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Matinee am Heidenbrünnlein

Lesung mit Elisabeth von Rauffer und Johann Schrenk

Dr. Johann Schrenk und Elisabeth von Rauffer lesen

Dr. Johann Schrenk und Elisabeth von Rauffer lesen

Dr. Johann Schrenk und Elisabeth von Rauffer entführen ihre Zuhörer in die bezaubernde Welt von „Romeo und Julia“. Anhand der vorgetragenen Texte (nach dem Original von William Shakespeare) möchten sie aufzeigen, wie modern dieses Liebesdrama aus dem späten 16. Jahrhundert über die Zeit hinweg, bis heute, geblieben ist. Doch auch für diesen bezaubernden Stoff gab es ‚Vorläufer‘: „Hero und Leander“ aus der griechischen Mythologie, ein Drama, das von Ovid in seinem „Pyramus und Thisbe“ in Versform gebracht wurde, oder „Tristan und Isolde“ aus dem Mittelalter, um nur zwei zu nennen.

Elisabeth von Rauffer und Johann Schrenk schlüpfen an diesem Sonntag in die Rollen von‚Romeo und Julia‘. Bei einem Ausflug der Goethe- Gesellschaft Gunzenhausen sind sie schon einmal bei einer Lesung zur ‚schönen Müllerin‘ gmeinsam aufgetreten (Wanderung zur Erlenmühle).

Elena Eismont, 1989 in Glazov (Russland) geboren, übersiedelt mit ihrer Familie im Dezember 1997 nach Deutschland in die fränkische Stadt Ansbach. In ihrer Kindheit erlebt sie das gemeinsame Musizieren und Singen unter Anleitung ihrer
Mutter, die Klavierpädagogin und Pianistin ist, als eine große Bereicherung. Die musikalische Umgebung in ihrer Familie prägt sie und diese Liebe führt sie zum Entschluss 2008 die Ausbildung zuerst an der Berufsfachschule für Musik in Dinkelsbühl mit dem Hauptfach Klavier aufzunehmen und darauf mit dem klavierpädagogischen Studium in Wiesbaden fortzufahren, welches sie mit ihrer Diplomarbeit 2015 abgeschlossen hat. 2008 erhielt sie den Kulturpreis Ansbach. Im Klavierstudium entdeckt sie erneut ihre Begeisterung zum Singen und nimmt privaten Unterricht bei Hanna Ramminger.
Seit Oktobert 2014 erfüllt sich Elena ihren Traum vom Gesangstudium, welches sie an der Hochschule für Musik in Nürnberg verwirklicht. Ihre Dozentin ist die Mezzosopranistin Rebecca Martin. Hochschulkonzerte im Heilig-Geist Saal Nürnberg bieten die Gelegenheit, sich als Sängerin zu beweisen.

Elena Eismont

Elena Eismont

Veronika Eismont hat ihr Klavierstudium an  absolviert. Im Dezember 1997 übersiedelt sie mit ihrer Familie nach Deutschland. Kurz darauf nimmt sie die Lehrtätigkeit am Gymnasium Carolinum auf, wo sie bis heute als Klavierlehrerin
tätig ist. Ihre Leidenschaft liegt im Unterrichten und Fördern junger Musiktalente. Sie organisiert regelmäßig Schülerkonzerte in Ansbach und Umgebung. Gerne widmet sie sich der Konzerttätigkeit, unter anderem als Pianistin des Ansbacher Damen-Sextetts „Salon Melange“, aber auch die wiederkehrenden musikalischen Darbietungen auf Vernissageneröffnungen in Heidenheim und Ansbach empfindet sie als ein besonderes Ereignis. Im Jahr 2012 gründet Veronika das Klavierduo „Eismont-Lorenz“, das erfolgreich zahlreiche Klavierkonzerte in Ansbach, Bayreuth und Nürnberg gibt. Das Duo bereitet sich momentan auf das Konzert in der Klavierfabrik „Steingraeber und Söhne“ in Bayreuth vor (Oktober 2015).

Zu dieser Veranstaltung lädt auch die Goethe-Gesellschaft Gunzenhausen e.V. ein. Die Matinee findet bei ungünstiger Witterung im Kloster statt. Bewirtung durch das Team des „Hahnenkamm Café“, Heidenheim, Eintritt 7 Euro,  für Mitglieder der Goethe-Gesellschaft und des Klosterforums 5  Euro.

Jugendliteraturpreis Altmühlfranken ausgeschrieben

Kulturinitiative will Leidenschaft für das Schreiben wecken

Die „Kulturinitiative Altmühlfranken“ (KIA) schreibt für 2015 erstmalig einen Jugendliteraturpreis aus, um die schlummernden Fähigkeiten junger Menschen für eine gut verständliche Ausdrucksweise zu wecken und die Freude an der Kreativität der Formulierung von Texten gezielt zu fördern. Jugend und Literatur scheinen in einer Zeit, in der das Smartphone Buch und Zeitung abzulösen

wir haben heute in der Stadtbibliothek Weißenburg den Jugendliteraturpreis Altmühlfranken 2015 offiziell vorgestellt und damit auch die Ausschreibungsfrist eröffnet, die bis zum 30. September 2015 laufen wird.

Sie haben  in der Stadtbibliothek Weißenburg den Jugendliteraturpreis Altmühlfranken 2015 offiziell vorgestellt und damit auch die Ausschreibungsfrist eröffnet, die bis zum 30. September 2015 laufen wird.

beginnen, ein Relikt vergangener Epochen zu werden. Wenn über Chats in einer völlig neuen Sprache kommuniziert wird, dürfen erste Diskussionen nicht verwundern, auch die Schreibschrift der modernen Technik als überflüssigen Ballast zu opfern. Die Schirmherrschaftüber den Jugendliteraturpreis hat Landrat Gerhard Wägemann übernommen, für den es ebenfalls ein großes Anliegen darstellt, dass bei jungen Menschen die Freude an der Formulierung guter Texte geweckt wird

Unabhängig von diesen sich in rasantem Tempo verändernden Realitäten, werden sprachliche Gewandtheit und die Beherrschung von packenden Ausdrucksweisen zu einem besonderen Kapital im Wettbewerb um Ausbildungs- und Arbeitsplätze gehören. In der vorherrschenden Arbeitsmarktsituation wird einerseits technisches Wissen eine wichtige Zugangsvoraussetzung bilden, sprachliche Gewandtheit wird andererseits angestrebte Aufstiegs- und Anerkennungsperspektiven optimal ermöglichen und befördern. Die massiven Kampagnen zugunsten des Englischen als einer globalen Sprache sind in diesem Zusammenhang dabei von zentraler Bedeutung. Das gilt in vergleichbarer Weise auch für die eigene Muttersprache in all ihren Facetten. Industrie, Gewerbe, Handwerk und Handel erwarten im Übrigen nach wie vor eine gute Beherrschung der Muttersprache in sprachlichem Ausdruck wie in schriftlicher Form. Und die eigene Sprache stellt zudem einen Beitrag zu einem europäischen Kulturgut dar, um diese in ihrer Vielfalt auch aktiv weiter zu entwickeln. Auch in anderen europäischen Ländern wird vor dem Hintergrund der Globalisierung wieder großer Wert auf die jeweils gelebte Muttersprache gelegt.
In einer solchen Situation sind es die Zuversicht und der Glaube an die Fähigkeiten der Jugend, wenn die Kulturinitiative erstmals einen Jugendliteraturpreis Altmühlfranken 2015 auslobt. Damit soll bei den hierzu angesprochenen Jugendlichen eine Motivation ausgelöst werden, sich kreativ und unabhängig von äußeren Zwängen mit der Vielfalt der eigenen Ausdrucksweise auseinanderzusetzen. Diese Fähigkeiten stecken in allen Menschen, ihr Potenzial kann aber sensibel geweckt und gezielt gefördert werden.

Eine zu dieser Begleitung und Bewertung eingesetzte fachliche Jury soll daher den sich hier aktiv einbringenden Teilnehmern/innen auch die Möglichkeit eröffnen, ihre neu entdeckten oder auch erneuerten Talente weiter zu entwickeln. Auf diesem Wege sollen die hierbei ausgezeichneten jungen Literaten eine Unterstützung erhalten. Zu dieser Fachjury zählen Margit Auer (Eichstätt) und Thomas Medicus (Berlin/Gunzenhausen) als ausgewiesene Schriftsteller, Brigitte Brunner (Weißenburg) und Wolfgang Osiander (Gunzenhausen) als Vertreter der Pädagogen, Carolin Bayer (Gunzenhausen) und Paul Theisen (Weißenburg) als Bibliothekare sowie Mathias Meyer (Weißenburg) und Dr.Johann Schrenk (Gunzenhausen) als Buchhändler.
Der Jugendliteraturpreis Altmühlfranken 2015 ist mit 1.000 € für den ersten Platz, mit 500 € für den zweiten Platz und mit 250 € für den dritten Platz dotiert. Den Gewinnern werden außerdem Unterstützung und Begleitung angeboten, damit die Text auch bspw. über Verlage veröffentlicht werden können.
Der ausgelobte Jugendliteraturpreis wird für eine Kurzgeschichte zu einem Thema freier Wahl vergeben, wobei maximal 15 Seiten DIN A4 als Größenordnung für die Länge des Textes als Maßstab dienen. Beteiligen können sich alle junge Menschen im Alter zwischen 13 und 20 Jahren, die im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen leben bzw. hier eine Schule besuchen. Die konkreten Rahmenbedingungen stehen über die Schulen, die städtischen Bibliotheken in Weißenburg und Gunzenhausen, über die beiden Buchhandlungen Meyer in Weißenburg und Schrenk in Gunzenhausen und natürlich über die Kulturinitiative Altmühlfranken zur Verfügung. Die Wettbewerbsbeiträge müssen bis zum 30.9.2015 bei der Kulturinitiative vorgelegt werden.
Die Verleihung der Preise wird im Rahmen der Weißenburger Bücherschau im November 2015 erfolgen.
Bei der öffentlichen Vorstellung des Jugendliteraturpreises Altmühlfranken 2015 am 27.4.2015 in der Weißenburger Stadtbibliothek war auch ein großer Teil der „Botschafter/Botschafterinnen“ anwesend, die sich aus Lehrerinnen und Lehrern von Schulen zusammensetzen und die dort interessierten Schülern/innen bei der Entscheidung für eine aktive Teilnahme beraten und ggf. zu einem Thema motivieren sollen. Diese „Botschafter“ stehen aber auch dem übrigen Lehrkörper für Fragen zur Verfügung. Denn es wird sicher nicht immer ganz einfach sein, junge Menschen mit weiteren schulischen Verpflichtungen an eine solche Herausforderung mit dem dadurch natürlich auch geweckten öffentlichen Interesse heranzuführen. Eine Übersicht der „Botschafter/ Botschafterinnen“ wird in Kürze zur Verfügung stehen und über Homepage sowie an den Schulen kommuniziert.

Kulturinitiative personell ergänzt

Europäisches Haus – ein Kulturjuwel in Altmühlfranken

Die Kulturinitiative Altmühlfranken (KIA) hält das „Europäische Haus“ in Pappenheim, das in den letzten Jahren mit Unterstützung der Europäischen Union, des Freistaats Bayern und der Stadt Pappenheim entstanden ist, für einen herausragenden Baustein des Kulturraums Altmühlfranken. Es rundet das bisherige Profil der „Bildungsregion Altmühlfranken“ ab und verleiht dieser damit eine wertvolle Alleinstellung. Zusammen mit der Evangelischen Landvolkshochschule in Pappenheim markiert das „Europäische Haus“ zudem für die Stadt eine Zukunftsperspektive als bedeutender Bildungsstandort.
Dr. Johann Schrenk dankte als Vorsitzender der Kulturinitiative Altmühlfranken Prof. Dr. Joachim Grzega – der ebenfalls Vorstandsmitglied der KIA ist – für dessen außerordentliches Engagement bei dem Betrieb dieses Hauses und verband damit die Erwartung, dass dieses Haus sowie dessen einmaligen Bildungsangebote noch stärker in das öffentliche Bewusstsein in Altmühlfranken sowie weit über dessen Grenzen hinaus gehoben werden können.
Im Rahmen dieser Mitgliederversammlung wurden auch die in der Satzung vorgesehenen Beisitzer berufen. Von deren Nominierung wurde bei der Gründungsveranstaltung vor gut einem Jahr noch Abstand genommen, weil erst einmal die Mitgliederentwicklung abgewartet wurde, um aus einem dann erweiterten Kreis eine wohl ausgewogene Wahl treffen zu können. Bei einer Enthaltung wurden folgende Personen einstimmig zu Beisitzern und damit in den Vorstand der Kulturinitiative gewählt:
Für die Wirtschaft: Dr. Karl Friedrich Ossberger, Klaus Horrolt und Susanne Gebhardt;
für die Politik: Bürgermeisterin Susanne Feller-Köhnlein, Bürgermeister Karl-Heinz Fitz und Bürgermeister Werner Baum;
für die Kultur: Kristina Schiegl, Justus Willberg und Rainer Zimmermann sowie
mit der Sonderfunktion des „Kultur-Botschafters Altmühlfranken“ Klaus Haeffner.

Die Mitgliederversammlung hat schließlich auch erste Gesprächskreise begründet, die sich mit spezifischen Fragestellungen etwas intensiver beschäftigen und daraus künftig entsprechende kulturpolitische Vorschläge unterbreiten werden. Dies sind die Gesprächskreise „Jugendliteraturpreis Altmühlfranken“ (Koordination Dr. Schrenk), Theaterwesen (Koordination Thomas Hausner), Kulturatlas Altmühlfranken (Koordination Dieter Popp) sowie Musikstandort Altmühlfranken (Koordination vorläufig über Dieter Popp). In diesen Gesprächskreisen – weitere zu anderen Kulturthemen sind in Vorbereitung – werden jetzt konkrete Projekte vorbereitet, strukturiert und in öffentliche Plattformen eingespeist bzw. unmittelbar umgesetzt. Und hier sind alle an Kultur interessierten Menschen der Region eingeladen sich aktiv einzubringen, betonte Dr. Schrenk in Pappenheim. Aus diesem Grunde sind diese Gesprächskreise auch ganz bewusst als „offene Runden“ definiert worden, wohl wissend und berücksichtigend das Kulturengagement nicht an eine formale Mitgliedschaft gebunden sein muss.

Genuss aus Altmühlfranken

Vier Einträge im neuen Slow Food-Genussführer

GenussfuehrerFR

Von links; Stefan Maurer (Stirn), Dr.Johann Schrenk (Slow Food), Sven-Wolfgang Glück (Pappenheim), Robert Prosiegel (Slow Food), Walburga Gentner (Spielberg)

Gleich vier Einträge aus Altmühlfranken verzeichnet der neue „Slow Food-Genussführer 2015“, der in diesen Tagen in den Buchhandel kommt. War es bei der erst-maligen Auflage vor einem Jahr nur ein Betrieb, stellt dies jetzt eine beachtliche Steigerung dar. Insgesamt verzeichnet der neue Genussführer 400 getestete Gasthaus-Empfehlungen.
Eine achtköpfige Genussführer-Gruppe hat in den letzten Monaten auch in Altmühlfranken intensiv nach Betrieben Ausschau gehalten, welche den Kriterien „Gut, sauber, fair“ entsprachen. Die Wahl fiel schließlich auf das Gasthaus „Zur Linde“ in Pleinfeld-Stirn sowie auf den Landgasthof „Zur Sonne“ in Pappenheim als Neueinträge und den Landgasthof „Gentner in Gnotzheim-Spielberg, der bereits im Genussführer 2014 vertreten war. Zusätzlich wird auch der Landgasthof „Schäferhof“ in Spalt-Enderndorf in den Genussführer aufgenommen, der seine Auszeichnung allerdings durch die Nürn-berger Gruppe von Slow Food erhält, da diese den Betrieb getestet hatten. All diese Betriebe haben bei wiederholten Testbesuchen die Slow-Food-Anforderungen in vollem Umfange gewährleistet.
Die Auswahl dieser Betriebe bedeutet nun nicht, dass alle anderen Gasthäuser in Altmühlfranken den Kriterien von Slow Food nicht entsprechen. Das vorliegende Ergebnis stellt lediglich die Betriebe vor, welche von Gästen dazu vorgeschlagen wurden und die danach erfolgten Tests erfolgreich absolvieren konnten. Die Vorbereitungen für den nächsten Genussführer sind auch bereits angelaufen und in Altmühlfranken stehen nun rund ein Dutzend weiterer Betriebe für entsprechende Testbesuche an. Auch die jetzt aufgenommenen gastronomischen Unternehmen müssen jedes Jahr ihre Eignung erneut unter Beweis stellen. Neben „Gut, sauber und fair“ gelten dabei als weitere Prinzipien regional vor international, handwerklich vor extravagant, bezahlbar vor hochpreisig.
Es zeichnet Slow Food dabei auch aus, dass anders als bei den großen Gourmet-Führern die Bewertung durch die Kunden und nicht durch professionelle Tester erfolgt. Sicher mag da die eine oder andere kulinarische Raffinesse nicht bemerkt werden, aber letztendlich entscheiden über den wirtschaftlichen Erfolg eines gastronomischen Betriebes auch alleine die Kunden und nicht etwa externe Tester.
Und im Unterschied zu den etablierten Gourmet-Führern legt Slow Food auch Wert darauf, dass mit den ausgezeichneten Betrieben ein weiterer kontinuierlicher Dialog entsteht. Die von diesen Betrieben beherzigte Slow-Food-Philosophie , soll auch weiterhin gepflegt werden und daher wird den daran interessierten Gasthöfen das Feedback aus Gäste-/Kundensicht weiterhin angeboten.
In der Fachwelt werden zunehmend Zweifel an den Bewertungssystemen der großen Gourmet-Führer laut. Denn es erscheint fraglich, ob eine handverlesene Schar anonymer Tester wirklich eine praktikable Orientierung für einen authentischen Genuss abliefern kann. Zudem werden die Tester in den Regionen mittlerweile relativ schnell von den Küchenchefs erkannt, besonders „betreut“ und umliegende Kollegen vorgewarnt. Zwar versichern die Verlage, dass auch Betriebe jenseits des Mottos „elitär, teuer und Gerichte mit Übersicht“ eine realistische Chance erhalten. Aber dennoch spielt nach wie vor das Anrichten der Speisen eine zentrale Rolle und hierbei die visuell hochwertige Präsentation für die Gäste. Im Mittelpunkt stehen dabei vor allem die Sterne-Köche als „Stars in Weiß“ und nicht die deutlich höhere Vielzahl der dort ebenfalls“nur“ empfohlenen Betriebe. Dies verkennt aber den eindeutigen Trend des konservativen Glamour! Denn die Zeiten, in denen Luxus als Etikett dienen konnte, gehören eindeutig der Vergangenheit an. Gefragt sind bei den zunehmend sensibler werdenden Konsumenten heute authentische Glaubwürdigkeit und Werthaltigkeit der Produkte. Insofern hat auch die Kritik von Gault & Millau keinen Nährboden gefunden, als diese gefordert hatten, bei der Zusammenstellung von Staatsbanketts auf jeder Dekadenz unverdächtige regionale Gerichte zu verzichten und stattdessen auf global undifferenzierte kulinarische Gourmetkunst zu setzen.
Und genau bei dieser regionalen Wertigkeit setzt Slow Food als Organisation an, die dafür steht, dass auch ein bezahlbarer Landgasthof mit seinen aus der Region stammenden Lieferanten und deren nachgewiesenen Qualität eine hohe Wertschätzung erfährt. Die von Slow Food empfohlenen Betriebe werden von über 400 Testpersonen bewertet, denen wiederholte Hinweise aus dem Kreis der Slow Food-Gruppierungen vorausgegangen sind. Nach einem einheitlichen Schema wird dann nach den Kriterien „regional, saisonal, traditionell und fair“ gewertet. Im Mittelpunkt steht das authentische Gericht mit der Herkunft und der Qualität seiner Zutaten über die gesamte Wertschöpfungskette. „Das wahre pulsierende Herz der kulinarischen Identität Deutschlands findet man eher auf dem Lande in den einfachen und regionaltypischen Gasthäusern“, schwärmt ein weitgereister italienischer Kenner der kulinarischen Szene. Denn mit diesen Worten hat Carlo Petrini, der Begründer und Präsident von Slow Food International die erstmalige Vorstellung von deutschen Lokalen durch den Slow Food-Genussführer im vergangenen Jahr kommentiert.
Dies sind in Altmühlfranken vor allem jene Betriebe, die auch an anderen kulinarischen Aktionen teilnehmen. Denn auch hier werden als wichtigste Voraussetzungen für eine Teilnahme die eindeutige regionale Herkunft und das Bekenntnis zu einer Qualitätsstrategie in den Mittelpunkt gerückt. Diese beiden Kriterien sind es, die aber den neuen Trend des „Konservativen Glamour“ ausmachen, bei dem es vordergründig um authentische Glaubwürdigkeit geht. In der Tradition dieser Bewertung steht daher auch die von Landrat Gerhard Wägemann ins Leben gerufene Auszeichnung „Gastlichkeit Altmühlfranken“. Es wird mit Spannung erwartet, welche weiteren altmühlfränkischen Gastronomie-Betriebe künftig diese Auszeichnung noch erhalten werden.

 

Musik mit Steff Tej & Ejectés aus Limoges

Französischer Abend in Gunzenhausen, Samstag 27. September 19 Uhr

Die Gunzenhäuser Buchhändler Dr. Johann Schrenk und Kristy Husz haben zu einem „Französischen Abend“ in den Drittelsaal der Stadthalle Gunzenhausen eingeladen. Am Samstag, 27. September, wartet dort ab 19 Uhr auf die Gäste Musik mit Steff Tej & Ejectés aus Liomoges sowie eine
Lesung den beiden Verlegern. Das ist zugleich die Abschlussveranstaltung des Jubiläumsjahres 30 Jahre Jumelage Isle –
Gunzenhausen.

Schrenk und Husz schreiben: Wir laden Sie recht herzlich zu diesem Abend ein, an dem wir unsere
Verbundenheit mit unseren französischen Freunden aus dem Limousin zum
Ausdruck bringen möchten. Wir haben Musiker aus Limoges eingeladen, die uns
eine junge, frische und sehr zeitgemäße Musik präsentieren werden, und wir
selbst, meine Geschäftspartnerin Kristy Husz und ich werden ausgesucht
prickelnde Texte der jungen, zeitgemäßen Französischen Literatur vortragen,
die einen Spannungsbogen zur Musik darstellen werden.
Das Ganze findet in einem angenehmen Ambiente, im Drittelsaal der Stadthalle
Gunzenhausen, am Isle-Platz statt (Großparkplatz in unmittelbarer Nähe), wo
die Besucher nicht nur die neue französische Kultur genießen, sondern sich
selbst auch einen guten Tropfen Wein oder einen kleinen, wohlschmeckenden
Imbiss gönnen können.
Der Eintritt ist frei, denn die Stadt Gunzenhausen (Tourist-Information),
der wir an dieser Stelle recht herzlich danken möchten, unterstützt diesen
Abend großzügig!

Kulturinitiative Altmühlfranken stellt sich vor

Gespräch im Heidenheimer Rathaus

Vorsitzender Dr. Johann Schrenk.

Vorsitzender Dr. Johann Schrenk.

Die neu gegründete Kulturinitiative Altmühlfranken hat sich zum Ziel gesetzt, die bereits vorhandene Kulturszene in der Region zwischen Ansbach und Eichstätt (Altmühlfranken) zu fördern und noch unentdeckten Talenten eine Chance zur Entfaltung zu bieten. Dabei hat man sich auf folgende Themenbereiche konzentriert: Theater, Musik, Bildende Kunst, Literatur, Kleinkunst, Museen, Architektur,Alltagskultur, Ess- und Trinkkultur.

Vorsitzender Dr. Johann Schrenk, Verleger und Buchautor aus Gunzenhausen, wird der regionalen Presse am 19. September die Ziele und die Struktur der Kulturinitiative präsentieren, anstehende Projekte zur Förderung bestehender kultureller Initiativen im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen vorstellen und zeigen, wer sich im Vorstand der Initiative für die Förderung der regionalen Kulturszene engagiert.

 

Lesung mit Emge entfällt.

„Der Junge von Schindlers Liste“ ist erkrankt

GöttlerLesung 3872x2592Einer der letzten Zeitzeugen des Holocausts kommt am 6. Juli nach Ornbau (Stadthalle).  Michael Emge erzählt unter dem Motto „Spiel mir das Lied vom Leben“ um 11 Uhr von seiner Lebensgeschichte. Als Kind war er mit seinen Eltern in Ghettos und Konzentrationslagern. Er überlebte als Kind auf Schindlers Liste.

Der Ornbauer Kulturverein hat den letzten Zeitzugen eines ungeheuerlichen Abschnitts unserer deutschen Geschichte eingeladen. Dazu liest Angela Krumpen aus dem von ihr geschriebenen Buch „Spiel mir das Lied vom Leben“.  Die Autorin ist Radiojournalistin und Moderatorin beim Domradio in Köln.

Der Gunzenhäuser Verleger und Buchhändler Dr. Johann Schrenk ist mit einem Büchertisch präsent.  Die Veranstaltung, die  mit multimedialen Elementen von 11 bis 13.30 Uhr dauert, bietet auch die Gelegenheit zu einem kleinen Imbiss nach jüdischen Rezepten.

 

 

Feines aus Altmühlfranken

Heuer gibt es den „BergKirsch“ als Cuvee

„Die Brombachseer Kirschen haben ein unübertroffenes Aroma“. Das steht für Dieter Popp, dem Haundorfer Regionalmanger, fest. Die süßen Früchte wachsen auf den Hochstämmen, die charakteristisch sind für das Kirschenland. An einen Sherry erinnert in seinem Geschmack der „BergKirsch“, ein 2013-er BergKirsch tolles Foto August 2013Dessertwein aus alten Sorten, für die sich der Handel heute nicht mehr interessiert. Das hat den Obstbauern im Seenland eine neue Vermarktungschance eröffnet. “Wir sichern damit das Kulturerbe der Streuobstwiesen“, sagt Popp. Im Barriquefass reift  beispielsweise „Grolls Schwarze Knorpelkirche“, kurz „Schwarze Groll“ genannt. Er hat 14,4 Prozent Alkohol und 65 Gramm Restzucker/Liter. „Der ist ja ganz nach meinem Geschmack“, jubelt die Buchhändlerin Kristy Husz vom Buchhaus Schrenk in Gunzenhausen.

2014 wird der „BergKirsch“ als Cuvee angeboten, ferner ein altmühlfrankischer Most und ein „Brombachseer Kirschblütenhonig“. Die Vertriebswege werden augenblicklich noch geplant, aber auf jeden Fall sind die Reginalprodukte im Gunzenhäuser Edeka-Lebensmittelmarkt Höfler ausgestellt und auf den neuen Cuvee freut sich schon Kristy Husz und Dr. Johann Schrenk vom Buchhaus Schrenk, die zu den ess- und trinkbaren Köstlichkeiten  auch noch das schöne Buch „Altmühlfranken genießen“ anbieten, das 2013 erschienen und sich als ein „Renner“ erwiesen hat.

Was war die Muna?

Friedrich Hetzner hat sie dokumentiert

Die Muna heute. In der Bildmitte sind die Munitionslagerhäuser (Bunker) zu sehen. Die Dächer sind begrünt und deshalb gut getarnt. Rechts unten ORM Bergold und der Sorghof. Am oberen Bildrand ist auf einer Lichtung der Regelsberg zu erkennen. Foto: Limes-Luftbildservice Beringer, Weißenburg

Es hört sich reichlich kurios an, soll aber stimmen: Weil die Bomber der US-Army in den letzten Kriegstagen alte Karten hatten, in denen neben Langlau ein großer See eingezeichnet war, ist die Bombardierung des Munitionslagers (Muna) am Ende des Zweiten Weltkriegs unterblieben. Was die Amis damals für einen See hielten, das war ein flächiges Altmühlhochwasser zwischen Ornbau und Treuchtlingen, das zum Zeitpunkt des Bombardements aber verschwunden war. So blieb  aufgrund des irritierten Bomberkommandos Langlau glücklicherweise von einem riesigen Inferno  verschont.

Nun, 75 Jahre später, wird der Ort in Verbindung gebracht mit einem gigantischen Freizeitpark, der an der Stelle entstehen soll, wo in der Nachkriegszeit die US-Army bis 1992 ein Corpsdepot unterhielt und die Bundeswehr bis 2007 ein Munitionsdepot hatte. Das gibt Gelegenheit, die Rolle der Muna näher vorzustellen.

Einer der Langlauer Augenzeugen war Friedrich Hetzner. Der Bauernbub erlebte die letzten Kriegsjahre als Jugendlicher in seinem Heimatdorf. Die Heirat führte ihn später nach Neuherberg, aber nicht in den kleinen Weiler gleichen Namens bei Langlau, sondern in das Dorf im Kreis Uffenheim. Seiner alten Heimat blieb er aber über die Jahrzehnte verbunden. Sein Testament ist das Buch „Das Land am Brombach“, das 2002 im Schrenk-Verlag erschienen ist. Es befasst sich mit dem Leben auf dem Land in den vergangenen Jahrzehnten, den dörflichen Eigenheiten und manchen Kuriositäten. Darauf fußt auch dieser Bericht.

Muna ist  in drei Jahren entstanden

Gebaut worden ist die „Lufthauptmunitionsanstalt“ von 1935 bis 1939 in einer Art von Arbeitsbeschaffungsmaßnahme, mit der die Menschen in Lohn und Arbeit kamen. Die Bauern, die Flächen für das Projekt abgeben mussten, waren nicht alle begeistert, fügten sich aber, denn es ging ja um „die Sicherung des Friedens“, wie ihnen eingeredet wurde.  20 Reichspfennig bekamen sie für den Quadratmeter Wiesen und Ackerland an Entschädigung, nur sechs Pfennig für den Wald.  Das herrschende System kannte natürlich keine öffentliche Planung wie sie später beim Bau des Brombachsees vom demokratischen Staat selbstverständlich war.  NS-Kreisleiter Johann Appler aus Gunzenhausen versprach dem Vater von Friedrich Hetzner, sein Sohn bekomme in der Ukraine Hunderte von Hektar bestens Schwarzerdebodens. Sogar der „Frankenführer“ Julius Streicher  gab ihm „Brief und Siegel“. Nun, daraus ist nichts geworden. Der Lebensraum im Osten ist von deutschen Bauernsöhnen nicht besiedelt worden. Die Urkunde haben die Hetzners in den bedrängten Zeiten vorsichtshalber vernichtet.

Bis zu 2000 Männer und Frauen, darunter auch Kriegsgefangene und Deportierte, waren dort auf einem 200 Hektar großen Gelände tätig, das militärisch geschützt und von der Öffentlichkeit abgeriegelt war. Produziert wurden nach den Vorgaben der Machthaber Geschosse aller Kaliber (vorzugsweise 8,8 und 10,5 Zentimeter) für bodengestützte Flugabwehrkanonen. Der Waggonumschlag wuchs von 1500 Stück im Jahr auf 8000 Stück im Jahr 1944.

Die Langlauer profitierten

Friedrich Hetzner befasst sich in seinem Buch mit dem Bau der Muna durch ein Heer von Arbeitswilligen. Sie mussten per Hand Gleise vom Bahnhof Langlau bis zur Muna verlegen. Dort entstanden in drei Jahren Bauzeit  60 Bunker mit dicken Betonmauern, Hallen und Straßen und außerhalb des abgesperrten Geländes auch noch Wohnhäuser für die Offiziere. Für die Langlauer war das Projekt ein Supergeschäft, denn sie konnten ihre Zimmer an die Vorarbeiter vermieten – für 50 Reichspfennig pro Übernachtung mit Frühstück.

Hinter Stacheldraht wuchsen drei Baracken für das Offizierskasino, vier Barackern für Kantinen-, Wasch- und Sanitärräume, sowie weitere Gebäude für die Verwaltung, die Schreinerei (hergestellt wurden Munitionskisten) und die Näherei, in der die Frauen Pulverbänder aus Kunstseide fertigten.

Blicke auf die  grazilen Ukrainerinnen

In Langlau kamen viele der Mitarbeiter mit dem Zug an, wo sie am Bahnhof die Slogans „Räder müssen rollen für den Sieg“ und „Kinderwägen für den nächsten Krieg“ begrüßten. Es gab auch Werkstätten, Garagen, Tankstelle und eine vier Hektar große Gärtnerei. In neun Baracken aus Holz lebten Soldaten und Arbeiter, die alle zu Geheimnisträgern vergattert worden waren. Hinter doppeltem Stacheldraht und vier Wachtürmen gab es zudem einen Exerzierplatz, aber auch einen Sportplatz. Die beobachtenden Männer sollen von der „Leibeserziehung“  der jungen Ukrainerinnen geradezu begeistert gewesen sein.

In den Baracken lebten 1200 Mitarbeiter, aufgeteilt in zehn größeren Schlafräumen und vier kleineren Räumen. Zu den „Gefolgschaftsmitarbeitern“ zählten auch 80 ukrainische Frauen. Sie hatten aber eine eigene Baracke. Kreisleiter Appler, der die SS-Wachmannschaften befehligte, leistete sich eine Jagdhütte in der Gegend. Mit den Familien der Offiziere und den Menschen im Dorf gab es durchaus gute Kontakte.

Frauen erinnern sich gern an die Muna

Wie gesagt, Langlau war für die Frauen – die Männer waren je im Kriegseinsatz – ein durchaus interessanter Arbeitsplatz, zumal in einer Region, die fast ausschließlich von den Erzeugnissen der Bauernhöfe lebte. Auch viele Frauen aus Gunzenhausen arbeiteten in der Muna und erinnerten sich später gern an diese Zeit.

Kleinere Luftangriffe der Alliierten in den letzten Kriegstagen richteten nach dem Augenzeugenbericht von Friedrich Hetzner keine nennenswerten Schäden an, Menschen wurden auch nicht in Mitleidenschaft gezogen. Die US-Besatzer (Flugblattinhalt: „Langlau im Loch, wir finden dich doch!“) kümmerten sich in den Tagen nach dem offiziellen Kriegsende zunächst wenig um die Muna. Natürlich gab es Einheimische, die sich dort „bedienten“, die Not war schließlich riesig und das Angebot verlockend.

Euterpe war Nutzerin

1947 kamen Kriegsgefangene ins Lager, auch Heimatvertriebene aus dem Osten, vornehmlich aus dem Egerland, zogen in den Baracken ein, wo es fortan auch das „Gasthaus zur neuen Heimat“ gab. Die Bevölkerung der Gemeinde Pfofeld wuchs auf 1499 Einwohner an. Ein bauliches Zeugnis aus der Nachkriegszeit ist die hölzerne Filialkirche in Langlau. Um die Munitionsrückstände aufzuarbeiten wurde in den Jahren 1946 bis 1948 die Staatliche Erfassungsstelle (STEG) betrieben. Zeitweise waren in ihr bis zu  460 Mitarbeiter tätig. Ab 1960 richteten die Amerikaner ein Treibstoffdepot für den Ernstfall ein, andere Teile übernahm die Bundeswehr. Zu dieser Zeit gab es in Langlau 34 Munitionslägerhäuser (MLH), die zwischen 34 und 180 Quadratmeter groß waren, ferner 20 Betriebssstoffhallen, in denen je 180000 Liter Treibstoff lagerten. Will man den Angaben von Friedrich Hetzner glaubend, dann lagerten dort in der Zeit des „Kalten Kriegs“ mehr Kampfstoffe mit viel mehr Sprengkraft als zu Kriegszeiten.

Wirtschaftlich sinnvoll genutzt waren Teile des Geländes ab  1953, als sich die Klavierfabrik Euterpe einrichtete, die in ihren besten Jahren an die 300 Mitarbeiter beschäftigte. Sie konnte dem internationalen Konkurrenzdruck aus Südostasien nicht standhalten und gelangte 1990 in die Hände von  Bechstein, dem letzten namhaften deutschen Klavierhersteller. Dieser gab 1993 die Produktion in Langlau auf. 350 Mitarbeiter fertigen heute die einstige Langlauer Marke „W.Hoffmann“ sowie „Bechstein“ und „Zimmermann“  im sächsischen Seifhennersdorf und im tschechischen Hvadec Kralove.

WERNER FALK

Falkenjagd des Markgrafen

10. Ausgabe der „Triesdorfer Hefte“ erschienen

Vereinsvorsitzender Dr. Horst von Zerboni (Zweiter von links) präsentierte in Wald die neue Publikation der Freunde Triesdorfs. Unser Bild zeigt (von links) Tassilo Freiherr von Falkenhausen, Dr. Horst von Zerboni, Prof. Wolfgang Wüst, Dr. Arno Störkel und Pfarrer Johannes Wagner im Gutshof des Schlosses Wald. Foto: FR Presse

Die Falkenjagd gehört seit zwei Jahren zum immateriellen Kulturerbe der UNESCO.  Die  Kunst, mit Vögeln zu jagen, gilt somit als schützenswerte Kulturform.  Es war ein Gunzenhäuser, der markgräfliche Lehrer und Spitalprediger Johann Erhard Pacius, der 1756 im Auftrag von Markgraf Carl Wilhelm Friedrich die lateinische Handschrift „De arte venandi cum aribus“ ins Deutsche übersetzte.  In der neuen Ausgabe der „Triesdorfer Hefte“ des Vereins der Freunde Triesdorfs und Umgebung  nehmen sich vier namhafte Autoren des Themas an.

Geschäftsführer Carl-Alexander Mavridis (rechts) überreichte eines der ersten Exemplare an Werner Falk, dem Vorsitzenden des Vereins für Heimatkunde Gunzenhausen

Dr. Sigrid Schwenk von der Uni Freising-Weihenstephan wähnt  den  markgräflichen Übersetzer als eigentlichen Wegbereiter für diese hohe  internationale Anerkennung. Pacius war, wie er selbst einräumte,  alles andere als ein Falken-Experte: „In der Übersetzung selbst habe ich keinen Fleiß und Müh gesparet … und aus anderen Sprachen entlehnten Wörtern keines gesetzet, biß ich die wahre Bedeutung  gefunden habe“. Die Urschrift von 1248, die in sechs Bänden auf Kaiser Friedrich II. zurückgeht, berichtet u.a. davon, dass die besten Falkner aus Flandern stammten. Sie kamen auch an den Ansbacher Hof.

Es gibt nur ein einziges Bild, das den Markgrafen mit einem Falken zeigt. Das ist erstaunlich, wo CWF sich doch als der Herr über Europas größte Falknerei (mit über 50 Falknern) rühmte. Es war für den Fürsten wichtig, im Kampf um das Prestige, dieses Alleinstellungsmerkmal unter den Fürstenhöfen zu haben. Dr. Arno Störkel aus Würzburg, ein ausgewiesener Kenner der markgräflichen Jagd, datiert das Bild auf das Jahr 1740.

Prof. Wolfgang Wüst vom Lehrstuhl für Bayerische und Fränkische Landeskunde an der Uni Erlangen-Nürnberg sieht in der Falkenjagd weniger ein barockes Lustobjekt als ein Bestandteil  mittelalterlicher Machtkonstellation. CWF nennt er einen „Prototypen eines jagdbegeisterten Regenten“, der auch Falkentaler und –dukaten prägen ließ.  Der Wissenschaftler nennt 34429 Vögel, die CWV selbst geschossen oder gebeizt hat. Zu seiner Beute gehörten vorzugsweise Rebhühner und Wachteln (43 Prozent), Raben und Saatkrähen (19 Prozent) sowie Dohlen und Elstern (15 Prozent).

Den Fokus auf die Falknerei in Gunzenhausen richtet Stadtarchivar Werner Mühlhäußer.  Das Jagdschlösschen „Falkenlust“ (es stand bis 1768 in der Oettinger Straße) hatte der Markgraf mit 890 Fliesen ausgestattet, darunter 138 mit jagdlichen Motiven.  Sie sind größtenteils erhalten geblieben und im – derzeit geschlossenen –  Stadtmuseum ausgestellt. Die Sammlung ist sehr kostbar, denn es gibt eine ähnliche nur mehr im ehemaligen  Jagdschloss des Kölner Kurfürsten in Brühl.  Wie Mühlhäußer darstellt, galt das heutige Rathaus auf dem Marktplatz zumindest ab 1740 als „herrschaftliches Schloss“ . Damals gab es in der Stadt auch noch den markgräflichen Hofgarten (heute: Haus des Gastes), das Wildmeisterhaus (Bahnhofstraße 6), das Windsetzerhaus (das Haus des Hundehüters wurde 1999 abgebrochen), das Milanenhaus (mit Reiherhaus) am Heidweiher, den Fasanengarten auf dem Reutberg, das Palais Heydenab als Wohnhaus des Oberstfalkenmeisters (heute: Gewerbebank am Marktplatz) und das Gasthaus „Zum Falken“ am Lutherplatz 7, wo die Bediensteten des Fürsten beim „Falkenwirt“ einkehrten. Um seiner Liebhaberei  grenzenlos frönen zu können,  ließ der Markgraf 60 Stege über die Altmühl bauen. Der bekannteste war die 19 Meter breite Reitstegbrücke aus Holz, die 1921 abgebrochen wurde. Sogar die Tauben sollen den Regenten bei der Falkenjagd gestört haben, weshalb er einen Befehl erließ, das Taubenfliegen zu verbieten. Werner Mühlhäußer listet als Ergebnis einer zeitraubenden Sisyphusarbeit das Personal der Falknerei auf, zu dem neben den Falknern auch noch die Fasanenmeister, Stall- und Reitknechte, Falkenmaler und Kammerlakaien zählten.

Das 84 Seiten starke Büchlein „Die Falkenjagd des Markgrafen Carl Wilhelm Friedrich von Brandenburg-Ansbach“ ist für 5 Euro bei den Gunzenhäuser Buchhandlungen Dr. Schrenk und Pfahler zu beziehen.

wfa