Archiv: Falk-report

Landrat bei der Sanmina

Unternehmensbesuch von Gerhard Wägemann in Gunzenhausen

Sanmina

Landrat Wägemann und Sabine Unterlandstaettner waren zu Gast bei der Sanmina, wo sie von Dietmar Günther (Zweiter von links) und Ottmar Bieber durch die Produktion geführt wurden.

Der erste Unternehmensbesuch des Landrats im neuen Jahr führte auf das Betriebsgelände des Fertigungsdienstleisters Sanmina-SCI Germany GmbH, welcher in Gunzenhausen ansässig ist.
Das US-amerikanische Unternehmen, welches 1980 gegründet wurde und weltweit ca. 43.000 Mitarbeiter beschäftigt, kam im Jahre 2002 in die Altmühlstadt, als das damalige SEL Werk übernommen wurde. Damit ist in Gunzenhausen der deutschlandweit einzige Produktionsstandort des Unternehmens angesiedelt, erklärte Dietmar Günther, der innerhalb der Unternehmensstruktur den Titel Executive Vice President Operations EMEA trägt und für das gesamte europäische Geschäft der Sanmina verantwortlich ist.
Er sowie der örtliche Werkleiter Ottmar Bieber führten Landrat Gerhard Wägemann durch die Produktionshallen und erläuterten ausführlich die Abläufe innerhalb des Betriebs. Die Sanmina-SCI Germany GmbH ist auf die Herstellung elektronischer Komponenten oder kompletter Systeme nach höchsten Qualitätsanforderungen spezialisiert, wozu von Beratung, Entwicklung, Ausführung und Support alle Schritte der Produktion zum Leistungsumfang gehören. Zu den vier Standbeinen gehören in Gunzenhausen vor allem die Bereiche Industrieelektronik, die Automobilbranche, die Luft-und Raumfahrttechnik sowie die System-Integration. Diese breit gefächerten Kompetenzen sowie die derzeit rund 200 Mitarbeiter sorgen dafür, dass namhafte Unternehmen ihre Produktion an Sanmina beauftragen und auslagern. So gehört auch seit einiger Zeit eine weltweit aktive Internetfirma zum Kundenstamm, für die Sanmina die Serverhardware zu Komplettsystemen integriert und diese an das europäische Datencenter des Kunden in Skandinavien liefert. „Dieses Geschäft macht Gunzenhausen zu einem Hochtechnologie-Standort“, betonte Ottmar Bieber.
Um diesen hohen Standard innerhalb des Unternehmens zu halten, benötigt es vor allem auch qualifizierte Mitarbeiter. Deshalb werden in diesem Jahr sechs Auszubildende in das Unternehmen eingestellt, darunter vier technische sowie zwei kaufmännische neue Mitarbeiter. Die Ausbildungsphase erfolgt dabei in Kooperation mit dem ebenfalls in Gunzenhausen ansässigen Kunststoffspezialisten RF-Plast, wobei dieser die mechanischen und Sanmina die elektrischen Ausbildungsinhalte vermittelt. Dass diese Zusammenarbeit gut funktioniert und die Qualität der Lehre hervorragend ist, belegt nicht zuletzt der im Jahr 2014 an einen Sanmina-Azubi überreichte Preis für das beste Prüfungsergebnis im Geltungsbereich der Industrie- und Handelskammer Mittelfranken.
Während der Betriebsbesichtigung zeigte sich Landrat Wägemann sowie Sabine
Unterlandstaettner, Mitarbeiterin in der Wirtschaftsförderung des Landkreises,
sichtlich beeindruckt von den modernen Produktionsabläufen. „Es ist erstaunlich,
wie viel Gunzenhausener Knowhow in den verschiedensten Produkten auf der
ganzen Welt steckt.“, betonte Wägemann anerkennend. So werden beispielsweise elektronische Baugruppen für das Cockpit mehrerer Airbus-Typen im Landkreis produziert.

„Der Glückliche schlägt keine Hunde“

 Stefan Lukschy schrieb Porträt über Loriot

Das Komische im Normalen aufzuspüren, auch wenn die Wirklichkeit gar nicht so komisch ist. Das war das Geheimnis des Erfolgs von Vicco von Bühlow, genannt Loriot. Im Aufbau-Verlag in Berlin ist jetzt ein Buch seines langjährigen Regieassistenten und Faktotums Stefan Lukschy erschienen („Der Glückliche schlägt keine Hunde“).
An die vierzig Jahre waren beide miteinander verbunden. Eine Generation trennte sie, dennoch oder gerade deshalb war das gemeinsame Schaffen so ersprießlich und erfolgreich. Über Loriot fand Lukschy, der schon väterlicherseits Kontakte zur Familie Loriot2 4619x2736.09von Bühlow in Berlin hatte, über den großen Künstler zu Richard Wagner und seiner heroischen Musik. Als Loriot am 22. August 2011 87-jährig starb und auf dem Charlottenburger Waldfriedhof beigesetzt wurde, da hielt Stefan Lukschy die Trauerrede.
Der Autor rühmt seinen Meister: „Er verhalf dem absurdesten Unsinn zu einem zivilisatorischen Werk.“ Und er formulierte den größten Quatsch auf die wohlerzogene Art. Seine ironischen Kommentare, die er als Cartoonist von sich gab, wirkten immer kultiviert komisch. Das liebte seine Fangemeinde. Loriot blieb sich immer treu. Ihm kam es nicht darauf auf, die Menschen bloßzustellen, sondern durch seinen feinen Humor zu entlarven. Nicht zuletzt wählte ihn das ZDF-Voting 2007 zu Deutschlands bestem Komiker. Über seine Gedichte, Sketche, Fernsehsendungen und Filme reden die Menschen heute noch im Stadium größter Verzückung. Dagmar Rein, die Intendantin des RBB, trifft mit ihrer Charakterisierung die Stimmung: „Ein Leben ohne Loriot ist möglich, aber sinnlos.“
Die stimmliche Wandlungsfähigkeit Loriots hat die Fernsehzuschauer immer wieder verblüfft. Gern nahm er das Kauderwelch der Technokraten auf die Schippe. Die Ehesketche haben sogar Kultcharakter erreicht. Über sie sind sogar Doktorarbeiten geschrieben worden. Was Stefan Lukschy immer bei Loriot gefallen hat: „Er hat sich über fast alle lustig gemacht, aber seinen Figuren nie die Würde genommen.“ Vicco von Bühlow war immer ein Synonym für beste Fernsehunterhaltung.

„Der Glückliche schlägt keine Hunde“ von Stefan Lukschy, 345 Seiten, ISBN 978-3-351-03540-2, Aufbau-Verlag, 19,99 Euro.

Stadtrat Kohler: Mutige Investitionen

FDP in Weißenburg  bejaht den Haushaltsplan 2015

Der Vertreter der FDP im Stadtrat Alexander Kohler unterstützt den vorgelegten Haushaltsplan 2015 der Stadt Weißenburg vor allem in Anbetracht der guten Einnahmesituation, des “äußerst positiven Zinsfensters”, der progressiven Zuschusspolitik von Bund und Land. Hier nutze die Stadt die Gunst der Stunde, sagt Kohler: “Das nenne ich Glück”. Die Investitionssummen nennt er “mutig” und Ausdruck für eine auf Zukunft ausgerichtete Stadt. Er plädiert für mehr soziale Ausgaben, vor allem beim Thema “Inklusion” behinderte Bürger und Jugendarbeit. Eine Kohler 07.02.2013 20-40-18.2013 20-40-18Inklusions-Kindergartengruppe hätte sicherlich Chancen auf Förderung und wäre eine tolle Bereicherung des Gesamtangebotes der Kindergärten in unserer Stadt, meint Kohler. Bei den Ausgaben für das Bergwaldtheather klingen skeptische Untertöne an: “Wenn jede der zwölf Vorstellungen mit über 18.000 Euro bezuschusst wird, leisten wir uns schon Exquisites”, bringt es Kohler auf den Punkt.
Den Haushaltsplan 2015 möchte ich überschreiben mit: „Fortes fortuna adiuvat“ – den Tüchtigen (Mutigen) hilft das Glück.
Und in der Tat, unser Haushaltsplan 2015 ist mutig und zeugt von einem tüchtigen Anpacken der Stadtverantwortlichen für eine lebens – und liebenswerte Stadt. Eine Haushaltssumme von 54,4 Millionen Euro, ein Verwaltungshaushalt mit 35,4 Millionen Euro und ein Vermögenshaushalt mit 18,97 Millionen Euro stellen einen selbstbewussten Etat dar.

Erstaunlich ist, dass von 800 gewerbesteuerpflichtigen Betrieben gerade einmal ein Zehntel (78) für 90 Prozent der veranschlagten Gewerbesteuer aufkommt. Insgesamt liegt der Gewerbesteuerbetrag bei 8,4 Millionen Euro und deckt immerhin ein Siebtel des gesamten Haushalts. Eine gute Leistung unserer Betriebe, welche es durch ein gewerbefreundliches Umfeld zu erhalten und zu fördern gilt. Wohlgemerkt für alle Betriebe! aus Industrie, Handwerk, Handel und Gesundheitswesen. Dazu gehört auch ein gleichbleibender Hebesatz für die Gewerbesteuer.
Kostenrechnende Einrichtungen

Bei den kostenrechnenden Einrichtungen wäre ein Augenmerk auf größtmögliche Kostendeckung wünschenswert und ebenso sollte es in einem funktionierenden Umfeld möglich sein Beiträge moderat den Gegebenheiten anzupassen.
Personalkosten

Gerne schaut man sich auch die Personalkosten an. Mit 31 Prozent sind die Personalkosten der höchste Einzelausgabeposten der Stadt (10.986770 Euro). Es erscheint die absolute Zahl zunächst als sehr hoch. Bringt man gar den Teil der Personalkosten pro Bürger der Jahre 2012 bis 2015 ins Verhältnis zu den Haushalten, so erhält man gar eine Konstante. Und es ist deutlich zu erkennen, daß der Personalstamm mit den jeweiligen Haushalten sehr stabil bleibt.

Inklusion: Hier ist mir aufgefallen, dass es keine eigene Haushaltsziffer für diesen Themenbereich gibt. Die in den einzelnen Haushaltspositionen bezifferten Einzelausgaben werden dem Themenbereich „Inklusion“ nicht gerecht.

Die Weißenburger Kindergärten leisten Enormes angesichts der kulturellen Unterschiede unserer Kinder. Eine Inklusions – Kindergartengruppe hätte sicherlich Chancen auf Förderung und wäre eine tolle Bereicherung des Gesamtangebotes der Kindergärten in unserer Stadt.

Es wäre großartig, wenn die Inklusionsförderung für den „Kindergarten am Hof“ (Förderung mit Schwerpunkt im sprachlichen Bereich von Kindern mit Migrationshintergrund) bestehen bliebe. Hier bitte ich die Verwaltung um ein tatig werden.

Der Zuschuss für die Weissenburger Stadtkapelle in Höhe von 2500 Euro für Instrumente / Noten etc. ist eng bemessen. Dafür gibt’s dann gerade einmal eine achtel Tuba oder ein viertel Flügelhorn. Hier bitte ich um eine moderate Erhöhung des regelmäßigen Haushalts (vielleicht auf 5000 Euro).

In Anbetracht der multikulturellen Veränderungen in unserer Stadt (Flüchtlingsfamilien, jugendliche Flüchtlinge) erscheint mir eine Aufstockung des Etats nötig.

Das Bergwaldtheater mit einem Ansatz von 418.180 Euro und einem zu erwartenden Defizit von 221.180 Euro spielt schon auf einem hohem Haushaltsniveau. Und wenn jede der 12 Vorstellungen mit über 18.000 Euro bezuschusst wird, leisten wir uns schon Exquisites. Mit blickt auf die anderen defizitären Veranstaltungen ( Krimifest; Römerfest ) bleibt zu hoffen, dass die Bergwaldtheaterkosten kein limitierender Faktor für weitere kulturelle Veranstaltungen sind.

Das Anpacken aller, oft jedoch vom Vorgängergremium initiierten Aufgaben unterstütze ich in allen Teilen. Ich möchte aber anmerken, dass ich die ein oder andere Grundsatzentscheidung nicht getragen hätte. Der Haushaltsplan 2015 stellt sich nicht als ein Materie verschlingendes „Schwarzes Loch“ dar, sondern ist Ausdruck für eine auf Zukunft ausgerichtete Stadt. In Anbetracht der glücklichen Einnahmesituation, des äußerst positiven Zinsfensters, der progressiven Zuschusspolitik von Bund/Land halte ich es für richtig, dass die anstehenden Investitionen, Maßnahmen und Arbeiten, frei nach dem Sprichwort „Was Du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen“ heute getätigt werden und nicht morgen. Daher unterstütze ich den vorgelegten Haushaltsplan 2015.

Der Beitrag ist uns von  PETER DIESLER, dem Herausgeber des  Onlinediensts „Weißenburg aktuell“  freundlicherweise überlassen worden.

Im Juni erscheint: „Tatort Franken 6“

Noch bevor der „Franken-Tatort“ im Fernsehen kommt

Tatort Franken6Ein »fränkischer Tatort«? Im Fernsehen wird er bald kommen, literarisch haben wir ihn schon längst – sogar bereits fünffach. In der erfolgreichen Reihe fränkischer Krimianthologien erscheint nun Band 6, mörderisch gut wie eh und je: Machen Sie sich gefasst auf eine großartige Mischung von regionalen Schauplätzen, fränkischem Charme und gnadenloser Spannung. Und: Werden Sie selbst zum Zeugen, wie frisch gebackene Krimiautoren ihren Weg in die Veröffentlichung finden. Denn auch 2015 sind die Gewinnergeschichten des Fränkischen Krimipreises in Tatort Franken vertreten. Wir finden: der schönste fränkische Tatort weit und breit!
Mitwirkende Autoren: Helwig Arenz, Sigrun Arenz, Roland Ballwieser, Petra Rinkes, Veit Bronnenmeyer, Theobald Fuchs, Tommie Goerz, Thomas Kastura, Dirk Kruse, Hans Kurz, Killen McNeill, Petra Nacke, Horst Prosch, Jeff Röckelein, Roland Spranger.
„Tatort Franken 6“, 250 Seiten, 14,90 Euro, ISBN 978-3-86913-503-8, ab 1. Juni 2015.

Neues Wunibald-Buch wird vorgestellt

Veranstaltung am 18. März im Kloster Heidenheim

„Der hl. Wunibald. Pilger und Missionar“ ist der Titel einer neuen
Publikation des Eos-Verlags. Das Buch wird am kommenden Mittwoch, 18.
März, um 19.30 Uhr im Kapellensaal des Klosters Heidenheim
vorgestellt. Es erscheint mit Unterstützung des EiDGV in der von mir
verantworteten Reihe „Extemporalia“ und kostet im Buchhandel 14,95 €.

Der hl. Wunibald (701–761), Bruder des hl. Willibald und der hl.
Walburga, zählt zu den Gründergestalten des Bistums Eichstätt. 752 hat
er das Kloster Heidenheim gegründet, wo er 761 gestorben ist. Im Jahr
777 wurde er heiliggesprochen. Damit ist er der erste offizielle
Heilige des Bistums Eichstätt.

Der Band, herausgegeben von Ludwig Brandl, enthält Beiträge von
Barbara Bagorski, Claudia Grund, Stephanie Haarländer und Peter
Stockmann. Die Autoren befassen sich mit dem Leben Wunibalds, seiner
Heiligsprechung, seiner Spiritualität und der Darstellung in der
bildenden Kunst. Außerdem geht ein Beitrag näher auf Wunibald und das
Kloster Heidenheim ein.

Bei der öffentlichen Präsentation gibt es zwei Kurzvorträge von
Barbara Bagorski über das spirituelle Profil Wunibalds und von Claudia
Grund über die Darstellung Wunibalds in der Kunst. Die Buchvorstellung
wird musikalisch begleitet von Johannes Schmauch mit seinem
Kontrabass. Danach besteht Gelegenheit zum Austausch bei einem kleinen
Umtrunk.

Pianofestival in Feuchtwangen

Zum Jubiläum wieder internationale Pianisten in der Festspielstadt

Von Dienstag, 7. bis Sonntag, 12. April findet in Feuchtwangen im Rahmen des 28. Meisterkurses für Klavier von Prof. Peter Feuchtwanger, London, wieder ein Internationales Piano-Festival statt – in diesem Jahr bereits zum 25. Mal. Aufgrund des Umbaus der Stadthalle Kasten finden alle Konzerte ab 20 Uhr im Fränkischen Museum Feuchtwangen statt.

Die Konzertreihe wird am Dienstag, 7. April von John Robilette eröffnet. Am Mittwoch, 8. April, ist ein Konzertdialog zwischen Flügel und Cello zu erleben. Joel Blido am Cello und Sven Witzemann am Klavier werden den Konzertabend gemeinsam gestalten. Am Donnerstag, 9 April, gastiert die Pianistin Ina Birk mit Aspekten von Fantasie am Flügel im Fränkischen Museum, am  Freitag, 10. April, wird Daniel Kasparian zu hören sein. Den Abschluss der Klavierabende gestaltet am Samstag, 11. April, der britische Pianist Daniel Roberts. Am 12. April 2015 endet die Konzertreihe wie in den Vorjahren mit dem Abschlusskonzert der Meisterschüler des aktuellen Meisterkurses. Programme, Eintrittskarten und Abo-Karten zum Jubiläums-Festival gibt es im Kulturbüro der Stadt Feuchtwangen, Marktplatz 2, Tel. 09852-904 44, kulturamt@feuchtwangen.de.
Alle Konzerte beginnen um 20 Uhr im Fränkischen Museum und finden im Rahmen des BR-Musikzaubers Franken statt.

Erika Gruber ist wieder Vizepräsidentin

Die Gunzenhäuser Unternehmerin setzte sich erneut durch

 

Erika Gruber, die bisherige Vizepräsidentin.

Erika Gruber, die bisherige Vizepräsidentin.

Die Vollversammlung der IHK Nürnberg für Mittelfranken hat in ihrer konstituierenden Sitzung am 10. März Dirk von Vopelius erneut zum IHK-Präsidenten gewählt. Er führt die IHK wie bereits in der Amtsperiode 2015 bis 2019.

Der studierte Betriebswirt Dirk von Vopelius (59) ist Gesellschafter und Auf-sichtsratsvorsitzender der Schuster & Walther IT-Gruppe AG in Nürnberg. Alle 71 anwesenden Mitglieder der Vollversammlung sprachen ihm ihr Ver-trauen aus und wählten ihn in geheimer Wahl einstimmig für eine weitere Wahlperiode zum Präsidenten der IHK Nürnberg für Mittelfranken.

Zu Vizepräsidenten der IHK Nürnberg für Mittelfranken wurden in der konstituierenden Sitzung aus zwölf Kandidaten folgende neun Persönlichkeiten gewählt.

Die Industrie wird vertreten von:

Paul Heinz BRUDER, Bruder Spielwaren GmbH + Co. KG, Fürth

Frank A. DASSLER, adidas AG, Herzogenaurach

Sebastian SCHWANHÄUSSER, Schwan-Stabilo Schwanhäußer GmbH & Co. KG, Heroldsberg

Den Handel repräsentieren:

Wolfgang BASTERT, Barthelmess Display & Decoration GmbH, Fürth

Erika GRUBER, Zweirad Gruber GmbH, Gunzenhausen

Hannes STRENG, OBI Baumarkt Franken GmbH & Co. KG, Nürnberg

Die Vertreter der Dienstleistungsbranchen im Präsidium sind:

Christine BRUCHMANN, Moritz Fürst GmbH & Co. KG, Nürnberg

Harald LEUPOLD, Hafen Nürnberg-Roth GmbH, Nürnberg

Prof. Dr. Christian RÖDL, Rödl Rechtsanwaltsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft mbH,
Nürnberg

Ferner wurden in der Sitzung die Vertreter der Stiftung Handelskasse und der IHK-Fachausschüsse bestellt. Beim Empfang im Anschluss an die Voll-versammlung gratulierten dem neuen IHK-Präsidenten als Gastredner der Ratsvorsitzende der Europäischen Metropolregion Nürnberg Landrat Armin Kroder und Dr. Eberhard Sasse, Präsident des Bayerischen Industrie- und Handelskammertages (BIHK) sowie der IHK für München und Oberbayern.

Bei seiner Wahl vor fünf Jahren hatte Vopelius das Leitmotiv Vertrauen ausgegeben, denn im Zuge der Wirtschafts- und Finanzkrise von 2008 sah er das Vertrauen der Menschen in die Wirtschaft und ihre Akteure beschädigt. Explizit ging es ihm dabei um Vertrauen in die Wirtschaft (Gründerinitiative, Ehrbarer Kaufmann, runder Tisch Langzeitarbeitslose), Vertrauen in die Region (Allianz pro Fachkräfte, Stärkung der Kompetenzfelder, Förderverein Wirtschaft pro Metropolregion) sowie um Vertrauen in die Jugend mit dem Schwerpunkt duale Berufsausbildung.

Meilensteine der ersten Amtszeit von Dirk von Vopelius waren im Jahr 2010 das 450-jährige Jubiläum der wirtschaftlichen Selbstverwaltung im Zeichen des Ehrbaren Kaufmanns, die Gründung der Anerkennungsstelle für ausländische Berufsabschlüsse „IHK FOSA“ in Nürnberg sowie der Start der Baumaßnahme „Haus der Wirtschaft“ am Nürnberger Hauptmarkt. Für seine neue Amtszeit hat er das Leitmotiv „Jugend + Beruf“ gewählt. Es gehe ihm darum, die hohen Azubi-Zahlen in Mittelfranken zu halten und einen Beitrag zu leisten, dass keine/r auf der Strecke bleibe, erklärte Vopelius.

Macht doch wieder einen „Brotfrieden“!

Parallelen von aktueller Ukrainekrise zur Situation vor fast 100 Jahren

Wer über den Ukrainekonflikt nachdenkt, der kommt nicht umhin,  an die politische und militärische Konstallation vor 98 Jahren zu denken. Damals hatten die Bolschewiken in Russland gerade die Revolution ausgerufen. Das Land lag wirtschaftlich am Boden, die Bevölkerung war kriegsmüde. Deshalb willigten sie in einem „Brotfrieden“ von Deutschland mit der Ukraine ein (9. Februar 1918). Der bedeutete zwar noch  nicht das vollständige Ende des Ersten Weltkriegs, war aber doch ein Signal. Am 3. März 1918 kam es dann tatsächlich in der weißrussischen Stadt Brest-Litowsk zu einem Friedensvertrag, , 1919 zum Friedensvertrag von Versailles. Um „Brot und Frieden“ sollten sich auch heute die verantwortlichen Staatsmänner bemühen. Die Bedingungen sind nicht die schlechtesten, denn Russland liegt heute wieder wirtschaftlich darnieder. Nur mit westlichem Know-how und Investitionen kann das Putin-Reich genesen. Das ist Klartext, aber in der diplomatischen Sprache wohl im Umgang mit Putin nicht realistisch. Die wirtschaftlichen Sanktionen sollten daher andauern. Eine politische Lösung wird kommen. Sie braucht nach aller Erfahrung Zeit, denn alle Beteiligten sollen schließlich  ihr Gesicht nicht verlieren. Wenn das nur die Scharfmacher auch endlich begreifen würden!

Die von Russland abgetretenen Gebiete sollten – so die Buchstaben des Vertrags – nicht von Russen bewohnt werden, sondern von den nichtrussischen Völkern, die auch damals schon nach Unabhängigkeit strebten. Wie wir wissen, hat sich die Geschichte einige Jahrzehnte später wiederholt, als nach dem Zusammenbruch der UdSSR die Regionen ihre Eigenstaatlichkeit anstrebten, die baltischen Länder endlich in die Freiheit gelangten.

Es war weitsichtig, dass sich der Westen nicht stärker eingemischt hat, als die Krim vor einiger Zeit an Russland ging. Das entsprach dem Wunsch der Mehrheit auf der Krim, die historisch gesehen schon immer russisch war. Aber von US-Staatsmännern ist soviel historisches Wissen offenbar nicht zu erwarten. Leider haben allzu frühe Festlegungen des Westens, vor allem „scharfer“ Nato-Vertreter, dazu beigetragen, dass sich die Lage dramatisch verschlechterte. Zurückhaltung wäre besser gewesen. Es wäre richtig, in der Ukraine eine Volksabstimmung zu machen. Wenn die Menschen im Osten an die Seite von Russland sich besser aufgehoben fühlen, dann sollte man sie ziehen lassen. Wir sollten uns im Westen hüten, die neuen Herren in Kiew für Demokraten zu halten. Es ist einfach eine Nummer zu groß, wenn sie die Gefahr eines Dritten Weltkriegs hinausposaunen. Die sind in der Wahl ihrer Mittel nicht anders als die Freischärler oder die Russen. Für sie wäre es eine riesige Aufwertung, wenn sich der Westen stärker engagieren würde.

WERNER FALK

Kulturinitiative personell ergänzt

Europäisches Haus – ein Kulturjuwel in Altmühlfranken

Die Kulturinitiative Altmühlfranken (KIA) hält das „Europäische Haus“ in Pappenheim, das in den letzten Jahren mit Unterstützung der Europäischen Union, des Freistaats Bayern und der Stadt Pappenheim entstanden ist, für einen herausragenden Baustein des Kulturraums Altmühlfranken. Es rundet das bisherige Profil der „Bildungsregion Altmühlfranken“ ab und verleiht dieser damit eine wertvolle Alleinstellung. Zusammen mit der Evangelischen Landvolkshochschule in Pappenheim markiert das „Europäische Haus“ zudem für die Stadt eine Zukunftsperspektive als bedeutender Bildungsstandort.
Dr. Johann Schrenk dankte als Vorsitzender der Kulturinitiative Altmühlfranken Prof. Dr. Joachim Grzega – der ebenfalls Vorstandsmitglied der KIA ist – für dessen außerordentliches Engagement bei dem Betrieb dieses Hauses und verband damit die Erwartung, dass dieses Haus sowie dessen einmaligen Bildungsangebote noch stärker in das öffentliche Bewusstsein in Altmühlfranken sowie weit über dessen Grenzen hinaus gehoben werden können.
Im Rahmen dieser Mitgliederversammlung wurden auch die in der Satzung vorgesehenen Beisitzer berufen. Von deren Nominierung wurde bei der Gründungsveranstaltung vor gut einem Jahr noch Abstand genommen, weil erst einmal die Mitgliederentwicklung abgewartet wurde, um aus einem dann erweiterten Kreis eine wohl ausgewogene Wahl treffen zu können. Bei einer Enthaltung wurden folgende Personen einstimmig zu Beisitzern und damit in den Vorstand der Kulturinitiative gewählt:
Für die Wirtschaft: Dr. Karl Friedrich Ossberger, Klaus Horrolt und Susanne Gebhardt;
für die Politik: Bürgermeisterin Susanne Feller-Köhnlein, Bürgermeister Karl-Heinz Fitz und Bürgermeister Werner Baum;
für die Kultur: Kristina Schiegl, Justus Willberg und Rainer Zimmermann sowie
mit der Sonderfunktion des „Kultur-Botschafters Altmühlfranken“ Klaus Haeffner.

Die Mitgliederversammlung hat schließlich auch erste Gesprächskreise begründet, die sich mit spezifischen Fragestellungen etwas intensiver beschäftigen und daraus künftig entsprechende kulturpolitische Vorschläge unterbreiten werden. Dies sind die Gesprächskreise „Jugendliteraturpreis Altmühlfranken“ (Koordination Dr. Schrenk), Theaterwesen (Koordination Thomas Hausner), Kulturatlas Altmühlfranken (Koordination Dieter Popp) sowie Musikstandort Altmühlfranken (Koordination vorläufig über Dieter Popp). In diesen Gesprächskreisen – weitere zu anderen Kulturthemen sind in Vorbereitung – werden jetzt konkrete Projekte vorbereitet, strukturiert und in öffentliche Plattformen eingespeist bzw. unmittelbar umgesetzt. Und hier sind alle an Kultur interessierten Menschen der Region eingeladen sich aktiv einzubringen, betonte Dr. Schrenk in Pappenheim. Aus diesem Grunde sind diese Gesprächskreise auch ganz bewusst als „offene Runden“ definiert worden, wohl wissend und berücksichtigend das Kulturengagement nicht an eine formale Mitgliedschaft gebunden sein muss.

„Zutrinken“ galt als Gotteslästerei

Vortrag von Prof. Wüst beim Historischen Verein

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Vortrag von Prof. Wüst beim Historischen Verein

Es war im 18. Jahrhundert: die fränkischen Fürsten und Bischöfe gebährdeten sich als absolutistische Herrscher. Die kleinen Leute hatten nicht zu sagen. Ihr Lebensmut äußerte sich in „bierseeligen Lustbarkeiten“. Die aber waren verfolgte die Obrigkeit mit äußerstem Missbehagen, denn schließlich waren sie „potenzielle Unruhestätten“ und „zwielichtige Einrichtungen“, wie das Fürstenhaus Schwarzenberg 1781 beklagte.
Lang ist die Liste von Publikationen fränkischer und schwäbischer Landesgeschichte, die Prof.Wolfgang Wüst von der Uni Erlangen-Nürnberg bisher vorgelegt hat. Seit 2000 hat er dort den Lehrstuhl für fränkische und bayerische Landesgeschichte. Vor Mitgliedern des Historischen Vereins für Mittelfranken referierte er über „Mittelfränkische Konsumgeschichte – Bier und Schnaps in Form landesväterlicher Fürsorge der Frühmoderne“.
Wirtshäuser boten damals (und sicher auch heute noch) das Podium für emotionale Aussweifungen und ketzerische Reden gegen die Herrschaft. Auf „missliebige, schädliche Schwärmereien und gröbliche Misshandlungen“ (Bamberg 1771) reagierten die Regenten den Wirten mit dem Entzug der Konzession. Die Ansbacher Spielleute waren angehalten, „nur sittsame Tänze“ zu spielen (1672). Wirtshäuser galten als Brutstätten der Gewalt und Zentren der Hehlerei und als „Quellen des Unheils“. Markgraf Georg der Fromme sah sich veranlasst, das „Zutrinken“, das er als Gotteslästerei empfand, zu verbieten (1532). Aber auch unter den bürgerlichen Herrschaften galten „Schwelgen, Fressen, Sauffen“ als ein verwerflicher Vorgang, den sie „panguetiren“ nannten.
Was bis heute Bestand hat, das ist das Deputationsbier. Die Mitarbeiter von Brauerein bekommen es als Haustrunk. Früher gab es Deputatiosnbier für die höheren Beamten in den herrschaftlichen Verwaltungen, das gemeine Volk musste sich mit dem „Nachbier“ (Dünnbier) abspeisen lassen.
Nicht ganz geklärt ist, ob es für das „Zutrinken“ (Zuprosten) nicht noch eine andere Deutung gibt. Oskar Geidner, der Stadtheimatpfleger von Wolframs-Eschenbach und Geschäftsführer des Historischen Vereins für Mittelfranken glaubt, dass der Begriff für das „Vollsaufen“ (heute: Komasaufen) gelten kann. -fr-