Gunzenhausen trägt Klimawandel Rechnung

Das Gelände an der Waagstraße, das viele Jahre nach dem Abriss eines alten Geschäftshauses als Innenstadtparkplatz eine Verwendung gefunden hatte, wird neu konzipiert. Die Baumaschinen sind seit einigen Wochen vor Ort und entfernen die baulichen Rückstände des Parkplatzes, um die neue Bebauung vorzubereiten.
Es war der Gedanke von Bürgermeister Karl-Heinz Fitz, auf dem Platz hinter dem Stadtmuseum etwas Neues entstehen zu lassen. Im Zeichen des Klimawandels werden bekanntlich im ganzen Land Trinkbrunnen und Verweilzonen in den Citybereichen geschaffen. Deshalb reifte im Rathauschef die Vorstellung von einem Ruheplatz inmitten der Altstadt. Er soll das Zentrum aufwerten. Sicher wäre es vorstellbar gewesen, dort ein zentrumsnahes Parkhaus zu bauen, aber im Stadtrat hielt man sich nicht lange mit Alternativgedanken aus und folgte dem Ansinnen des Bürgermeisters. Offene Kritik gab es nicht an der neuen Planung, aber der Verlust von sieben Parkplätzen wird von den Geschäftsleuten schon bedauert.
Von Anfang hatte die Vorstellung Gewicht, dort nicht nur einen Trinkbrunnen inmitten einer kleinen Grünzone zu installieren, sondern diese auch mit dem Gedenken an die jüdische Gemeinde von Gunzenhausen zu verbinden. Inwiefern dieser gedankliche Ansatz realisiert werden kann, ist noch nicht gänzlich ausgereift. Die Mörsacher Künstlerin Elke Zimmermann hat aber schon einen Entwurf vorgelegt. Jüdische Geschichte – einmal abgesehen von Zeittafeln – transparent zu machen, das ist ein schwieriges Unterfangen. Man wird sehen, wie das gelingen kann.
Foto: Falk
Man sollte sich in Gunzenhausen aber schon bewußt sein, dass es sich bei dieser Stadt um eine Art „Mittelzentrum“ handelt. Die Menschen kommen in die Stadt und gehen Einkaufen, zum Arzt oder sonst was – wie sollen sie das aber bewerkstelligen, wenn im Umland die Dörfer unversorgt von jeglichem öffentlichen Nahverkehr sind? Von da her sehe ich es als falsches Signal, in einer Kleinstadt wie Gunzenhausen die Autos verbannen zu wollen….. ich habe 38 Jahre gut 10km entfernt in einem Dorf OHNE Zug und Bus gewohnt – und weiss was ich schreibe!