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Infos zum Bauernkrieg

Ostheim erinnert an die Schlacht am Geilbuck vor 500 Jahren

Das neue Informationshäuschen am Geilbuck mit den Illustrationen um Bauernaufstand und zur „Schlacht bei Ostheim“ stellten Gerhard Beck, Bürgermeister Herbert Weigel, Bezirksheimatpflegerin Dr. Haberlah-Pohl und Staatsminister a.D. Dr. Ludwig Spaenle (von links nach rechts) vor. Foto: Falk

Es war genau auf den Tag vor 500 Jahren, als die freiheitskämpfenden Menschen sich gegen die Fürsten und Bischöfe erhoben. In den „Memminger Artikeln“ hatten sie ihre Forderungen zusammengefasst. Der Rieser Bauernhaufen – so der Name für die aufständischen aus dem Ries und den benachbarten fränkischen Kreisen – lieferte sich am 7. Mai 1525 die „Schlacht bei Ostheim“. Nach den Überlieferungen haben sich an die 8000 Menschen beteiligt. Sie hatten nur bescheidene Waffen und wurden von den etwa 250 markgräflichen Soldaten vernichtend geschlagen. Das Dorf Ostheim ging in Flammen auf und wurde stark entvölkert. Die Aufständischen – es waren natürlich nicht nur Bauern, sondern mit den gesellschaftlichen Verhältnissen unzufriedene Menschen vom Lande – büßten schwer. An die 400 sollen getötet worden sein, hingegen nur ganz wenige auf der Seite der markgräflichen Gruppen. Viele von den Protestlern entgingen der Verfolgung nicht und büßten für ihre Taten mit Geldbußen und weiteren Einschränkungen ihrer Freiheit. So endete für sie der „Bauernkrieg“ verheerend. Erst 200 Jahre später wurde in Bayern die Leibeigenschaft beendet.

Pfarrer i.R. Wolfgang Lay aus Auhausen gab sich gut „behütet“.

Um die 500jährige Wiederkehr der Schlacht in Erinnerung zu rufen, hat Gerhard Beck, der Historiker des Fürstlichen Archivs in Wallerstein, das Buch „Aufrürig und ungehorsam“ – der Bauernaufstand 1525 im Ries und seiner Nachbarschaft“, ISBN 978-3-923373-69-7) herausgegeben. Er war auch in das Ostheimer Gedenken involviert und gab bei der Vorstellung der neuen Bildtafeln auf dem Geilbuck eine inhaltliche Darstellung des Kriegsgeschehens im Hahnenkamm.

Gast der Ostheimer war am Freitag auch Schirmherr Dr. Ludwig Spaenle, der frühere bayerische Kultusminister aus München/Spielberg. Er würdigte die Bemühungen im ganzen Land, um den Aufstand von 1525 zu beleuchten.

Auf die Historie ging auch Bezirksheimatpflegerin Dr. Annett Haberlah-Pohl ein. Herbert Dettweiler, der Rieser Kreisheimatpfleger, steuerte seinen Teil dazu bei. Er war auch an der Abfassung der Chronik beteiligt. Der Westheimer Bürgermeister Herbert Weigel konnte zur Vorstellung der neuen Bildtafeln am Freitag auch die früheren Bürgermeister Friedrich Minderlein, Georg Rosenbauer und Günther Oberhauser begrüßen. Gäste waren auch Kreisheimatpflegerin Dr. Ute Jäger und der langjährige Pfarrer von Auhausen, Wolfgang Lay. Die Frauen von Ostheim bewirteten am Freitag die Gäste mit allerhand Leckereien.

Aus dem Buch von Gerhard Beck zitieren wir einige der Artikel von 1525:

Das Programm am Sonntag

Zum Ablauf: 9.30 Uhr – Gottesdienst in der Dorfkirche, anschließend Gedenkveranstaltung mit Grußworten, Festansprache des Schirnmherrn Dr. Ludwig Spaenle, danach Mittagessen, später Kaffee und Kuchen; 13.30 Uhr Schauspiel „Bauernkrieg“ auf dem Dorfplatz (ab 14 Uhr Bus-Transfer und Erläuterungen am Geilbuck (Herbert Dettweiler); 14.30 Uhr Führung in der Kirche (Gerhard Beck); 15 Uhr Schauspiel „Bauernkrieg“ (Wiederholung). Für die Bewirtung ist gesorgt!

Deutscher Orden im Bauernkrieg

Wanderausstellung ist in der Wolframstadt zu sehen

Anlässlich des 500. Jubiläums des sogenannten Bauernkriegs im kommenden Jahr ist die Wanderausstellung „1525. Der Deutsche Orden im Bauernkrieg“ von Freitag, 29. November 2024 bis Freitag, 28. Februar 2025 im Museum Wolfram von Eschenbach zu Gast.

Die von der Forschungsstelle Deutscher Orden in Würzburg konzipierte Ausstellung richtet den Blick auf ein prägendes Ereignis des ausgehenden Mittelalters: 1525 fielen im Süden des Heiligen Römischen Reiches zahlreiche Klöster, Kirchen und Burgen dem Sturm des gemeinen Mannes zum Opfer. Der Deutsche Orden als einer der größten geistlichen Ritterorden Europas war davon ebenso betroffen wie andere Grundherren.

Doch welche Auswirkungen hatte die Erhebung für den Deutschen Orden? Diese Fragestellung sucht die Ausstellung auf zehn reich bebilderten Tafeln und einer eigens angefertigten thematischen Karte zu beantworten. Nach einer Einführung in die Geschichte des Bauernkrieges und des Ordens werden die Regionen Franken, Tirol, Elsass und Thüringen in den Fokus gerückt. Ein Ausblick auf die Zeit nach 1525 rundet das Bild des Aufstands ab.

Selbstredend wird die Wanderausstellung im Museum vor Ort durch die Vorgänge in (Wolframs-)Eschenbach während des Bauernkriegs ergänzt.

Die Ausstellungseröffnung erfolgt am Donnerstag, 28. November 2024, um 19:00 Uhr, mit einer Einführung durch Thomas Geidner.

Die Wanderausstellung ist daraufhin während der Museumsöffnungszeiten Samstag und Sonntag von 14:00-17:00 Uhr geöffnet.
Der Eintritt in die Sonderausstellung ist frei.