Das Vermächtnis von Willi Bayer

Nachlass für den Verein Alt-Dinkelsbühl

Vorsitzender Dr. Jürgen Ludwig mit Dr. Susanne Schlink und Monika Schumak. Bild: Karin Ludwig

„Unser Großvater Willi Bayer kehrt heim nach Dinkelsbühl!“ Das erklärten seine Enkelinnen Dr. Susanne Schlink und Monika Schumak bei der Übergabe eines Ölbildes als Schenkung an Dr. Jürgen Ludwig. Es zeigt den früheren Leiter der Dinkelsbühler Knabenkapelle, Wilhelm Bayer (geb. 1906 in München, gest. 1975 in Dinkelsbühl) im Jahr 1945 im Alter von 39 Jahren. Sein Sohn „Jockel“ Bayer war zeitweilig Dirigent der Kapelle. In die Zeit des Musikmeisters Bayer von 1938 bis 1960 fielen viel beachtete Auftritte im Deutschland der Nachkriegszeit, u.a. vor Bundespräsident Theodor Heuss. 

Aus dem Nachlass von Rosemarie Schlink, der Tochter von Wilhelm Bayer, wurden desweiteren ein Portraitfoto Bayers und ein Ölgemälde mit einer Ansicht der Unteren Schmiedgasse aus dem Jahr 1939 überlassen. Beide Gemälde wurden von Ernst Vogel (1894 bis 1970) gemalt. Er lebte seit 1933 für kurze Zeit in Dinkelsbühl, verbrachte aber die meiste Zeit seines Lebens in Darmstadt und avancierte dort zum heute noch bekannten und anerkannten Künstler.

Die Gemälde übernahm Dr. Jürgen Ludwig, Vorsitzender des Historischen Vereins Alt-Dinkelsbühl e.V., in der ehemaligen Wohnung von Rosemarie Schlink in Frankfurt aus den Händen der Familie und brachte sie zurück nach Dinkelsbühl. Bayer-Gemälde und -Foto samt Zeitungsberichten aus der Nachkriegszeit gehen nun in das Eigentum der Dinkelsbühler Knabenkapelle über. Das Ölgemälde der Unteren Schmiedgasse wird in die Sammlung des Historischen Vereins eingegliedert. Es kann derzeit im 2. Obergeschoss im Haus der Geschichte Dinkelsbühl im Alten Rathaus betrachtet werden.

Soll ich Vollmacht geben?

Information der Ärzte am 12. März

Dr. Sommerer

Überraschend kann ein Unfall oder eine schwere Erkrankung eine Situation herbeiführen, in der man von einem Moment auf den anderen den eigenen Willen nicht mehr äußern kann. Für diesen Fall sollte man eine Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung vorbereitet haben um festzulegen, wer wichtige Entscheidungen zur Behandlung trifft, sollte man selbst dazu nicht mehr in der Lage sein.

Dr. med. Thomas Sommerer, Leitender Oberarzt der Anästhesie am Klinikum Altmühlfranken Gunzenhausen, informiert über die rechtlichen Rahmenbedingungen und gibt Tipps und Hilfestellung zur Anpassung der Patientenverfügung an die Wirklichkeit des medizinischen Alltags.

Ab dem 1. Januar 2023 traten zudem einige Neuerungen nach § 1358 BGB in Kraft, auf die unsere Referenten eingehen werden.

So wird es Ehegatten seit Beginn des Jahres beispielsweise ermöglicht, sich gegenseitig in Themen der Gesundheitsvorsorge zu vertreten, wenn einer der beiden Partner nicht mehr in der Lage ist, selbst Entscheidungen zu treffen. Auf diese und weitere Änderungen werden die beiden Ärzte in ihren Vorträgen ebenfalls eingehen.

Darüber hinaus sollte in einer Patientenverfügung auch die Entscheidung über eine mögliche Organspende geregelt werden. Mitten im Leben fällt es naturgemäß nicht leicht, eine Entscheidung für oder gegen eine Organspende nach dem Tod zu treffen. Dennoch ist es wichtig, sich zu Lebzeiten mit diesem Thema zu beschäftigen und eine persönliche Entscheidung zu treffen. Dr. med. Marc Gutsche, Chefarzt der Anästhesie und Transplantationsbeauftragter am Klinikum Altmühlfranken Gunzenhausen, möchte mit seinem Vortrag dazu anregen, sich mit diesem wichtigen Thema auseinanderzusetzen und eine Entscheidung pro oder contra Organspende zu treffen.

Nach der Veranstaltung können Interessierte den beiden Referenten gerne ihre Fragen stellen.

Die Vorträge zum Thema „Patientenverfügung und Organspende“ finden am Dienstag, 12. März 2024, im Rahmen der Vortragsreihe „Gesundheit im Dialog“ des Klinikums Altmühlfranken statt. Beginn ist um 19:00 Uhr im Gotischen Rathaus, Marktplatz 1, in Weißenburg.

Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Geld für die Landwirte

Im Landkreis Ansbach gibt es mehr Förderflächen als zuvor

Das Vertragsnaturschutzprogramm erhält und verbessert ökologisch wertvolle Lebensräume durch naturschonende Bewirtschaftung. Foto: Landratsamt Ansbach/Susanne Merkel

Für naturschonende Bewirtschaftung ihrer Flächen erhalten 1.274 landwirtschaftliche Betriebe im Landkreis Ansbach in diesem Jahr rund 4,15 Millionen Euro aus dem Bayerischen Vertragsnaturschutzprogramm. Das ist so viel wie noch nie zuvor.Nach aktueller Datenlage liegt der Gesamtbestand der Förderflächen bei 7.159 ha und damit um 304 ha höher als im Vorjahr. Bereits in den Vorjahren konnte die Zahl der abgeschlossenen Vereinbarungen kontinuierlich erhöht werden.Landwirtschaft und Naturschutz arbeiten im Rahmen des VNP seit vielen Jahren sehr erfolgreich zusammen. Bereits mehr als jeder dritte Landwirt im Landkreis Ansbach nimmt freiwillig am Bayerischen Vertragsnaturschutzprogramm teil“, freut sich Landrat Dr. Ludwig.

Am vergangenen Donnerstag ging die diesjährige Antragsphase zu Ende. Mit dem Vertragsnaturschutzprogramm werden ökologisch wertvolle Lebensräume, die auf eine naturschonende Bewirtschaftung angewiesen sind, erhalten und verbessert. Landwirte, die auf freiwilliger Basis ihre Flächen nach den Zielen des Naturschutzes bewirtschaften, erhalten für den zusätzlichen Aufwand und den entgangenen Ertrag ein angemessenes Entgelt. Die Maßnahmen werden in der Regel für einen Zeitraum von fünf Jahren abgeschlossen. Zum Ende des Jahres 2023 liefen Vereinbarungen über 857 ha aus. Alle Antragsteller mit auslaufenden Vereinbarungen wurden von der Unteren Naturschutzbehörde im Dezember 2023 zu einem Beratungsgespräch eingeladen. Rund 90 % der Vereinbarungen zur extensiven Nutzung von Äckern, Wiesen, Weiden und Teichen wurden um weitere fünf Jahre verlängert. Dazu kamen zahlreiche Anfragen zu Neuaufnahmen. Insgesamt wurden im Antragszeitraum 2024 238 landwirtschaftliche Betriebe mit insgesamt 1.161 ha neu in das Programm aufgenommen.

„Erfolgskontrollen belegen, dass die Biodiversität und die Anzahl der bedrohten Tierarten auf VNP-Flächen signifikant erhöht werden. Wir freuen uns daher sehr über die große Nachfrage. Die Beratungsgespräche mit den Landwirten und Naturschützern sind zudem ein großer Gewinn für beide Seiten. Im engen Austausch werden neben Fördermöglichkeiten auch weitere Maßnahmen und Projekte besprochen“, so die Leiterin der Unteren Naturschutzbehörde, Stefanie Schwarz.

Landschaft, die schmeckt!

Frankenhöhe-Lamm: Am 8. März starten die Aktionswochen 2024

Lammfleisch aus der Frankenhöhe steht hoch im Kurs. Foto: Günter Blank


Liebhaber von Lammfleisch wissen es: Immer drei Wochen vor dem Osterwochenende starten die Frankenhöhe-Lamm-Aktionswochen. Vier Wochen lang bieten dann Gasthäuser, Metzger und Betreiber von Bauernläden Leckeres vom Lamm. Initiiert vom Landschaftspflegeverband (LPV) Mittelfranken, unterstützt vom Bezirk und vom Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz, haben Hüteschäfer, Metzger, Wirte und Ladenbesitzer aus dem Naturpark Frankenhöhe, flankiert von weiteren Partnern, vor etlichen Jahren zu ihrem Naturschutzprojekt zusammengefunden: „Frankenhöhe-Lamm – eine kulinarische Spezialität zur Erhaltung der traditionellen, reizvollen Kulturlandschaft auf der Frankenhöhe.“ Laut LPV gehören die Mager- und Trockenrasen der oft steilen, sonnenverwöhnten Schafhutungen zu den artenreichsten Lebensräumen der mitteleuropäischen Landschaft. Böten sie doch Lebensraum für zahlreiche gefährdete oder vom Aussterben bedrohte Tier- und Pflanzenarten. Die Hälfte der heimischen Orchideenarten etwa finde man hier ebenso wie bis zu einem Drittel der bedrohten Schmetterlingsarten oder die Hälfte der bekannten Heuschrecken- und Grillenarten. Die Schafe, in typischer Weidehaltung artgerecht und naturnah unterwegs, halten diese Flächen offen, verhindern deren Verbuschen und bewahren so die idealen Lebens-bedingungen für Thymian, Frühlingsenzian, Heidenelke, Wermut, Küchen-schelle & Co.
Regional und klimafreundlich, lecker und gesund lauten denn auch Stichworte, mit denen die Akteure der kulinarischen Aktion für ihre Sache werben. Oder, anders ausgedrückt: „Wer Frankenhöhe-Lamm genießt betreibt Landschaftspflege mit Messer und Gabel und hilft den Blütenreichtum und die Artenvielfalt auf der Frankenhöhe zu bewahren.“Wer nun Appetit bekommen hat, findet die Adressen der Beteiligten und alles weitere Wissenswerte rund um die Lamm-Aktionswochen im Internet unter www.frankenhoehe-lamm.de.

Förderzentrum geleitet

Klaus Freitag in Herrieden verabschiedet

Landrat Dr. Jürgen Ludwig (links) verabschiedete den langjährigen Leiter der Wolfhard-Schule, Klaus Freitag (Mitte), in den Ruhestand. Gute Wünsche gab es unter anderem von Robert Lenz von der Regierung von Mittelfranken. Foto: Susanne Kernstock

Mit lobenden Worten hat Landrat Dr. Jürgen Ludwig den aktuell dienstältesten Schulleiter an einer Schule des Landkreises Ansbach in den Ruhestand verabschiedet. Klaus Freitag war über 18 Jahre lang Schulleiter des Sonderpädagogischen Förderzentrums Herrieden. In der als „Wolfhard-Schule“ bekannten Einrichtung prägte Freitag entscheidende Weiterentwicklungen wie die Digitalisierung und den Ausbau inklusiver Arbeitsfelder. Für die täglich geleistete Arbeit, jungen Menschen mit erhöhtem Förderbedarf eine Zukunftsperspektive zu bieten, sprach der Landrat Klaus Freitag höchsten Dank und Anerkennung aus. Außerdem lobte er die „stets gute, vertrauensvolle und von gegenseitiger Wertschätzung geprägte“ Zusammenarbeit.

Mobiler sonderpädagogischer Dienst, mobile sonderpädagogische Hilfe, Kooperationsklassen, Schulen mit dem Schulprofil Inklusion, Ganztagsangebote: Schlaglichtartig nannte Dr. Jürgen Ludwig zahlreiche Neuerungen, denen sich die Wolfhard-Schule im Lauf der Jahre erfolgreich gestellt hat. Aktuell sind der Schule mit 155 Schülern außerdem vier Gruppen von schulvorbereitenden Einrichtungen (SVE) in Herrieden und Feuchtwangen zugeordnet. Mit dem beabsichtigten Ausstieg von Diakoneo aus der Trägerschaft stehe der nächste Umbruch, den man gemeinsam bewältigen werde, bevor, so der Landrat. Auch im Bereich der Digitalisierung gab es starke Entwicklungen, die der Landkreis Ansbach mit Investitionen begleitet hat. „Es wird in diesem Tempo weitergehen“, sagte Dr. Ludwig. Insgesamt investiert der Landkreis Ansbach im Rahmen der Förderprogramme über neun Millionen Euro für die Digitalisierung der Schulen.

Gute Wünsche zum Abschied von Klaus Freitag gab es auch von Robert Lenz von der Regierung von Mittelfranken sowie von Schulamtsdirektorin Karoline Domröse. An der Verabschiedung ihres Kollegen nahmen auch die Leiter einiger anderer Schulen des Landkreises Ansbach teil.

Der passionierte Sportler, Musik- und Theaterfreund Freitag bedankte sich bewegt für die vielen anerkennenden Worte. Nachdem er zuvor seit 1987 als Schulpsychologe und Beratungsrektor jeweils für ein größeres Einzugsgebiet zuständig gewesen war, sei der Wechsel in die Schulleitung für ihn 2005 Neuland gewesen. Es habe ihm dann jedoch schnell große Freude bereitet, nicht wie vorher nur punktuell zu wirken, sondern mitgestalten und mitentwickeln zu können. „Wähle einen Beruf, den du liebst, und du brauchst keinen Tag in deinem Leben mehr zu arbeiten“: Mit diesem Zitat von Konfuzius fasste Klaus Freitag seine Schulleitertätigkeit an der Wolfhard-Schule zusammen. Dank des großen Zusammenhalts in der Schulfamilie seien auch in schwierigen Zeiten und Situationen in der Regel konstruktive Lösungen zum Wohle der Kinder und Jugendlichen gefunden worden.

Im Namen des Lehrerkollegiums bedankte sich Konrektor Christian Fischer für die Leistungen und das Wirken des scheidenden Schulleiters und nahm Bezug auf das von Landrat Dr. Jürgen Ludwig zu Beginn der Veranstaltung in Erinnerung gebrachte Bild des „Käpt‘n Freitag“, das Regierungsschuldirektorin Margit Weidner bei der Ernennungsfeier im Jahr 2006 gezeichnet hatte. „Du hast über 20 Jahre hinweg als Teamplayer flache Hierarchien und einen stets empathischen und konstruktiven Dialog auf Augenhöhe mit allen Gesprächspartnern gepflegt“, betonte Fischer. Das habe dazu beigetragen, dass „Käpt’n Freitag“ eine zukunftstaugliche Flotte mit intakten Mannschaften in den Schulvorbereitenden Einrichtungen in Feuchtwangen und Herrieden, an der Wolfhard-Schule und an der Schule für Kranke am Bezirksklinikum Ansbach hinterlasse. Mit Blick auf seine musikalische Leidenschaft ging der Kapitän mit dem von der Lehrerband intonierten Klassiker „Route 66“ von Bord.

 

Altmühlfrankenlauf am 8. Juni

Startschuss für die Anmeldung ist erfolgt


Die Eckdaten für den diesjährigen Altmühlfrankenlauf stehen: Am Samstag, 8. Juni, fällt der Startschuss für den 39. Altmühlfrankenlauf in Pleinfeld anlässlich eines Doppeljubiläums: 30 Jahre Arriba Göppersdorf und 100 Jahre Firma Hueber. Die Anmeldung ist ab sofort online unter www.altmuehlfranken-lauf.de möglich!

Los geht es am 8. Juni um 9.30 Uhr in Pleinfeld am Festzelt, das am Betriebsgelände der Firma Hueber im Gewerbegebiet stehen wird. Die Gesamtstrecke umfasst insgesamt 44,2 Kilometer und ist auf sechs Etappen aufgeteilt, die zweimal absolviert werden und zwischen 1,8 und 5,2 Kilometer lang sind. Unterschiedliche Schwierigkeitsgrade bieten somit vielen Läuferinnen und Läufern die passende Strecke.
Der Altmühlfrankenlauf 2024 führt von Pleinfeld zunächst nach Mischelbach und bergauf zum Schloss Sandsee. Weiter geht es nach Mannholz, Walting und Reisach und über Göppersdorf und das Arbachtal zurück nach Pleinfeld, wo dann die zweite Runde des Laufs beginnt. Der Zieleinlauf wird vor dem Festzelt auf dem Betriebsgelände der Firma Hueber in Pleinfeld sein. Die Siegerehrung findet im Anschluss an den Lauf auch im Festzelt statt. Änderungen sind vorbehalten.
Wie auch in den vorigen Jahren sollen Mannschaften aus zwölf Läuferinnen bzw. Läufern bestehen, aufgeteilt in fünf Wertungsklassen (Damen, Herren, Gemischte Mannschaft, Schüler und Jugend). Einziges Teilnahmekriterium ist der Wohnsitz, der Arbeitsplatz oder die Mitgliedschaft in einem Verein im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen. Alle Rahmenbedingungen sowie den Streckenverlauf können bereits auf der Veranstaltungshomepage www.altmuehlfranken-lauf.de eingesehen werden.
Das Organisationsteam am Landratsamt bittet um frühzeitige Anmeldung unter www.altmuehlfranken-lauf.de. Anmeldeschluss ist der 05. Mai 2024. Jede Mannschaft erhält nach erfolgter Anmeldung eine Anmeldebestätigung.
Die Mannschaftsführerbesprechung mit Ausgabe der Startunterlagen findet am Dienstag, 28. Mai 2024, um 20 Uhr im Foyer des Landratsamtes (Gebäude A, Bahnhofstraße 2, 91781 Weißenburg i. Bay.) statt. Fragen zum Altmühlfrankenlauf beantwortet Verena Bickel von der Zukunftsinitiative altmühlfranken telefonisch unter 09141 902-207 oder per Mail an verena.bickel@altmuehlfranken.de.

Die Teufelsgeigerin und der Gentleman

Gunzenhäuser Konzertreihe mit Tianwa Yang und Haiou Zhang


„So leicht kann Musik klingen“, schrieb einst die Süddeutsche Zeitung über die Geigerin Tianwa Yang. Eine Untertreibung, sucht sich die Weltklasseinstrumentalistin doch in der Regel Stücke aus, bei denen der Zuhörerschaft aufgrund der Komplexität und Geschwindigkeit nicht selten der Gehörgang brummt. Tianwa Yang bewegt sich in den Sphären eines Niccolò Paganini oder George Bridgetower. Ihre musikalischen Künste beschreiben zu wollen, als Rezensent könnte man auch vergeblich versuchen, gegen die Erhabenheit des Meeres anzuschreiben. Mit Haiou Zhang am Flügel bildet sie ein exzellentes Duo, quasi die Champions-League der klassischen Musik. Vergangenen Sonntag durften Freunde der Gunzenhäuser Konzertreihe die beiden in der Stadthalle hören und sehen.
Tianwa Yang ist purer Wille. Während des Spiels spornt sie sich und ihre Geige zu immer neuen Höchstleistungen an. Mit versunkenem, hochkonzentrierten Gesichtsausdruck bezwingt sie die schwierigsten Läufe und produziert dabei Töne in absoluter Reinheit. Ihr performatives Spiel ist ein Schaffensprozess voller Schönheit und Eleganz. Das Publikum schaut und hört gebannt zu, findet dadurch innere Ruhe und darf einen seltenen Augenblick auf den musikalischen Kern großer Kompositionen werfen. Der elegante Haiou Zhang kann einem fast leidtun, spielt er zwar großartig und voller Würde, geht im Wirbel Tianwa Yangs jedoch unter. Die Performance der Teufelsgeigerin saugt seine Präsenz förmlich auf.
Dabei ist auch er ein großer Star der Szene, seine Mozart-Aufnahmen mit den Heidelberger Sinfonikern wurden gar als Soundtrack für die erfolgreiche Netflix-Serie „Haus des Geldes“ ausgewählt. In Gunzenhausen konzentrierte er sich auf den großen Beethoven, spielte die Frühlings- und die Kreutzersonate mit exzellenter Bravour. Gerade Letztere heizte dem Publikum aufgrund seiner Komplexität mächtig ein, handelt es sich doch weniger um gewöhnliche Kammermusik, als um ein innovatives, teilweise sehr seltsames Solostück für Violine und Klavier.
Highlight eines wunderbaren Konzertabends war die rasante Interpretation von „Nostalgia“, eines außergewöhnlichen Stücks des chinesischen Geigenvirtuosen Ma Sicong. Im Original mit „Lied der Heimweh“ überschrieben, kumulieren die großartigen Zeilen die ganze Bandbreite großer Gefühle. Es gibt Werke, die reißen einen förmlich mit, die Zuhörerschaft pendelt zwischen leichter Melancholie und ausgelassener Fröhlichkeit. In den Händen von Tianwa Yang und Haiou Zhang wird „Nostalgia“ zum emotionalen Dreschflegel, die Komposition ist pure Gänsehaut.
Mit der Gunzenhäuser Konzertreihe geht es am Sonntag, 21. April 2024, um 19.30 Uhr in der Stadthalle weiter. Dann erwartet das Publikum das gefeierte Fauré Klavierquartett. Nähere Informationen hierzu gibt es unter www.gunzenhausen.info. Die Konzertreihe wird durch die Vereinigten Sparkassen Gunzenhausen finanziell unterstützt

Barocke Klangkultur

„Die Freiberger Klang-Juwelen“ kommen im Juni nach Triesdorf

In diesem Jahr komm die „Freiberger Klang-Juwelen“ zu einem Konzert nach Weidenbach-Triesdorf. Es findet am 7. Juni, um 19 Uhr in der Hof- und Pfarrkirche statt. Das Thema lautet: “ Im Namen der Rose“. Der Eintritt beträgt im Vorverkauf 12 Euro, an der Abendkasse ab 18 Uhr (15 Euro pro Person bez.10 Euro pro Person mit Ermäßigung). 

Die Akteure berichten in Wort und Ton über die Bedeutung der Rosen vom Altertum bis zur Gegenwart und begleiten dies mit ausgewählten Musikstücken. Es konnte zum Fürstentum Brandenburg-Ansbach eine Verbindung mit dem Komponisten A. Ariosti, von dem die Kantate “ La Rosa con W“ erklingen wird, hergestellt werden. Außerdem hören die Gäste Werke von Porpora, Veracini, Platti und Händel. Das Konzert wird unterstützt von der Pfarrerin Sippel, der Kirchengemeinde, von Alexander Mavridis („Die Ansbacher Markgrafenstraße“), dem Verein der Freunde Triesdorf und Umgebung e.V. und der R+V Bank Mittelsachsen. Das Konzert dauert zirka eine Stunde.

Es erklingt „Alte Musik“ vom Mittelalter bis zum Hochbarock in italienischen, französischen und deutschen Komponisten.

Wenn Medien „erziehen“ wollen

Dr. Friedrich: Verheerende Folgen für die Demokratie

Die meisten der linksliberalen Medien glauben – durchaus gut gemeint – neben der korrekten Informationspflicht auch einen erzieherischen Auftrag zu haben: der Leser bzw. der Zuschauer soll dabei nicht nur zu einem besseren Menschen „erzogen“ werden, sondern er soll insbesondere auch lernen, die diversen Minderheiten zu respektieren, ja diese als eine wunderbare Bereicherung seines sonst ach so „eintönigen“ Lebens zu verstehen. In Verfolgung dieses Erziehungsziels wird dann in vielen medialen Darstellungen überdurchschnittlich häufig der oder die Vertreterin einer Minderheit als der Gute dargestellt, der charaktervoll das Richtige gegen das Böse verteidigt. Umgekehrt werden überdurchschnittlich die Vertreter der Mehrheitsbevölkerung als Vertreter des Bösen, der Korruption und des Schlechten gezeigt. Diese mediale Praxis erleichtert übrigens das Nachdenken beim Zuschauen immens, weil man fast sicher weiß: wenn ein Vertreter einer Minderheit auftritt, gehört er bestimmt zu den Guten. Diese gut gemeinte Darbringung einer gewünschten Realität hat aber zwei verheerende Auswirkungen, die in einer zweiten Phase auch schlimme politische Konsequenzen nach sich ziehen.

Auswirkung Nr. 1: Die „Mehrheitsbürger“ vergleichen die medial gezeigte Realität mit der von ihnen erlebten „echten“ Realität und stellen dann fest: junge Männer mit Migrationshintergrund sind eben nicht überdurchschnittlich brav, sondern sind überdurchschnittlich häufig an kriminellen Taten beteiligt. Und Menschen von Minderheiten verhalten sich bei allem gesetzlich relevantem Tun im Durchschnitt nicht besser als die Mehrheit. Wenn dann noch das Leben von Minderheiten medial als besonders schwierig dargestellt wird – was manchmal auch zutrifft – während in der als echt empfundenen Realität der Zugang zu Sozialleistungen insbesondere das Bürgergeld einladend leicht gemacht wird, dann empfinden viele Menschen: Die Presse sagt – zumindest – nicht die ganze Wahrheit. Und noch verheerender: das öffentlich-rechtliche Fernsehen sagt die Unwahrheit. Wenn dann noch festgestellt werden muss, dass offenbar fast zwei Drittel aller Redakteure eine politisch linke oder grüne Orientierung verspüren, dann bleibt das natürlich nicht folgenlos bei den heutigen „kritischen“ Mehrheitsbürger ganz zu schweigen vom Einfluss der sog. sozialen Medien. Das alles schürt eine harsche Ablehnung der Inhalte der klassischen (linksliberalen) Medien. Zu viele glauben ihnen nicht mehr.

Auswirkung Nr. 2: Das in medialen Darstellungen häufig bei der Mehrheit verortete schlechte Verhalten führt dann auch noch zu einem allgemeinen Misstrauen gegenüber allem und jedem. Es gibt in den Medien – wahrscheinlich aus Sorge vor zu viel nationalem Pathos – praktisch kein Lob für den normalen deutschen Bürger.  Aus der Erziehungswissenschaft wissen wir aber wie wichtig und hilfreich so ein Lob ist. Warum liest man nicht einmal: die Deutschen sind besonders höfliche und faire Autofahrer oder die Deutschen haben ihr Essen wunderbar auf mehr Gesundheit und Natur umgestellt. Für den normalen deutschen Mehrheitsbürger sieht es so aus, dass er ständig kritisiert wird, dass er sein Verhalten gefälligst zügig zu verändern hat und dass er „die anderen“ wenn irgendwie möglich, besser zu behandeln hat als die eigenen „Landsleute“. Während die Minderheiten aus seiner Sicht medial „gehätschelt“ werden, fühlt er sich herumgeschubst, nicht besonders beachtet und noch seines einzigen Privilegs beraubt, nämlich des Privilegs sich als Deutscher gut fühlen zu dürfen, weil ja „deutsch sein“, jedenfalls in den Medien, nichts Besonderes mehr sein darf.

 Wenn es bei den erörterten Auswirkungen bleiben würde, könnte man ja in aller Ruhe darüber diskutieren und Verbesserungen anstreben. Man muss aber leider feststellen, dass die oben geschilderten Entwicklungen einen nicht unerheblichen Anteil bei der politischen Verschiebung nach rechts gespielt haben. (Weitere Gründe sind in globalen und europäischen Themen mit Trump, Le Pen u. a. zu suchen). Die radikale AfD hat es einfach zu leicht, all diese Themen zu nutzen, um ihr Süppchen zu kochen mit schlimmen Auswirkungen auf den Stil der politischen Diskussion und die Spaltung der Gesellschaft. Die kürzlichen großen Bürgerdemonstrationen sind ein erfreuliches Zeichen für mehr Zusammenhalt und Gemeinsinn.

Es wäre sehr hilfreich und würde den rechtsradikalen Parteien viel Wasser abgraben, wenn die „kritischen“ Medien einmal sagen würden „das machen wir Deutsche gut“. Ja, auch die linksliberalen Medien müssen sich ändern und dazulernen, wenn sie die Demokratie in Deutschland sichern wollen.

DR. INGO FRIEDRICH, langjähriger Europaabgeordneter der CSU

LBV dankt Landwirten

Naturschützer ziehen positive Bilanz im Wiesenweihenjahr 2023

Eine Wiesenweihe mit ihren fünf Nachkömmlingen. Weil Naturschutz und Landwirtschaft Hand in Hand arbeiten, haben sie eine Überlebenschance. Foto: Tunka Zdenec

Der Frühling beginnt und schon balzen die ersten Vögel wie Kohlmeise und Star. Einige unserer heimischen Vögel brauchen jedoch noch einige Wochen, bevor sie überhaupt aus ihren Überwinterungsgebieten zurückkehren. So auch ein seltener Greifvogel der Feldflur: Die Wiesenweihe. Die LBVKreisgruppe Weißenburg-Gunzenhausen hat sich jedoch bereits jetzt bei 14 Landwirten für die gute Zusammenarbeit im Jahr 2023 bedankt. „Naturschutz und Landwirtschaft gehen oft nicht nur Hand in Hand, sondern können mitunter auch ein und dasselbe sein. Wir freuen uns riesig über die tolle Zusammenarbeit im Bereich des Wiesenweihenschutzes und möchten uns herzlich bedanken!“, so der LBV-Kreisvorsitzende Sebastian Amler. Mindestens 14 Brutpaare im Jahr 2023 sind das Ergebnis dieser tollen Zusammenarbeit. Diese ist besonders wichtig, denn ohne den Schutz ehrenamtlicher Wiesenweihenbeauftragter wäre die Art in Bayern womöglich heute schon ausgestorben.

Eine besondere Art

Die Wiesenweihe ist eine bedrohte Greifvogelart, deren Bestände deutschlandweit sogarunter denen des Seeadlers liegen. Stand die Wiesenweihe in Bayern vormals kurz vorm Aussterben, konnten durch intensive Bemühungen die Bestände der Art nicht nur gesichert, sondern durch jahrzehntelange intensive Schutzbemühungen ehrenamtlicher Naturschützer die Art in Bayern gehalten und ihre Bestände stabilisiert werden.

Am Biohof Kirsch in Sausenhofen: Vorsitzender Sebastian Amler (Mitte), Werner Keim und Michael Schemeth vom LBV dankten der Familie für ihr Engagement. Foto: Johanna Wittemann


Durch ihr heutiges Brutverhalten in Getreidefeldern ist die Art besonders vulnerabel. Wiesenweihen brüten mittlerweile zumeist nicht mehr in Wiesen, sondern in Getreidefeldern, die ihnen bei ihrer Ankunft als geeignet erscheinen. Hierdurch sind sie jedoch besonders gefährdet. Getreide wie Grünroggen wird früh geerntet und bietet keinen Nistplatz auf Dauer. Weizen-, Gerste- oder Roggenfelder sind aussichtsreicher. Zusammen mit intensiven Schutzbemühungen und einer späteren Ernte durch die Bewirtschafter können die Wiesenweihen hier erfolgreich ihre Jungen großziehen. Ohne die Schutzbemühungen würden die Bestände der grazilen Flugkünstler jedoch vermutlich recht schnell wieder zusammenbrechen.
Auch im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen ist die Art seit einigen Jahren heimisch.
Finden, schützen, bewundernGut getarnt und versteckt sind die Wiesenweihengelege von außen dabei nicht erkennbar. Hier kommen die Naturschützer ins Spiel. Um gemeinsam mit den bewirtschaftenden Landwirten die Gelege der bedrohten Art sichern zu können, gilt es zuallererst Sucharbeit zu leisten. Mit Ferngläsern und Fernrohren, sogenannten Spektiven, beobachten die LBV-Ehrenamtlichen die Wiesenweihen, um herauszufinden, wo sie ihr Gelege versteckt haben. Die Wiesenweihen-Beauftragten suchen für ein Gelege dabei mitunter tagelang und beobachten die Eltern intensiv. „Nur so können in enger Abstimmung mit den Landwirten die Gelege der schönen Greifvögel geschützt werden. Sind die Nester der Wiesenweihen erst einmal lokalisiert, versuchen wir diese in Absprache mit den Landwirten zu schützen und zu markieren“, erklärt eine der Wiesenweihen-Beauftragten des LBV, Johanna Wittemann. „Landwirte können dann einen kleinen Bereich um das Gelege stehen lassen und nach dem Ausfliegen der Jungen das Feld ganz normal weiterbearbeiten. Für diese Bewirtschaftung gibt es zudem einen finanziellen Ausgleich“, erklärt die Naturschützerin weiter.-

Den Landwirten sei Dank
„Landwirtschaft und Naturschutz Hand in Hand, genau so wünscht man sich das! Nur gemeinsam können wir unsere biologische Vielfalt schützen. Die Landwirte stehen hier jeden Tag an vorderster Front. Gerade die kleinbäuerliche Landwirtschaft und die von ihr geprägte Kulturlandschaft wollen wir aus dem Naturschutz unterstützen“, freut sich auch der LBV-Vorsitzende Sebastian Amler. Um diesem Engagement der Landwirte zu danken, hat die LBV-Kreisgruppe in diesem Jahr deshalb ein Wiesenweihen-Fotobuch gestaltet. „Wir wollten nicht nur Danke sagen, sondern diese Dankbarkeit auch zeigen. Herausgekommen ist ein wirklich schönes Buch, dass mich schon jetzt wieder positiv auf die diesjährige Saison blicken lässt“, erklärt Wiesenweihenschützerin Johanna Wittemann.
Gemeinsam wurden die Fotobücher nun von den Wiesenweihenbetrauftragten um Wittemann, Werner Keim und Michael Schemeth zusammen mit dem LBV-Vorsitzenden Sebastian Amler und Gebietsbetreuer Christoph Beckenbauer an die beteiligten Landwirte aus dem letzten Jahr überreicht. Gerhard Kirsch aus Sausenhofen und seine Familie freuten sich über die Wertschätzung und berichteten stolz von ihrem Weihenpaar. Sie machten im letzten Jahr eine besondere Entdeckung: „Für mich war es schon eine Überraschung als plötzlich eine Weihe direkt vor mir aufflog. Wir haben dann sofort den LBV verständigt. Für uns als Biolandwirte gehört Naturschutz zur Landwirtschaft einfach dazu. Wir haben uns riesig gefreut, dass in unserem Feld schlussendlich drei Junge flügge werden konnten! Wie wir später erfahren haben, waren es zwar keine Wiesenweihen aber ihre Verwandten, Rohrweihen. Umso mehr freuen wir uns über die Wertschätzung und hoffen, dass es in diesem Jahr auch mit den Wiesenweihen klappt!“, freut sich auch der Landwirt. Die Familie betreibt zusammen einen landwirtschaftlichen Biobetrieb mit Schaf-Haltung im Nebenerwerb.

Aktiv im Wiesenweihenschutz
Wer sich im Schutz der bedrohten Vögel engagieren möchte, darf sich jederzeit gern an den LBV wenden. Vor allem am Jura sucht der LBV noch nach neuen Aktiven. Interessierte können sich beim LBV per Mail unter weissenburg@lbv.de oder per Telefon bei der Gebietsbetreuung unter 09831 516 98 30 melden. Mehr Informationen und Möglichkeiten finden Sie auch unter: www.weissenburggunzenhausen.
lbv.de.


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Die Beiträge kommen vom Herausgeber und von Gastautoren. Im Mittelpunkt stehen kommunalpolitische und gesellschaftspolitische Themen. In meiner Eigenschaft als Vorsitzender des Vereins für Heimatkunde Gunzenhausen ist es mir wichtig, historische Beiträge zu veröffentlichen.

Es würde mich freuen, wenn wir auf diese Weise im Kontakt bleiben könnten.

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