Eine runde Sache

10 Jahre Nachbarschaftshilfe Gunzenhausen

Bürgermeister Karl-Heinz Fitz (ganz links) und Helferinnen sowie Helfer der Nachbarschaftshilfe. Foto: Grosser/StGun

„Was wir heute tun, entscheidet darüber, wie die Welt von morgen aussieht!“ Marie von Ebner-Eschenbach war nicht nur eine geniale Schriftstellerin, sondern auch sehr weitsichtig und eine Verfechterin solidarischen Denkens. Denn genau von diesem Anspruch lebt unser freiheitlich-demokratisches Gemeinwesen. Einen großen Teil leisten hochengagierte Ehrenamtliche, wie sie beispielsweise in der Gunzenhäuser Nachbarschaftshilfe zu finden sind. Diese wirkt schon seit einem Jahrzehnt in der Altmühlstadt, die Helferinnen und Helfer wenden uneigennützig einen großen Teil ihrer Lebenszeit für das Wohl anderer auf. Allein im letzten Jahr wurden 63 Hilfsbedürftige versorgt und dabei von den 18 Aktiven rund 1500 Stunden ehrenamtliche Stunden geleistet. Hier gilt es nicht nur zu gratulieren, sondern auch „Danke“ zu sagen. Doch solch ein Einsatz darf niemals selbstverständlich sein. Und es hilft auch nicht, immer nur auf andere zu schauen. So ist der Bedarf an Hilfeleistungen nach wie vor groß, es wird jedoch immer schwieriger Menschen zu motivieren, sich für andere in der Freizeit unentgeltlich einzusetzen. So fehlt schlichtweg der Nachwuchs, dazu werden die helfenden Hände nicht jünger. Aktuell liegt der Altersdurchschnitt bei 76 Jahren, hier muss dringend gehandelt werden. Über das und noch viel mehr wurde kürzlich im Rahmen eines Pressetermins informiert. 

„Jeder von uns kann unverschuldet in eine Notlage oder eine schwierige Lebenssituation kommen und ist dann heilfroh, wenn unbürokratisch und schnell geholfen wird“, erklärt Erster Bürgermeister Karl-Heinz Fitz als Vertreter der Stadt Gunzenhausen, welche auch Trägerin der Nachbarschaftshilfe ist. „Wir können froh sein, dass es Menschen gibt, die sich um Schwächere kümmern und damit aktive Nächstenliebe praktizieren. Solch ein Verhalten verdient unsere Anerkennung. Dazu wird soziale Arbeit geleistet, die für das Funktionieren unserer Gesellschaft dringend notwendig ist. Ohne Institutionen wie die Nachbarschaftshilfe wäre unsere Gesellschaft weniger funktionsfähig. Der Dank der Hilfesuchenden ist dabei vielleicht der größte Lohn und für uns als Menschen wertvoller, als es etwas Materielles jemals sein könnte. Die Helferinnen und Helfer der Nachbarschaftshilfe sind Vorbilder für uns alle.“

Die Koordinatoren Reinhard Adolphs, Alverna Steurer und Werner Seifert berichteten während des Termins von ihrer spannenden und gewinnbringenden Aufgabe. Anwesend waren auch weitere Helferinnen und Helfer sowie Hilfesuchende, die nun selbst aktiv helfen. Die Quintessenz: Nur wer etwas wirklich gerne macht, der denkt mit dem Herzen und zieht für sich selbst einen Nutzen daraus. Die Nachbarschaftshilfe lebt vom Einsatz der Mitglieder und vom solidarischen Miteinander. Dabei waren die „Einsätze“ in den letzten zehn Jahren sehr vielfältig. Von Seelsorge, über Arztbegleitung bis hin zur Unterstützung beim Wocheneinkauf war alles dabei. Versichert sind die Helfenden übrigens über die Stadt Gunzenhausen, hier kümmert sich das Hauptamt um die Bürokratie und die Abwicklung. Die Nachbarschaftshilfe kann sich damit voll auf ihre ehrenamtliche Tätigkeit konzentrieren.

Die Gunzenhäuser Nachbarschaftshilfe ist eine Einrichtung von Bürgern für Bürger. Dem Motto „Gemeinsam statt einsam“ folgend, werden dringend weitere Helferinnen und Helfer gesucht. Wer also Lust hat, bedürftigen Mitmenschen zu helfen uns sich für andere einzusetzen, der darf sich gerne auf der Internetseite www.nachbarschaftshilfe-gunzenhausen.de näher informieren. Persönlichen Kontakt schätzen die Koordinatoren natürlich noch viel mehr. Ihr „Hauptquartier“ befindet sich im Fachwerkstadl „Zum Schießwasen 16“, wo sie jeden Dienstag und Freitag von 10 Uhr bis 12 Uhr die Geschicke der Nachbarschaftshilfe leiten. Telefonisch sind die Herren und die Dame unter der 09831/5749666 erreichbar.

Falk Report jeden Monat per E-Mail bekommen

Der "Falk Report" berichtet  monatlich aus dem Leben im Fränkischen Seenland (Altmühlfranken).

Die Beiträge kommen vom Herausgeber und von Gastautoren. Im Mittelpunkt stehen kommunalpolitische und gesellschaftspolitische Themen. In meiner Eigenschaft als Vorsitzender des Vereins für Heimatkunde Gunzenhausen ist es mir wichtig, historische Beiträge zu veröffentlichen.

Es würde mich freuen, wenn wir auf diese Weise im Kontakt bleiben könnten.

Wir senden keinen Spam! Erfahre mehr in unserer Datenschutzerklärung.

Teile diesen Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..

Post Navigation