Pierre Horrolt ist FDP-Landtagskandidat

Für Bezirkstag tritt Elisabeth Hilbel (25) an

Engagierte Deutsche und Europäer in einer Reihe von links nach rechts: Werner Falk und Elisabeth Hilbel (Bezirkstagskandidaten) sowie Pierre Horrolt und Gabriele Bartram (Landtagskandidaten). Foto: Hofmann

Die wiedererstarkte FDP im Stimmkreis 506 tritt zur Landtagswahl im nächsten Jahr mit dem 38 Jahre alten Kaufmann Pierre Horrolt an. Er war bereits vor fünf Jahren der Landtagskandidat der Liberalen. Für den Bezirkstag nominierte die Partei als Erststimmenkandidatin die 25 Jahre alte Studentin Elisabeth Hilbel aus Rothenburg. Zweitstimmenbewerber sind die Weißenburger Heilpraktikerin Gabriele Bartram (Landtag) und der Gunzenhäuser  Stadtrat Werner Falk (Bezirkstag).

Nominiert wurde das Quartett  aus dem Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen und dem südlichen Kreis Ansbach im „Parkhotel Altmühltal“. Zur Aufstellungsversammlung war die mittelfränkische Bezirksvorsitzende und neu gewählte Bundestagsabgeordnete Katja Hessel (Nürnberg) gekommen, begleitet von Thomas Michel, dem neuen Bezirksgeschäftsführer. Das Votum für die vier Bewerber fiel jeweils einstimmig aus. Für den Kreisvorsitzenden Thomas Geilhardt (Pleinfeld) ist die Crew eine gute Mischung aus jungen und auch erfahrenen  Kräften.

Der Gunzenhäuser Pierre Horrolt ist Eigentümer eines Waffenoutlets in der Stadt. Im nächsten Jahr will er in der Äußeren Nürnberger Straße ein Schießkino eröffnen, das allen Waffenbesitzern, also auch der Polizei und den Mitgliedern von Schützenvereinen, eine Trainingsmöglichkeit bietet.  Waidmann Horrolt ist seit 2009 in der FDP, ist Ortsverbandsvorsitzender und stellvertretender Kreisvorsitzender. „Zu meinen vorrangigen politischen Forderungen gehören der Bürokratieabbbau, die Entlastung von kleineren Unternehmen und eine bessere Kinderbetreuung“, sagte er bei seiner Vorstellungsrede. Pierre Horrolt ist ein Sohn des Investors und  früheren Diskothekenbesitzers Bernd Horrolt und dessen Frau Dagmar.

Fünf Jahre hat Elisabeth Hilbel an der Fachhochschule Weihenstephan-Triesdorf Ernährung- und Versorgungsmanagement sowie regionale Entwicklung und europäische Kooperation studiert. Derzeit macht sie ihren Master-Abschluss. Die 25-jährige Bezirkstagsbewerberin ist erst vor einem Jahr zu den Liberalen gestoßen. Sie ist Bezirksschatzmeisterin der Jungen Liberalen in Mittelfranken.

Die Liberalen nominierten auch zwei Zweitstimmenkandidaten. Die 66 Jahre alte Weißenburger Heilpraktikerin Gabriele Bartram, die auf der mittelfränkischen Liste für den Landtag auftaucht,  ist in der umweltmedizinischen Schwerpunktpraxis ihres Mannes Dr. Frank Bartram tätig, die seit 24 Jahren in der Kreisstadt existiert. Sie gehört schon seit 20 Jahren der Partei an und fungiert derzeit als Ortsvorsitzende in Weißenburg und als stellvertretende Kreisvorsitzende. Gabriele Bartram, die dem Vorstand der Gesellschaft für interdisziplinäre Umweltmedizin in Deutschland angehört, ist aktive Reiterin bei der Reitervereinigung Oberhochstatt.

Zweitstimmenbewerber für den Bezirkstag Mittelfranken ist Werner Falk, der langjährige Redaktionsleiter des Altmühl-Botens in Gunzenhausen. Der 67-Jährige gehört seit 2014 dem Stadtrat von Gunzenhausen an. Er will sich für ein starkes Engagement des Bezirks in den Seenzweckverbänden einsetzen und einstehen für die Bewahrung fränkischer Lebensart in seiner ganzen Komplexität.

Für den Stimmkreis Ansbach-Nord wurden nominiert: Landtagskandidat Alexander Hanel (Natursteinunternehmer aus Leutershausen/Wassertrüdingen) sowie Zweitstimmenkandidatin Sabine Endres aus Dietenhofen, für den Bezirkstag der einzige amtierende Bezirksrat Wolfgang Hofmann aus Schillingsfürst (Erststimme) und Gernot Samhammer aus Ansbach (Zweitstimme).

 

Für Bürokratieabbau bei Regionalbanken

Unangemessene Regulierungen sollen vermieden werden

Der Bayerische Landtag setzt sich für eine verhältnismäßige Regulierung von kleineren Kreditinstituten ein. So hat das Plenum heute einen Antrag der CSU-Fraktion verabschiedet, in dem die Abgeordneten die Staatsregierung dazu aufrufen, für einen Bürokratieabbau bei Regionalbanken einzutreten. Die Parlamentarier fordern, im Rahmen der laufenden Überarbeitung des EU-Bankenregelwerks „Genossenschaftsbanken und Sparkassen insbesondere durch Erleichterungen bei bürokratischen Melde- und Offenlegungsvorschriften von unangemessener Regulierung“ zu entlasten. Dabei wollen sie auch Institute mit einer Bilanzsumme von mehr als 1,5 Mrd. Euro berücksichtigen und gehen damit über einen von der EU-Kommission veröffentlichten Vorschlag hinaus.

„Der Landtag setzt sich mit seinem Votum für den gesamten bayerischen Mittelstand ein“, begrüßt Jürgen Gros, Präsident des Genossenschaftsverbands Bayern (GVB), den Beschluss. Denn die Fülle der in den vergangenen Jahren erlassenen Vorschriften und Auflagen verursachten insbesondere bei kleineren Instituten wie den bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken erhebliche Bürokratiekosten. Dieser zusätzliche Aufwand und die mit den Regulierungsmaßnahmen verbundene Mehrarbeit erschwere und verkompliziere zunehmend die Unternehmensfinanzierung, so Gros: „Es ist nur folgerichtig, wenn die Landtagsabgeordneten nun Regionalbanken von unangemessenen Berichtspflichten befreien wollen, die einen immensen Aufwand verursachen, aber keinen Beitrag zur Finanzstabilität leisten. Von mehr Verhältnismäßigkeit profitiert die Wirtschaft. Daran sollte sich auch die künftige Bundesregierung orientieren.“

Der Genossenschaftsverband Bayern e.V. (GVB) vertritt die Interessen von 1.278 genossenschaftlichen Unternehmen. Dazu zählen 260 Volksbanken und Raiffeisenbanken sowie 1.018 ländliche und gewerbliche Unternehmen mit insgesamt rund 51.000 Beschäftigten und 2,9 Millionen Mitgliedern. Damit bilden die bayerischen Genossenschaften eine der größten mittelständischen Wirtschaftsorganisationen im Freistaat. (Stand: 31.12.2016)

Luther und die Juden

Im Lutherjahr geht es um ein heikles Thema

Die Judensau – eine Darstellung aus dem Mittelalter.

Am Mittwoch, 15. November, 19 Uhr, im Kapellensaal des Klosters Heidenheim geht es um Martin Luther und sein Verhältnis zu den Juden. Das Thema hat seit jeher Hundertschaften von Historikern und Theologen beschäftigt. Gerade in Zeiten, in denen die Juden aus der politisch rechten Ecke wieder angefeindet werden, ist das Thema hochaktuell – und irgendwie gehört es auch zum Lutherjahr. Erst kürzlich hat dazu der Gunzenhäuser evangelische Pfarrer Claus Bergmann anlässlich einer Pogrom-Gedenkfeier in der Stadtkirche ausführlich über Luther und seine Judenschriften referiert. Jetzt steht ein Referat in Heidenheim an.

Dr. Anne Müller vom Kloster Heidenheim ordnet das Thema ein:   Luthers Haltung gegenüber den Juden war durchweg feindlich geprägt. Für den Reformator war das Judentum eine „falsche Religion“. Daher forderte er die Bekehrung der Juden zum Christentum oder anderenfalls deren Versklavung oder Vertreibung. Über Jahrhunderte haben Luthers Äußerungen die politische und religiöse Einstellung zu Juden und dem Judentum geprägt. Auch das nationalsozialistische Regime hat den Reformator für seinen Antisemitismus und seine Gewalt gegen die Juden in Anspruch genommen.

Nun geben sowohl das Reformationsjubiläum wie auch das Gedenken an die Novemberpogrome 1938 den Impuls, diese „dunkle Seite“ der reformatorischen Bewegung differenziert in den Blick zu nehmen. Dr. Axel Töllner ist Geschäftsführer des Instituts für Christlich-Jüdische Studien und Beziehungen an der Augustana-Hochschule Neuendettelsau und Beauftragter für den christlich-jüdischen Dialog in der Ev.-Lutherischen Kirche in Bayern. Er beleuchtet einige grundsätzliche Fragen: Welche Rolle spielte das Thema Judentum in der Reformationszeit? Welche Vorbehalte hatte Luther gegen die Juden? Was waren seine wichtigsten „Judenschriften“ und Forderungen? Und: Wie gehen die evangelischen Kirchen heute mit Luthers judenfeindlicher Einstellung um?

Im Anschluss an den Vortrag laden die Veranstalter – der Zweckverband Kloster Heidenheim und das Diözesanbildungswerk Eichstätt – zum Gespräch mit Umtrunk ein.

Energieberatung im November

Informationen zur energetischen Optimierung von Wohngebäuden

Es gibt noch freie Beratungstermine für die nächste Energieberatung im Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen am
Dienstag, 21. November 2017, im Landratsamt Weißenburg, von 16 bis 18 Uhr Bahnhofstr. 2, 91781 Weißenburg i. Bay.
Raum A 1.24 im Hauptgebäude (Gebäude A, 1. Stock)
Bei den monatlich stattfindenden Energieberatungsterminen des Landratsamtes informieren unabhängige Energieberater aus Altmühlfranken über Möglichkeiten der energetischen Sanierung und Optimierung von Wohngebäuden sowie aktuelle Fördermöglichkeiten. Ratsuchende können ihre individuellen Fragen in einem kostenlosen – ca. 30 minütigen – Gespräch direkt an den Energieberater stellen. Idealerweise mitzubringen sind – soweit vorhanden: Planunterlagen des Gebäudes, Energieverbrauchsdaten (Heizung, Strom), Daten der Heizanlage und ggf. das Kaminkehrer-Protokoll. Eine telefonische Anmeldung bei der Zukunftsinitiative altmühlfranken unter der Telefonnummer 09141 902-196 ist unbedingt erforderlich.
Weitere Informationen zu den Energiesprechstunden des Landratsamtes erhalten Sie unter www.altmuehlfranken.de/energieberatung.

Bürgerbegehren kommt

Wende der Verkehrspolitik in Weidenbach notwendig

Das Bürgerbegehren zum Erhalt des Weihers am Schaftstall/Storchenweiher in Triesdorf kommt. Das hat die Liste Weidenbach-Triesdorf in ihrer jüngsten Mitgliederversammlung einstimmig beschlossen. Nach intensiver Beratung wurde der Vorschlag des 1. Vorsitzenden Carl-Alexander Mavridis angenommen, wobei noch letzte Änderungen eingearbeitet wurden. Offizieller Start des Bürgerbegehrens ist Mittwoch, 15. November beginnt mit einem Bürgerstammtisch um 20 Uhr im Gasthaus Pflaumer/Sammeth-Bräu. Initiatoren des aktuellen Bürgerbegehrens sind neben Mavridis noch Katrin Müller und Wolfgang Strupp. Pikant: Initiator Mavridis ist selbst Gemeinderat.

Wie berichtet, will der Landkreis Ansbach am Standort Triesdorf ein neues Gebäude für das Staatliche Berufliche Schulzentrum Ansbach-Triesdorf. Nach Aussagen der zuständigen Referentin am Landratsamt soll dort dann 318 Schüler gleichzeitig unterrichtet werden. Um die Parkplätze entsprechend der Stellplatzsatzung der Gemeinde Weidenbach nachzuweisen, soll nach dem Willen des Gemeinderats der Weiher am Schafstall/Storchenweiher verfüllt werden, um darauf Parkplätze zu errichten.

Die Liste Weidenbach-Triesdorf fordert anstatt dessen für Weidenbach-Triesdorf ein Verkehrskonzept, welches den öffentlchen Nahverkehr einschließt genauso wie die Moblität zu Fuß und per Fahrrad. Außerdem soll der Bahnhof Triesdorf effektiv an das Bildungszentrum Triesdorf angebunden werden. Derzeit fehlt eine öffentliche Busverbindung zwischen Bahnhof und Bildungszentrum. Lediglich der Bürgerbus der Gemeinde Weidenbach fährt zwei Mal am Tag, außerdem das Anrufsammeltaxi nach 19 Uhr auf Bestellung. Ziel soll es sein, so die Auskunft, den Kfz-Verkehr wirksam zu reduzieren und eine Verkehrswende in Triesdorf herbeizuführen. Notfalls wird anstelle des Alten Kuhstalls im Gutshof Triesdorf kurzfristig ein Parkhaus akzeptiert.

Region identifiziert sich mit Spalter Bier

Kirchweihgesellschaft  in Spalt

Thomas Boxberger führte die Gunzenhäuser durch den Betrieb und Bürgermeister Udo Weingart (Zweiter von rechts) war der kompetente Gesprächspartner. Foto: Falk

Udo Weingart, der Bürgermeister von Spalt, hat etwas einmaliges, was  seinen Kollegen für immer versagt bleiben wird: ein bundesweites Alleinstellungsmerkmal. Er fungiert als Rathauschef zugleich als Chef der Stadtbrauerei, einem wirtschaftlich selbständigem Unternehmen. Die Stadtbrauerei Spalt, die seit 1879 besteht, ist nämlich die letzte Kommunalbrauerei in Deutschland.

Georg Karl Zanzinger bestritt im „Bayerischen Hof“ den musikalischen Part auf seiner neuen „Diatonischen“.

2017 floss der hopfige Gerstensaft der Spalter erstmals im Festzelt auf der Gunzenhäuser Kirchweih auf dem Bierhahn. Die ohnehin schon guten Kontakte unter den Nachbarn mussten logischerweise sich angesichts der „Bierbruderschaft“  noch vertiefen. So war jetzt die „Gesellschaft zur Hebung der Gunzenhäuser Kirchweih“ von Udo Weingart nach Spalt eingeladen, um die Brauerei zu besichtigen und bei einem Abendessen im Gasthaus „Bayerischer Hof“ von der Familie Scheuerlein vorzüglich bewirtet zu werden.

Thomas Boxberger, der Betriebsratsvorsitzende der Brauerei, ist seit 28 Jahren im Unternehmen und kennt es aus dem Effeff. Davon konnten sich die Gäste aus Gunzenhausen überzeugen, denn der Brauereirepräsentant ließ unschwer erkennen: Die Brauerei und er sind eins!  So war es nicht verwunderlich, dass seine Begeisterungsfähigkeit schnell auf die Besucher überschwappte. Spalter Bier – damit identifizieren sich nicht nur die 35 Mitarbeiter (darunter sieben Brauer), sondern auch die Spalter und mit ihnen viele, viele Freunde des hopfigen Gerstensafts in der Region. 60000 Hektoliter untergäriges und 3000 Hektoliter obergäriges Bier werden hier jährlich nach strengen Qualitätskriterien hergestellt. Dazu kommen noch Limonaden aus eigener Produktion und alkoholfreies Bier, das im Container von Spalt zur „Nordbräu“ nach Ingolstadt gelangt. Dort wird es entalkoholisiert, abgefüllt , etikettiert und findet den Weg wieder zurück an die Rezat.

Tradition ist für die Spalter Brauer gelebter Alltag. Die Stadt hat nicht von ungefähr das älteste Hopfensiegel der Welt (aus 1538). Und Qualität rangiert ganz oben, denn schließlich ist das Bier von der Rezat ein regionales Produkt, das sich sozusagen aus der Region speist. Der Spalter Aromahopfen (er wird auch an weltweit namhafte Brauereien exportiert) gehört natürlich dazu, aber auch das Wasser (es kommt vom 65-Meter-Tiefbrunnen) und das Gerstenmalz (von Mälzereien aus Erlangen und Pappenheim).

Die Investitionen der letzten Jahre galten der Zukunftsfähigkeit des Kommunalunternehmens. Allein 2,7 Millionen Euro hat der heuer in Betrieb genommene Gär- und Lagerkeller gekostet. Dort werden 9500 Hektoliter Bier gelagert, das sind an die 100000 Seidli.  Udo Weingart, gelernter Betriebswirtschaftler und von amtswegen der oberste Brauer, verspricht den Kunden: „Wir wollen Hochqualität ins Glas bringen.“ Deshalb gibt es in Spalt auch keine extreme Filterung wie beispielsweise bei den „Fernsehbieren“, die lange Zeit zum Kunden unterwegs sind.

Die Betriebsstätte in Spalt Teil der Altstadt. Das soll auch so bleiben, sagt Weingart. Er will, dass sich nicht nur heute, sondern auch morgen und übermorgen die Spalter mit ihrer Brauerei identifizieren. Und das geht am besten, wenn die Spalter sozusagen Tür an Tür mit der Brauerei leben und die malzigen Braugerüche einsaugen können, wenn sie in ihrem Städtchen unterwegs sind. 60000 Kisten von 20 Sorten des Spalter Bieres lagern im neuen Gebäudeteil. Mit 80 Prozent ist der Flaschenanteil noch immer am höchsten, nur 20 Prozent entfallen auf Fassgut.  Die moderne Abfüllanlage schafft maximal 15000 Flaschen in der Stunde, in der gleichen Zeit können 70 Keg-Fässer befüllt werden.

Für die Region ist die Stadtbrauerei Spalt ein bedeutsamer Wirtschaftsfaktor. Und der Staat profitiert auch von ihr, denn das Unternehmen zahlt jährlich 500000 Euro  an Biersteuer. Dem Spalter Bier ist es gelungen, einen hohen Identifikationsgrad  unter den Kunden in ihrem Einzugsbereich zu erreichen. Sie lassen auf ihr „Spalter“ nichts kommen, ob sie nun vom leichten „Hopfenzwerg“ schwärmen oder vom schweren „Weizenbock“.

WERNER FALK

Markus Blume: „Wir müssen reden“

Der stellvertretende Generalsekretär der CSUsprach in Muhr am See

Markus Blume gilt als Kreativkopf in der CSU. Fotos: Falk

Wenn Generalsekretäre reden, dann poltert es – bei CSU-Generals Andreas Scheuer auffällig laut und oft ist er auf Krawall gebürstet. Die „Handlanger“ der anderen Parteichefs  tun es ihm gleich, wenn auch mit Akzentuierungen. Es entspricht dem gängigen Image der Generalsekretäre, dass sie als Wadlbeißer in Erscheinung treten. Von ihnen wird nicht verlangt, dass sie diplomatischen Schule besucht haben. Von ganz anderen Zuschnitt ist Markus Blume, der stellvertretende Generalsekretär der CSU. Er darf es sich leisten, über die Tagespolitik hinaus über politische Strategien und grundsätzliche Fragen zu philosophieren – ja, er ist eben gerade deshalb zu seinem Job gekommen. Parteichef Horst Seehofer  hat mit ihm einen Mann in der Münchner Mies-von-der-Rohe-Straße in Stellung gebracht, der konzeptionell und perspektivisch denken und arbeiten kann.

Auszeichnung für Almut Binkert aus Weißenburg und Richard Zäh aus Dietfurt.

Beim Jahresempfang des Kreisverbands Weißenburg-Gunzenhausen im Muhrer AIZ bestätigte der 42-Jährige, dass ihm der Ruf vorauseilt, er sei „einer unserer kreativsten Köpfe“ (Seehofer).  Der November 1918 (der Kommunist Kurt Eisner macht Bayern zur Republik), der November 1938 (die „Reichskristallnacht“ steht für die Judenverfolgung durch die Nazis) und der November 1989 (der Fall der Berliner Mauer ebenet den Weg zur Wiedervereinigung Deutschlands und zur Entspannungspolitik in Europa) sind für den engagierten Protestanten aus dem katholischen Stadtteil Ramersdorf markante Daten. Die 99-jährige Geschichte des Freistaats Bayern ist für ihn eine „unglaubliche Erfolgsgeschichte“ und „ein Vorbild für alle in Deutschland“.  Die Menschen schätzten die Freiheit in Europa, aber an Zuviel an Freiheit mache ihnen Angst. An dieser Stelle wird Markus Blume bedient sich Markus Blume der tagesaktuellen Sprache: „Wir brauchen in der Zuwanderung von Menschen in unser Land Spielregeln, die die Grenzen der Freiheit aufzeigen.“ Ihm spricht der frühere Bundespräsident Joachim Gauck, gewiss kein Freund der Unionsradikalen, aus der Seele, wenn er sagt „Unser Herz ist weit, aber unsere Möglichkeiten sind begrenzt.“ Blumen schätzt diese Balance in den Worten Gaucks und vermisst sie zugleich bei Angela Merkel. Der Unionsstratege will aber nicht, dass die Menschen aus Angst für weniger Freiheit stimmen. Er glaubt, dass in Deutschland zuviele unterwegs sind, die den falschen Pfad gehen indem sie Selbstverleugnung betreiben. „Ich will nicht, dass wir die Axt an die Prägung unseres Landes legen“, sagt er.  Und mit Martin Luther fordert er die Menschen auf: „Habt mehr Mut zu dem, was Euch wichtig ist und realtiviert Euch nicht ständig!“

Kreisvorsitzender MdL Manuel Westphal dankte Markus Blume mit einem Biersortiment aus Altmühlfranken. Links Landrat Wägemann.

Die freiheitliche Gesellschaft ist für das Synodalmitglied der Evangelischen Landeskirche nichts, was den Menschen in den Schoß gelegt wird, denn: „Wir dürfen nie drauf vertrauen, dass es schon andere geben wird, die sich dafür stark machen.“   Sorge macht Markus Blume die Zukunftsangst und auch der Populismus. Den 24. September, als die CSU bei der Bundestagswahl auf 38 Prozent abgerutscht ist, ist für ihn eine „große Zäsur“. Er mahnt, die Wähler in ihren Empfindungen ernst zu nehmen: „Viele verstehen nicht, dass der Staat und auch die Wirtschaft soviel Geld einnehmen wie nie, sie fragen sich aber: Wie lange dauerts für mich?“ Den Menschen im Lande gehe es zwar so gut wie selten zuvor, dennoch gebe es einige Dinge, die erledigt werden müßten.

Kein Verständnis („dickes Ding“) hat der stellvertretende CSU-General für die frühe Festlegung der SPD, nach ihrer Wahlschlappe in die Opposition zu gehen. Sie mache aus parteitaktischen Erwägungen jetzt den „schlanken Fuß“. Hoffnungen setzt er in die „bürgerliche Handschaft“ einer Jamaika-Koalition: „Alle wollen das einhalten, was sie versprochen haben, aber alle wissen auch um ihre staatspolitische Verantwortung.“ Die breite Mehrheit müsse zur Erkenntnis kommen: „Die nehmen sich unserer Sorgen an.“ Blume („Wir müssen reden“) will die Bayern, die sich zuletzt der CSU verweigert haben, wieder näher an die Partei heranführen. Er diagnostiziert , dass die Empörungskultur steil nach oben geht, die Debattenkultur hingegen nach unten.  Und er will niemanden in eine bestimmte Ecke stellen und ist zuversichtlich, dass sich „die politischen Dinge gut fügen werden“.

Dem Kreisvorsitzenden MdL Manuel Westphal blieb es vorbehalten, mit der Weißenburgerin Almut Binkert und dem Treuchtlinger Richard Zäh zwei Mitglieder für langjährige Zugehörigkeit  mit der „Silbernen Ehrenamtsnadel“ auszuzeichnen.  Apothekerin Binkert, die im Stadtrat und Kreistag sitzt, stellvertretende Landrätin und 2. Bürgermeisterin war, ist Trägerin der silbernen Verfassungsmedaille.  Richard Zäh, der jetzige 2. Bürgermeister von Treuchtlingen, ist Stadt- und Kreisrat sowie in vielen landwirtschaftlichen Organisationen tätig (22 Jahre war er Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Landwirtschaft).

WERNER FALK

Nadja Hirsch rückt in das EP nach

Die Münchnerin nimmt den Platz von Graf Lambsdorff ein

Die FDP Politikern Nadja Hirsch ist erneut Europaabgeordnete. Sie rückt für Alexander Graf Lambsdorff nach, der erfolgreich für den Bundestag kandidiert hat. Hirsch war bereits von 2009 bis 2014 Abgeordnete des Europäischen Parlaments.

Nadja Hirsch wird sich vor allem für die Bürgerrechte einsetzen und damit die Tradition von Sabine Leutheusser-Schnarrenberger fortführen. Der Schwerpunkt beim Thema Bürgerrechte wird im Bereich Digitalisierung und Start-ups liegen.

„Die Digitalisierung bietet viele Möglichkeiten. Neben dem Datenschutz wird die Datensouveränität jedes einzelnen Nutzers immer wichtiger. Europa darf sich nicht von USA und Asien abhängen lassen. Hier gilt es die Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass europäischen Unternehmen im Wettbewerb mit Google, Facebook & Co. mithalten können. Zudem stehen wir vor der Herausforderung, die EU bürgernah, dezentral und zukunftsfähig aufzustellen. Mit der Idee einer „Europäischen Bürgerrepublik“ können wir die Handlungsfähigkeit und Bürgernähe erreichen. Dabei spielen die Demokratisierung des Europäischen Parlaments ebenso eine Rolle wie der Aufbau einer gemeinsamen Europäischen Armee“, sagt Nadja Hirsch.
„Ich freue mich, dass Bayern wieder eine liberale Stimme im Europaparlament hat. Nadja Hirsch bringt viel Erfahrung mit. Das ist wichtig, denn Europa steht vor großen Herausforderungen. Dafür braucht es überzeugte proeuropäische Kräfte wie die FDP“, ergänzt der Generalsekretär der FDP Bayern, Daniel Föst.

Die FDP im Europäischen Parlament stellt seit den Europawahlen 2014 drei Abgeordnete, die alle der Europäischen Liberalen Fraktion (ALDE) angehören.
Nadja Hirsch (39) ist studierte Diplompsychologin mit MBA-Abschluss und lebt in München. Sie ist Gründerin des Startups Coachoo. Vor ihrer Zeit als Europaabgeordnete war sie von 2002 bis 2009 ehrenamtliche Stadträtin und stellvertretende Fraktionsvorsitzende der FDP-Fraktion in München.

Von Helden und Opfern in Polens Geschichte

Jubiläumsveranstaltung im Nürnberger Hirsvogelsaal

Die Deutsch-Polnische Gesellschaft in Franken e. V. feiert ihr 40-jähriges Bestehen. Zu der Jubiläumsveranstaltung, die am
Samstag, 18. November, ab 19 Uhr im Hirsvogelsaal des Tucherschlosses in Nürnberg, Hirschelgasse 9-11, über die Bühne geht, wird Bezirkstagspräsident Richard Bartsch ein Grußwort beisteuern. Die Gesellschaft, die vom Bezirk Mittelfranken auch in diesem Jahr mit 2000 Euro gefördert wird, hat sich die Stärkung der deutsch-polnischen
Partnerschaft auf die Fahne geschrieben. Mit seinem einführenden Referat „Rückblick und Ausblick“ wird Froben Schulz, Erster Vorsitzender der Gesellschaft, die 40-Jahr-Feier eröffnen.

Die Festrede hält im Anschluss Prof. Dr. habil. Dariusz Wojtaszyn vom Willy-Brandt- Zentrum für Deutschland- und Europastudien der Universität Breslau. Sein Vortragsthema: „Von Helden und Opfern – Historisches Denken in Polen und polnische Geschichtspolitik.“ Für die musikalische Umrahmung sorgen der polnische Tenor Stan Meus vom Staatstheater Meiningen und der Pianist Rudolf Hild, ebenfalls aus Meiningen. Seine Teilnahme an dem Festakt am 18. November zugesagt hat auch Janusz Styczek, Gesandter der Republik Polen und Erster Stellvertreter des Botschafters.

Eine faszinierende Weltreise

Den Rätseln der Menschheit auf der Spur

Zusammen sind „Der Atlas der Welt“ und „Die Welt der Rekorde“ ein perfektes Nachschlagewerk für Jung und Alt, um gemeinsam unsere Erde zu entdecken, den Rätseln der Menschheit auf die Spur zu kommen und atemberaubende Bilder aus aller Welt zu bestaunen.
In Zusammenarbeit mit dem Kunth Verlag erscheint bei der Süddeutsche Zeitung Edition das hoch gelobte „beste Kartenwerk der Welt“ in Verbindung mit einer reich illustrierten Enzyklopädie der geografischen und ‚menschengemachten‘ Rekorde unseres Planeten. Ein Sammelwerk, das gleichzeitig fasziniert und wachrüttelt. Und uns vor Augen führt, wie schützenswert unsere Welt ist. Die beiden Bände bestechen durch edle Qualität, innen wie außen. Schon der bronzefarbene Glanz des hochwertigen Geschenkschuber verlockt zum stilvollen Schmökern.
Der erste Band „Der Atlas der Welt“ bietet einen unendlichen Wissensschatz über die Geografie unserer Erde. Harmonische Kartenfarben, sinnvolle Kartenschnitte und gut lesbare Schriften machen den Universalatlas zu einem modernen und übersichtlichen Kartenwerk. Aktuelle physische Karten zeigen alle Kontinente und Länder unserer Welt. Ein Länderlexikon mit allen wichtigen Daten und Fakten der Staaten ergänzt den Atlasteil.

Der zweite Band des Kompendiums, „Die Welt der Rekorde“, präsentiert eine Auswahl der faszinierenden Naturschätze, Landschaften und Bauten unseres Planeten – bildgewaltig, informativ und unterhaltsam. So wird das Nachschlagen, Recherchieren und Lernen zur spannenden Unterhaltung.

In jedem Bücherregal verdient dieser Weltatlas für die ganze Familie einen besonderen Platz, getreu der Aufforderung von Kurt Tucholsky: „Die größte Sehenswürdigkeit, die es gibt, ist die Welt – sieh sie dir an.“

„Der Atlas der Welt“ und „Die Welt der Rekorde“, zwei Bände im hochwertigen Geschenkschuber, 432 und 352 Seiten 23,1 x 29,5 cm, Subskriptionspreis bis 31.12.2017:  79 Euro; ab 1.1.2018:  98 Euro; ISBN 978-3-86497-440-3

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Der "Falk Report" berichtet  monatlich aus dem Leben im Fränkischen Seenland (Altmühlfranken).

Die Beiträge kommen vom Herausgeber und von Gastautoren. Im Mittelpunkt stehen kommunalpolitische und gesellschaftspolitische Themen. In meiner Eigenschaft als Vorsitzender des Vereins für Heimatkunde Gunzenhausen ist es mir wichtig, historische Beiträge zu veröffentlichen.

Es würde mich freuen, wenn wir auf diese Weise im Kontakt bleiben könnten.

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