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Niederlöhner-Treppenbau besucht

Landrat besuchte junges Unternehmen in Haundorf-Brand

Friedrich Niederlöhner (l.) und Sohn Philipp Niederlöhner (m.) erläuterten Landrat Manuel Westphal die Besonderheiten des hochwertigen Treppenbaus. Bildnachweis: Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen


Vor über 20 Jahren wurde Niederlöhner Treppenbau in einer umgebauten Scheune gegründet. Heute steht das Familienunternehmen über die Grenzen von Altmühlfranken hinaus für hochwertigen Treppenbau aus Massivholz und eine enge Bindung zur Region.
Im Jahr 2013 folgte der Umzug in das Gewerbegebiet in Brand. Mittlerweile betreut das Unternehmen Kunden im Umkreis von rund 150 Kilometern – viele davon in der Metropolregion Nürnberg – hat sich kontinuierlich weiterentwickelt und sieht optimistisch in die kommenden Jahre.
Niederlöhner Treppenbau fertigt Massivholztreppen aus Hölzern, die ausschließlich aus regionalen Sägewerken stammen. Besonders häufig kommt Eiche zum Einsatz, aber auch Esche, Europäischer Ahorn und Buche finden Verwendung. Die Auswahl der Baumarten richtet sich nach den spezifischen Anforderungen der Kunden und den Gegebenheiten vor Ort, wobei Fichte aufgrund ihrer Weichheit nur in nicht sichtbaren Bereichen genutzt wird. Die Holzfeuchte liegt zwischen 6 und 10 Prozent – eine Voraussetzung für die hohe Qualität der Treppen. Neben dem klassischen Massivholzbau bietet Niederlöhner auch Treppen mit Stahlkonstruktion in Zusammenarbeit mit Partnerfirmen an.
Dabei werden die Treppen individuell nach Kundenwünschen geplant, konstruiert und eingebaut. „Wir begleiten unsere Kunden von Anfang bis Ende“, erklärt Geschäftsführer Friedrich Niederlöhner, der auf Baustellen noch oft selbst das Aufmaß nimmt. Ein 360-Grad-Aufmaßscanner ermöglicht dabei besonders präzise Messungen – ein großer Vorteil, gerade bei Altbauten und größeren Projekten. Die 3D-
Konstruktionssoftware bietet den Kunden schon im Vorfeld einen realen, detaillierten Eindruck ihrer neuen Treppe.

In der Produktionshalle wird jede Treppe mit modernster Maschinentechnik und höchstem Qualitätsanspruch gefertigt. Der Produktionsprozess beginnt mit dem Zuschnitt des Holzes und reicht über das Hobeln und Verleimen bis hin zur Oberflächenbehandlung nach Kundenwunsch. Pro Tag werden im Durchschnitt ein bis zwei Treppenanlagen hergestellt. Ein kleiner Ausstellungsraum neben der Produktionshalle ermöglicht interessierten Kunden einen Einblick in die verschiedenen Treppendesigns und Materialien, die zum Einsatz kommen können. Rund 70 Prozent der hergestellten Treppen gehen an Wiederverkäufer wie Schreinereien, Zimmereien und Bauträger während 30 Prozent direkt an Endkunden geliefert werden.
Niederlöhner Treppenbau setzt auf fortschreitende Digitalisierung. Deshalb hat man dort seine Kompetenzen um eine moderne Konstruktionssoftware erweitert, die mit Unterstützung des Förderprogramms „Digitalbonus Bayern“ umgesetzt wurde. Zudem wird auch die IT-Sicherheit des Unternehmens aktuell mit Hilfe von Fördermitteln gestärkt.
Landrat Manuel Westphal zeigte sich beeindruckt von der Kombination aus traditionellem Handwerk und modernster Technik bei Niederlöhner Treppenbau. „Die Verbindung von regionaler Wertschöpfung, hohem Qualitätsanspruch und innovativer Technik macht Niederlöhner Treppenbau zu einem Vorzeigebetrieb im Landkreis“, so der Landrat.

Partner in Pommern besucht

Gedenken in der Partnerregion an den Kriegsbeginn

Kranzniederlegung auf der Westerplatte: Von links: Herbert Lindörfer, weiterer Vertreter des Präsidenten, Bezirkstagspräsident Peter Daniel Forster und Hans Henninger, Beauftragter für die Partnerschaft mit Pommern.


Das Gedenken an den Beginn des Angriffskriegs von Hitler-Deutschland auf Polen vor 85 Jahren stand im Mittelpunkt des Besuchs einer Delegation des Bezirks Mittelfranken in Pommern. Der Gedenkfeier auf der Danziger Westerplatte wohnte Polens Staatspräsident Donald Tusk bei. Auf dem Programm stand unter anderem auch der Austausch mit Vertretern des Marschallamtes von Pommern und des Sejmik, der regionalen Selbstverwaltungskörperschaft der Woiwodschaft Pommern.
Die zwölfköpfige Gastgruppe um Bezirkstagspräsident Peter Daniel Forster verbrachte drei Tage in Mittelfrankens polnischer Partnerregion. Forster blieb zwei Tage länger und nutzte die Zeit zu Treffen und Gesprächen mit dem Marschall der Woiwodschaft, Mieczysław Struk, sowie den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern jener fünf Orte, welche Partnerschaften mit mittelfränkischen Gemeinden pflegen. Der Bezirk Mittelfranken und die Woiwodschaft Pomorskie (Pommern) sind seit 24 Jahren Partner.
Noch am Tag ihrer Ankunft in Danzig betrat die Delegation zunächst historischen Boden aus jüngerer Vergangenheit. Bezirkstagspräsident Forster, zehn Mitglieder des Bezirkstags, darunter sein weiterer Stellvertreter Herbert Lindörfer, Marco Meier, Vorsitzender des Jugend-, Sport- und Regionalpart-
nerschaftsausschusses und Hans Henninger, Partnerschaftsbeauftragter für die Kontakte nach Pommern, erhielten bei einem Rundgang Einblicke in die früher so genannte Lenin-Werft. Diese gilt als Keimzelle der demokratischen Bewegung in Polen, wurde hier doch die Gewerkschaft Solidarność gegründet, deren Anführer Lech Wałęsa kurze Zeit nach dem Systemwechsel 1990 zum Präsidenten der Dritten Polnischen Republik gewählt worden war. Am anschließenden Abendessen nahm dann Mieczysław Struk, Marschall der Woiwodschaft, ebenso teil wie Sejmik-Vorsitzender Jan Kleinszmidt und weitere Mitglieder der Regionalversammlung.
Früh aufzustehen hieß es dann für alle am 1. September. Die Gedenkfeier auf der Westerplatte begann um 04.45 Uhr. Just zu jener Tageszeit also, zu der die nördlich der Danziger Altstadt gelegene Halbinsel am 1. September 1939 zum Schauplatz einer der ersten Kampfhandlungen des Zweiten Weltkriegs wurde: Der Angriff auf ein Munitionsdepot stand mit am Beginn des Überfalls von Hitlers Großdeutschem Reich auf Polen.
Im Mittelpunkt der Zusammenkunft an der dortigen Gedenkstätte standen Ansprachen von Polens Ministerpräsident Donald Tusk, Verteidigungsminister Władysław Kosiniak-Kamysz und der Stadtpräsidentin von Danzig, Aleksandra Dulkiewicz. Das Entzünden der Friedensfackel, ein Gedenkappell, das Verlesen der Westerplatte-Botschaft durch Pfadfinder und ein interreligiöses Gebet bildeten den würdigen Rahmen der Veranstaltung, bei der am Ende Bezirkstagspräsident Forster mit Herbert Lindörfer und Hans Henninger einen Blumenkranz des Bezirks feierlich niederlegten. Die Bundesrepublik Deutschland vertraten Generalkonsulin Cornelia Pieper und der Koordinator der Bundesregierung für die deutsch-polnische Zusammenarbeit, Dietmar Nietan.
Mittelfrankens Bezirkstagspräsident betonte am Rande der Pommernreise Wert und Bedeutung der guten Kontakte zu den polnischen Partnern. „Gerade in der aktuellen Zeit ist es wichtig, sich mit den europäischen Partnern auszutauschen”, sagte Peter Daniel Forster. Unter den frischen Eindrücken des Gedenkens auf der Westerplatte sowie der Landtagswahlergebnisse in Thüringen und Sachsen, mahnte er bereits am Montag: „Vergessen wir bitte alle nicht, dass auch das Unheil des Dritten Reichs mit demokratischen Wahlen begann.” Den Blick auf Deutschland gerichtet, sagte er: „Es müssen jetzt von den demokratischen Parteien die dringenden Themen der Bevölkerung zügig und geräuschlos abgearbeitet werden, bevor die Themen von den Parteien bearbeitet werden, welche nicht auf dem Boden unseres Grundgesetzes stehen”. Insbesondere dürften „Neonazis und Faschisten nie wieder an die Macht kommen”. Entsprechend eindringlich möchte er seinen Appell verstanden wissen, „sich für Partnerschaften einzubringen, um den europäischen Gedanken weiter fortzuführen”.


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