„Der erste Stellvertreter“

 Pulitzer-Preisträger enthüllt die  Beziehung zwischen Mussolini und dem Vatikan

Nach vierzehn Wahlgängen hieß es am 6. Februar 1922 endlich: „habemus papam“. Der Mailänder Erzbischof Achille Ratti trat als Papst Pius XI. vor die jubelnde Menschenmenge auf dem Petersplatz in Rom. Italien durchlebte damals stürmische Zeiten: Nach dem Ersten Weltkrieg lag die Wirtschaft am Boden. Die Bevölkerung war unzufrieden mit den politischen Führern ihres Landes. Die Sozialisten verloren an Macht. Die Faschisten gewannen an Popularität. Ihr Führer war der Populist und Provokateur Benito Mussolini, der mit seinem „Marsch auf Rom“ schließlich die Macht an sich reißen sollte. Ohne die Unterstützung des Vatikans und die Rückendeckung durch den neuen Papst wäre Mussolinis Machtergreifung nicht denkbar gewesen. Dies enthüllt Stellvertreterder US-amerikanische Historiker David I. Kertzer in seinem bahnbrechenden und mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichneten Buch „Der erste Stellvertreter. Pius XI. und der geheime Pakt mit dem Faschismus“, das am 15. September in deutscher Übersetzung im Theiss Verlag erscheint.

Lange hat sich der Mythos gehalten, der Vatikan hätte dem italienischen Faschismus heldenhaft die Stirn geboten, die Päpste seien Gegner der Diktatur gewesen und die „Katholische Aktion“ als kirchliche Organisation der Laien eine der stärksten Oppositionskräfte. „Leider“, so urteilt Kertzer, „hat diese Geschichte wenig mit derWirklichkeit zu tun.“ Denn der Vatikan habe eine zentrale Rolle dabei gespielt, „dasfaschistische Regime möglich zu machen und es an der Macht zu halten“. Kertzer fasst die bahnbrechenden Ergebnisse seiner Forschungen so zusammen: „Die Katholische Aktion arbeitete eng mit den faschistischen Behörden zusammen, um die Repressionen der Polizei zu unterstützen. Die Kirche protestierte keineswegs gegen die Behandlung von Juden als Bürger zweiter Klasse, sondern lieferte Mussolini die stärksten Argumentefür die Einführung solcher harten Maßnahmen. Wie ich gezeigt habe, schloss der Vatikan mit Mussolini einen geheimen Handel, die antisemitischen Rassengesetze nicht zu kritisieren, wenn katholische Organisationen besser behandelt würden.“

Mehr als sieben Jahre hat Kertzer in seine Forschungen investiert, die bei ihrer Veröffentlichung im Jahr 2015 große Wellen schlugen. Journalisten und Wissenschaftler feierten ihn für sein Buch, das nicht nur eingehend die Geschichte dieser verhängnisvollen Verbindung zwischen Mussolini und dem Vatikan hinterfragt und beleuchtet, sondern diese auch packend und mitreißend erzählt. „Eine faszinierende und tragische Geschichte“, lobte die Zeitschrift The New Yorker.

Diese Geschichte konnte endlich enthüllt werden, weil der Vatikan im Jahr 2006 seine Archive für die dramatische Periode unter Pius XI. öffnete. Kertzer zeigt auf, dass der Papst und Mussolini trotz ihrer offensichtlichen charakterlichen Unterschiede vieles gemein hatten: Denn beide hatten ein überaus aufbrausendes Temperament und beide waren durch und durch Antidemokraten. Er rückt zudem auch Männer in den Fokus, die für diese nicht unproblematische Beziehung eine wichtige Rolle gespielt haben; wie beispielsweise der Jesuitenpater Pietro Tacchi Venturi, der als Mittelsmann des Papstes bei Mussolini agierte. Papst Pius XI aber hat viel zu spät, erst am Ende seines Lebens, realisiert, dass er einen Pakt mit dem „Teufel“ eingegangen ist …

Mit „Der erste Stellvertreter“ bringt Kertzer erstmals die volle Wahrheit über diesetragische und dramatische Episode Italiens und des Vatikans ans Tageslicht – ein Buch,das selbst Geschichte schreiben wird.

David I.Kertzer: „Der erste Stellvertreter“ (Pius XI. und der geheime Pakt mit dem Faschismus);  Aus dem Englischen von Martin Richter; Vorwort von Hubert Wolf; Theiss Verlag – WBG 2016; 656 Seiten,  38 Euro; ISBN: 978-3-8062-3382-7; Erscheinungsdatum: 15. September 2016

Max radelt (1)

Radtourenvorschlag: Gunzenhausen-Spielberg und zurück (Radweg 3)

Das Fränkische Seenland ist eine ideale Ferienregion für die Radler. Es gibt keine großen Steigungen, in der Regel gut ausgebaute und markierte Radwege und  verständliche Radwanderkarten.  „Max radelt“ ist eine  Serie, die im Altmühl-Boten veröffentlicht wird. Der Autor ist heute auf dem Radweg 3 unterwegs.

Radweg 3-018

Landschaftsweiher bei Maicha. Hier halte ich mit den Fröschen Zwiesprache.

 Es ist ein herrlicher Sommerabend, wie ich ihn liebe. Das Abendlicht ist für mich ohnehin am faszinierendsten. Sicher: am Morgen gibt es herrliche Stimmungen, aber das milde Licht und das satte Grün der Landschaft sind unschlagbar.  Also ziehe ich mit meinem E-Bike los. Auch wenn mich jetzt einige Radsportler von der Seite aus anschauen, muss ich sagen: Das E-Bike ist ein Segen. Ich muss gestehen, dass ich mit meinem  „herkömmlichen“ Rad  ganz selten 30 und mehr Kilometer gefahren bin, aber mit dem Antrieb werde ich noch zum Dauer-Biker. Kaum ein Tag vergeht, an dem ich nicht auf dem Drahtesel sitze und eine Runde drehe, wobei die oft über die 30 Kilometer hinausgeht. Eigentlich müssten die Krankenkassen einen Zuschuss für die Beschaffung eines E-Bikes geben, denn die Leute halten sich fit und sind damit gesundheitlich robust – auch bis ins Alter hinein.

Ich starte also an der Stadthalle, wo der Wegweiser-Baum die Richtungen für die Radwege 3-6 anzeigt, die der Zweckverband Altmühlsee empfiehlt.  Die ersten grünen Schildchen mit dem Radlersymbol, die mich begleiten, sind ganz schön ausgeblichen, aber die Nummer 3 ist noch erkennbar. Über Aha komme ich nach Sausenhofen. Am Ortseingang flattern meine Nerven, denn mir kommt ein landwirtschaftliches  Schlepper-Ungetüm von ungefähr 120 PS und Reifen in meiner Körpergröße auf dem schmalen Flurbereinigungsweg entgegen. Immerhin: der Fahrer meint es gnädig mit mir und zieht sein Monstrum so weit es geht nach rechts, so dass ich mich an ihm vorbeizittern kann.

Am Wegesrand sind die Weizen-, Gerste- und Haferäcker meine Begleiter. Das Nussdorf Sammenheim könnte nach meinem Geschmack auch Weichselheim heißen, denn am Ortsausgang in Richtung Spielberg stechen mir die reifen „Amerellen“ ins Auge. Natürlich halte ich an und stiepitze mir ein paar von den sauren Früchtchen. Wie es der Teufel will, kommt schon ein einheimischer Radler entgegen und ertappt mich. Gottlob: wir kennen uns und so ich mit keinen strafrechtlichen Folgen rechnen.  Kurz danach stehe ich an einer Wegscheide. Rechts oder links – oder doch geradeaus? An dieser Stelle darf ich den Zweckverbands-Radführer zitieren: „Wenn keine Schilder, bitte immer geradeaus fahren!“  Am Wegesrand blühen nicht nur die Schafgarben, auch Disteln ragen aus dem hohen Graswuchs heraus.

Es geht ganz schön hinauf bis nach Spielberg. Kurz vor dem Ort offenbart sich mir eine dörfliche Ordnung der besonderen Art, denn sehe ich die wilde Ablagerung eines ausrangierten Schleppers und anderer landwirtschaftlicher Geräte, ja sogar Wohnwägen sind vom Gras überwuchert. Wie schön, dass mir wenig später der Brauereigasthof Gentner mit seinem üppigen Blumenvorgarten ins Auge springt.  Gern würde ich einkehren und mich zu den Urlaubsgästen gesellen, die im Hof vespern, aber ich habe keinen Cent in der Tasche und die mir bekannte Chefin ist auch nicht da, die mir vielleicht einen Schoppen spendieren könnte.  Auf einer Ruhebank, die fast so alt ist wie ich, gebe ich mich meinen Gedanken hin.  Der Maishäckler rauscht monoton. Bevor ich weiterradle, bin ich als Retter der Umwelt gefordert. Ich sammle die leere Marlboro-Schachtel ein, die herumliegt.   Ich muss dazu sagen, dass ich zum Verdruss meines Eheweibes (frei nach Ephraim Kishon: „Die Beste von allen“) den Rette-die-Welt-Auftrag in letzter Zeit immer häufiger in mir verspüre, indem ich den Plastikmüll entlang der Geh- und Radwege aufsammle und ihn daheim in unserer Mülltonne entsorge. Für derlei  vorbildliches Umweltverhalten warte ich übrigens schon seit Jahren auf den „Bayerischen Umweltpreis“. Aber, wie heißt es so schön? Er wird dir ewig nachschleichen und dich nie erreichen!

So zische ist auf dem Radweg hinunter nach Gnotzheim. Mit gefällt es, dass hier alleeähnlich Linden-, Ahorn- und Obstbäume den Weg säumen. Auf dem ansteigenden Flurbereinigungsweg nach Weilerau entkommen meine Blicke nicht den neun Windrädern, auf der anderen Seite rennt ein nervöses Feldhäschen vor mir hin und her bis es sich endlich aus dem Staub macht.

Oberhalb der Letzleinsmühle angekommen suche ich den Wegweiser. Ich finde ihn erst auf dem zweiten Blick, denn er ist eingewachsen und fast nicht mehr erkenntlich. Das ist übrigens das erste – und einzige – Mal, dass ich die Markierung kritisieren muss. Der Radweg 3 ist super ausgeschildert. Ich finde, das verdient gelobt zu werden, denn oftmals finden die Radler ganz andere Verhältnisse vor. Vor der Simonsmühle schwenke ich nach links ab und erreiche Nordstetten. Ich kenne das Dorf schon lange, aber  ich finde, es war noch nie so schön wie heute.  Das tolle Rosenjahr lässt den Rosenbauer (Gasthaus) in üppigen Farben leuchten, auch die benachbarten Anwesen sind auffallend sauber und schön anzusehen.

Ich habe Maicha im Blick vor mir und biege nach rechts ab, um an einem kleinen Landschaftsweiher anzuhalten. Die Schlotfeger sprechen mich an. Das Gequake der Frösche begleitet meine Gedanken und mir kommt in den Sinn: Eigentlich ist es bei uns doch am schönsten!

Bericht eines Augenzeugen des Holocausts

Shloma Birnbaum erinnert sich an seine Kindheit

Als die Deutschen am 1. September 1939 mit dem Einmarsch in Polen den Zweiten Weltkrieg lostreten, bricht für den damals zwölfjährigen Shlomo Birnbaum eine Welt zusammen. Von einem Tag auf den anderen ist seine Kindheit zu Ende. Erwachsen wird er in der Hölle des Naziterrors, dem seine Mutter, seine Schwestern und Brüder zum Opfer fallen. Birnbaum überlebt. Dank seines Vaters. Als er schließlich auch im Nachkriegspolen Anfeindungen und Antisemitismus ausgesetzt ist, beschließt er, zusammen mit seinem Vater nach Deutschland zu fliehen. In dem Land, das seine Familie auf dem Gewissen hat, gründet er schließlich eine Familie. Seine tragische, erschreckende, bewegende und berührende Geschichte erzählt der heute 89-Jährige erstmals in dem Buch „Ein Stein auf meinem Herzen. Vom Überleben des Holocaust und dem Weiterleben in Deutschland“. Aufgeschrieben hat sie der renommierte jüdische Schriftsteller Rafael Seligmann. Das Buch erscheint im Verlag Herder.Ein Stein

„Seit ich 15 bin, habe ich nicht mehr zu Gott gebetet“, schreibt Birnbaum. „Damals, 1942, als das Böse herrschte, dessen Opfer meine Mutter, meine Geschwister und bald auch unsere ganze Gemeinde wurden, habe ich meinen Glauben verloren. Mein Enkel ist in München geboren. In Deutschland, wo ich nie sein wollte und doch die letzten siebzig Jahre, also fast mein ganzes Leben, verbracht habe. Hier habe ich eine Familie gegründet. Ich habe meine Frau Helen aus Israel hierher gebracht. In München sind unsere Kinder zur Welt gekommen, nun auch Enkelkinder. Dass all dies Segensreiche, das uns widerfahren ist, in einem Land geschah, das zu keiner Zeit das meine war, werde ich niemals verstehen.“

In seinem Buch erinnert sich Birnbaum an seine Kindheit, an die Bedeutung des religiösen Lebens für seine Familie. Er erzählt davon, wie die Familie schließlich zusammen mit den anderen Juden der Stadt 1941 von den deutschen Besatzern in ein Ghetto umgesiedelt wird. Den von Hunger, Gewalt und Tod geprägten Alltag in diesem Ghetto beschreibt Birnbaum mit äußerster Akribie und eindringlicher Empathie, wie auch die Flucht, die der mutige und findige Vater organisiert. Als der Krieg schließlich zu Ende ist, finden sich Vater und Sohn in einem Polen wieder, das sich unter dem Druck der Sowjetunion in Richtung Sozialismus bewegt und gleichzeitig alte Animositäten gegen die jüdischen Mitbewohner aufleben lässt. Birnbaum und sein Vater entscheiden sich wieder zur Flucht. Diesmal geht es nach München, wo der Autor schließlich eine Familie gründet und heute seine Kinder und Enkel leben. Das Buch ist für Birnbaum auch ein Versuch, für sich zu klären, wie es ihm möglich war, gerade in dem Land, das ihm so viel Leid zugefügt hat, für sich eine neue Zukunft zu finden.

Es ist eine schmerzhafte, aber mitreißend lebensbejahende Geschichte, die Birnbaum erzählt und die durch Seligmanns wunderbar einfühlsame Sprache zum Leben erweckt wird. Eine Geschichte von einer starken Vater-Sohn-Bande, die tief berührt, vom Hadern und Ringen um den jüdischen Glauben, vom inneren Kampf mit einer Heimat, die eigentlich gar nicht zur Heimat hätte werden dürfen – eine universelle Geschichte vom Leben und Überleben, die eine drängend aktuelle Botschaft hat.

„Nicht nur wir Juden, alle müssen wachsam bleiben“, schreibt Birnbaum am Ende des Buches. „Der Nazismus, die Unmenschlichkeit ist keineswegs tot. Es gibt weltweit verwandte Kräfte, die ähnliche Verbrechen gegen Wehrlose und Unbeteiligte planen und ausüben. Wir dürfen ihnen nie wieder Menschen ausliefern. Verbrecher beschwichtigen zu wollen, ist heute ebenso falsch wie es 1938 war.“
Bibliografie

Shlomo Birnbaum/Rafael Seligmann: „Ein Stein auf meinem Herzen“, Originalausgabe, Gebunden mit Schutzumschlag,  176 Seiten, Verlag Herder, ISBN: 978-3-451-37586-6.

Ab 19. September 2016 im Handel erhältlich.

Zu den Autoren:

Shlomo Birnbaum, geboren 1927, war bis zu seiner Pensionierung Unternehmer in München. Aufgewachsen ist er in einem jüdisch-orthodoxen Haus im polnischen Tschenstochau. Er überlebt das Naziregime im Ghetto und flieht in den 1950er-Jahren aus Polen nach Deutschland.

Rafael Seligmann, 1947 in Tel Aviv geboren, hat sich einen Namen als Publizist, Schriftsteller und Politologe gemacht. In seinen Büchern, von denen viele zu Bestsellern wurden, zeigt er sich als Analyst und Kritiker des deutsch-jüdischen Verhältnisses.

Mit dem Fernbus unterwegs

De schönsten Geschichten aus dem Fernbus

160802_fernbus_coverSina Pousset verbindet eine leidenschaftliche Hassliebe mit dem Fernbus. Denn klar, Fernbusfahren nervt: Die Haltestellen sind gut versteckt und weit draußen, im Bus ist es zu eng, es gibt ständig Verspätungen und seinen Mitmenschen kommt man viel zu nah. Aber wer mit dem „Maulesel der Straße“ unterwegs ist, reist nicht nur günstig, sondern erlebt auch die besten Geschichten. Im Fernbus ist man nicht nur nah dran an den Tragödien und Komödien der anderen, sondern auch an ihrem Alltag – ganz nach dem Motto „Abenteuer Mensch“. „Auf seine ganz eigene Art und Weise ist der Bus wie eine Familie: Er nervt, aber am Ende des Tages ist er der Ort, an dem man sich geborgen fühlt“, findet Sina Pousset und setzt dem Soziotop Reisebus mit ihrem Buch „Keine Ahnung, wo wir hier gerade sind“ ein Denkmal.

Mit Humor, Menschenliebe und einem feinen Gespür für Situationskomik erklärt Sina Pousset das Wesen des Fernbusses und das Verhalten seiner Passagiere. Von A wie „Ausreden, warum ich im Bus nicht mit Fremden rede“ über „Fünf beliebte Schlafpositionen, die garantiert fast funktionieren“ bis Z wie „Die Zerreißprobe – Gemeinsam Reisen“ spart sie nicht an Anekdoten von schön bis schaurig. Aus ihrem umfangreichen Erfahrungsschatz, gewonnen aus zahllosen Stunden im Fernbus, teilt die Autorin ihre mühsam erlernten Überlebenstipps. Sie weiß, wie man eine Busfahrt auch mit Erkältung übersteht, verrät, wie man einen Bussitz in ein temporäres Zuhause verwandelt und kennt die besten Tricks, um einen begehrten Doppelsitz zu ergattern.

Wer noch nie mit dem Fernbus gereist ist, findet in „Keine Ahnung, wo wir hier gerade sind“ die perfekte Einstiegslektüre. Alle andere werden sich unweigerlich wiederfinden: ob in Sina Poussets Typologie der Busreisenden – von der Busschönheit bis zum Ghostwatcher – oder in ihren selbstironischen Schilderungen, wenn sie von den zahllosen Fettnäpfchen erzählt, die das Reisen mit dem Fernbus bietet. Doch keine Sorge: Selbst nach der Lektüre kann auf der nächsten Fernbusfahrt noch Einiges passieren: „Der Bus bleibt eine Wundertüte.“

„Keine Ahnung wo wir hier gerade sind. Mit dem Fernbus unterwegs“ erscheint am 17. Oktober 2016 im Goldmann Verlag.

Sina Pousset: „Keine Ahnung, wo wir hier gerade sind“ (Mit dem Fernbus unterwegs); Originalausgabe,  Paperback, Klappenbroschur,  252 Seiten, Goldmann-Verlag,  ISBN: 978-3-442-15907-9, 12,99  Euro.

Der Sterz ist steirische Kulinarik

Neuerscheinung im Stocker-Verlag, Graz

STV Sterz und Polenta Cover.inddSterz/Polenta war ursprünglich vor allem in ländlichen Gebieten im südlichen Österreich, insbesondere der Steiermark, in Bayern sowie in Italien, Slowenien und anderen osteuropäischen Ländern, verbreitet. In seinem neuen Buch STERZ & POLENTA präsentiert der Autor Herbert Paukert neben sehr alten Rezepten, die noch von seinen Urgroßeltern stammen, auch moderne Sterz- und Polentagerichte, die in der heutigen Zeit als Teil der heimischen Kulinarik nicht mehr wegzudenken sind. Insgesamt 130 Rezepte zeigen, wie abwechslungsreich Maisgrieß in der Küche verwendet werden kann. Von pikant bis süß reicht die Auswahl. Das Buch ist perfekt geeignet, um neue Geschmackserlebnisse in die herbstliche Küche zu bringen!

Herbert Paukert: Sterz & Polenta, 130 Rezepte – traditionell & neu interpretiert, 128 Seiten, Großformat,  16,90 Euro, ISBN 978-3-7020-1612-8

Das Kaffeehaus im Aischgrund

Roman von Helmut Haberkamm

Andreas RiedelAuf der Suche nach einem besseren Leben wandert Bauernsohn Michael Wegmann nach Amerika aus. 1867 kehrt er
als gereifter Mann in seinen mittelfränkischen Geburtsort Peppenhöchstädt zurück. Mit im Gepäck: ein Sack Kaffeebohnen, ein Klumpen Gold – und der Traum, in der Provinz ein einladendes Kaffeehaus zu eröffnen. Von den Einheimischen zuerst teils beneidet, teils belächelt, entwickelt sich Wegmanns Lokal bald zu einem Anziehungspunkt im
beschaulichen Peppenhöchstädt. Die unterschiedlichstenDas Kaffeehaus im Aischgrund 1.indd Menschen können hier ihre Erfahrungen miteinander teilen und sich ihren kargen Alltag mit Köstlichkeiten versüßen. Gesellschaftliche Umbrüche wie persönliche Tragödien werfen jedoch immer wieder ihre Schatten auf den Ort, an dem Geschichte und Geschichten sich treffen. Kann das Kaffeehaus die Wirren der Zeit überstehen und Wegmann sich seinen Lebenstraum bewahren? – Das Romandebüt des beliebten fränkischen Mundartdichters und Schriftstellers Helmut Haberkamms.   Große Geschichte trifft auf des Schicksal der kleinen Leute: vom amerikanischen Bürgerkrieg bis zur Gründung des deutschen Kaiserreichs und den Gräueln des Ersten Weltkriegs.

Ein opulenter historischer Roman über Franken, den Begriff der Heimat und die Kraft eines Außenseiters Helmut Huberkamm, 1961 in Dachsbach, einem Dorf im mittelfränkischen Aischgrund, geboren, zählt zu den bekanntesten und vielseitigsten fränkischen Schriftstellern.
Für seine Dialektpoesie wie seine Theaterstücke wurde er mehrfach ausgezeichnet, zudem hat er sich als Song-Übersetzer und als Autor von Erzählungen, Essays und Rundfunkbeiträgen einen Namen gemacht. Er ist Mit-Initiator des Fränkischen Mundart-Festivals »Edzerdla«, das erstmals im Juni 2016 stattfand. Bei ars vivendi erschienen von ihm bisher u.a. Franken lichd nedd am Meer (1992), Ka Weiber, ka Gschrei (2005) und Uns schiggd der Himmel (2010). Heute lebt der Autor in Spardorf (Landkreis Erlangen- Höchstadt).

Helmut Haberkamm: „Das Kaffeehaus im Aischgrund“, Roma,n Hardcover mit Schutzumschlag, 320 Seiten, ISBN 978-3-86913-721-6, 20 Euro, Verlag ars-vivendi.

Natursteinexperten mit iPads belohnt

Sommeraktion der „STEINreichen5“

v.l.n.r. – vorne: Bürgermeister Werner Baum, Gewinnerin Anja Noack mit Tochter, Gewinner Johannes Händler, Gewinnerin Gabriele Mayer mit Ehemann, Hans-Jochen Zech (Franken-Schotter GmbH & Co. KG) v.l.n.r. – hinten: Dr. Stefanie Wrobel (Bayern Innovativ), Bürgermeister Manfred Schneider, Bürgermeister Richard Mittl, Sabine Unterlandstaettner (ZIA/Wirtschaftsförderung), Georg Stark (Wirtschaftsförderung Landkreis Eichstätt), Herr Händler, Dr. Marcus Rauch (Bayern Innovativ), Johann Stiegler (Johann Stiegler KG Natursteine) oder zusammengefasst: Gewinner und Gewinnerinnen mit Begleitung, anwesende Partner des Netzwerkes Naturstein Altmühlfranken sowie das Netzwerkmanagement von Bayern Innovativ

v.l.n.r. – vorne: Bürgermeister Werner Baum, Gewinnerin Anja Noack mit Tochter, Gewinner Johannes Händler, Gewinnerin Gabriele Mayer mit Ehemann, Hans-Jochen Zech (Franken-Schotter GmbH & Co. KG)
v.l.n.r. – hinten: Dr. Stefanie Wrobel (Bayern Innovativ), Bürgermeister Manfred Schneider, Bürgermeister Richard Mittl, Sabine Unterlandstaettner (ZIA/Wirtschaftsförderung), Georg Stark (Wirtschaftsförderung Landkreis Eichstätt), Herr Händler, Dr. Marcus Rauch (Bayern Innovativ), Johann Stiegler (Johann Stiegler KG Natursteine)
oder zusammengefasst: Gewinner und Gewinnerinnen mit Begleitung, anwesende Partner des Netzwerkes Naturstein Altmühlfranken sowie das Netzwerkmanagement von Bayern Innovativ

Drei glückliche Gewinner konnten sich kürzlich über nagelneue iPads freuen, als das Netzwerk NATURSTEIN Altmühlfranken die Preise des während der Sommeraktion der STEINreichen5 durchgeführten Gewinnspiels übergab.

Die Sommeraktion der STEINreichen5 – die fünf Kommunen Solnhofen, Langenaltheim, Pappenheim, Mörnsheim und Treuchtlingen – wurde in diesem Jahr in das Familienwochenende der Firma Franken-Schotter GmbH & Co. KG integriert. An beiden Tagen kamen ca. 3000 Besucher auf das Firmengelände in Dietfurt. Außerdem präsentierte sich wieder das Netzwerk NATURSTEIN Altmühlfranken, das Branchennetzwerk der Region für die Natursteinindustrie.

An einem eigenen Mitmach-Pavillon konnten die Besucher ihr Wissen über die heimische Natursteinbranche testen und mussten zur Teilnahme an einem Gewinnspiel fünf Fragen beantworten. Das Thema dieses Jahr war die „Nachhaltigkeit in der Steinindustrie“ mit dem Schwerpunkt des Umweltpakts der Steinindustrie mit Naturschutzverbänden. Denn durch die Steinbrüche entstehen innerhalb des Landschaftsbildes auch wertvoller Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten. Dieser Pakt besteht mittlerweile seit dem Jahr 2009, sodass ein eigener Gebietsbetreuer die Lebensräume, beispielsweise des Uhu, überwacht. Neben dem Gewinnspiel konnten auf Infotafeln weitere Informationen zum Netzwerk gesammelt werden, außerdem erweckte ein präparierter Uhu in Lebensgröße als Anschauungsobjekt das Interesse der Besucher. Für die Kleinen gab es bei einem Glücksrad echte Fossilien aus den Solnhofener Brüchen zu gewinnen.

Mehr als ca. 500 Besucher nahmen am Gewinnspiel teil, wovon knapp 300 die richtigen Lösungen auf der Teilnahmekarte ankreuzten. Daraus wurden per Zufallsprinzip die glücklichen Gewinner ermittelt, die Anfang August auf Einladung von Bürgermeister Werner Baum im Treuchtlinger Rathaus ihre Preise entgegennehmen konnten. Als Hauptpreis stifteten die sechs Unternehmen des Netzwerks Naturstein Altmühlfranken ein brandneues „iPad Air“, als zweiter und dritter Preis wartete je ein „iPad mini“. Stellvertretend für die Unternehmen Franken-Schotter GmbH & Co. KG, Johann Stiegler KG – Natursteine, Max Balz GmbH & Co., SSW Schotter- und Steinwerk Weißenburg GmbH & Co. KG, Vereinigte Marmorwerke Kaldorf GmbH und SSG Solnhofen Stone Group GmbH überreichten Johann Stiegler und Hans-Jochen Zech (Franken Schotter) die Preise an:

1.   Preis: Johannes Händler, Esslingen

2.   Preis: Gabriele Mayer, Wolferstadt

3.   Preis Anja Noack, Weißenburg

Bei interessanten und anregenden Gesprächen mit den Partnern des Netzwerks Naturstein Altmühlfranken und einem kleinen Umtrunk klang die Preisverleihung aus.

Das Grauen der Schlacht von Stalingrad

 Dieter Peeters erinnert sich an Krieg und Gefangenschaft

Stalingrad_Cover_300_RGBAm 2. Februar 1943 endete die Schlacht von Stalingrad. Die Katastrophe an der Wolga ist eine Mahnung für künftige Generationen. An diese Geschehnisse muss immer wieder erinnert werden.

Dieter Peeters ist einer der letzten Überlebenden von Stalingrad. In seinem Buch schildert er die Wochen im Kessel aus der Sicht eines einfachen Soldaten. Nach seiner Gefangennahme im Januar 1943 galt er wie Zehntausende andere als „vermißt in Stalingrad“. Er durchlebte das Grauen in einem Todeslager und sechs lange Jahre in einem Straflager im Ural.
Seine Erinnerungen, sachlich und ergreifend geschrieben, sind ein erschütterndes Dokument des Leidens.

Dieter Peeters: „Vermißt in Stalingrad“, Als einfacher Soldat überlebte ich Kessel und Todeslager 1941-1949; 120 Seiten mit 32 Fotos;  4 Dokumente, 1 Karte, broschiert. Sammlung der Zeitzeugen (28); Zeitgut Verlag, Berlin; ISBN 978-3-933336-77-4;  12,80 Euro.

Neues Kurskonzept für Asylbewerber

Initiative im Landkreis Ansbach

Eine der wichtigsten Voraussetzungen für die Integration von Flüchtlingen ist das Erlernen der deutschen Sprache. Um Asylbewerber noch besser dabei zu unterstützen, bietet die Volkshochschule des Landkreises Ansbach Kurse mit dem neuen Konzept „Hilfe zur Selbsthilfe“ an.

Das vom Deutschen Volkshochschulverband entwickelte Kurskonzept soll schnellere Lernfortschritte durch eine Kombination von bewährten Intensivkursen mit digitaler Unterstützung ermöglichen. So erhalten Flüchtlinge mit guter Bleibeperspektive, die noch keinen Zugang zu Integrationskursen haben, acht Wochen lang einen Intensiv-Deutschunterricht durch eine qualifizierte Lehrkraft. Unterstützt wird die Arbeit durch das digitale Lernportal „IchwillDeutschlernen.de“ sowie die Lern-App „Einstieg Deutsch“. Ziel ist es, die gelernten grammatischen Strukturen durch digitale Übungen zu vertiefen und zu festigen. Jeder Lerner hat so die Möglichkeit, im und vor allem nach dem Unterricht eigenständig und im eigenen Tempo zu lernen.

„Das Konzept ist genial, insbesondere im ländlichen Raum“, so Ulrike Schwarz, Fachbereichsleiterin für Sprachen und Integration der vhs des Landkreises Ansbach. „Gerade für den großen Landkreis Ansbach ist es nicht so einfach, flächendeckend Kurse anzubieten. Wenn die Teilnehmer nicht zum Kurs kommen können, kommt der Kurs damit zu den Teilnehmern.“ Das neue durch Mittel des Bundesministeriums für Bildung und Forschung geförderte Kursformat wurde in Bettwar bei Rothenburg und in Merkendorf bereits erprobt. Beide Kurse wurden mit großem Interesse angenommen.

Wir schauen auf Gunzenhausen und das Seenland!

Diakonie GunDie Diakonie Neuendettelsau errichtet in der Altmühlaue ein Wohnheim für Behinderte plus Tagesstätte für Senioren (24 Personen). Die Arbeiten stehen kurz vor der Vollendung. Wie unser Bild vom Limes-Luftbild-Service Beringer in Weißenburg zeigt, sind noch die Außenanlagen zu gestalten, dann kann das Projekt seiner Bestimmung übergeben werden. Es kostet 5,7 Millionen Euro. Träger ist die Diakonie Neuendettelsau, die in Gunzenhausen in der Frankenmuther Straße ein Wohnheim unterhält, ferner in Laubenzedel eine Werkstatt für Behinderte. Geplant ist ferner ein Wohnheim in der Von-der-Borch-Straße (24 Plätze).

Krankenhaus GunDie Kreisklinik  in Gunzenhausen ist seit vielen Jahren eine Baustelle. Rund 50 Millionen Euro werden bis 2019 verbaut. Dann allerdings ist das Krankenhaus, das eine sagenhafte Belegung vorweisen kann, auf einem Top-Standard. Der Landkreis kann stolz sein auf dieses Haus, das vorzüglich geführt wird. Und das medinisch, pflegerisch und kaufmännisch.  Der Vorstand Jürgen Winter von den Kreiskliniken in Altmühlfranken macht einen  hervorragenden Job. Das ist die Meinung aller, die in die Krankenhausorganisation involviert sind.

Halbig AldiDer Aldi-Neubau in der Nürnberger Straße kündigt sich an. Das Gelände neben dem Autohaus Halbig (links neben der Baugrube) wartet darauf, dass die Maurer kommen, um den Rohbau hochzuziehen. Für die Verbraucher ist der neue Standort günstiger als der bisherige in der Berliner Straße, zumal der Markt direkt an der Hauptstraße liegt und die Parkplätze großzügig angelegt sind.

 

AB DachDie Baustelle des Altmühl-Botens auf dem Marktplatz verrät wenig Einblick in das Geschehen. Dennoch wird fleißig gewerkelt. Das Gebäude, das in den frühen sechziger Jahren erstellt wurde, wird völlig entkernt und funktional neu gestaltet. Redaktion und Verlagsgeschäftsstelle, die  jetzt in der Weinstraße bzw. in der Rathausstraße ausgelagert sind,  kehren nach Abschluss des Umbaus wieder an den angestammten Platz zurück. Für die Redaktion bedeutet das, dass sie dort ist, wo sich das Leben abspielt, also sprichwörtlich in der Mitte der Gesellschaft.

Die Luftbilder wurden dem Falk-Report freundlicherweise von Rudi Beringer  (Limes-Luftbildservice Weißenburg) zur Verfügung gestellt. Sie – und natürlich noch viele andere Motive mehr – können bei ihm angefordert werden.

 

Falk Report jeden Monat per E-Mail bekommen

Der "Falk Report" berichtet  monatlich aus dem Leben im Fränkischen Seenland (Altmühlfranken).

Die Beiträge kommen vom Herausgeber und von Gastautoren. Im Mittelpunkt stehen kommunalpolitische und gesellschaftspolitische Themen. In meiner Eigenschaft als Vorsitzender des Vereins für Heimatkunde Gunzenhausen ist es mir wichtig, historische Beiträge zu veröffentlichen.

Es würde mich freuen, wenn wir auf diese Weise im Kontakt bleiben könnten.

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