiments in Neuburg, das am 17. Juli 1870 zur Mobilmachung rief.  Schon zehn Tage später ging es fußläufig in Richtung Harburg (mit Ziel Speyer) los.  Über die Pfalz rückte die Truppe ins Elsaß ein, wo sie den Kanonendonner der „Schlacht bei Weißenburg“ hörten. Schrecklicher Regen begleitete das Biwak. Preu erlebte die Einnahme von Nancy. „Furchtbare Märsche, Hungersnot, Hitze und Elend stieg aufs Äußerste“, notierte der Berolzheimer. Zudem brach die Ruhr aus, so dass nicht mehr alle marschfähig waren. Die deutschen Kämpfer fanden in Frankreich sozusagen verbrannte Erde vor: „Die Franzosen marschierten vor uns ins Innere Frankreichs, plünderten und verzehrten fast alles, was da war“.  Die „Schlacht bei Sedan“ am 1. und 2. September war für die Deutschen kriegsentscheidend. Noch Jahre danach feierten die Sieger den „Sedanstag“.

Auf dem Marsch auf Paris machte der fränkische Biertrinker erste Bekanntschaft mit französischem Wein („…mehr als zehn Eimer“). Mit seinem Kameraden Rottenberger aus Pfofeld schleppte er noch ausreichend Rebensaft ins Quartier. Die französischen Kriegsgegner hatten alles liegen und stehen lassen bevor sie die Flucht ergriffen. Preu wähnte sich auf der  Berolzheimer „Buchleiten“ , denn ähnlich war sein Blick in den Pariser Vorort: „…nichts als Stadt und nirgends kein Ende“. Er geriet in ein schreckliches Geschützfeuer, wo neben ihm „zwei Mann gleich plötzlich tot waren“. Den 2. Weihnachtsfeiertag feierte er mit  seinen Landsleuten Georg Bieber, Georg Schmidt, Michael Guthmann und Georg Frank  in einer Weinrestauration.

Bei Matsch und Dreck mussten die Soldaten „schrecklich viel aushalten“. Christian beklagt in seinen Aufzeichnungen, dass er sich vom 8. September 1870 bis zum 13. März 1871 nicht ein einziges Mal des nachts vollständig ausziehen konnte. Nach der siegreichen Schlacht von Paris in den ersten Januartagen 1871 gönnte er sich mit Kameraden einen „Spaziergang nach Versailles“: „Wir konnten uns nicht genug sehen und kann auch die Pracht und Schönheit nicht beschreiben“. Preu war dabei, als der deutsche Kaiser am 1. März in Paris einmarschierte. Drei Tage gab es für die Sieger „Froh“ (Franc)-Zulage, die von den Parisern zu zahlen war, wie Preu notierte.

Auf dem Rückzug verbrachte der Deutsche das Osterfest bei einer französischen Familie („…des Abends mußte ich mich mit ihnen zum Feuer setzen“) und nach den 80 Tagen im Standquartier ging es Richtung Heimat. „Herzergreifend“ empfand er den Empfang in der Pfalz, wo er und seine siegreichen Kameraden von Neuburger Reitern und Mädchen mit Kränzen und Sträußen unter großem Jubel empfangen wurden.  Und natürlich erklang die „Wacht am Rhein“, als die Truppe über den Rhein marschierte. „Ich rühme die Güte Gottes, der mir Gesundheit geschenkt hat, so dass mir keine Stunde was fehlte“, dankt er  abschließend in seinen Notizen.

WERNER FALK

Das Jahrbuch „Alt-Gunzenhausen“ ist um Gunzenhäuser Buchhandel (telefonischer Bestell- und Lieferservice) für 15 Euro erhältlich.

Landrat dankt

Manuel Westphal: „Wir müssen zusammenhalten!“

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, ein herausforderndes Jahr 2020 geht zu Ende. Die Corona-Pandemie hat uns leider nach wie vor fest im Griff und schränkt unser aller Leben ein.

Wer hätte im vergangenen Dezember gedacht, was auf uns zukommt? Nach den ersten Infektionsfällen im Frühjahr schwappte die erste Pandemie-Welle auch über unseren Landkreis. Während der Sommermonate entspannte sich die Lage zwar, doch traf uns die zweite Welle dafür mit voller Wucht. Auch wenn viele Infektionen mit milden Verläufen überstanden werden, ist das Virus nicht zu unterschätzen. Besonders vulnerable Personengruppen wie ältere Menschen oder Menschen mit Vorerkrankungen gilt es nach wie vor besonders zu schützen. Leider mussten auch wir in unserem Landkreis Todesfälle in Verbindung mit einer Covid-19-Infektion beklagen. Mein Mitgefühl gilt den Angehörigen! Auch Personen, die nach einer Erkrankung immer noch mit den Spätfolgen zu kämpfen haben, können bestätigen, dass dieser Virus nicht zu vergleichen ist mit einer gewöhnlichen Grippe.

Große Hoffnung gibt der Ausblick auf den Impfstoff. Die Impfung soll auch in unserem Landkreis in Kürze starten. Das Klinikum Altmühlfranken als Betreiber des Impfzentrums hat in den vergangenen Tagen die notwendige Infrastruktur geschaffen. Nun warten wir auf die Lieferung des Impfstoffes und beginnen dann mit der Impfung nach den Vorgaben des Bundes. Ich hoffe, dass durch diese Maßnahme eine Rückkehr zu unserem gewohnten Leben möglich wird.

Die Bewältigung der Pandemie hat uns auch im Landratsamt in den vergangenen Monaten enorm beschäftigt. Nicht nur während des Katastrophenfalls waren und sind meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gefordert, besonders natürlich das Gesundheitsamt. An dieser Stelle gilt mein Dank dem gesamten Team im Landratsamt für ihren ausdauernden Einsatz und die stets gute Zusammenarbeit zwischen den Abteilungen! Der Austausch und die Kooperation mit dem Klinikum Altmühlfranken, den niedergelassenen Ärzten, den Polizeiinspektionen und Feuerwehren im Landkreis und auch dem Kreisverbindungskommando der Bundeswehr klappt während der Pandemie tadellos.

Auch in der Gesellschaft hat sich eine Welle der Solidarität gebildet: Nachbarschafts- und Einkaufshilfen, freiwillige Helfer für den medizinischen oder pflegerischen Bereich, Maskennäh-Aktionen, Mutmach-Banner an Fenstern, Malaktionen für Altenheime, Balkonkonzerte und noch vieles mehr. Wir im Landkreis haben gut zusammengehalten und uns gegenseitig unterstützt! Dafür bedanke ich mich ganz herzlich bei allen, die sich engagiert haben. Mein Dank gilt den vielen Ehrenamtlich im Landkreis für ihren Einsatz für die Gesellschaft! Besonders die Aktiven der Rettungsdienste verdienen unseren ausdrücklichen Dank!

Viele Veranstaltungen oder Sportevents mussten coronabedingt dieses Jahr leider entfallen. Besonders hart werden dadurch auch Kulturschaffende und viele Vereine getroffen. Sport und Kultur sind ein wichtiger Teil unserer Gesellschaft und unserer Tradition. Ich hoffe sehr, dass wir nächstes Jahr wieder mehr Normalität spüren können.

Ich möchte mich bei Ihnen allen bedanken, dass Sie während dieser schwierigen Zeit zusammenhalten, durchhalten und mithelfen, die Pandemie weiter einzudämmen. Nur gemeinsam können wir diese Herausforderung meistern!

Neben der Pandemiebewältigung gab es aber zum Glück auch noch andere Themen, die uns im vergangenen Jahr beschäftigt haben. Für mich war das natürlich allen voran meine Wahl zum Landrat und der Amtsantritt im Mai. Der Start als Landrat mitten im Katastrophenfall war zwar schwierig, doch konnte ich mich mit einem motivierten Team im Rücken gut in meine neue Aufgabe einarbeiten. Viele Herausforderungen werden in den nächsten Jahren noch auf uns warten. Die Auswirkungen, die die Corona-Pandemie auf Gesellschaft und Wirtschaft haben wird, können wir nur alle gemeinsam bewältigen. Für das mir bereits entgegengebrachte Vertrauen bedanke ich mich an dieser Stelle bei Ihnen ganz herzlich!

Mit Ihnen gemeinsam möchte ich in den kommenden Jahren unsere liebenswerte Heimat weiter gestalten. Dazu freue ich mich vor allem in dem von uns angestoßenen Strategieprozess Altmühlfranken 2030 auf Ihre Ideen! Mir ist es wichtig, dass sich jeder in diesen Prozess einbringen kann. Der Startschuss für „Altmühlfranken 2030“ ist bereits im vergangenen Sommer gefallen, die Bürgerbeteiligung und weitere Veranstaltungsreihen werden im kommenden Jahr auf uns warten. Auch wenn diese teilweise digital durchgeführt werden müssen.

Die Digitalisierung hat uns auch im vergangenen Jahr weiter begleitet und uns durch die Möglichkeit zu Videokonferenzen oder ähnliches den Alltag während des Lockdowns erleichtert. In Zukunft werden digitale Angebote in allen Lebensbereichen Stück für Stück weiter ausgebaut. Deswegen war ein wichtiger Schritt die Schulen in Weißenburg, die unter der Sachaufwandsträgerschaft des Landkreises stehen, an das landkreiseigene Glasfasernetz anzuschließen. In Gunzenhausen wird dies im kommenden Jahr umgesetzt.

In den nächsten Jahren wollen wir im Landratsamt die Digitalisierung weiter vorantreiben und Verwaltungsdienste auch digital zur Verfügung stellen.

Doch so nützlich und hilfreich die zunehmende Digitalisierung auch ist, es gibt nach wie vor Bereiche, da ist der persönliche Austausch enorm wichtig. Um uns hier im Landkreis besser zu vernetzen, werden wir im nächsten Jahr einen Pflegestützpunkt aufbauen und wollen auch einen Familienstützpunkt etablieren.

Ein weiteres großes Thema im vergangenen Jahr, das uns auch noch im neuen Jahr begleiten wird, ist das Ansiedlungsprojekt von Center Parcs. Befürworter und Gegner haben sich in den vergangenen Wochen zu dem Projekt positioniert, viele Fragen sind dabei noch offen. Ich bin zuversichtlich, dass die offenen Fragen und beschriebenen Herausforderungen im Laufe des Jahres auf Grundlage der Ergebnisse der laufenden Untersuchungen geklärt werden können. Bürgerinnen und Bürger sowie die kommunalpolitisch Verantwortlichen können dann die richtigen Weichen stellen.

Das Jahr 2021 bringt aber noch weitere Neuerungen mit sich: So werden wir in Gunzenhausen am jetzigen Standort des Testzentrums den neuen Recyclinghof errichten. Der alte Hof bietet nicht genügend Platz und erschwert zunehmend den Betrieb. Aus diesem Grund ist es ein wichtiger und richtiger Schritt gewesen das Areal an der Alemannenstraße zu kaufen.

Das Onlineportal Altmühlfranken bot dem Einzelhandel in unserem Landkreis die Möglichkeit, während des Lockdowns Ware online zu vertreiben. Viele weitere Geschäfte aus dem gesamten Landkreis haben das Onlineportal mittlerweile für sich entdeckt, so dass nun schon eine beträchtliche Anzahl an Produkten auf dem Portal zu finden ist. Ziel ist es, eine Plattform zu etablieren, die verschiedene Produkte – auch des täglichen Bedarfs anbietet und der Landkreisbevölkerung online zur Verfügung steht. Bisher sind wir schon auf einem guten Weg.

Es freut mich besonders, dass wir pünktlich zur Vorweihnachtszeit auch den landkreisweit gültigen Altmühlfranken-Gutschein starten konnten. Gemeinsam mit den Stadtmarketingvereinen der drei großen Städte im Landkreis sowie einigen engagierten Händlern konnte das Gutscheinsystem entwickelt und nun umgesetzt werden. Wer noch das passende Weihnachtsgeschenk sucht: Der Gutschein kann auch online schnell und einfach erworben und an vielen Akzeptanzstellen im gesamten Landkreis eingelöst werden.

An dieser Stelle möchte ich mich auch bei unseren Vertreterinnen und Vertreter der hiesigen Wirtschaft bedanken. Für Sie war es wirklich kein einfaches Jahr – ich denke da gerade vor allem an den Einzelhandel, an die Gastronomie und Hotellerie. Ich hoffe, dass nächstes Jahr eine bessere Situation für Sie und somit für uns alle eintreten wird!

Abschließend bleibt mir noch, mich bei meinen beiden Stellvertretern im Amt Günter Obermeyer und Werner Baum zu bedanken. Genauso ein herzliches Dankeschön an die Kreisrätinnen und Kreisräte für den guten gemeinsamen Start und die konstruktive Zusammenarbeit! Vielen Dank auch an die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, den Bundes- und Landtagsabgeordneten sowie den Vertretern im Bezirkstag für Ihren Einsatz für unseren Landkreis!

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, das Jahr 2020 wird uns allen als ein Krisenjahr in Erinnerung bleiben. Am Ende dieses Jahres wissen wir eins genau: Unsere Gesundheit ist ein wichtiges Gut! Gerade in der besinnlichen Weihnachtszeit hoffe ich, dass Sie trotz allen Einschränkungen mit Ihren Lieben das Weihnachtsfest verbringen können. Genießen Sie Weihnachten und die Feiertage und lassen Sie die Sorgen einmal hinter sich. Für 2021 wünsche ich mir für uns alle ein wenig mehr Normalität, viel Glück und vor allem aber Gesundheit! Starten Sie frisch motiviert und erholt in ein tolles, neues Jahr!

Ich wünsche Ihnen alles Gute, vor allem aber Gottes Segen!

Ihr

2000 Euro erlöst

Erfolgreiche Weihnachtsbaumaktion von Stadtmarketingverein und Stadt

Kinder schmückten die Christbäume – wie hier bei „Küche aktiv“

Mit Erfolg konnte die in diesem Jahr zum ersten Mal vom Stadtmarketing Gunzenhausen e.V., der Wirtschaftsförderung und dem Citymanagement durchgeführte Weihnachtsbaumaktion beendet werden. Rund 2.000,- Euro kamen durch die auf „ingunzenhausen.de“ durchgeführte Online-Versteigerung der von Kindern aus Kindertagesstätten geschmückten und in Gunzenhäuser Betrieben aufgestellten Weihnachtsbäumen zusammen. Dieser Erlös kommt vollständig den beteiligten Kitas zugute. Zusätzlich hat sich die Firma Degenhart-Eisenhandel direkt nach Abschluss der Versteigerung dazu entschieden, den Versteigerungserlös für den dort aufgestellten Baum um 500 Euro „aufzurunden“.
Hatte die Versteigerung, die vom 6. bis zum17. Dezember ging, zunächst relativ verhalten begonnen, kam zum Ende hin nochmal richtig Bewegung in die Aktion. Zum Teil war ein regelrechtes gegenseitiges „Hochsteigern“ bei einzelnen Bäumen zu beobachten.
Und so zeigt man sich auch vonseiten der Verantwortlichen zufrieden mit der Aktion, die relativ kurzfristig und mit wenig Vorlaufzeit „aus dem Boden gestampft wurde“, um in einer Zeit u.a. ohne Weihnachtsmarkt und Eisbahn noch etwas mehr weihnachtliches Flair in die Stadt zu bringen.
Dank gilt hierbei allen beteiligten Unternehmen – Degenhart Eisenhandel, Heinzmann Autotechnik, Modehaus Steingass, Raiffeisenbank Weißenburg-Gunzenhausen, G & B Bekleidung, Profi Einbauküchen & Bäder, Schuhwerkstatt, Wäschehaus Bauer und Radsport Gruber. Diese haben nicht nur die Bäume bei sich aufgestellt, sondern sich auch aktiv durch die Beteiligung an der Versteigerung oder die Aufstockung des gebotenen Höchstbetrags eingebracht.
Erwähnt und mit einem großen „Dankeschön“ bedacht müssen an dieser Stelle natürlich auch die Kinder und Erzieherinnen in den Kitas werden. Sie haben mit ihren herrlich geschmückten Weihnachtsbäumen den Kunden, Besuchern und Mitarbeitern der teilnehmenden Betrieben viel Freude bereitet und damit für die richtige Einstimmung auf die nahende Weihnachtszeit gesorgt.
Und schließlich gilt ein ganz besonderer Dank all denen, die sich an der Versteigerung beteiligt und sich damit für einen guten Zweck engagiert haben.
Die Verantwortlichen hoffen auf eine mindestens genau so große Beteiligung bei der Wiederholung der Aktion im nächsten Jahr und wünschen eine schöne und besinnliche Weihnachtszeit und alles Gute und Gesundheit für das neue Jahr.