Römisch leben am Altmühlsee

Römerboot wird originalgetreu nachgebaut

Weit sind die Schläge des Hammers zu hören, der Nägel nach altem Vorbild schmiedet. Dazu duftet es ganz leicht nach frisch gebackenem Brot. Um die Ecke kommen ein paar als Römerinnen und Römer verkleidete Männer und Frauen, lachen und scherzen miteinander – einmal im Monat geht es am Seezentrum Schlungenhof recht römisch zu, denn dann treffen sich Interessierte aus nah und fern, um ein Stück Geschichte hautnah nachzuempfinden. Projektleiter Professor Boris Dreyer von der Universität Erlangen-Nürnberg baut mit Freiwilligen originalgetreue Römerboote nach, die auch auf dem Altmühlsee ihre Runden ziehen sollen. Diese lebendige Mischung aus Geschichte und Wissenschaft kommt auch bei Nicht-Römerfans gut an und findet im Rahmen des Interreg-Projekts Living Danube Limes statt. Mittlerweile erregen die Arbeiten sogar internationale Aufmerksamkeit. So war vor kurzem ein Drehteam National Geographics vor Ort, um die spannenden Arbeiten der Bootsbauer vom Altmühlsee zu dokumentieren.

„Unsere römischen Boote bauen wir so historisch wie möglich nach und folgen dabei den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen“, so Professor Dreyer. „Das macht nicht nur Spaß, sondern liefert auch wichtige Einblicke in die Leistungsfähigkeit spätantiker Schiffe. Ohne Rekonstruktionsbauten wie diese wüssten wir wenig über Steuer, Segel oder Riemen. Und wer wie ein Römer denken möchte, der muss auch manchmal selbst in die Haut eines Römers schlüpfen. Von daher hat sich ein regelmäßiger Römertreff etabliert, während dem sich Gleichgesinnte austauschen können.“

Zur Interpretation römischer Kriegstechnik wurde sogar ein sog. Scorpio nachgebaut, eine Art Geschützkatapult aus der römischen Kaiserzeit. Dieses rekonstruierte Kriegsgerät verschießt Pfeile mit einer Austrittsgeschwindigkeit von mehr als 140 km/h und wurde bereits ausgiebig getestet.

Am Altmühlsee wird es nicht langweilig und mittlerweile steht auch die dringend benötigte Halle, welche die beiden römischen Boote beherbergt. Anfang Oktober soll das ältere der beiden Schiffe nach notwendig gewordenen Reparaturarbeiten wieder in den See stechen. Wer hier unterstützen möchte, ist gerne willkommen. Auskünfte zum Projekt und zum regelmäßigen Römertreff erteilt Professor Boris Dreyer unter der Telefonnummer 09131/85-25768 oder per E-Mail unter boris.dreyer@fau.de.

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Die Beiträge kommen vom Herausgeber und von Gastautoren. Im Mittelpunkt stehen kommunalpolitische und gesellschaftspolitische Themen. In meiner Eigenschaft als Vorsitzender des Vereins für Heimatkunde Gunzenhausen ist es mir wichtig, historische Beiträge zu veröffentlichen.

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