Bange Frage: Hat sich schon Population gebildet?
Die Asiatische Tigermücke ist auch im Landkreis Ansbach angekommen. Das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) hat den entsprechenden Fund eines Bürgers in Detwang (Stadt Rothenburg ob der Tauber) bestätigt. Das Gesundheitsamt am Landratsamt Ansbach hat in Kooperation mit dem LGL mit Präventionsmaßnahmen begonnen. Ziel ist es zunächst herauszufinden, ob es sich um einen Einzelfund handelt oder ob es Hinweise darauf gibt, dass sich bereits eine vermehrungsfähige Population der Asiatischen Tigermücke bildet.
Die Asiatische Tigermücke ist hierzulande nicht heimisch. Sie wurde durch den globalen Warenhandel und den Reiseverkehr eingetragen und findet in Bayern immer häufiger geeignete Lebensräume. Ihr aggressives Stechverhalten kann zu starken Einbußen der Lebensqualität der Bevölkerung beim Aufenthalt im Freien führen. Weil die Asiatische Tigermücke verschiedene Krankheitserreger wie Dengue- und Zika-Viren übertragen kann, ist es wichtig, ihre Verbreitung genau zu beobachten und die Population möglichst einzugrenzen. Jedoch ist bisher in Bayern keine Krankheitsübertragung durch eine Tigermücke dokumentiert worden.
Die Asiatische Tigermücke ist kleiner als die meisten einheimischen Arten und lässt sich an folgenden Merkmalen erkennen:
- Größe von 0,5 bis 1,0 Zentimeter, damit eine relative kleine Stechmücke (kleiner als eine 1-Cent-Münze)
- einzelne weiße Linie vom Hinterkopf über den Rücken bis zum Flügelansatz
- schwarz-weiß geringelter Körper und Beine (5 weiße Ringe am hintersten Beinpaar, mit weißer Färbung am Beinende)
- aggressives Stechverhalten, auch tagsüber.
Das Gesundheitsamt wird im Bereich Detwang Fallen aufstellen, um Hinweise auf eine mögliche Population zu erhalten. Auch die Bevölkerung kann aktiv mithelfen, eine ungezügelte Verbreitung zu verhindern. Da die Mücke ihre Eier bevorzugt in kleineren Wasseransammlungen ablegt, werden unter anderem die folgenden Maßnahmen empfohlen:
- Wasserbehälter wie Regentonnen können mit Deckeln oder feinmaschigen Netzen abgedeckt werden, sodass die Mücken keinen Zugang mehr haben und keine Eier ablegen können
- Unbenutzte Vasen, Behälter, Schalen, Reifen, Gartengeräte oder auch Gießkannen, in denen sich Regenwasser ansammeln kann, sollten entfernt oder trocken gelagert werden
- Zaunrohre, Baumhöhlen oder andere Vertiefungen, in denen sich Wasser ansammeln kann, sollten ebenfalls abgedeckt werden
- Regenrinnen sollten regelmäßig auf Wasseransammlungen kontrolliert werden
Bürgerinnen und Bürger sollten wachsam sein und weitere Funde der Asiatischen Tigermücke melden. Zur genauen Bestimmung können Exemplare eingesendet werden an die Adresse Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL), Landesinstitut für Tiergesundheit II, Sachbereich TG 6.3, Veterinärstr. 2, 85764 Oberschleißheim. Wichtig ist, dass die Stechmücken möglichst im Ganzen versendet und nicht zerquetscht werden. Geeignetes Verpackungsmaterial sind zum Beispiel eine Streichholzschachtel oder ein Röhrchen. Bitte nicht in Flüssigkeiten einlegen, sondern trocken versenden. Die Erkenntnisse fließen in das Projekt „Mückenatlas Deutschland“, an dem die Gesundheitsämter und das LGL zusammen mit dem Leibniz-Zentrum für Agrarlandforschung arbeiten.
Bei allgemeinen Fragen zur Asiatischen Tigermücke steht das LGL per E-Mail an mueckenmonitoring@lgl.bayern.de zur Verfügung. Bezogen auf den Landkreis Ansbach können sich Bürgerinnen und Bürger an das Gesundheitsamt am Landratsamt Ansbach wenden – telefonisch unter 0981 468-7777 und per E-Mail an gesundheitsamt@landratsamt-ansbach.de.
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