Beim Versöhnungsmarsch

Bezirk Mittelfranken im Dienst für eine neue Partnerschaft

Christa Naaß entzündete in Brünn eine Kerze.

Vor zwei Monaten empfingen Bezirkstagspräsident Armin Kroder und seine Stellvertreterin Christa Naaß eine Delegation aus der Region Südmähren in Tschechien mit Kreishauptmann Jan Grolich an der Spitze, der seinen Antrittsbesuch in Mittelfranken absolvierte. Bei dieser Gelegenheit wurde nicht nur über eine Intensivierung der seit 2015 bestehenden Kontakte gesprochen, sondern auch über die Gründung einer Partnerschaft zwischen beiden Regionen.

Kürzlich reiste Christa Naaß nach Tschechien, um an dem „Versöhnungsmarsch von Brünn“ teilzunehmen. 2015 entschuldigte sich der Stadtrat der Stadt Brünn zum ersten Mal für die Vertreibung der Deutschen nach dem Krieg und veranstaltete ein Jahr später den Versöhnungsmarsch, der in umgekehrter Richtung von Pohrlitz nach Brünn geht. Während des Marsches nach Pohrlitz Richtung österreichische Grenze starben damals Hunderte von Menschen.  Die seitdem jährlich stattfindende Gedenkveranstaltung erinnert an die Vertreibung der Sudetendeutschen aus Brünn.

In ihrer Rede betonte die Stellvertreterin des Bezirkstagspräsidenten: „So ein Gedenken prägt sich ein und macht einem mehr denn je bewusst: Immer dann, wenn nationalistisches Denken die Oberhand bekommt, wenn Minderheiten ausgegrenzt werden, das Selbstbestimmungsrecht der Völker missachtet wird – kommt es zu Ausgrenzungen, zu Menschenrechtsverletzungen, zu Vertreibungen, im schlimmsten Fall zu Krieg.“ Partnerschaftsarbeit, so die Politikerin weiter, sei immer auch Friedensarbeit.

„Ich freue mich, dass der mittelfränkische Bezirkstag in seiner jüngsten Sitzung die Weichen für eine Regionalpartnerschaft des Bezirks Mittelfranken mit der Region Südmähren gestellt hat“, so Christa Naaß. Kreishauptmann Jan Grolich bedauerte in seiner Ansprache, dass die heutige Generation den Nachkriegsmarsch nur noch als Geschichte wahrnehme. Angesichts der aktuellen Weltlage sei es aber notwendig, sich an die Geschichte zu erinnern, damit sich Fehler nicht wiederholen.

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