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„25 Jahre Main-Donau-Kanal“

Vorstellung des Jubiläumsprogramms

Seit im Jahr 1992 im Naturpark Altmühltal das letzte Teilstück des Main-Donau-Kanals eröffnet wurde, heißt es zwischen Main und Donau „Volle Fahrt voraus“. Für den Tourismus im Altmühltal ist dieses 25-jährige Jubiläum ein Grund zu feiern – mit fröhlichen Festen, interessanten Ausstellungen, Sonderschifffahrten und tollen Events für die ganze Familie.

Von links Bürgermeister Anetsberger (Beilngries), Landrat Gailler (Neumarkt), 1. Stellvertr. Landrat Gural (Kelheim), Frau von Einem (Wasser/Schifffahrtsverwaltung des Bundes), Landrat Knapp (Eichstätt), Herr Würflein (Naturpark Altmühltal), 2. Bgm. Herr Halbig (Riedenburg)

Am Dienstagvormittag stellten die Tourismusverantwortlichen an der Schiffsanlegestelle Beilngries die Aktionen im Jahr 2017 vor und erklärten auch, warum man das Jubiläum gemeinsam feiert. „Die touristische Infrastruktur wurde durch den Kanalbau verbessert, attraktive Rad- und Wanderwege entstanden, aber auch wichtige Erholungsgebiete für die Bevölkerung“, erläuterte Landrat Anton Knapp, Vorsitzender des Tourismusverbandes Naturpark Altmühltal. „Berching, Beilngries, Dietfurt, Riedenburg, Essing und Kelheim liegen hier am Kanal – und diese Orte haben in den vergangenen 25 Jahren einen deutlichen Aufschwung vor allem im Tourismus erlebt.“

Touristisch ist der Main-Donau-Kanal also eine Erfolgsstory, auch wenn viele Anwohner und Naturschützer das Projekt bei Baubeginn sehr kritisch gesehen hatten, so Knapp. Tatsächlich habe sich das Landschaftsbild im unteren Altmühltal durch den Kanal verändert. Aber der Tourismusverbandsvorsitzende betonte: „Im Bereich des Naturpark Altmühltal bietet sich ein viel naturnäheres Bild des Kanals als in den früher fertiggestellten nördlichen Abschnitten. Neben dem Main-Donau-Kanal wurden großflächige neue Feuchtgebiete angelegt und Altwässer erhalten, die heute wertvolle Rückzugsgebiete für geschützte Tier- und Pflanzenarten bieten, dies ist nicht zuletzt den Protesten und dem Einsatz der Naturschutzverbände zu verdanken“.

Im Jubiläumsjahr bekomme die Region dank des Main-Donau-Kanals noch einen neuen, überregional bedeutenden Anziehungspunkt, auf den er sich besonders freue, so Knapp weiter: Ende Juni eröffnet das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Nürnberg das Informations- und Besucherzentrum „Erlebniswelt Wasserstraße“ in der Gösselthalmühle in Beilngries.

Viele weitere Termine im Jubiläumsjahr stellte im Anschluss Christoph Würflein, Geschäftsführer des Tourismusverbandes Naturpark Altmühltal, vor: Zur Auftaktveranstaltung lädt Kelheim am 30. April ein, unter anderem mit der Eröffnung der Wanderausstellung „Der Bau des Main-Donau-Kanals im Altmühltal“, die später auch in Dietfurt und Riedenburg zu sehen sein wird. Die Ausstellung zeigt Fotografien von Franz Lindner, dem ehemaligen Vorsitzenden des Trägervereins Altmühltal, der für die bauliche Realisierung der Schiffsanlegestellen am Main-Donau-Kanal zuständig war. „Diese Vorher-Nachher-Aufnahmen, die landschaftlichen Impressionen von damals und heute, die Momentaufnahmen und Fotos von Baustellensituationen sind wirklich sehenswert“, warb Würflein.

Wie schon Anton Knapp betonte auch Christoph Würflein die große Bedeutung der Personenschifffahrt im Donau- und Altmühltal. Die Schiffe der Kelheimer Weißen Flotte seien am Jubiläumsjahr mit zahlreichen Sonderfahrten beteiligt, so der Geschäftsführer des Tourismusverbandes. Als Beispiele nannte er die Eröffnungs-Tanzfahrt am 30. April 2017 und die Fahrten zur „Sonnwendfeier im Altmühltal“ am 17. Juni 2017. Besonders freue er sich auf das große Festwochenende vom 21. bis 23. Juli 2017: Berching präsentiert sich dabei mit dem „Kanal im Feuerzauber“, in Beilngries gibt es unter anderem ein Motorbootspektakel, und in Riedenburg steht das ganze Wochenende unter dem Motto „Wasser verbindet – bewegt – verändert“.

„Überhaupt beweisen die Orte und Städte am Kanal viel Engagement und auch viel Fantasie mit ihren Veranstaltungen zum Jubiläum“, so Würflein, „Dietfurt, das ja auch Bayrisch-China genannt wird, veranstaltet am 9. Juli ein Drachenbootrennen auf dem Kanal, und auf dem sogenannten Alten Kanal bei Essing findet am 5. August ein Sautrogrennen statt.“ Diese und viele weitere Termine wie etwa den „Tag des offenen Archäologieparks“ am 25. Juni 2017 findet man in der Broschüre „Volle Fahrt voraus“ und der Internetseite www.kanaljubilaeum.de, die Christoph Würflein allen Interessierten abschließend ans Herz legte.

Neue Altmühltaler-Lamm-Königin heißt Jana Müller

„Schafe sind gemütliche Tiere, mit denen man gut arbeiten kann“

Jana Müller präsentiert 2017 und 2018 als Altmühltaler-Lamm-Königin das Projekt, das Naturschutz und Kulinarik verbindet.

„Jana Müller bringt die besten Voraussetzungen für ihr Amt mit: Sie kommt aus der Schäferei, studiert Landwirtschaft und ist im Naturpark Altmühltal verwurzelt. Wir sind froh, so eine würdige Repräsentantin für die nächsten zwei Jahre gefunden zu haben“, freut sich Andreas Frahsek vom Landschaftspflegeverband Kelheim e.V. (VöF). Der Landschaftspflegeverband ist für die Gesamtkoordination des Projektes Altmühltaler Lamm zuständig.

Jana Müller wurde am Donnerstag im Informationszentrum Naturpark Altmühltal offiziell als Altmühltaler-Lamm-Königin für 2017 und 2018 vorgestellt. Die Familie der 19-Jährigen aus Hitzhofen betreibt ihren Schäfereibetrieb bereits in der dritten Generation. Jana war schon als Kind gerne mit dem Opa oder dem Papa und den Schafen draußen, erzählt sie: „Dieses Zusammenspiel aus Natur genießen und Verantwortung für eine Herde tragen, das hat mich schon immer fasziniert. Schafe sind gemütliche Tiere, mit denen man gut arbeiten kann.“In ihrem Amt als Altmühltaler-Lamm-Königin, das sie neben ihrem Landwirtschaftsstudium ausfüllen wird, möchte sie neue Kontakte knüpfen und Erfahrungen sammeln.

Sind stolz auf die neue Altmühltaler-Lamm-Königin Jana Müller (Bildmitte): Christoph Würflein, Geschäftsführer des Tourismusverbandes Naturpark Altmühltal, Kipfenbergs Bürgermeister Christian Wagner, Hüteschäfer Erich Neulinger, Andreas Frahresek (VöF) und Mörnsheims Bürgermeister Richard Mittl (von links nach rechts).

Die Altmühltaler-Lamm-Königin, die heuer bereits zum dritten Mal gekürt wurde, sei eine wichtige Repräsentantin – nicht nur für das Projekt, sondern für den gesamten Naturpark Altmühltal, so Christoph Würflein, Geschäftsführer des Tourismusverbandes. „Die Schäferkultur ist laut unserem Tourismusgutachten ein wesentlicher Vermarktungsansatz für die Region. Die Landschaft, die das Altmühltal prägt, gibt es nur dank jahrhundertelanger Beweidung.“ Die Wichtigkeit der Hüteschäferei für die Region betont auch Andreas Frahsek vom VöF: „Ohne die Schäferei würden wir einige der artenreichsten Biotope Mitteleuropas verlieren. Nur 0,25 Prozent der bayerischen Landesfläche sind Magerrasen – aber hier wachsen rund 50 Prozent der heimischen Orchideenarten.“ Die Leistung der Schäfer für den Erhalt dieser Kulturlandschaft sei deutschlandweit von Bedeutung, so Frahsek: „Wir sprechen hier von einem nationalen Naturerbe, das sollte nicht nur Urlaubern, sondern auch Einheimischen bewusst sein.“

Gerade unter diesem Gesichtspunkt sei das Projekt „Altmühltaler Lamm“ für die Schäferbetriebe der Region von großer Bedeutung, unterstreicht Erich Neulinger, der Vorsitzende des Vereins der Hüteschäfer: „Das Projekt ist auch unser Sprachrohr, es hilft diesem kleinen Landwirtschaftszweig, Aufmerksamkeit zu bekommen, auch von der Politik.“ Dazu tragen Veranstaltungen wie der Altmühltaler-Lamm-Auftrieb in Mörnsheim und der Altmühltaler-Lamm-Abtrieb in Böhming bei Kipfenberg bei. „Wenn die Jana während des Altmühltaler-Lamm-Auftrieb am 20. und 21. Mai offiziell inthronisiert wird, wird auch die bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf dabei sein“, freut sich Mörnsheims Bürgermeister Richard Mittl und sein Kipfenberger Kollege Christian Wagner ergänzt: „Die hohe Qualität dieser Veranstaltungen spricht genauso für sich wie die hohe Qualität des Produktes Altmühltaler Lamm.“

Diese hohe Produktqualität komme auch den Verbrauchern zugute, betont Christoph Würflein: „Das ist ein ganz anderes Fleisch als welches aus Großmastbetrieben, das muss uns auch etwas wert sein.“ Dem kann Erich Neulinger nur zustimmen: „Eiweißreich, fettarm – Altmühltaler Lamm ist neben Wild das beste Fleisch, das es gibt.“

Genussvoller Frühling

Kulinarische Aktionswochen im Naturpark Altmühltal

Wenn die Tage endlich wieder längen werden, starten die Wirte in der Genussregion Naturpark Altmühltal mit frischen Frühlingsgerichten in die neue Jahreszeit. So verwöhnen die Wirte der Initiative „Eichstätt kocht… zur Fastenzeit“ (1. März bis 15. April 2017) ihre Gäste mit leckeren Eintöpfen und wärmenden Suppen. In Berching locken die Aktionswochen „Citta-Slow – leichte Frühlingsküche“ (11. März bis 1. April 2017) mit regionalen Spezialitäten. Die Gastronomen in Beilngries holen vom 11. März bis 9. April 2017 den „Kulinarischen Frühling“ auf den Teller und setzen dabei mit Lamm, Kräutern und fangfrischem Fisch ebenfalls ganz auf die Spezialitäten der Region. Einen Überblick zu diesen und weiteren kulinarischen Terminen, regionalen Spezialitäten und Angeboten für Feinschmecker im Naturpark Altmühltal bietet die Broschüre „Kulinarische Genüsse 2017. So schmeckt der Naturpark Altmühltal“.

Altmühltal-Radweg wieder in den „Top 10“

ADFC-Radreiseanalyse 2017 / Erweiterte aktualisierte Radwanderkarte

Radreisende lieben das Wasser – die Top 10 der diesjährigen Radreiseanalyse des Allgemeinen Deutsche Fahrradclubs (ADFC) werden von den deutschen Flussradwegen dominiert. Auf Platz 8 von 157 Radrouten steht in diesem Jahr der Altmühltal-Radweg.

Freuen sich über die neue Radwanderkarte und über das gute Abschneiden des Altmühltal-Radweges bei der ADFC-Radreiseanalyse: Benjamin Hübel vom Informationszentrum Naturpark Altmühltal (l.) und Christoph Würflein, Geschäftsführer des Tourismusverbandes Naturpark Altmühltal (2.v.l.) im Gespräch mit Vertretern des ADFC in Berlin.

Die ADFC-Radreiseanalyse ist eine repräsentative Online-Befragung unter 7.000 Bundesbürgern. Die Befragung wurde im Winter 2016/2017 bereits zum 18. Mal durchgeführt – im vergangenen Jahr war der Altmühltal-Radweg auf dem elften Platz gelandet und ist somit in der Gunst der Radtouristen um drei Plätze gestiegen. „Schön zu sehen, dass sich Investitionen in eine hohe Wegequalität und in die Vermarktung auszahlen“, freut sich der Geschäftsführer des Tourismusverbandes Naturpark Altmühltal, Christoph Würflein.

Kaum ein Urlaubssegment wächst so dynamisch, wie der Radtourismus in Deutschland. 5,2 Millionen Bundesbürger haben 2016 einen Radurlaub unternommen, das sind 16 Prozent mehr als im Vorjahr. Besonders gerne nach Bayern – der Freistaat ist laut der Radreiseanalyse 2017 ist zum sechsten Mal in Folge die beliebteste Radreiseregion im Inland. Auch davon profitiere der Altmühltal-Radweg, so Würflein. Außerdem passe der Vorzeigeradweg im Naturpark Altmühltal perfekt zu den Wünschen von Radurlaubern: 88 Prozent der Befragten nannten „Natur erleben“ als Motivation für ihre Radreise, gefolgt von „aktiv Sport treiben“ und „etwas für Gesundheit tun“.

Knapp 59 Prozent der Radurlauber suchen laut ADFC auf ihrer Tour zudem „Entschleunigung“ und einen „Ausgleich zum Alltag“ – und in diesem Bereich wird der Altmühltal-Radweg zukünftig noch mehr punkten: „Den Empfehlungen des 2016 überarbeiteten Tourismusgutachtens entsprechend arbeiten wir unter anderem gerade an der Einrichtung von Ruhestationen, sogenannten Entschleunigungszonen, am Altmühltal-Radweg“, erklärt Christoph Würflein.

Jeder zweite Radreisende nutzt das Smartphone zur Navigation, essentiell für die Orientierung vor Ort ist aber nach wie vor die klassische Karte, heißt es in der Radreiseanalyse weiter. Auch hier ist der Naturpark Altmühltal gut aufgestellt: Gerade erst ist in Zusammenarbeit mit dem Bielefelder Verlag (BVA) und dem ADFC die vierte, erweiterte Auflage der Radwanderkarte „Altmühltal/Ingolstadt“ erschienen, die den kompletten Naturpark Altmühltal mit dem Altmühltal- und dem Donauradweg im Maßstab 1:75.000 darstellt. Die aktualisierte Radwanderkarte ist ab sofort über das Informationszentrum Naturpark Altmühltal in Eichstätt erhältlich (Telefon 08421/98760, www.naturpark-altmuehltal.de/infozentrum).

Naturpark auf der ITB in Berlin

ITB Berlin 2017Foto ©Bayern.by-Gert Krautbauer

Fachgespräche und Networking – auch mal bei einem Glas Frankenwein: Auf der ITB Berlin, der weltgrößten Touristikfachmesse, trafen Naturparkgeschäftsführer Christoph Würflein (2.v.r.) und Landrat Gerhard Wägemann (Vorsitzender des Naturpark Altmühltal e.V., links) unter anderem Wirtschaftsstaatssekretär Franz-Josef Pschierer (2.v.l). Der Naturpark Altmühltal präsentierte sich in Berlin vier Tage lang am Gemeinschaftsstand des Tourismusverbandes Franken. Fotograf: Klaus Dorsch

Fossilien und Dinos auf der Messe

Naturpark Altmühltal war in München präsent

Begeisterung für das urzeitliche Erbe des Naturpark Altmühltal vermittelten den Messebesuchern der „f.re.e” in München (von links) Naturparkgeschäftsführer Christoph Würflein, Heike Baumgärtner und Weißenburgs Landrat Gerhard Wägemann, Vorsitzender des Naturpark-Vereins. Foto: NPA

Mit einer Größe von acht Fußballfeldern war die „f.re.e“ in München Bayerns größte Reise- und Freizeitmesse und damit auch für den Naturpark Altmühltal ein wichtiges Forum zur Präsentation.

Der Naturpark Altmühltal ist mit seinem Messestand alle fünf Messetage vor Ort – und Geschäftsführer Christoph Würflein zeigte sich schon nach den ersten beiden Messetagen sehr zufrieden: „Bereits zum Auftakt herrschte großer Andrang, was uns beweist, dass diese Messe gerade für den bayerischen Markt etwas besonderes ist.“ Da die meisten Messebesucher aus Bayern stammen, wurden am Stand des Naturparks vor allem Tipps für Kurzurlaube und Tagesausflüge nachgefragt. Doch auch für das benachbarte Ausland ist die Messe relevant, so interessierten sich zum Beispiel viele österreichische Besucher für das Angebot des Naturparks, vor allem in den Bereichen mehrtägiger Rad- und Wandertouren.

Darüberhinaus punktet der Naturpark mit dem Thema Fossilien, das von der Urlaubsregion mit dem Thema „Fossilienland” 2017 besonders in den Mittelpunkt gerückt wird. „Vor allem die Besuchersteinbrüche, der Archaeopteryx und der neue Dinosaurierpark in Denkendorf sind den Besuchern, die an unseren Stand kommen, bereits ein Begriff“, erklärt Heike Baumgärtner vom Naturpark Altmühltal. Von der Begeisterung für das urzeitliche Erbe „in Urvogels Heimat” ließ sich auch Gerhard Wägemann, Landrat von Weißenburg-Gunzenhausen und Vorsitzender des Vereins Naturpark Altmühltal, anstecken, der bereits am Eröffnungstag der Messe am Stand Präsenz zeigte.

Unterstützung bekommt der Naturpark Altmühltal auf der „f.re.e” auch von einigen Mitgliedsorten: Eichstätt, die LimesGemeinden – vertreten durch Kipfenberg–, Greding, Beilngries, Treuchtlingen, Pappenheim, Kelheim und Neumarkt i.d.OPf. nutzen die Möglichkeit sich ebenfalls für jeweils ein oder zwei Tage am Stand des Naturpark Altmühltal dem Publikum der Münchner Freizeitmesse zu präsentieren.

Naturpark sucht die Lamm-Königin

Junge Frauen können sich jetzt als Repräsentantin  bewerben

Die amtierende Königin Gabriela Eckstein. Jetzt können sich junge Frauen um ihre Nachfolge bewerben. Foto: NPA

Wenn am 20. und 21. Mai 2017 die Herden des „Altmühltaler Lamms“ wieder durch Mörnsheim auf die Weide getrieben werden, werden sie nicht nur vom Schäfer und einem prominenten Schirmherren aus der Politik geführt: Eine charmante junge Dame in Tracht und Krone begleitet als „Altmühltaler Lamm“-Königin den fröhlich-festlichen Zug. In den vergangenen zwei Jahren füllte Gabriela Eckstein das Amt aus, nun suchen der Landschaftspflegeverband Kelheim VöF e.V. und der Verein der Hüteschäfer im Naturpark Altmühltal e.V. ihre Nachfolgerin. Noch bis 7. März 2017 haben junge Frauen aus dem Naturpark Altmühltal die Gelegenheit, sich um die Krone zu bewerben.

Der Lammauftrieb ist im Naturpark Altmühltal weit mehr als eine stimmungsvolle Tradition. „Die Schafbeweidung“, erklärt Schäfer Erich Neulinger, „sorgt dafür, dass die typische Kulturlandschaft unserer Gegend mit ihren Wacholderheiden erhalten bleibt.“ Ohne die Schafe würden die Talhänge zuwachsen und ein wichtiger Lebensraum für seltene Arten ginge verloren. Als Vorsitzender des Vereins der Hüteschäfer im Naturpark Altmühltal e.V.  entscheidet Neulinger bei der Wahl der neuen „Altmühltaler Lamm“-Königin mit. Ihm ist wichtig, dass die Bewerberinnen Interesse an der Kultur- und Naturlandschaft des Altmühltals mitbringen. „Etwas Vorwissen aus der Landwirtschaft oder der Schäferei wäre natürlich optimal“, ergänzt der Schäfer.

Auch für die „Altmühltaler Lamm“-Produkte sollte die Repräsentantin sich begeistern. Schließlich sind die Schafherden nicht nur vierbeinige Landschaftspfleger, sondern liefern außerdem ein regionales Qualitätsprodukt, wie Christoph Würflein, der Geschäftsführer des Naturpark Altmühltal, betont: „Das ‚Altmühltaler Lamm’ ist ein kulinarisches Markenzeichen des Naturpark Altmühltal und gehört zu den bekanntesten Regionalmarken in Deutschland. Veranstaltungen wie der ‚Altmühltaler Lamm’-Auftrieb in Mörnsheim, die ‚Altmühltaler Lamm’-Erlebnistage am Waldgasthof Geländer oder der ‚Altmühltaler Lamm’-Abtrieb in Böhming sind echte Besuchermagneten, die jedes Jahr mehrere Tausend Gäste anziehen.“ Und deren Augen sind natürlich auch auf die „Altmühltaler Lamm“-Königin gerichtet. Die junge Frau sollte deshalb eine selbstsichere und sympathische Ausstrahlung besitzen. Sie sollte Freude daran haben, vor vielen Leuten aufzutreten und auch ein paar Worte zu sprechen. Neben den Terminen in der Region gehören Auftritte auf nationalen Messen zu ihren Aufgaben. Das „Königinnen-Zubehör“ und die Verpflegung auf Veranstaltungen werden gestellt, außerdem werden die Fahrtkosten erstattet.

Die „Altmühltaler Lamm“-Königin wird jeweils für zwei Jahre gewählt. Noch bis 7. März können sich junge Frauen aus der Region, die bereits volljährig sind, einen Führerschein besitzen und über ein Auto verfügen, für das Amt bewerben. Die Bewerbung sollte ein Foto, einen kurzen Lebenslauf und eine Erklärung, warum man das Amt übernehmen möchte, enthalten. Bewerberinnen senden ihre Unterlagen einfach an den Landschaftspflegeverband Kelheim VöF e.V., Donaupark 13, 93309 Kelheim oder per Email an info@altmuehltaler-lamm.de. Weitere Informationen gibt es unter Tel. 09441/207-7325 oder unter www.naturpark-altmuehltal.de/lammkoenigin.

Lager für die Entwurzelten (DP)

Dr. Maximilian Ettle: Die Lager für Displaced Persons in Eichstätt

Für ehemalige Zwangsarbeiter, Häftlinge von Konzentrationslagern und Kriegsgefangene, die sich 1945 auf deutschem Boden aufhielten, gilt ein Kürzel: DP`s (Displaced Persons). Zunächst waren es geschätzte elf Millionen, später halbierte sich die Zahl, weil an die sechs Millionen Menschen in ihre jeweiligen Heimatländer „repatriiert“ (zurückgeführt) werden konnten. Eines der Lager war in Eichstätt. Es bestand bis 1949. Dr. Maximilian Ettle widmet sich im Sammelblatt 2016 des Historischen Vereins Eichstätt dem Schicksal dieser Menschen (zu einem Teil waren sie Juden), speziell aber auch mit dem Blick auf die regionalen Verhältnisse.

Gegen die Zwangsrepatriierung in den Machtbereich der Sowjetunion wehrten sich die Betroffenen so lange bis eine UN-Resolution für sie  das Freiwilligkeitsprinzip erklärte. Unter den in Deutschland verbliebenen DP`s waren an die 50000 Juden. Die Alliierten sind mit ihnen nicht gerade glimpflich umgegangen, was eigentlich verwundern muss angesichts der schlimmen Dinge, die sie in Konzentrationslagern und anderen Einrichtungen hatten erleben müssen. „Das ist bis heute ein dunkler Punkt in der ansonsten positiven humanitären Bilanz, urteilt Autor Dr. Maximilian Ettle. Die ordentlichen, disziplinierten und höflichen Deutschen erschienen ihnen weitaus sympathischer als die verelendeten, renitenten und misstrauischen Opfer. Das beweist eine Aussage des US-Generals George S. Patton, der die jüdischen Flüchtlinge für „Untermenschen“ hielt und sich damit der Nazi-Terminologie bediente.  Für ihn waren sie ein menschliches Wesen,  „die niedriger als Tiere sind“. Er ließ die Lager mit Stacheldraht umzäunen, „damit sie das Land nicht wie Heuschrecken über ziehen und Deutsche ausrauben oder gar ermorden“. In den meist überbelegten Lagern herrschten untragbare hygienische Zustände, die Juden mussten sogar KZ-Kleidung tragen, ja sogar abgetragene SS-Uniformen. Häufig mussten sie mit früheren Verfolgern und Unterdrückern zusammen sein, beispielsweise mit dem Ukrainer Ivan Demjanjuk, der 1991 verurteilt wurde. Der amerikanische Jurist Earl G. Harrison untersuchte auf Anordnung der US-Regierung die Verhältnisse und schrieb zurück: „So wie es jetzt aussieht, stellt sich heraus, dass wir die Juden genauso behandeln wie die Nazis, nur, dass wir sie nicht ausrotten.“ In den Vereinigten Staaten wurde indes soviel Ehrlichkeit bestürzt aufgenommen. Der General wurde abgelöst.

Allein in der amerikanischen Besatzungszone, also im wesentlichen in Bayern, Hessen und östlichen teilen Württembergs, lebten im Sommer 1947 mehr als 180000 Juden in 70 Lagern. Die allermeisten von ihnen stammten aus Polen. Dort gab es übrigens in den ersten Nachkriegsjahren Judenverfolgungen mit etwa 1500 Ermordungen. In unserem östlichen Nachbarland wurde dieses Faktum gesellschaftlich tabuisiert, in kommunistischer Zeit durfte darüber gar nicht berichtet werden.  Das Parlament drohte jenen mit bis zu drei Jahren Haft, die öffentlich die polnische Nation der Teilnahme, Organisation oder Verantwortung für kommunistische oder nationalsozialistische Verbrechen bezichtigte. Antisemitische Übergriffe gab es zu jener Zeit aber auch in Rumänien, Ungarn, Tschechoslowakei, Ukraine und Jugoslawien.

Der polnisch-amerikanische Historiker Jan T. Gross  sollte die Vorkommnisse untersuchen, wurde aber von den Nationalpolen und auch von katholischen Kirchenvertretern massiv angefeindet. „Er rüttelt am Opfermythos und zerstört das Bild von den Polen als edle Widerstandskämpfer“, schreibt Ettle.  Die Angst der Polen in der Nachkriegszeit bestand darin, es könnten Eigentumsrückforderungen oder Entschädigungsansprüche der vormals jüdischen Besitzer  bezüglich der Immobilen und sonstigen Werte kommen, die sich inzwischen die polnische Bevölkerung angeeignet hatte.  Wie der Antisemitismusforscher Wolfgang Benz feststellt, mochten die Polen traditionell die Juden nicht. Noch 1946 wurden beispielsweise bei einem Pogrom in Kielce 42 Holocaustüberlebende getötet und 80 schwer verletzt.

Ettle schildert mit seinen Worten die Befindlichkeit der Deutschen unmittelbar nach dem Krieg: „Nazi-Greuel wurden gegen den Bombenterror der Alliierten aufgerechnet, die deutschen Verbrechen  somit abgegolten“.  Den Film „Die Todesmühlen“  (mit schockierenden Aufnahmen aus Konzentrationslagern) sollten sich damals auch die Eichstätter ansehen, aber die meisten weigerten sich, erst als der Kinobesuch angeordnet wurde, da sahen ihn sich 3462 Leute an. Die dreiste Reaktion einer Frau: „ Ich werde gezwungen, den Film anzuschauen, und das soll Demokratie sein.“  Von einem anderen ist überliefert: „Bei Bombenangriffen habe ich Schlimmeres gesehen.“ Die amerikanische Militärbehörde ließ verlauten: „Den Deutschen mangelt es an der Einsicht ihrer Verantwortung für die Taten der Nazis; und ein Widerwille, irgendeine Kriegsschuld auf sich zu nehmen, ist von allen Seiten  offensichtlich.“

In Eichstätt wurden von den Amerikanern im April 1945 die Jägerkaserne, die ehemalige Standortverwaltung und die ehemalige Landwirtschaftsschule als Lager für DG`s eingerichtet. 1500 bis 2000 Menschen lebten dort unter der Aufsicht von UNRRA und IRO-Kommandanten, also Soldaten, die im UN-Auftrag handelten. Es waren in erster Linie Osteuropäer (Letten, Ukrainer und Polen), später auch 1300 Nationaltschechen. Aus Bamberg kamen im November 1945 an die 500 jüdische Menschen nach Eichstätt, im Juni 1947 waren es rund 1400. Sie führten dort ein von den anderen Volksgruppen isoliertes Leben, genossen aber  Bildung und waren  sogar bei örtlichen Handwerkern tätig. Ettle skizziert am Beispiel etlicher Juden das Lagerleben und illustriert die Beiträge mit etlichen Fotos.

Weitere Beiträge im Jahrbuch: „Eichstätt und Altmühltal – Zauberhafte Filmkulisse vn Josef Ettle; „Ein vogtländischer Freiherr an der Altmühl“ von Dr. Konrad Tyrakowski;  „Vituosität in Stein aus dem Jahr 1617 – ein Ädikularetabel der Spätrenaissance zu Kipfenberg; „Koppelzell oder Hetzelshof“ von Konrad Kögler.

Werner Falk

Sammelblatt des Historischen Vereins Eichstätt 2016, 108. Jahrgang, ISSN 0936-5869. Das Jahrbuch über den Historischen Verein (E-Mail: info@histver.de) zu beziehen.

Die „Glauklerin der Lüfte“

Erfolgreiche Arbeit des LBV in Altmühlfranken

Die Wiesenweihe gilt als die „Gauklerin der Lüfte“. Noch in den achtziger Jahren hat es um sie in Bayern ganz schlecht ausgesehen. Aber weil sich der Landesbund für Vogelschutz mit einer Reihe von ehrenatlichen Wiesnweihenschützern um den Vogel intensiv gekümmert hat, ist Bayern für die Wiesenweihe mittlerweile der bevorzugte Nistplatz. Auf der Jahresversammlung des LBV am Freitag, 10. März, um 19 Uhr im Gasthof „Adlerbräu“ in Gunzenhausen wird die LBV Referentin Norma Rudat aus Veitshöchheim über das bayerische Artenhilfsprogramm bezüglich der Wiesenweihe sprechen. Sie hat sich im letzten Jahr der Erfassung von Wiesenweihenbruten angenommen und koordiniert seit 2017 das Artenhilfsprogramm Wiesenweihe.

Die Aufmerksamkeit des LBV gilt der Wiesenweihe. Foto: I. Zimmermann/LBV

Wie Claudia Beckstein, die Nachfolgerin von Andreas Gastner (er war zwölf Jahre Kreisvorsitzender und gehört der LBV-Vorstandschaft in  Weißenburg-Gunzenhausen jetzt als Schriftführer an)  in ihrem aktuellen Rundbrief berichtet, gibt es inzwischen im Kreis sechs Wiesenweihen-Nester, aus denen sechs Jungvögel ausgeflogen sind. Darauf sind alle LBV-ler stolz.

Aus dem Tätigkeitsbericht der neuen Kreisvorsitzenden geht auch hervor, dass im letzten Jahr der Nachweis einer neuen Wochenstube der Fledermaus-Gattung „Kleiner Abendsegler“  in Weißenburg gelungen ist. Sie ist übrigens eine von 30 in ganz Bayern.

Wichtig ist dem LBV weiterhin der Amphibienschutz. 2016 wurden nach dem Bericht von Claudia Beckstein an die 6200 Amphibien (2766 Kröten, 286 Frösche und 2108 Molche)  im Kreis vor dem Überfahren gerettet, was einen neuen Rekord darstellt. Auch in diesem Jahr werden bei Kehl-Niederhofen-Syburg-Nennslingen-Sommerkeller Weißenburg wieder Schutzzäune aufgestellt.

Im Kreis gibt es aktuelle 19 Storchenhorste. 28 Jungvögel sind 2016 ausgeflogen, das sind 2,3 pro Horstpaar mit Brut und somit ein durchschnittliches Ergebnis.

2016 wurde vom LBV ein Naturschutzforschungsprojekt „Wiesenbrüter in Bayern“ gestartet, das Grundlagendaten für die Umsetzung der Wiesenbrüteragenda liefern soll.  Zu den ausgewählten Untersuchungsgebieten im Freistaat zählt das Altmühltal. Hier sollen heuer Schutzzäune von einer Länge bis zu 2,6 Kilometer um die Brutstandorte errichtet werden.

Fulminanter Start in die Messesaison

Großes Interesse am Naturpark Altmühltal auf der CMT

cmt_stuttgart_2017

Neben dem Altmühltal-Radweg stoßen auf der CMT auch die Themen Wandern, Kulinarik und Fossilien auf großes Interesse – die entsprechenden Broschüren präsentieren hier Naturparkgeschäftsführer Christoph Würflein und aus dem Landkreis Neumarkt Landrat Willibald Gailler mit Wirtschafts- und Tourismusreferent Michael Endres (v.r.n.l.).

Noch bis zum 22. Januar 2017 läuft in Stuttgart die CMT, Deutschlands besucherstärkste Touristik-Publikumsmesse. Unter den Ausstellern ist der Naturpark Altmühltal mit einigen seiner Mitgliedsorte – und bereits nach dem ersten Messewochenende kann Christoph Würflein, Geschäftsführer des Naturpark Altmühltal, von einer sehr erfolgreichen Präsentation sprechen.

Allein am erste Wochenende, 14. und 15. Januar 2017, zog es über 70.000 Besucher in die Messehallen – und damit  einige tausend mehr als im Vorjahr. Einen großen Anteil daran hatte der Sonderbereich „Fahrrad- und ErlebnisReisen mit Wandern“, der sich zum Treffpunkt für naturbegeisterte Urlauber entwickelt hat und immer am ersten Messewochenende der CMT stattfindet. Auch hier war der Naturpark Altmühltal mit einem eigenen Stand vertreten. „Die Besucher drängten sich hier schon am Samstag dicht an dicht durch die Gänge. Und sehr viele von ihnen erkundigten sich bei uns nach dem Altmühltal-Radweg und dem Altmühltal-Panoramaweg, wobei vor allem das Thema Radwandern heuer deutlich stärker nachgefragt wurde als im Vorjahr“, freut sich Naturparkgeschäftsführer Christoph Würflein.

Höchst zufrieden zeigt sich Christoph Würflein auch mit dem Stand auf dem regulären Teil der CMT. Hier präsentiert sich der Naturpark Altmühltal zusammen mit mehreren Mitgliedsorten – und in ganz besonderer Begleitung: Über dem Stand der Urlaubsregion schwebt ein Flugsaurier und zieht die Blicke der Besucher auf sich. „Unser diesjähriges Schwerpunktthema Geotourismus und Fossilien weckt großes Interesse – und wir können uns mit diesem Alleinstellungsmerkmal von Konkurrenzregionen absetzen“, erklärt Würflein. Neben dem neuen Dinopark werden auch die erdgeschichtlichen Museen und das Fossilien-suchen im Naturpark Altmühltal stark nachgefragt.

Erstmals besuchten der Neumarkter Landrat Willibald Gailler und sein Wirtschafts- und Tourismusreferent Michael Endres den Naturpark Altmühltal am Messestand, um sich vor Ort über die Tourismusarbeit zu informieren. „Der Landkreis Neumarkt mit Berching, Breitenbrunn, Dietfurt sowie der Stadt Neumarkt als Naturpark-Mitgliedsorte werden auch an unserem Stand präsentiert“, erläutert Christoph Würflein.

Für Christoph Würflein ist der Verlauf der Messe auch ein gutes Vorzeichen für die kommende Saison. Die CMT-Besucher kommen vor allem aus Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz und aus dem angrenzenden, deutschsprachigen Ausland – den wichtigsten „Quellgebieten“ für Altmühltal-Urlauber. Auch in den nächsten Monaten ist der Messekalender für das Naturparkteam prall gefüllt. So sind die Mitarbeiter des Infozentrums beispielsweise Ende Januar auf dem ReiseMarkt in Dresden, im Februar auf der „Reisen 2017“ in Hamburg und auf der „f.re.e“ in München präsent, um für die Urlaubsregion Naturpark Altmühltal zu werben.