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Im Team der Energiewende Bayern

Energieagentur Triesdorf tritt dem Verein Bayerische Energieagenturen e.V. bei

Freude bei allen Beteiligten in Triesdorf über den Start der neuen Energieagentur (von links nach rechts): Erich Maurer (Stellvertretender Vorsitzender Bayerische Energieagenturen e.V.), Hans Popp (Bezirksrat und Beauftragter der LLA Triesdorf), Helmut Schnotz (MdL), Markus Heinz (Direktor LLA), Wolfgang Hauber (MdL), Norbert Bleisteiner (Leiter FEL), Peter Daniel Forster (Bezirkstagspräsident), Tobias Gotthardt (Staatssekretär, MdL), Daniel Goltz (Leiter Bildungs- und Umweltreferat beim Bezirk Mittelfranken), Dr. Kerstin Engelhardt-Blum (Regierungspräsidentin der Regierung von Mittelfranken), Manuela Eppe-Sturm (Direktorin der Bezirksverwaltung), Armin Kroder (Landrat Nürnberger Land, Bezirksrat)
Foto: Vera Pedreiro Correia/LLA

Mit einer gemeinsamen Auftaktveranstaltung wurde in Triesdorf der Betrieb der neuen Energieagentur der Landwirtschaftlichen Lehranstalten (LLA) gefeiert und zeitgleich deren Beitritt zum Beraternetzwerk „Team Energiewende Bayern“ vollzogen. Die Veranstaltung wurde gemeinsam mit dem Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie (StMWi) sowie der Regierung von Mittelfranken durchgeführt. Rund 50 Gäste kamen im Forum des Fachzentrums für Energie und Landtechnik (FEL) für den Festakt zusammen. Gemeinsam mit kommunalen Entscheidungsträgern wurden die bereits begonnenen Arbeitsfelder der Energieagentur Triesdorf vorgestellt und gezeigt, wie die Energiewende vor Ort vorangetrieben werden soll.
Bezirkstagspräsident Peter Daniel Forster zeigte sich in seiner Rede erfreut über die Aktivitäten in Triesdorf: „Die Versorgung mit Wärme und elektrischer Energie ist eine hochkomplexe Aufgabe, die sich den Kommunen heute stellt. Da gibt es Beratungsbedarf. Erste Projekte wurden von unserer Energieagentur bereits gestartet. Sie werden sehen die Arbeit ist kraftvoll und wirksam – voller Energie eben.“
In Vertretung des Staatsministers für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie, Hubert Aiwanger (MdL), war Staatssekretär Tobias Gotthardt (MdL) als Ehrengast vor Ort in Triesdorf und betonte in seinem Grußwort: „Wir freuen uns, dass die Energieagentur Triesdorf neuer Partner im Team Energiewende Bayern ist. Die dezentrale Energiewende lebt von engagierten Machern, die vor Ort etwas bewegen. Der Bezirk Mittelfranken schafft mit der Neugründung der kommunalen Energieagentur einen wichtigen Mehrwert für die gesamte Region. Mit der Ansiedelung am Bildungszentrum Triesdorf gewinnt der Standort durch den Kompetenzausbau weiter an Attraktivität und ist damit wichtiger Teil eines breit aufgestellten bayernweiten Beratungsnetzwerks.“
Im August 2024 nahm die Energieagentur offiziell ihre Arbeit auf, die beiden Mitarbeiter haben im Januar 2025 ihre Tätigkeit begonnen. LLA-Direkter Markus Heinz: „Buchstäblich war es die richtige Idee zur passenden Zeit und glücklicherweise konnte auch das notwendige Fachpersonal rekrutiert werden.“ Nach ersten Pilotarbeiten in Kastl (Oberpfalz), Sulzfeld (Unterfranken) und Lenting (Oberbayern) wurden seit der Betriebsaufnahme der Energieagentur auch erste Projekte in Mittelfranken gestartet. Die Kommunen Weidenbach und Wolframs-Eschenbach waren von Beginn an dabei und die Bürgermeister Willi Albrecht und Michael Dörr berichteten bei der Feierstunde über ihre Erfahrungen bei der kommunalen Wärmeversorgung.
Das Thema „Kommunale Wärmeplanung Plus“ steht durch eine neue attraktive Förderkulisse im Fokus der Energieagentur Triesdorf. Hierbei geht es dem Team um die Erarbeitung von Konzepten und auch um die Umsetzung der Maßnahmen. Weitere Tätigkeitsschwerpunkte der Energieagentur sind Photovoltaikanlagen mit Speicher und Eigenverbrauchslösungen sowie Entwicklungskonzepte für Bestandsbiogasanlagen.

Hintergrundinformation zur Energieagentur Triesdorf
In Triesdorf liegt ein reichhaltiger Erfahrungsschatz im Bereich der Erneuerbaren Energien vor. Bereits Ende der 80er Jahre begann man dort, das Thema zu bearbeiten. Erste Photovoltaikanlagen wurden installiert, Batteriespeicher getestet, Energiewälder angepflanzt und die Biogas- und Biomassetechnologie vorangetrieben. Gleichzeitig wurden Fortbildungsangebote konzipiert und erfolgreich umgesetzt. Nach einer Flaute 2015 nahm das Thema Erneuerbare Energien durch die steigenden Energiepreise 2021 und 2022 wieder an Fahrt auf. Die Landwirtschaftlichen Lehranstalten Triesdorf wurden durch die Gremien des Bezirks beauftragt, ein Beratungsangebot in Mittelfranken für Bürgerinnen und Bürger sowie Kommunen zur Bewältigung der Energiewende aufzubauen. Anfang 2023 wurde die neue Förderkulisse zur Gründung von überwiegend kommunal getragenen Energieagenturen durch das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie aufgelegt. Gemeinsam mit der Regierung von Mittelfranken wurde deshalb ein Förderantrag zur Gründung einer Energieagentur durch den Bezirk Mittelfranken gestellt. Im Juli 2024 konnte nach einer langen und arbeitsintensiven Abstimmung mit allen beteiligten Institutionen der Förderbescheid in Höhe von 211.470€ durch die Regierung von Mittelfranken übergeben werden. Für die Dauer von fünf Jahren wird nun die Energieagentur Triesdorf des Bezirk Mittelfranken finanziell durch den Freistaat Bayern unterstützt. Aufgrund des hohen Bedarfs an Beratung, der sich bereits nach wenigen Monaten der Betriebsaufnahme abzeichnet, soll das Beratungsangebot nach Ablauf der Förderperiode verstetigt werden.

Hintergrundinformation zum Beraternetzwerk „Team Energiewende Bayern“
Die Initiative „Team Energiewende Bayern“ wurde im Jahr 2020 vom Bayerischen Wirtschaftsministerium gegründet. Sie steht für eine objektive und vertrauenswürdige Orientierungshilfe in der Energiewende. Projekte, Aktionen und Beteiligte im Team Energiewende Bayern motivieren zum Mitmachen. Die Partner stellen ein Beraternetzwerk bereit, das bei der Umsetzung verschiedenster Energieprojekte unterstützt. So soll gemeinschaftlich die Energiezukunft in Bayern gestaltet werden.

VERA PEDREIRO CORREIA, Stabsstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, LLA

Landkarte der Energiewende

Ansbach erstellt aktuell den Energienutzungsplan

In Umspannwerken wie diesem bei Leutershausen wird Energie von der einen auf die andere Spannungsebene übertragen. Einen genauen Blick auf das Stromnetz erlaubt der Energienutzungsplan, den der Landkreis Ansbach derzeit erstellt. Foto: Landratsamt Ansbach/Fabian Hähnlein

Es soll eine Art Landkarte der Energiewende werden: Der Landkreis Ansbach erstellt aktuell einen Energienutzungsplan. Das digitale Dokument soll nach Fertigstellung unter anderem Aufschluss darüber geben, wo kurz- und langfristige Speichermöglichkeiten wie Batterie- oder Wasserstoffspeicher am meisten Sinn machen. Die Potenziale für einen Zubau von erneuerbaren Energien werden ebenso analysiert wie die Machbarkeit von Blockheizkraftwerken. „Die Ergebnisse werden den Kommunen als praxisbezogene Handlungsempfehlung zur Verfügung gestellt. Sie können beispielsweise die Untersuchung des Wärmebedarfs als Grundlage für die gesetzlich vorgeschriebene Kommunale Wärmeplanung heranziehen“, so Landrat Dr. Jürgen Ludwig.

Erstellt wird der Energienutzungsplan gemeinsam mit dem Institut für Energietechnik IfE GmbH aus Amberg und den regionalen Energieversorgungsunternehmen. Eine Steuerungsgruppe, in der auch die Kommunen vertreten sind, begleitet den Planungsprozess. Weitere regionale Akteure und Fachexperten sowie die Stadt- und Gemeindewerke in der Region werden ebenfalls themenspezifisch in den Erstellungsprozess miteingebunden. „Nur mit dieser breiten Beteiligung regionaler Akteure kann am Ende ein umsetzungs- und praxisorientierter Energienutzungsplan entstehen“, erklären Thomas Merkel von der Wirtschaftsförderung am Landratsamt Ansbach und Klimaschutzmanagerin Lena Navarro Ortiz.

Im Energienutzungsplan des Landkreises Ansbach werden die Netzausbaupläne der Energieversorgungsunternehmen sowie die Netzaufnahmekapazität in Kombination mit kurzfristigen und langfristigen Speichertechnologien betrachtet. „Durch diese detaillierte Analyse können nicht nur die theoretischen Potenziale für erneuerbare Energieanlagen, sondern vor allem absehbar realisierbare Erzeugungspotenziale ermittelt werden, die auch ans Netz angeschlossen werden können“, so Christian Gehret als Vertreter des Energieversorgers N-ERGIE. Durch die Integration von Speichertechnologien wie Wasserstofferzeugung und Batteriespeicher sollen die Stromnetze entlastet und das zeitliche Auseinanderlaufen von Stromerzeugung und -nachfrage ausgeglichen werden. Der Freistaat Bayern fördert die Erstellung des Energienutzungsplans und ist in das Pilotprojekt fortlaufend involviert.

Im Rahmen einer Kooperationsvereinbarung mit dem Landkreis Ansbach haben sich alle Stadt- und Gemeindewerke des Landkreises sowie die N-ERGIE dazu bereiterklärt, die Erstellung des Energienutzungsplans zu unterstützen, indem sie erforderliche Energie- und Netzdaten zur Verfügung stellen. Die Planer können auch auf bereits vorliegende Daten des Landratsamtes Ansbach zugreifen, zum Beispiel aus dem digitalen Solarportal (www.klimaschutz-landkreis-ansbach.de), das die Eignung der Gebäude im Landkreis Ansbach für Photovoltaik- und Solarthermieanlagen aufzeigt.