Erklärung von Werner Falk zur Stadtratsarbeit in Gunzenhausen
Die Finanzen der Stadt stellen sich gut dar, wie der Zwischenbericht des Stadtkämmerers zur Einnahmenentwicklung zeigt. Das sind gute Werte für die Stadt und auch für den Bürgermeister eine gute Ausgangsposition. Wir müssen uns aber auch bewusst sein, dass dieser Trend nicht immer so weiter geht und auch einmal wieder Zeiten kommen, in denen die Einnahmen zurückgehen. Auf der ratsklausur am 17./18. Oktober in Bad Gögging wird der Stadtrat über einige grundsätzliche Fragen diskutieren. Er

„ich will eine populäre Stadtpolitik betreiben und keine populistische“: Werner Falk (hier mit Helmut Walter vom Zweiradmuseum Pflugsmühle auf der Frickenfelder Kirchweih).
sollte die Chance dazu nutzen und sich nicht in der Beratung von „Alltäglichkeiten“ verlieren, also Aufgaben, die keinen perspektivischen Charakter haben. Der Stadtrat sollte in den nächsten fünfeinhalb Jahren eine gute „Kür“ zeigen, die „Pflicht“ bleibt ihm ohnehin, aber die wird vom Bürger ohnehin nicht wahrgenommen oder einfach für selbstverständlich gehalten.
Das Zahlenwerk des Stadtkämmerers verrät uns auch, dass die Stadtfinanzen bei ihm in guten Händen sind. Der Stadtrat kann also der von mir ausgegebenen Losung folgen: „Ich will die Stadt gestalten und muss sie nicht verwalten!“
Mit dem Antrag auf Gestaltung einer attraktiven fußläufigen Verbindung (natürlich auch für die Radler) zwischen Gunzenhausen und Schlungenhof („Seemeile“) habe ich einen Impuls gegeben, wie sich die Stadt als Zentrum im Fränkischen Seenland weiterentwickeln lässt. Sie hat als einzige Stadt in Nordbayern, Nordwürttemberg und Nordbaden, die direkt an einem See von respektabler Größe liegt, ein Alleinstellungsmerkmal. Das müssen wir stärker nutzen. Deshalb stelle ich den Antrag, die Stadt beim Innenministerium den Namenszusatz „am See“ („Gunzenhausen am See“) zu erwirken.
Nun habe ich von einem Kollegen schon gehört, ich würde populistisch agieren. Diesen Vorwurf weise ich zurück. Der lateinische Wortstamm „populare“ lehrt uns die Definition „für das Volk“. Ich jedenfalls möchte eine populäre Stadtpolitik betreiben und keine populistische, denn das würde ja bedeuten: „Den Leuten nach dem Munde reden“. Das ist das nicht mache, das werden meine Kollegen im Stadtrat in den nächsten fünfeinhalb Jahren noch oft genug erfahren. Ich mache mir meine eigenen Gedanken und nehme Anregungen der Gunzenhäuser Bürgerschaft auf, aber warte nicht auf Eingebungen der Verwaltung – auch nicht auf göttliche Eingebungen.
Die Einbeziehung der Gunzenhäuser Bürger in die Gestaltung der Stadt ist mir wichtig, Ich begrüße die bisherige Arbeit in den ISEK-Arbeitskreisen und danke ihrem Sprecher Günter Wesel für sein anhaltendes Engagement. Eine öffentliche Diskussion muss es geben, nicht um die anvisierten Projekte zu zerreden, sondern dafür eine breite Zustimmung zu bekommen.
Ich darf auf das Beispiel Wassertrüdingen verweisen. Dort pflegt der ideenreiche und kreative Bürgermeister Günther Babel eine aktive Bürgerbeteiligung, er geht aber auch die kurzen Entscheidungswege. Damit hat er Erfolg. Die Nachbargemeinden schauen heute jedenfalls mit Respekt, manche mit Neid, auf Wassertrüdingen. Babel dreht auch seine „Pflichtrunden“, aber er achtet auf eine gute „Kür“.
In den nächsten Wochen werde ich einige Themen anstoßen und dazu auch Vorschläge machen. Diese beziehen sich auf eine bessere Nutzung des Fachwerkstadels und sie befassen sich mit der Zukunft des Kommunalen Jugendzentrums.
Sehr erfreut bin ich über die angenehme Zusammenarbeit mit Landrat Gerhard Wägemann. Er hat einige Gedanken von mir erfreulich unbürokratisch aufgenommen und inzwischen bereits Regelungen herbeigeführt (Hundestrand am Brombachsee bzw. Unterbringung einer Asylantenfamilie aus Syrien).
Ich bitte Sie, mir weiterhin gewogen zu bleiben.
Viele Grüße Werner Falk
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