Slow-Food-Repräsentante Dieter Popp. Wir wollen unsere Lebensqualität nicht preisgeben
An dem hohen Gut der Lebensmittelqualität will die „Slow Food“-Bewegung festhalten. Sie will, so ihr altmühlfränkischer Sprecher Dieter Popp, dass weiterhin die Verbraucher entscheiden können, welche Lebensmittel sie bevorzugen. Er erwartet von den Politikern in Berlin und München, dass sie auch nach der Europawahl am 25. Mai konsequent Widerstand leisten gegen ein Freihandelsabkommen mit den USA, das die Lebensqualität der Menschen in Europa einschränkt.
Dass die Konsumenten Wert legen auf aair gehandelte, verantwortungsvoll erzeuge und handwerklich vearbeitete Lebensmittel legen, das haben nach Popps Ansicht die vergangenen „Fränkischen Genusstage“ in Weißenburg offenbart. Er lehnt Klonfleisch oder Chlorhühnchen als denkbareSauwohl Störzelbach Kompromissformeln ab. Hierzulande könne der Verbraucher gottlob noch auf Produkte zurückgreifen, deren Geschichte und Herkunft er kenne. Im Kielwasser der Diskussion um den transatlantischen Handel gehe esschlicht um eien massive Verschlechgerung der Lebensqualität. Der Staat habe die Verantwortung für die Mindestqualität und die Sicherheitsnormen bei :Lebensmitteln, nicht etwas der Markt. Aber hier setzte die völlig andere amerikanische Philosophie ein, die von internationalen Konzernen beeinflusst sei. Diese stehe aber im Widerspruch zu den europäischen wertevorstellungen zur Unterstützung lokaler Erzeuger gegen weitere Konzentrationen der Marktmacht globaler Lebensmittelketten. Die Amerikaner, so Popp, setzten auf Zugeständnisse der Europäer nach der Europawahl am 25. Mai und hofften darauf, dass ihre Forderungen erfüllt würden. Zu denen zählten die Kennzeichnung mit Chlor desinfizierten Hühnchen zu untersagen, Klonfleisch zuzulassen, die europäischen Kennzeichnungsvorschriften für gentechnisch veränderte Lebensmittel aufzugeben, die Nachzucht von selbst erzeugtem Saatgut zugunsten der Agrarkonzerne zu untersagen sowie Patente auf Tiere und Pflanzen zuzulassen.
„In den Eckpunkten sind keinerlei Kompromisse möglch“, sagt Dieter Popp für „Slow Food Altmühlfranken“. Alle Bemühungen um die regionalen bäuerlichen Erzeuger und handwerklichen Manufakturen wären völlig umsonst, wenn sich die Interessen der inernationalen Agrarkonzerte durchsetzten. „Wir wollen“, so der frühere Regionalmanager des Landkreises, „unsere Lebensqualität in Altmühlfranken keinem transatlantischen Handelsabkommen opfern!“
Die Slow Food-Bewegung zählt in Deutschland 13000 Mitglieder in 80 lokalen Grppen. In Altmühlfranken gibt es die Gruppe seit zwei Jahren. Sie widmet sich dem Bewusststein für die vor Ort noch vorhandenen bäuerlichen Erzeuger (Metzgern, Bäckern, brauern und Fischzüchter), die noch Lebensmittel handwerklich verarbeiten.
Unser Foto: Auf dem Hof eines Störzelbacher Bauern wachsen die Schweine heran, die von dem Markt Berolzheimer Metzger Robert Prosiegel geschlachtet und vermarktet werden. Sie stehen stellvertretend für gute Qualität, ganz ohne Genveränderung.
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