Was bringt das neue Jahr?

Eine Betrachtung der politischen Vorgänge zum Jahreswechsel

Der Autor ist in den Kreis der 75er eingetreten. Beglückwünscht haben ihn Bürgermeister Karl-Heinz Fitz (links) und Landratsstellvertreter Günther Obermeier.

Die wahre Einschätzung der gesellschaftlichen und politischen Wirklichkeit ist wesentlich geprägt von  dem medialen Einfluss. Das ist zumindest seit Donald Trump bekannt. 2016, bei seiner ersten Wahl, hat sich schon eine Veränderung angedeutet, 2024 haben sich die Befürchtungen bestätigt. Was wir heute aus den USA hören, das muss in Europa und somit in Deutschland zu denken geben. Ich möchte nicht einem Milliardär, die sich einbildet, mit seinen Eingebungen die halbe Welt verrückt machen zu können, zuviel Aufmerksamkeit schenken und seine abseitigen Bemerkungen auf ein höheres Niveau schieben, aber in einer Welt der veränderten Kommunikationsformen kommt man schlecht umhin, Elon Musk gänzlich auszublenden.

Tatsache ist, dass er eine enorme Medienmacht aufgebaut hat, derer sich der neue amerikanische Präsident frei bedienen kann. Wir können im Januar 2025 nur ahnen, was der Weltpolitik bevorsteht, wenn deren Gedanken politisch umgesetzt werden. Beide verkörpern den radikalen Wechselpfad in der Kommunikation. Konventionen gelten nichts mehr und Versprechungen werden als das Geschwätz von gestern abgetan. Wir sehen „interessanten“ Wochen und Monaten entgegen.

Die Diplomatie von gestern wird von Donald Trump mit Füßen getreten und Elon Musk kläfft dazu lautstark. Mit Sorge beobachten wir, wie sich der Umgang miteinander verändert. Das betrifft in erster Linie die führenden Staatsmänner auf dieser Welt. In Wahlkampfzeiten ist niemand sonderlich zimperlich, das gehört wohl zum politischen Alltag, aber wenn der selbsternannte Politiker Elon Musk wie ein Elefant in der Porzellankiste herumtrampelt (sic!), dann kann das nicht ohne Auswirkungen bleiben. Er äußert sich nicht als unabhängiger und frei denkender Medienmogul, sondern als Angehöriger der Trump-Administration. Seine Worte werden der US-Regierung zugeschrieben. Es ist bedenklich  und gefährlich, wenn Musk als Sprachrohr Trumps wahrgenommen wird.

Als Berater des amerikanischen Präsidenten kann er nicht den deutschen Bundeskanzler als „Narren“ abkanzeln und den deutschen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier als einen „undemokratischen Tyrannen“ beleidigen. Beide Politiker personifizieren die höchsten deutschen Staatsorgane. Jeder patriotisch gesonnene Deutsche wird empfinden, dass hier ein Rüpel am Werke ist, der glaubt, er könne sich alles erlauben. Und er mischt sich in die deutsche Innenpolitik ein („Nur die AfD kann Deutschland retten“). Unschwer kann vorhergesagt werden: das Verhältnis beider Staaten zueinander bleibt nicht das gleiche wie bisher. Das gilt auch für das Klima zwischen den USA und anderen europäischen Staaten.  Und es macht die Welt nicht sicherer. Dazu kommt noch die Ungewissheit, ob und wie sich die USA und Russland auf der internationalen Bühne arrangieren. Die agierenden Charaktere ähneln sich jedenfalls: Putin kassiert ganz selbstverständlich die Ukraine, Trump schwadroniert ganz ungeniert über den Kauf von Grönland.
Wer weiß, was wir in den nächsten Wochen und Monaten aus den USA noch zu hören und zu lesen bekommen? Die deutschen Leitmedien bedienen sich leider viel zu stark an den digitalen Plattformen (X und andere). Mit täglichen Kurznachrichten a la Trump und Musk werden die Menschen emotional beeinflusst, aber nicht objektiv informiert. Wie gut, dass es noch die seriösen Medienhäuser gibt, beispielsweise die Nürnberger Nachrichten, die sich von „X“ (früher: Twitter) als Informationsquelle verabschiedet haben.

WERNER FALK

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Der "Falk Report" berichtet  monatlich aus dem Leben im Fränkischen Seenland (Altmühlfranken).

Die Beiträge kommen vom Herausgeber und von Gastautoren. Im Mittelpunkt stehen kommunalpolitische und gesellschaftspolitische Themen. In meiner Eigenschaft als Vorsitzender des Vereins für Heimatkunde Gunzenhausen ist es mir wichtig, historische Beiträge zu veröffentlichen.

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