Auf der Suche nach Kaspar Hauser

Neues Buch im Steiner-Verlag erschienen

Was macht den Menschen zum Menschen? Macht uns erst das Leben in der Gesellschaft zu dem, was wir sind? Immer wieder hört man von Menschen, die ohne soziale Kontakte überlebt haben oder unter Tieren aufgewachsen sein sollen. Kaspar Hauser ist der wohl bekannteste Fall, aber bei weitem nicht der einzige. P. J. Blumenthal macht sich in „Kaspar Hausers Geschwister“ auf die Suche nach dem „wilden Menschen“. Sein Buch ist längst ein Klassiker zum Thema und erscheint im Mai 2018 nun in einer aktualisierten und illustrierten Neuausgabe im Franz Steiner Verlag.

Elfriede Jelinek wirft in ihrem Geleitwort zu Blumenthals Buch die Frage auf, wann der Mensch sich selbst fremd ist. Der Autor P. J. Blumenthal steigt mir einigen Reflexionen über die Grenze zwischen Mensch und Tier ein, bevor er sich seinen Fallstudien über den Homo ferus widmet. Sein Buch trägt mehr als 100 Beispiele aus den letzten 1500 Jahren zusammengetragen. Darunter findet sich der Fall von zwei Jungen, die in Hessen im 14. Jahrhundert mit Wölfen aufgewachsen sein sollen, aber auch jener von Donald Kellogg, der in den 1930er Jahren für einige Monate gemeinsam mit einem Affenbaby aufgezogen wurde.

Für die Neuauflage wurden nicht nur die bisherigen Kapitel überarbeitet, sondern das Buch um einen aktuellen Bericht ergänzt: 2017 fand man in Uttar Pradesch ein Kind, das als indisches „Affenmädchen“ für Schlagzeilen sorgte. Die zahlreichen Meldungen hierzu belegen wieder einmal die ungebrochene Faszination für den Mythos des „wilden Menschen“.

P . J. Blumenthal: „Kaspar Hausers Geschwister“(Auf der Suche nach  dem wilden Menschen), 2018, erweiterte Neuausgabe, gebunden mit Schutzumschlag, 420 Seiten, Franz Steiner Verlag, ISBN 978-3-515-11646-6, 24 Euro.

Württemberger „Späher“ an der Wörnitz

Besuch der  Staatssekretärin  Gurr-Hirsch

Von links nach rechts: stellvertretender BGV-Vorsitzender Dieter Radloff, Vorsitzender Bayerische Landesgartenschau GmbH Roland Albert, Landrat Dr. Jürgen Ludwig, Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch, Regierungsvizepräsident Dr. Ehrmann, Wassertrüdingens 2. Bürgermeisterin Monika Breit, Schorndorfs Oberbürgermeister Matthias Klopfer, Geschäftsführer BUGA Hanspeter Faas, Wassertrüdingens 3. Bürgermeister Klaus Schülein, Geschäftsführer Natur in Wassertrüdingen 2019 GmbH Robert Sitzmann, Geschäftsführer Natur in Wassertrüdingen 2019 GmbH Peter Schubert

Vom 24. Mai bis 8. September 2019 lädt Wassertrüdingen zur Bayerischen Gartenschau. Die Baumaßnahmen hierzu laufen auf Hochtouren, doch auch die Nachbarn in Baden-Württemberg bereiten sich auf ihre Gartenschauen vor: die BUGA in Heilbronn sowie die Gartenschau im Remstal. Alle drei Gartenschauorte wollen – wo möglich – kooperieren. Grund genug für den heutigen Besuch der baden-württembergischen Staatssekretärin Frau Gurr-Hirsch bei der Natur in Wassertrüdingen 2019 GmbH.

 Enge Verbindung Bayern – Baden-Württemberg

„Bayern und Baden-Württemberg sind die beiden Länder mit der längsten und zugleich erfolgreichsten Gartenschau-Tradition. Die Gartenfestivals erfreuen sich bei uns immer noch größter Beliebtheit und gesellschaftlicher Wertschätzung. Mit der Bundesgartenschau Heilbronn, der Remstal Gartenschau und der Gartenschau Wassertrüdingen finden 2019 gleich drei Gartenschauen in räumlicher Nähe im Süden statt. Wassertrüdingen, Heilbronn und das Remstal haben erkannt, dass eine Gartenschau die einmalige Chance bietet, um eine Stadt oder eine ganze Region langfristig für die Zukunft aufzustellen,“ so die Staatssekretärin im baden-württembergischen Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Friedlinde Gurr-Hirsch MdL, während ihres Aufenthaltes in Wassertrüdingen.

Damit benannte die Staatssekretärin bereits die vorherrschenden Gesprächsthemen während des Treffens: Sowohl der Sachverhalt Gartenschauen als auch die besondere Beziehung Bayern – Baden-Württemberg wurde ausführlich behandelt. So betonte der Ansbacher Landrat, Dr. Jürgen Ludwig, die gewinnbringenden städtebaulichen Maßnahmen einer Gartenschau sowie die enge Verbundenheit der beiden Bundesländer, beispielsweise in wirtschaftlichen Fragen. Der Regierungsvizepräsident der Regierung von Mittelfranken, Dr. Eugen Ehmann, und der Vorsitzende der Bayerischen Landesgartenschau GmbH, Herr Roland Albert, schlossen sich dieser Einschätzung an. Die Doppelgartenschau 1980, als sich Neu-Ulm und Ulm zur bundesweit ersten Landesgartenschau zusammenschlossen, könne nur als Auftakt der engen Gartenschau-Vernetzung beider Bundesländer gesehen werden, so Albert außerdem. Bayern und Baden-Württemberg betrachten Gartenschauen nach wie vor als große Chancen für Städte und Regionen.

 Vorfreude auf die Gartenschauen

Ein volles Programm stand in Wassertrüdingen auf der Tagesordnung: Nach der Begrüßung im Bürgersaal durch die 2. Bürgermeisterin Wassertrüdingens, Frau Monika Breit, mehreren Grußworten sowie einer kurzen Vorstellung des Gartenschau-Konzepts durch Herrn Robert Sitzmann, Geschäftsführer der Natur in Wassertrüdingen 2019 GmbH, machte sich die Gruppe auf den Weg zur Baustellenbesichtigung. Vor Ort waren neben den bereits genannten Damen und Herren auch der stellvertretende Landrat des Landkreises Donau-Ries, Frau Carolin Tischner als Vertretung für den Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen, die Geschäftsführer der BUGA und der Remstal-Schau, Herr Hanspeter Faas und, Herr Thorsten Englert, sowie Bürgermeister, Stadträte und -rätinnen und weitere geladene Gäste.

Vor Ort konnten sich die Besucher von den großen Fortschritten auf den Baustellen am Wörnitz- sowie Klingenweiherpark überzeugen. Der Weg durch die Stadt wurde gemütlich auf einer Pferdekutsche zurückgelegt. Ausklingen konnte das Treffen im Sonnenuhrenpark, wo eine typisch fränkische Bratwurst – die „Zwickte“ – und Getränke gereicht wurden. Die Wassertrüdinger „Wörnitz-Russen“ sorgten hier für eine heitere musikalische Umrahmung.

Was bleibt von diesem Treffen, ist die sichere Absicht der drei Gartenschauen, sich zu unterstützen und gegenseitig so oft wie möglich zu besuchen. Die Vorfreude auf 2019 ist nach diesem Zusammenkommen sicherlich noch einmal gestiegen.

 

Das Kreuz mit dem Kreuz

Zur Anordnung, die Landesbehörden mit Kreuz zu schmücken

Markus Söder ist sich in seinem „Dekret“ treu geblieben: Er polarisiert lieber als dass er eint. Wobei schon allein der Begriff „Dekret“ eher an die absolutistische Regierungsweise von Putin und Erdogan erinnert als eine demokratisch motivierte Entscheidung.

Ich bin mir sicher, das Bundesverfassungsgericht „kassiert“ den Erlass aus München wieder, allerdings wird dies erst nach der Landtagswahl im Bayern sein. Der Zweck ist bis dahin schon erfüllt, denn es geht nur um ein Spektakel vor der Wahl und um das Rückholen der CSU-Wähler, die bei der AfD gelandet sind. Es ist kein anderer Grund erkennbar, denn wirklich einen Sinn macht die Aktion nicht.  Die bayerischen Christen fragen sich: Steht die ganze CSU dahinter? Mitnichten. Schon haben sich prominente Mitglieder wie der frühere Kultusminister Hans Meier ablehnend zur Anordnung von Söder geäußert, wonach im Eingangsbereich aller staatlichen Behörden in Bayern ab 1. Juni ein Kreuz hängen soll. Der wertkonservative Professor steht ganz gewiss nicht im Verdacht, ein Atheist zu sein.

Die Position der beiden großen Kirchen ist ebenfalls klar: Der Münchner Kardinal Dr. Marx („Eine medienwirksame Symbolik“) beklagt, Söder habe „Spaltung, Unruhe, Gegeneinander“ bewirkt. Zu erklären, was das Kreuz für einen Christen bedeute, das stehe dem Staat nicht zu. Der Münchner Weihbischof Wolfgang Bischof stößt in die gleiche Richtung: „Das Kreuz ist kein Symbol für Bayern und erst recht kein Wahlkampflogo“. Für „keine besonders kluge Idee“ hält Söders neue Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, Marion Kiechle, das Vorgehen ihres Kabinettchefs.

Der evangelische Landesbischof Dr. Heinrich Bedford-Strohm erklärt: „Die Reduzierung auf ein Kultursymbol, die geht natürlich nicht, denn das sogenannte christliche Abendland ist ein Raum, in dem viel Unrecht passiert ist. Wer das Christentum vereinnahmt, um nur die eigenen Ziele zu legitimieren, der hat das Kreuz nicht verstanden.“ Und Pfarrer Heiko Kuschel stellt die Frage: „Ist das Kreuz ein Bekenntnis zur bayerischen Identität?“ Wer im Zeichen des Kreuzes andere bekämpfe statt ihnen helfen, der habe den christlichen Glauben nicht verstanden.

Was also soll das Ganze?  Es ist nicht mehr als der Versuch, die CSU als rechtspopulistisch zu präsentieren, verbunden mit der Hoffnung, dass das Manöver seine Wirkung nicht verfehlt und die enttäuschten Wähler zurückfinden.

Ich bin evangelisch getauft, konfirmiert und auch getraut worden. Und ich versuche nach den 10 Geboten zu leben. Das ist für mich das Wichtigste für einen Christenmenschen. Wie uns Martin Luther gelehrt hat, darf der Gläubige aufsässig sein, jedenfalls muss er nicht alles abwinken, was von oben kommt.

Die von Söder veranlasste Kreuz-Aktion widerspricht dem Grundgesetz und der Bayerischen Verfassung, denn beide  garantieren die absolute Religionsfreiheit. Das bedeutet auch, dass sich der Staat aus den religiösen Empfinden seiner Bürger herauszuhalten hat. Und die können Christen, Mohammedaner oder Buddhisten sein.  Das ist auch mein Verständnis von unserem Rechtsstaat. Deshalb freut es mich, dass nicht nur bekannte Liberale das Wort gegen die Söder-Politik erheben, sondern auch viele prominente Persönlichkeiten aus dem konservativen Lager, denen die Freiheitlichkeit unserer Gesellschaft wichtiger ist als ein symbolisch fragwürdiger Akt der Tagespolitik.

Der FDP-Spitzenkandidat Martin Hagen appellierte an Söder: „Lassen Sie uns im Eingangsbereich jeder Behörde den ersten Satz von Artikel 1 unseres Grundgesetzes anbringen! „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ – treffender lassen sich die Grundwerte unserer Rechts- und Gesellschaftsordnung doch nicht auf den Punkt bringen.“

Ich baue auf die Urteilskraft unserer bayerischen Wähler und auf das Selbstbewusstsein unserer katholischen und evangelischen Mitbürger.

WERNER FALK, Stadtrat der FDP in Gunzenhausen

Was geht ab?

Stadtjugendpflege hat Jugendprogramm konzipiert

Mit einem tollen Programmheft tritt die Stadtjugendpflege Gunzenhausen an die Öffentlichkeit. Wie Stadtjugendpfleger Helmar Zilcher mitteilt, reichen die Veranstaltungen vom Sommerfest der Flüchtlingshilfe mit Livemusik, der „Tanz-klar“-Reihe, dem Stadtjugendfest , dem Skater opener, dem Rounders-Turnier und dem Skater last run bis zum Drachenfest.  Alle Termine sind auf der städtischen Facebook-Seite unter www.facebook.com/StadtGun zu finden.

Was  geht ab? Die Frage beantwortet der Stadtjugendpfleger und vielen bunten Seiten des kleinen Prospekts. Es ist die vierte Auflage des Jahresprogramms. „Das ist unser Gegenentwurf zur landläufigen Meinung: Da geht nichts ab!“, sagt Zilcher.

Die Stadtjugendpflege bietet jungen Menschen eine lokale Orientierung, denn auch die Jugend vor Ort soll ihre Stadt als Heimat empfinden. „Wir fördern soziale Wärme und gemeinsame, respektvolle Verständigung und Begegnung“, stellt der hauptamtliche Leiter fest.

Das Jugendbüro in der Rathausstraße 8 ist von Montag bis Donnerstag von 8 bis 16 Uhr geöffnet. Telefonisch ist es unter der Nummer 508-122 erreichbar (E-Mail: stadtjugendpflege@gunzenhausen.de)

Neue Verkehrsregelung

Veränderung am  Recyclinghof in Gunzenhausen

Rechts rein, rechts raus – so kann man mit wenigen Worten die neue Verkehrsregelung beschreiben, die seit letztem Freitag vor dem Recyclinghof Gunzenhausen gilt.

Anlass für die neue Verkehrsregelung war das hohe Verkehrsaufkommen besonders an Dienstagen und Samstagen. Aus beiden Richtungen stauten sich manchmal die Fahrzeuge, um in den Hof einzufahren so weit, dass sogar die Feuerwehrzufahrt versperrt war. Besucher aus der Richtung „Im Hollerfeld“ als Linksabbieger hatten zudem das Nachsehen oder erkämpften sich die Einfahrt durch widerrechtliches Abbiegen.

Nun regeln eine durchgezogene weiße Line und zwei blaue Schilder mit weißen Pfeilen die Ein- und Ausfahrt. In den Recyclinghof kann jetzt nur noch aus Richtung Sportplatz abgebogen werden und die Besucher müssen den Hof nach rechts verlassen.

In diesem Zusammenhang weist die Abfallwirtschaft des Landratsamtes auf die geänderten Öffnungszeiten hin, die seit Januar an den beiden Recyclinghöfen gelten: Donnerstags sind die Höfe bereits ab 8.30 Uhr und dann durchgehend bis 13.30 Uhr geöffnet, samstags von 9 bis 14 Uhr.

Technische Berufe kennengelernt

Girl’s Day am Landratsamt in Weißenburg

Sieben Schülerinnen erhielten Einblick in technische Berufe am Landratsamt. Foto: LRA

Sieben Schülerinnen erhielten im Rahmen des Girls‘ Day am Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen einen Einblick in technische Berufe. Auch der Weitere Stellvertreter des Landrats Peter Krauß erzählte von seinen Erfahrungen und beantwortete Fragen der Schülerinnen.

„Was ist euer Berufswunsch, was wollt ihr einmal werden?“, lautete die Eingangsfrage der beiden Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises Ines Dirsch und Agnes Müller am Girls‘ Day im Landratsamt. Polizistin, Tierärztin, Kindergärtnerin oder Fotografin, stand auf den eingesammelten Zetteln. In der heutigen Zeit, können Frauen ihren Beruf frei wählen. Doch vor gut 130 Jahren war es den Frauen zum Beispiel noch verwehrt, ein Universitätsstudium zu absolvieren und damit unter anderem Tierärztin zu werden. Auch bei den Polizisten gab es geschlechterspezifische Einschränkungen: Bis 1979 durften Frauen in Deutschland keine Polizistin werden.

Ines Dirsch: Nutzt die Freiheiten!

„Nutzt die Freiheiten, die ihr heute habt und nutzt den heutigen Girls‘ Day, um in technische Arbeitsbereiche hinein zu schnuppern. Technische Berufe können nicht nur die Jungen, ihr Mädchen könnt das genauso gut“, ermunterte die Gleichstellungsbeauftragte Ines Dirsch die Schülerinnen ihren beruflichen Weg entsprechend der Interessen und Neigungen einzuschlagen.

Auch der Weitere Stellvertreter des Landrats Peter Krauß gab wichtige Impulse zur Berufsorientierung „Entscheidend ist, dass der Beruf Spaß macht. Lasst euch nicht durch Klischees beirren. Es gibt inzwischen auch einige Landrätinnen und auch bei den Feuerwehrehrungen stelle ich fest, dass immer mehr Frauen der Feuerwehr beitreten.“ Im Anschluss stellte Peter Krauß das vielfältige Aufgabenspektrum eines Landrats, und zwei Nachwuchskräfte die Aufgaben des Landratsamtes vor.

Auf Datensicherheit hingewiesen

Im Laufe des Tages lernten jeweils zwei bis drei Mädchen die technischen Aufgabenbereiche Informationstechnik, Umwelt- und Naturschutz sowie die technische Bauaufsicht kennen.

In der EDV-Abteilung erhielten die Teilnehmerinnen eine Führung durch die Server- und Verteilerräume. Anschließend erläuterte der Systemadministrator Daniel Weißbeck die Grundlagen der Informationstechnik und sensibilisierte zum Thema Datensicherheit. Er erklärte wie mit persönlichen Daten und Posts im Internet umzugehen ist und welche Risiken mit der Preisgabe der Daten einhergehen können.

Im Bereich Umwelt- und Naturschutz begleiteten zwei Schülerinnen die Naturschutzfachkraft Helen Sylvestre in das Wiesenbrütergebiet bei Alesheim. Mit Hilfe von Ferngläsern wurde nach dem Großen Brachvogel und anderen Bewohnern der Altmühlwiesen Ausschau gehalten. „Der Beruf einer Naturschutzfachkraft ist sehr abwechslungsreich und man ist viel in der Natur“, stellten die zwei jungen Mädchen fest.

Zwei der Teilnehmerinnen fuhren gemeinsam mit dem Bautechniker Jürgen Bauer zu einer Baukontrolle, hier wurde zum Beispiel überprüft, ob ein Feuermelder vorhanden ist. Außerdem wurde den Mädchen eine komplette Abnahme eines klassischen Wohnhausbauantrages dargestellt, angefangen von der Durchsicht des Bescheides und der Pläne bis hin zur Umsetzung.

Recyclinghof hautnah erlebt

Darüber hinaus öffnete auch der Recyclinghof in Gunzenhausen seine Pforten für zwei interessierte Mädchen. Sie erlebten den Arbeitsalltag hautnah, lernten Wertstoffe und Recyclingkreisläufe kennen und halfen bei der Kundenbetreuung im Gebrauchtwarenmarkt mit.

Bei der gemeinsamen Abschlussrunde erzählten sich die Teilnehmerinnen gegenseitig von ihren Eindrücken und Erlebnissen. Die Organisatorin des Girls‘ Day und Ausbildungsleiterin am Landratsamt Sabine Städtler begleitete und moderierte durch den Tag. Am Ende zog sie ein positives Fazit: „Letztendlich geht es darum, dass sich die Schülerinnen überhaupt mit dem Gedanken wo die berufliche Reise hingehen soll auseinandersetzen. Dies wurde mit dem heutigen Girls‘ Day sehr gut erreicht.“

Ziel des Girls‘- bzw. Boys‘- Day ist es, Mädchen und Jungen ab der 5. Klasse eine Berufsorientierung zu geben und die jungen Menschen für einen Beruf nach ihren Interessen, Talenten und Fähigkeiten zu begeistern – fernab von Rollenzuweisungen und Klischees. Das Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen beteiligt sich bereits seit zwölf Jahren am bundesweiten Aktionstag zur Berufsorientierung.

Palliativversorgung im Mittelpunkt

Das PflegeFORUM sorgt für Vernetzung im Landkreis

Am 17. April 2018 kamen die beruflich Pflegenden im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen auf Einladung der Geschäftsstelle  im Treuchtlinger Forsthaus zum siebten PflegeFORUM zusammen. Hauptsächlich ging es um die Zusammenarbeit mit dem Team der Spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV) in der pflegerischen Praxis. Die pflegerische Leiterin Ulrike Haarmann stellte ihr Team und die Aufgaben vor.

Zu Beginn der Veranstaltung begrüßte Treuchtlingens Bürgermeister Werner Baum die rund 60 Teilnehmer: „Das PflegeFORUM ist ein inzwischen ein etabliertes Netzwerk für beruflich Pflegende, das regelmäßig über wichtige Themen, Neuerungen und regionale Angelegenheiten informiert. Das heutige Thema, die Versorgung von Patienten, die keine Aussicht auf Heilung mehr haben, ist sehr wichtig.“

Der  Vorsitzende des PflegeFORUMS, Oliver Riedel, stellte dem Fachpublikum den überarbeiteten Wund- sowie Pflegeüberleitungsbogen vor, der bereits im Einsatz ist: „Die neuen Bögen sind in einem neuen Layout und deutlich übersichtlicher. Bei breitflächiger Nutzung, können wir Schnittstellenprobleme bei der Patientenüberleitung erheblich minimieren.“ Oliver Riedel rief die Einrichtungsleiter und pflegerischen Leitungen zur Nutzung auf. Beide Bögen können unter www.altmuehlfranken.de/pflegeueberleitung und www.altmuehlfranken.de/wundueberleitung heruntergeladen werden.

Das Team der SAPV

Im Anschluss ging die pflegerische Leiterin der SAPV Südfranken, Ulrike Haarmann, auf die Entstehungsgeschichte, das Team und die Aufgaben der SAPV ein. „Unser Team kommt zum Einsatz, wenn ein Patient an einer nicht heilbaren, fortschreitenden Erkrankung leidet und die Lebenserwartung nur noch sehr beschränkt ist.“ Hierfür muss eine besonders aufwendige Versorgung erforderlich sein, mit Symptomen, die eine spezielle Behandlung notwendig machen. Dies ist zum Beispiel bei starken Schmerzen, Atemnot, schwer zu versorgenden Wunden, belastender Übelkeit und Erbrechen oder Angstzuständen der Fall. Das Team aus Ärzten und speziell ausgebildeten Pflegekräften übernimmt dann die aufwendige Versorgung zu Hause oder in einer stationären Pflegeeinrichtung. Somit wird ein menschenwürdiges Leben bis zum Tod des Patienten gefördert und gewährleistet: „Wir bieten eine zusätzliche Unterstützung und treten nicht in Konkurrenz zum bereits versorgenden Pflegedienst oder dem Hausarzt“, erläutert Ulrike Haarmann. „Wir bieten unter anderem eine 24-Stunden-Rufbereitschaft, die vielen Patienten und Angehörigen Sicherheit gibt. Damit wird eine Krankenhauseinweisung umgangen.“

Enge Kooperation mit den Hopizvereinen

Die Dienste der SAPV benötigen rund zehn Prozent der Sterbenden. Aus diesem Grund ist auch die Stärkung der allgemeinen ambulanten Palliativversorgung sehr wichtig. Die SAPV arbeitet eng mit dem ambulanten Hospizdienst Altmühlfranken zusammen. „Oberstes Ziel ist, allen Menschen ein würdiges Sterben zu ermöglichen“, so Sandra Meyer vom ambulanten Hospizdienst. „Hier sind Zusammenarbeit und gute Vernetzung von Hausärzten, Pflegediensten, Pflegeheimen und des Hospizvereins gefragt“, betont Sandra Meyer weiter. „Die Pflegenden haben leider meistens nicht die Zeit, sich stundenlang an das Bett eines Sterbenden zu setzen. Hier kann der Hospizverein mit seinen ehrenamtlichen Mitarbeitern unterstützen und Pflegende entlasten.“ Nachdem das große Ziel, der Aufbau einer SAPV, erreicht wurde, müsse auch die Vernetzung in der allgemeinen Versorgung weiter ausgebaut werden.

Fragen rund um die Spezialisierte Palliativversorgung beantwortet die SAPV Südfranken e. G. entweder telefonisch unter 09144 9277810 oder per E-Mail an info@sapv-suedfranken.de Das Büro ist von Montag bis Freitag von 8 bis 14 Uhr geöffnet.

Das nächste PflegeFORUM findet am 21. September 2018, um 18.30 Uhr in Kooperation mit der Alzheimer Gesellschaft Weißenburg und Umgebung statt. Die bekannte Professorin für Gerontologie und Beraterin in Gedächtnisambulanzen, Dr. Sabine Engel, wir zum Weltalzheimertag über die „Gedächtnissprechstunde – moderne Diagnostik der Demenz“ referieren.

Informationen zu allen kommenden und bisherigen Veranstaltungen des PflegeFORUMS sind im Internet unter www.altmuehlfranken.de/pflegeforum zu finden.

 

Landrat besucht Rhodius-Werk

Marktführer für Spezial-Drahtgestricke

Ein weiterer Unternehmensbesuch führte Landrat Gerhard Wägemann zuei nem  Weißenburger Traditionsunternehmen. Die Rhodius GmbH, die bereits1925 gegründet wurde, hat sich zu einem Spezialisten für Automotive-Komponenten und Drahtgestricke entwickelt.
Seine Ursprünge hat die Firma Rhodius in der Herstellung von Topfreinigern. Der
Markenname „Pongo“ dürfte den alteingesessenen Landkreisbürgern durchaus noch
ein Begriff sein. Ein altes Werbeplakat aus dieser Zeit hängt bis heute im
Besprechungsraum des Unternehmens, sodass sich die heutige Geschäftsleitung
seiner geschichtlichen Herkunft durchaus bewusst ist. In den Jahren 1968 bzw. 1970
folgten dann die großen Meilensteine in der Weiterentwicklung, denn zum einen wurde
der heutige Hauptgeschäftsbereich gestartet und weiterhin die ersten
Tropfenabscheider gebaut, welche ebenfalls bis heute Bestandteil der Produktpalette
sind.
Die aktuelle Situation wurde Landrat Wägemann von Juanita Klunk, Sascha Kuflik
sowie Erwin Appel vorgestellt, allesamt Mitglieder der Geschäftsleitung. Schnell wurde
klar, dass mit der Rhodius GmbH ein hochspezialisiertes Unternehmen in Weißenburg
ansässig ist. Den aktuell größten Geschäftsbereich macht die Produktion von
mechanischen Komponenten und Modulen für die Airbag-Industrie aus, wobei hier vor
allem die drei weltgrößten Airbag-Produzenten beliefert werden. Hergestellt werden
von Rhodius spezielle Filter sowie Rohrumformungen, die das pyrotechnische Material
zur Zündung enthalten bzw. Schadstoffe und Wärme abhalten. „Wir produzieren
millionenfach Filter und heißgeformte Rohre pro Jahr. Sie können also davon
ausgehen, dass in jedem Auto weltweit ein Bauteil von Rhodius vorhanden ist!“,
erklärten die Fachleute.

Diese Mengen können freilich nicht mehr nur von den derzeitmehr als 100 Mitarbeitern in Weißenburg produziert werden, außerdem verlangt die
Automobilindustrie eine gewisse Nähe zu den eigenen Werken. Aus diesem Grund
wurde bereits 2002 eine vollautomatisierte Produktionsanlage in Mecklenburg-
Vorpommern eröffnet, Niederlassungen in Ungarn und China folgten.

Bei all der Globalisierung sitzt das konzernweite Know-how aber nach wie vor in
Weißenburg, denn hier werden in den Laboren der F&E-Abteilung die innovativen
Produkte entwickelt. „Wir versorgen von Weißenburg aus unsere anderen Standorte
mit unserer Expertise, von der Idee bis zur Serienreife.“, machte der technische Leiter
Erwin Appel deutlich. So konnte Rhodius zum Beispiel im Jahr 2016 in die
hochkomplexe Herstellung von kaltgeformten Rohren einsteigen, wobei diese in vielen
aufwendigen Schritten entstehen und für die Straffung des Gurts im Auto dienen.
Auch die verschiedenen Maschinen, die zur Produktion der Produkte nötig sind,
werden vom Unternehmen selbst entworfen und gebaut, sodass derzeit mehrere 100
verschiedene Anwendungen in Weißenburg durchgeführt werden können.
Der zweite Geschäftsbereich liegt im Unternehmen bei „kms – knitted mesh &
separation“, also der Herstellung von Drahtgestricken und Separationslösungen. Die
Gestricke können beispielsweise durch Druck in jede beliebige Form gebracht werden
und übernehmen im Anschluss vom Abdichten bis zum Isolieren eine Vielzahl von
verschiedenen Aufgaben. Auch als Vandalismusschutz oder zur Auskleidung von
Rohren sind die Gestricke aus Draht, Textil oder Kunststoff einsetzbar. Der mögliche
Durchmesser der Werkstoffe geht dabei von Drähten, die dünner als ein menschliches
Haar sind, bis hin zu Dickdrähten, bei deren Verarbeitung Rhodius sogar
Weltmarktführer ist. Die Abscheidelösungen des Unternehmens werden vor allem im
Industriebereich zur Trennung von Gasen oder Flüssigkeiten eingesetzt.

Das über die Jahre aufgebaute Expertenwissen ist für Rhodius ein großer Vorteil
gegenüber der Konkurrenz. Diese verfahrenstechnische Expertise kann aufgrund von
eigenen Laboren und Technika auch von anderen Unternehmen genutzt werden,
sodass die Rhodius GmbH zusätzlich als Industriedienstleister tätig ist.
Von all diesen Fakten und den Eindrücken während der Betriebsbesichtigung zeigten
sich Landrat Gerhard Wägemann und die Mitarbeiter der Wirtschaftsförderung
begeistert. „Wir haben mit Rhodius einen echten Hidden Champion im Landkreis, der
seine Produkte in der ganzen Welt vertreibt!“, freute sich der Landrat.

581 Einträge in der Online-Plattform

Positive Bilanz des Stadtmarketingvereins Gunzenhausen

Drei Jahre sind seit der Gründung des Stadtmarketingvereins Gunzenhausen vergangen.  Er hat inzwischen 138 Mitglieder. Wie Vorsitzender Patrick Bosch und Geschäftsführerin Jeanette Kittel auf der Jahresversammlung im Hotel „Zur Post“ mitteilten, hat sich vor allem die Onlineplattform „ingunzenhausen.de“ prächtig entwickelt. Dort sind jetzt 581 Firmen eingetragen, die meisten davon mit Fotos und einer kurzen Beschreibung.

Vorsitzender Patrick Bosch wurde auf der Jahresversammlung  wiedergewählt.

„Gunzenhausen soll sich positiv entwickeln. Das haben wir uns auf die Fahne geschrieben.“ Patrick Bosch zeigt sich erfreut, dass nunmehr 53 Firmen die Onlineplattform stärker nutzen – und das für den einmaligen günstigen Betrag von 40 Euro im Jahr. Er ging auf die verschiedenen Aktivitäten ein: Flyer zum betrieblichen Gesundheitsmanagement, Teilnahme am „KulturHerbst“, Qualitäts-Check der Unternehmen und die 25000-Euro-Spende aus dem Kreis der Mitglieder für die Eisbahn.

Über den Kassenstand berichtete in der Jahresversammlung Schatzmeister Dominic Braun, dem Revisor Erwin Einzinger eine tadellose Arbeit bestätigte.

Für Bürgermeister Karl-Heinz Fitz ist das Stadtmarketing ist „eine Erfolgsgeschichte“. Sogar von größeren Städten erhalte Gunzenhausen Lob und Anerkennung für diese Vorreiterfunktion. Nach einem Beschluss des Stadtrats bekommt der Verein auf zwei Jahre jährlich einen Zuschuss von 50000 Euro, um die hauptamtliche Geschäftsführerin Jeanette Kittel bezahlen zu können. Sie war es auch, die den Mitgliedern die Aktivitäten der nächsten Monate vorstellte, darunter eine „Happy-Hour“-Aktion.

Die Vorstandschaft der nächsten drei Jahre: Vorsitzender Patrick Bosch, 2. Vorsitzender Karl-Heinz Fitz, 3. Vorsitzender Thomas Fischer, Schatzmeister Dominic Braun, Schriftführer Stefan Guthmann. Als Beiräte fungieren: Marco Stenglein (Industrie), Udo Kleeberger (Handwerk), Katharina Strauß (Handel), Erika Gruber (Einzelhandel), Hans-Georg Degenhart (IHK), Gerhard Müller (Gastronomie), Imke Götz (Gesundheit), Alexander Herzog (Wirtschaftsjunioren), Holger Pütz-von Fabeck (Kunst und Kultur), Mirjam Eischer (Medien) und Julia Braun (Dienstleistung).

 

Bianca Bauer rückt nach

Sie nimmt die Stelle des zurückgetretenen Gerd Rudoph ein

Mit Bianca Bauer zieht für die SPD eine junge Frau in den Gunzenhäuser Stadtrat ein. Sie ist Mitinhaberin des Hotels „Blauer Wolf“. Ausgelöst hat den Vorgang der Rücktritt von Stadtrat Gerd Rudolph, der 28 Jahre dem Stadtrat angehörte. Er hatte persönliche Gründe, die gesundheitlich motiviert sind, angegeben. Seinen Kreistagssitz, den er seit einigen Monaten innehat, will Rudolph aber behalten, um Gunzenhausen im Kreistag nicht zu schwächen.

Eigentlich wäre nach dem Ergebnis der letzten Stadtratswahl die Walderin Christa Oechslein an der Reihe gewesen, aber sie verzichtete. Das taten in gleicher Weise Mirjam Eischer, Renate Wittmann, Andrea Cudemo und Heidi Rohrmann.

Als Aufsichtsrat für die Stadtwerke Gunzenhausen rückt Stadtrat und 2. Bürgermeister Dr. Hans-Peter Neumann nach.

Bürgermeister Karl-Heinz Fitz und die Vertreter der Fraktionen verabschiedeten Gerd Rudolph mit Worten des Dankes und der Anerkennung. Seine fachliche Urteilskraft (er war viele Jahre Leiter der Ausländerbehörde am Landratsamt) und seine engagierte politische Haltung kam dabei zum Ausdruck.

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Der "Falk Report" berichtet  monatlich aus dem Leben im Fränkischen Seenland (Altmühlfranken).

Die Beiträge kommen vom Herausgeber und von Gastautoren. Im Mittelpunkt stehen kommunalpolitische und gesellschaftspolitische Themen. In meiner Eigenschaft als Vorsitzender des Vereins für Heimatkunde Gunzenhausen ist es mir wichtig, historische Beiträge zu veröffentlichen.

Es würde mich freuen, wenn wir auf diese Weise im Kontakt bleiben könnten.

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