Triesdorfer Schülerwohnheim wird erweitert

Bezirk feierte Richtfest am Bildungszentrum

Stießen mit Triesdorfer Apfelsaft auf den Bau an: (v.l.n.r.) Bezirksrat Alexander Küßwetter, Heidi Ebersberger, 3. Bürgermeisterin von Weiden-bach, Direktor Otto Körner, Silke Walper-Reinhold vom Liegenschaftsreferrat des Bezirks, stellvertretende Leiterin des Liegenschaftsreferats, Katrin Timmerbeul-Zink, Heimleiterin Jennifer Zippold, Zimmermann Richard Hussendörfer, Stefanie Röger, 12. Klasse Berufsschule, Bezirksrätin Ingrid Malecha sowie Bezirksrat Ernst Schuster.  Foto: Sabine Künzel, LLA Triesdorf

Der Bildungsstandort Triesdorf boomt, weshalb der Bezirk Mittelfranken auch weiter in den Ausbau investiert. So wird derzeit das Schülerwohnheim Nummer 36 mit Gesamtkosten in Höhe von rund 2,4 Millionen Euro erweitert. Beim klassischen Richtspruch zum Richtfest des Erweiterungsbaus am vergangenen Freitag schauten alle Beteiligten gebannt nach oben. Und das nicht nur, um dem traditionell fliegenden Glas zu entgehen, sondern auch mit Spannung und Stolz, weil sich der Bau perfekt im Zeitplan befindet.
„Allen Handwerkern und Planern sage ich herzlichen Dank, dass der Zeitplan so gut eingehalten wurde“, so Bezirksrat Alexander Küßwetter, Beauftragter für Bauwesen und Liegenschaften sowie für die Landwirtschaftlichen Lehranstalten Triesdorf. Auch Direktor Otto Körner zeigte sich beeindruckt von dem reibungslosen und zügigen Ablauf des Baues. „Dadurch animiert, waren wir so sportlich, die ersten Zimmer bereits ab dem 2. September zu vermieten“, erklärte Körner.
Der Erweiterungsbau in Holzbauweise wird insgesamt 36 Betten, davon 22 Einzelzimmer und sieben Doppelzimmer umfassen. Außerdem wird es zwei Gruppenräume mit Teeküche sowie einen Gruppenraum mit einer Küchenzeile für Selbstversorger geben. Insgesamt wird der Bezirk Mittelfranken am Bildungszentrum Triesdorf damit 464 Wohnheimplätze vorhalten, die Betreuung der teilweise minderjährigen Schülerinnen und Schüler ist somit optimal gewährleistet.

Regionaler Baustoffprofi aus Tradition

Landrat zu Besuch bei Huber & Riedel in Gunzenhausen

Die beiden Geschäftsführer Thomas Riedel und Hans Riedel (rechts) freuten sich über die Visite von Landrat Gerhard Wägemann.

Bei der Firma Huber & Riedel GmbH dreht sich alles um den Bau, und das bereits seit fast 170 Jahren. Grund genug für Landrat Gerhard Wägemann, sich das Gunzenhäusener Familienunternehmen von den beiden Geschäftsführern etwas genauer zeigen zu lassen.
Es war im Juni 1849, als Johann Huber mit dem Verkauf von Baumaterialien an ländliche Maurermeister begann. Am Kern der Geschäftsidee hat sich im Grunde bis zum heutigen Tag nichts geändert, denn bis heute zählen überwiegend Handwerksbetriebe zu den Kunden der Firma. „Wir beliefern überwiegend Geschäftskunden mit unserem Handelsgeschäft, jedoch sind auch private Kunden bei uns herzlich willkommen!“, stellte Juniorchef Hans Riedel fest. Aus diesem Grund bezeichnet sich das Unternehmen gerne als der „verlängerte Arm des Handwerks“ innerhalb der Region.
Auf der rund 10.000 Quadratmeter großen Fläche im Gewerbegebiet Nord in Gunzenhausen, das im Jahr 1997 als neuer Firmenhauptsitz bezogen wurde, lagern unzählige Produkte für die Baubranche. Ob für Tiefbau, für den Hochbau oder weitere Materialen für den Hausbau, bei Huber & Riedel werden Handwerksbetriebe oder engagierte Häuslebauer fündig. Früher waren sogar drei Binnenschiffe für den Transport der Waren im Einsatz, heutzutage übernehmen jedoch ausschließlich die vier firmeneigenen LKW diese Aufgabe. „Der Internethandel geht aufgrund der hohen Transportkosten noch an unserer Branche vorbei, sodass wir vorwiegend in einem regionalen Umkreis aktiv sind.“, erklärte Thomas Riedel dem Landrat sowie den Mitarbeitern der Wirtschaftsförderung.
Der Kundenstamm hat sich über Jahre hinweg entwickelt, sodass Geschäftsbeziehungen bereits über Generationen hinweg bestehen. Über die
Faktoren Zuverlässigkeit, Schnelligkeit und gründliche Beratung wollen die derzeit 35 Mitarbeiter eine enge Kundenbindung aufbauen, die oftmals bereits zu einem freundschaftlichen Verhältnis wurde. Dieser Umgang mit den Kunden wirkt sich auch auf die eigenen Mitarbeiter aus, denn durch die offene Unternehmenskultur und eine Mischung aus jüngeren und älteren Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen ist ein eingeschworenes Team entstanden. So kommt es nicht selten vor, dass Mitarbeiter ihr gesamtes Berufsleben bei Huber & Riedel verbracht haben und die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit bei stolzen 17 Jahren liegt.
Auch ehrenamtlich sind die Riedels innerhalb der Region engagiert. Dem örtlichen IHK Gremium, das sich für die Belange der Wirtschaft innerhalb des Landkreises einsetzt, gehören bzw. gehörten mit Hans, Thomas und Georg Riedel bereits drei Generationen der Unternehmerfamilie an. Neben dieser Funktion als ein gewählter Vertreter des Gremiums ist das Unternehmen auch im 2015 gegründeten Stadtmarketingverein Gunzenhausen Mitglied. Dieses Engagement lobte auch Landrat Gerhard Wägemann: „Ich freue mich immer, wenn sich lokale Unternehmer in Ihrer doch knappen Freizeit zusätzlich ehrenamtlich für unsere Region einsetzen.“ Für die Zukunft und die kommenden Herausforderungen wünschte der Landrat der Familie sowie den Mitarbeitern bei der Verabschiedung noch alles Gute. Da aufgrund der andauernden Niedrigzinsphase weiterhin eine belebte Baubranche vorherrscht, werden wohl in Zukunft noch zahlreiche Häuser mit Baustoffen von der Huber & Riedel GmbH entstehen.

„Bedenkliche Auswüchse“

Kriegsgefangene auf fränkischen Bauernhöfen im Ersten Weltkrieg

Noch bis vor dreißig Jahren waren auch im Altmühl-Boten immer wieder Berichte zu lesen, in denen es um freundschaftliche Kontakte ehemaliger, meist französischer Kriegsgefangener aus dem Ersten Weltkrieg geht. Vor allem denen, die in der Landwirtschaft eingesetzt waren, ist es meist nicht schlecht ergangen. Die Bauern haben sie oft mit ins Dorfwirtshaus genommen und die Frauen haben ihnen Speckwurst und Kaffee aufs  Feld gebracht. Die Lagerleitungen notierten:  „Die Gefangenen sind besser ernährt als die deutschen Familien“.

Prof. Franz Saran war in der Leitung des Erlanger Kriegsgefangenenlagers tätig.

Mit dem Kriegsgefangenenlager Erlangen und seinen auswärtigen Arbeitskommandos im Ersten Weltkrieg  (so auch der Titel) befasst sich die neue Ausgabe der Publikation des Erlanger Heimat- und Geschichtsvereins, das 1915 für 3600 Gefangene in der damals 25000-Einwohner-Stadt eingerichtet wurde  und das bei Kriegsende 1918 an die 12000 Gefangene zählte. 89 Prozent davon waren allerdings in der Landwirtschaft eingesetzt, um dort dem Arbeitskräftemangel zu begegnen.

Vom Erlanger Lager schreibt 2014 der Erlanger Stadtarchivar Andreas Jakob ausführlich in seinem 1000-Seiten-Buch „Der Sprung ins Dunkle – Die Region Nürnberg 1914-1918“. Die jetzt im Verlag „zba.BUCH“ (Berlin) erschienene Schrift ist wertvoll, weil erstmals bisher ungenutzte Quellen der „Kriegssammlung“ der Uni Erlangen genutzt werden. Einer ihrer Professoren war Franz Saran, der zeitweilig als stellvertretender Lagerkommandant fungierte. Er hatte der Hochschule eine Menge von Unterlagen zur dauernden Aufbewahrung übergeben. Die Schrift befasst sich beiläufig auch mit den 240 Erlanger Soldaten, die Kriegsgefangenen im  Ersten Weltkrieg waren.

Bisherige Veröffentlichungen gehen davon aus, dass es im Ersten Weltkrieg zwischen 6,6 und 8 Millionen Kriegsgefangene  gegeben hat, neuerdings spricht man von 8 bis 9 Millionen (davon 1 Million Deutsche, 200000 Engländer, 600000 Franzosen, 2,8 Millionen aus der Habsburger Monarchie und 3,4 Millionen aus dem Zarenreich Russland.

Neben der Geschichte des Lagers skizziert Autor Heinrich Hirschfelder das Leben im Lager mit all seinen Spannungen, die Lagerkultur, die Verwaltung und die Betreuung. Wie erwähnt, waren die wenigsten Gefangenen im Lager selbst, die meisten arbeiteten auf fränkischen Bauernhöfen und ersetzten dort die Bauern und Knechte, die im Kriegseinsatz waren.  Ein Gefangener erhielt damals am Tag 30 Pfennige „Lohn“  für seine Arbeit, die freiwillig tätigen Unteroffiziere sogar 60 Pfennig. Der Fleisch- und Wurstkonsum war in der Woche auf 250 Gramm beschränkt. Zum Vergleich: der Liter Milch kostete damals 28 Pfennige, ein Liter Bier 34 Pfennige. Immerhin: ein halber Liter Bier durfte die Bäuerin dem kriegsgefangenen Helfer täglich geben, Schnaps aber war verboten. Wer eine Strafe abbüßen musste, den konnte es anfangs schwer erwischen, und zwar durfte er täglich zwei Stunden an einem Pfahl angebunden werden. Erst später ist diese Form der Folter verboten worden.

Zu viel Zuneigung und Verständnis durften die Bäuerinnen und Mägde den Fremdarbeitern nicht entgegenbringen, sonst gerieten sie mit der Obrigkeit in Konflikt. Überliefert ist in den Akten des Landgerichts Ansbach (zu ihm gehörte seinerzeit auch der Landkreis Gunzenhausen), dass es „naturgemäß“ auch sexuelle Kontakte gab.  Aus 1915 sind beispielsweise 25 Verurteilungen von Frauen bekannt. In den Folgejahren waren es in etwa gleich viele „Vergehen“.  Die Strafe bewegte sich offiziell zwischen drei und sechs Monaten Haft, vielfach endete die auch schon nach zwei Wochen. Drei Wochen Gefängnis musste eine Frau absitzen, weil sie französischen Gefangenen zugelächelt und zugewunken hatte.

Ein minderschwerer Fall ist auch aus dem Altlandkreis Gunzenhausen bekannt. Lagerhauptmann Saran führte im Januar 1917 bei der Staatsanwaltschaft Ansbach Klage gegen eine Bäuerin „wegen unerlaubtem Briefwechsel mit Gefangenen und Verdacht auf geschlechtlichen Verkehr“. Bei dem Franzosen Auguste M. aus dem Außenkommando Sausenhofen hatte man bei einer ärztlichen Untersuchung im Zentrallager Erlangen einen Brief vom Mai 1916 gefunden, der von Therese M. stammte. Sie war eine „Arbeitgeberin“  aus der Umgebung.  Nachzuweisen war konkret nichts, aber es blieb „der Verdacht auf eine erhebliche nähere Beziehung“.  In den Unterlagen jener Jahren finden sich immer wieder Beschwerden der Lagerleitung über „bedenkliche Auswüchse“ von deutschen Frauen zu französischen Gefangenen und „ungehörigem Verkehr“.

Obgleich überwiegend Russen im Lager waren, fehlte für die orthodoxen Gläubigen die Seelsorge. Einer, der sich darum bemühte, war der Gunzenhäuser Dekan Karl Haußleiter. Warum ausgerechnet er sich aus dem fernen Gunzenhausen für die Lagerinsassen in Erlangen engagierte, geht aus dem Bericht nicht hervor. Bekannt ist, dass er sich 1916 für einen Gottesdienst an Groß-Neujahr (20. Januar) eingesetzt hat. Er muss sich nicht nur einmal dort aufgehalten haben, denn es ist bekannt, dass er das Vaterunser auf Russisch vortrug und sich Noten für die orthodoxe Lithurgie erbat. Auffällig ist, dass man seinerzeit in Erlangen bei der Bestattung keinerlei Unterschiede zwischen deutschen Soldaten und ausländischen Gefangenen machte. Alle wurden auf dem Zentralfriedhof würdig beigesetzt.

Der Heimatpoet Ludwig Ganghofer beschrieb die Szenerie in seinem Gedicht „Der Rote-Hosenzauber“ (1914): „Welch ein Rennen? Welch ein Rasen? „Die Gefangenen kommen an!“ Anämie und Modebasen drängen balgend sich heran. Wunder wirkt die rote Hose. Ist es Mitleid? Ist es Gemüt? Oder Sexualhypnose? Kurz und gut, die Hose zieht!“

WERNER FALK

„Das Kriegsgefangenenlager  Erlangen und seine auswärtigen Arbeitskommandos im Ersten Weltkrieg“, 158 Seiten, Verlag zba.BUCH Berlin, ISBN 978-3-945130-07-0.

 

Der dritte Klostermarkt

Veranstaltung am 11. Juni auf historischem Heidenheimer Boden

Der Freundeskreis Kloster Heidenheim e. V. veranstaltet am Sontag, 11. Juni, von 11 bis 18 Uhr auf historischem Boden direkt neben dem ehemaligen Benediktinerkloster, der Wirkungsstätte der Heiligen Walburga und des Heiligen Wunibald, seinen dritten Klostermarkt.

Der Programmverlauf: 10 Uhr Gottesdienst am Heidenbrünnlein, 11 Uhr Eröffnung des Klostermarktes, 14.30 Uhr Qi Gong Schnupperkurs am Heidenbrünnlein, 15 Uhr Sonderführung im Münster „Sprechende Steine“.

Die Aussteller bieten unter anderem an: Kreatives aus Ton und Keramik; Klosterbrot, Liköre, Öle, Kräuter, Kosmetika und Naturheilprodukte; Pflanzen, Gartenkunst aus Metall und Holz, Sonnensegel, Relaxstühle; Schmuck und Filzprodukte; Neoflitzer, Spiele für Familien; Bücher, nicht nur zum Luther-Gedenkjahr, und vieles, vieles mehr.

Für Kinder stehen eine Hüpfburg, eine Schminkstation sowie der Ballon-Zauberer „Ernesto“ bereit. Darüber hinaus gibt es Bogenschießen im Klostergarten.

Eine historische Bibelpresse wird vorgeführt. Das Heimatmuseum ist geöffnet.

Für das leibliche Wohl ist bestens gesorgt mit herzhaften Speisen, Kaffee, Küchle und Kuchen sowie dunklem, extra für den Markt gebrautem Klosterbier der Brauerei Hecht aus Pappenheim-Zimmern.

Eingeläutet wird das Marktwochenende am Samstag, 10. Juni, um 19 Uhr mit dem Theaterstück „Singende Steine“. In der Baukulisse unseres Klosterinnenhofs erzählt es von Freud und Leid beim Bau des berühmten Zisterzienserklosters Le Thoronet (Provence) im 12. Jahrhundert.

Der Zweckverband Kloster Heidenheim und der Freundeskreis sind die Veranstalter.

FDP ist die Freiheitspartei

Der Bundesparteitag hat die neuen Schwerpunkte festgelegt

„Schauen wir nicht länger zu!“ Das war das Motto des Bundesparteitags der FDP, auf dem Christian Lindner mit 91 Prozent wiedergewählt wurde. Er ist ganz klar die Nummer 1, aber die Partei will sich nicht nur auf die Personalisierung ihres Angebots stützen, sondern auch auf eine neue Programmatik.

Stadtrat Werner Falk sieht in der FDP die Hüterin von Freiheitlichkeit und Rechtstaatlichkeit in Deutschland.

Die FDP bleibt ihren Traditionslinien treu, aber sie setzt auch neue Akzente. Und das ist gut so.  Sie schielt nicht mehr vordergründig nach der Teilhabe an der Macht, sondern möchte als Programmpartei für Freiheitlichkeit punkten. Sie erwartet einen „gesunden Verfassungspatriotismus“. Deshalb wünscht sich Lindner auch von Mehmet Özil, dass er die deutsche Nationalhymne mitsingt. Sie ist für ihn nämlich das Bekenntnis zu einer bunten, weltoffenen und liberalen Verfassung. Die Art des Parteivorsitzenden kommt gut an. Die „Welt“ kommentiert: „Er prangert die Versäumnisse der Regierung ohne eingeschlafene Füße an“.  Den jüngsten Umfragen nach kommt Lindner mit seiner NRW-FDP am 12. Mai wieder in den Landtag. Die günstigste Prognose steht bei 12 Prozent, die schlechteste bei 6 Prozent.

Programmatisch verlangt die FDP eine drastische Vereinfachung des Steuersystems, aber die Wirtschafts- und Steuerpolitik steht für sie 2017 nicht mehr an oberster Stelle. Es geht ihr um eine bessere Bildungspolitik mit mehr Kompetenzen für den Bund. Mit einer Politik der Freiheitlichkeit und der Fortschrittsoffenheit will sie erreichen, dass die Menschen durch eigene Leistung vorankommen können und nicht durch staatliche Reglementierungen daran gehindert werden.

Ich stimme ein in die Forderung: Die Sicherheit muss besser organisiert sein als das Verbrechen! Deshalb brauchen wir in Europa, zumindest aber in Deutschland, Zentren der polizeilichen Zusammenarbeit. Das Verlangen nach Sicherheit darf aber nicht dazu führen, dass wir unsere freiheitliche und liberalen Werte aufgeben und sie der staatlichen Überwachung unterordnen. Ich glaube, dass wir in unserem Land nicht zu wenig Gesetze haben, aber wohl fehlt es an der Durchsetzung bestehender Gesetze.

Mir gefällt es, dass sich die FDP für eine geordnete Einwanderung einsetzt – und das schon seit langer Zeit (siehe: Forderung nach einem Einwanderungsgesetz). Kriegsflüchtlinge sollen einen vorübergehenden humanitären Schutz bekommen mit sofortigem Zugang zum Arbeitsmarkt und ihnen sollen auch Integrationshilfen gewährt werden. Die neu in das Land gekommenen Menschen müssen sich verpflichten, einen Sprachkurs zu besuchen. Wenn sie straffällig geworden sind (verurteilt zu mehr als einem  Jahr Freiheitsstrafe), dann sollen sie abgeschoben werden und auch künftig keinen Aufenthaltsstatus mehr in Deutschland gekommen.

Die Position der FDP zur Vorratsdatenspeicherung hat ihr viele Punkte und große Zuneigung von den Menschen gebracht, die sich Sorge machen um die individuellen Freiheits- und Bürgerrechte in unserem Land.  Das geltende Gesetz, das die GroKo in Berlin beschlossen hat, stellt alle Menschen unter denen Generalverdacht. Deshalb hat die FDP eine Verfassungsbeschwerde eingereicht. Wie man hört, hat sie beste Aussichten, erfolgreich zu sein. Dieser massive Eingriff in unsere Grundrechte öffnet alle Schleusen. Sogar der Verfassungsschutz bekommt Zugriff zu den Daten, die von jedem gesammelt werden, nicht nur von den verdächtigen Personen. Der Weg zum totalen Überwachungsstaat ist nicht mehr weit. Nur die FDP kann meines Erachtens Einhalt gebieten.  Die „Piraten“, die einmal als Datenschutz- und Bürgerrechtspartei angetreten waren, spielen längst keine Rolle mehr. Sie haben sich selbst erledigt. Dass selbst ein totales Überwachungssystem keine gewaltsamen Übergriffe verhindern kann, haben wir in Frankreich erlebt, wo es seit 2006 ein „Terrorschutzprogramm“ gibt. Ich denke: Wir verteidigen unsere Freiheit nicht indem wir sie aufgeben.

Natürlich wird die digitale Bildung den Status einer Schlüsselkompetenz in der Zukunft haben. Deshalb sollten wir auch die Chancen sehen. Verwaltungsvorgänge könnten künftig noch mehr stärker als heute mittels eines Behördenportals erledigt werden. Das setzt aber voraus, dass von der kommunalen bis zur staatlichen Ebene alle „kompatibel“ sind.

Es gäbe noch viel mehr Argumente, um freiheitliche Politik darzustellen. Ich hoffe, dass die Wähler in Schleswig-Holstein (6. Mai) und in NRW (12. Mai) erkennen, wie wichtig es ist, die FDP als verlässliche  Freiheitspartei zu haben.

Werner Falk, Stadtrat der FDP in Gunzenhausen

Stadt mit Wachstumspotenzial

Stadtrat schafft Voraussetzungen für den Wohnungsbau

Das neue Baugebiet „Östlich der Nürnberger Straße“. Gelb markiert ist die Erschließungsstraße. Es reicht von der Nürnberger Straße (oben) bis zur Wolfgang-Krauß-Straße (unten).

Das Landesamt für Statistik hat jetzt die Bevölkerungsvorausberechnungen bis 2035 veröffentlicht. Demnach sind die größten Zunahmen in der Region München (plus  14,2 %), Landkreis Erding 15,6 %, Landkreis Dachau (17,2%) zu erwarten, aber selbst für Nürnberg werden 4,9 Prozent gerechnet. Gunzenhausen mit seinen 16681 Einwohnern entwickelt sich erwartungsgemäß nicht so sprunghaft, aber der Trend zeigt nach oben. Und das ist gut so, denn schließlich zeigt die Skala für viele bayerische Kommunen nach unten.  Gunzenhausen ist als Wohnstadt attraktiv. Die zentrale Lage im Fränkischen Seenland liefert gute Perspektiven. Damit unterscheidet sie sich von den sterbenden Städten und Regionen, in denen es keine Wohnungsnot gibt.

In allen Wachstumsregionen aber ist der Wohnraum derzeit knapp. Der Trend dürfte anhalten. Das bedeutet auch für Gunzenhausen, dass Wohnraum geschaffen werden muss.  Bürgermeister Karl-Heinz Fitz und der Stadtrat kommen ihrer Verantwortung nach. Sie haben die Vorgaben geliefert, damit die Stadt wachsen kann. Ein neues Wohngebiet mit 58 Plätzen wird in Frickenfelden erschlossen (die Arbeiten haben begonnen), in der Weißenburger Straße ist ein Quartier durch die Bosch Wohnbau GmbH schon bebaut worden bzw. wird derzeit ergänzt. In der direkten Nachbarschaft  (ehemalige BGU) gibt es die Option für 30 Wohnungen in verdichteter Form (der Stadtrat entscheidet demnächst über den Verkauf) und auch in der Osianderstraße können neun Wohnungen in einem Komplex entstehen (ebenfalls Bosch).  Eine weitere größere private Fläche, die bebaut werden kann, befindet sich in der Albert-Schweitzer-Straße (Stingl-Grundstück). Neu dazu kommt jetzt das private Gebiet „Östliche Nürnberger Straße“ mit rund 25 Wohneinheiten (Mehrfamilienhäuser, Einzelhäuser), für das der Stadtrat einen Bebauungsplan beschlossen hat.  Nicht ganz so gut läuft die Erschließung in Unterwurmbach, wo es zwar etliche freie Hofstellen gibt, deren Eigentümer aber kein Interesse an einem Verkauf haben, so dass dort das von der Direktion für Ländliche Entwicklung und der Stadt anvisierte Projekt „Innenentwicklung“  scheitert.  Es gibt aber die Chance, dass entlang der Hauptstraße ein großes  Grundstück bebaut wird. Eventuell kann im „Lindermer“  geringfügig erweitert werden.

Einen kräftigen Impuls erwartet sich die Stadt von der Ansiedlung des Landesamts für Schule, das an der Stelle des Hauses „Silo“ entsteht. Nach dem gegenwärtigen Stand der Überlegungen soll dort abgerissen und neu gebaut werden. Das Investitionsvolumen wird um die 25 Millionen Euro sein. Wenn auch die meisten Mitarbeiter aus der Region kommen werden, so ist doch auch damit zu rechnen, dass Mitarbeiter aus dem Münchner Raum nach Gunzenhausen wechseln. Anfragen gibt es bereits mehrere.

Werner Falk, Stadtrat der FDP in Gunzenhausen

Bankgeheimnis quasi abgeschafft

Steuerumgehungsbekämpfungsgesetz verabschiedet

Der Genossenschaftsverband Bayern (GVB) bedauert die Entscheidung des Deutschen Bundestags, das Bankgeheimnis endgültig abzuschaffen. Die Steuerbehörden können somit in Zukunft unbegrenzt und ohne Anfangsverdacht Einblicke in Bankkonten nehmen. Dies ermöglicht das heute verabschiedete Steuerumgehungsbekämpfungsgesetz. Es hebt den § 30a der Abgabenordnung auf, der die Finanzämter anwies, auf das besondere Vertrauensverhältnis zwischen Bank und Kunde Rücksicht zu nehmen. Für Sammelauskünfte, die bislang nur unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt waren, werden die Hürden wesentlich gesenkt.

„Das geht sehr weit“, kommentiert GVB-Präsident Jürgen Gros den Beschluss. Zwar sei es richtig, mit harten Bandagen gegen Steuerkriminalität zu kämpfen. Dies werde auch von den bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken mit Nachdruck unterstützt. Jedoch würden durch die neue Rechtslage alle Bankkunden unter Generalverdacht gestellt. Gros weiter: „Das Vertrauensverhältnis zwischen Kunde und Bank leidet enorm, wenn ohne seine Kenntnis massenhaft Daten vom Fiskus abgefragt werden.“

Zudem kritisiert der Verbandspräsident das Abrücken vom bewährten Prinzip der verdachtsbezogenen Überwachung: „Die Steuerbehörden können künftig nach Gutdünken uneingeschränkt Kundendaten durchforsten“, so Gros. „Das ist ein weiterer Schritt hin zum gläsernen Bürger.“

Der Genossenschaftsverband Bayern e.V. (GVB) vertritt die Interessen von 1.278 genossenschaftlichen Unternehmen. Dazu zählen 260 Volksbanken und Raiffeisenbanken sowie 1.018 ländliche und gewerbliche Unternehmen mit insgesamt rund 51.000 Beschäftigten und 2,9 Millionen Mitgliedern. Damit bilden die bayerischen Genossenschaften eine der größten mittelständischen Wirtschaftsorganisationen im Freistaat.

Kommunale Hochbauprojekte

Geld des Freistaats für zehn Vorhaben im Landkreis

Das Bayerische Finanzministerium hat heute die Zuweisungen für kommunale Hochbauprojekte bekanntgegeben. In unserer Region werden 10 Projekte mit insgesamt rund 7 Mio. Euro gefördert. „Die Zuwendungen nützen vor allem der Bildung und Betreuung unserer Kinder“, verdeutlicht der Landtagsabgeordnete Manuel Westphal.
Zahlreiche Projekte können in diesem Jahr im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen gefördert werden.
So erhält der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen für die Generalsanierung der Einfachsporthalle mit Umbaumaßnahmen sowie Herstellung eines barrierefreien Zugangs zu den Freisportanlagen des Simon-Marius-Gymnasiums in Gunzenhausen eine Förderung von 207.000 Euro. Auch für die Erweiterung der Staatlichen Realschule in Weißenburg werden 850.000 Euro in Aussicht gestellt.
Die Stadt Gunzenhausen profitiert für die Generalsanierung der Sporthalle der Stephani-Schule Gunzenhausen von 350.000 Euro.
Auch die Stadt Treuchtlingen bekommt eine Förderung für die Generalsanierung der Grundschule Hahnenkammstraße (312.000 Euro) sowie für den Neubau der Kindertageseinrichtung in Schambach (300.000 Euro).
Der Zweckverband Senefelder Schule Treuchtlingen erhält für den Ersatzneubau der Schule einschließlich einer Sporthalle mit Außensportflächen eine Förderung von 4.000.000 Euro. Den Förderbescheid hat Staatsminister Dr. Markus Söder vor wenigen Wochen bereits persönlich bei einem Besuch in Treuchtlingen überreicht.
Die Brandschutzertüchtigung und Generalsanierung der Grundschule in Weißenburg wird mit 300.000 Euro gefördert. Außerdem bekommt die Stadt für den Ersatzneubau mit Mensa, Schulküche, Ganztagsschulräumen sowie Fach- und Klassenräumen der
Mittelschule „Am Seeweiher“ eine Förderung von 700.000 Euro.
Auch die Gemeinde Alesheim kann bei der Sanierung der Grundschule von einer Förderung von 25.000 Euro profitieren.
Für die Umbaumaßnahmen im Kindergarten zur Schaffung neuer Kinderplätze erhält die Gemeinde Westheim eine Förderung von 26.000 Euro.
„Der Freistaat Bayern beweist mit dieser Förderung einmal mehr die Unterstützung gerade auch für den ländlichen Raum. Die Bildung und Betreuung unserer Kinder und Jugendlichen sollte möglichst wohnortnah möglich sein. Durch die hohe Förderung in diesem Jahr trägt der Freistaat Bayern wieder dazu bei, diese noch zu verbessern“, bekräftigt Westphal. Die Bauförderung von öffentlichen Schulen und die Förderung von Baumaßnahmen von Kindertageseinrichtungen nach Art. 10 FAG stellen einen der Schwerpunkte des kommunalen Finanzausgleichs dar. In diesem Jahr erreicht der kommunale Finanzausgleich bayernweit insgesamt über 8,9 Mrd. Euro. Aufgrund des nach wie vor sehr hohen Investitionsbedarfs wurde der Haushaltsansatz für Fördermittel nach Art. 10 FAG um über 70 Millionen Euro auf insgesamt 500 Millionen Euro erhöht. Dazu kommt, dass der bisherige Fördersatz-Orientierungswert für Kommunen mit durchschnittlicher finanzieller Lage um 10 Prozentpunkte auf nunmehr 50 Prozent
angehoben wurde.

Bachelorstudium ohne Abitur?

Das geht auch neben Vollzeitjob und Familie!

Lernen ist heute zu einem stetig andauernden Prozess geworden. Produkte werden immer schneller durch neue ersetzt. Innovationen müssen sich deshalb heute viel rascher am Markt positionieren. Was gestern noch als zeitgemäß galt, kann morgen bereits ausgedient haben. Nur wenn Unternehmen ihre Mitarbeiter zum Lernen animieren, können sie ihre Wettbewerbsfähigkeit und die der Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen erhalten. Wissenschaftliche Weiterbildung soll den Lernenden bei der Lösung
ihrer Herausforderungen im beruflichen Umfeld helfen.
Die Studienangebote am kunststoffcampus bayern ermöglichen lebenslanges Lernen auch ohne Abitur und neben Vollzeitjob und Familie. Derzeit werden von der Hochschule Ansbach am Studienzentrum Weißenburg die Bachelorstudiengänge „Strategisches Management (SMA)“ und „Angewandte Kunststofftechnik (AKT)“ angeboten.
Informationsveranstaltungen: 04.05.2017 und 29.06.2017 jeweils donnerstags um 16:30 Uhr und 21.07.2017 und 15.09.2017 jeweils freitags um 14:30 Uhr am kunststoffcampus bayern, Richard-Stücklen-Straße 3, 91781 Weißenburg
Wir bitten um Anmeldung unter sonja.hein@hs-ansbach.de
Gut zu wissen: Ab 2. Mai 2017 beginnt die Bewerbung für alle im Oktober beginnenden Studiengänge der Hochschule Ansbach.
Vorab finden Sie hier Informationen zu den Studiengängen:
Angewandte Kunststofftechnik www.hs-ansbach.de/akt
Strategisches Management: www.management-exzellenz.de
kunststoffcampus bayern Studienzentrum Weißenburg der Hochschule Ansbach Richard-Stücklen-Straße 3 91781 Weißenburg i. Bay.
Tel. 09141 874669-0 Fax 09141 874669-169 www.kunststoffcampus-bayern.de

Informationen zu den Studiengängen im Studienzentrum Weißenburg:
Der Studiengang „Strategisches Management“ ist ein branchenübergreifender betriebswirtschaftlicher
Studiengang, der mit dem „Bachelor of Arts“ abschließt.
Der Studiengang „Angewandte Kunststofftechnik“, ist ein ingenieurwissenschaftlicher Studiengang, durch
den der „Bachelor of Engineering erlangt wird.
Das Fachwissen wird von erfahrenen Hochschulprofessoren, Dozenten und Lehrbeauftragten aus
verschiedenen Bereichen der Hochschule Ansbach vermittelt. Da die Studiengänge sehr praxisnah sind,
kann das gewonnene Wissen im gewohnten Arbeitsumfeld vertieft und umgesetzt werden.
Die Studierenden stärken – mit ihren im Studium erworbenen Qualifikationen – durch die Einführung
neuer Ideen und Lösungen maßgeblich die Innovationskraft, die Wettbewerbsfähigkeit und nicht zuletzt
den Geschäftserfolg des jeweiligen Unternehmens.

Spalatin und die Reformation

Martin Burkert aus Spalt-Hagsbronn referiert

500 Jahre Reformation. Das bedeutet Luther auf allen Kanälen. Im protestantischen Kernland Altmühlfranken gibt es eine Reihe von Veranstaltungen im Lutherjahr. Der Verein für Heimatkunde Gunzenhausen beginnt damit am Dienstag, 23. Mai, um 19.30 Uhr im Gasthof „Adlerbräu“ . Der Vortragsabend hat das Thema „Spalatin und die Reformation“.

Weil  es im Team der Reformations -Mannschaft einen Mittelfranken aus Spalt gibt, wird die Sache für die Lokalgeschichte interessant. Es ist so, wie wenn ein Gunzenhäuser im Kader von Bayern München wäre und tolle Tore schießt. Da wacht selbst ein Fußballmuffel auf!

Beim Vortag des Vereins für Heimatkunde will der Spalatin-Biograf Martin Burkert aus Spalt-Hagsbronn Georg Spalatin, geborener Burkhardt, ins Licht neben Martin Luther rücken. Spalatinus, der kleine Mann aus Spalt, hat er sich nach seiner Heimat auf Lateinisch genannt, weil man den Namen Burkhardt nicht übersetzen kann – und lateinisch ging es damals bei den Studierten zu.

Er wird manchmal Steuermann der Reformation genannt. In der Mannschaft war er eher als Verteidiger eingesetzt. „Gemeinsam wollen wir – auch im Gespräch – seine Rolle im dramatischen Geschehen vor 500 Jahren betrachten“, kündigt Martin Burkert  an. Fast kein anderes Ereignis der Geschichte  wirkt so deutlich bis in unsere  hoffentlich endlich voll ökumenische Gegenwart hinein.

Die Veranstaltung wird eingeleitet mit dem Jahresbericht des Vorsitzenden Werner Falk und des Schatzmeisters Hans Minnameyer. Auch die Neuwahl der Vorstandschaft steht nach drei Jahren an.

 

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Der "Falk Report" berichtet  monatlich aus dem Leben im Fränkischen Seenland (Altmühlfranken).

Die Beiträge kommen vom Herausgeber und von Gastautoren. Im Mittelpunkt stehen kommunalpolitische und gesellschaftspolitische Themen. In meiner Eigenschaft als Vorsitzender des Vereins für Heimatkunde Gunzenhausen ist es mir wichtig, historische Beiträge zu veröffentlichen.

Es würde mich freuen, wenn wir auf diese Weise im Kontakt bleiben könnten.

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