Heribert Saal erzählt aus der jagdlichen Praxis
Der Sauerländer Heribert Saal gehört zu den bekannten Autoren der Jagdliteratur. Der 77-jährige lebt seit mehr als einem halben Jahrhundert die Jagd, in seiner Heimat, aber auch als Gastjäger bei Freunden in Kärnten. Von ihm sind bereits mehrere Titel erschienen, das letzte nennt sich „Jagdleben“ und enthält viele Facetten seiner Leidenschaft. Die Hochgebirgsjagd ist für ihn immer ein besonderes Erlebnis. Die Menschen, die auf den Almen leben und wirtschaften, sind ihm ans Herz gewachsen. Und so gibt es eine Reihe von Anekdoten aus seiner Feder. Heribert Saal, der Diplom-Verwaltungswirt in einer großen Bundesbehörde war, lernte hier Männer und Frauen kennen, die nach den Gesetzen des Naturkreislaufs leben. Die Jagd in den Bergen kommt noch aus ohne das Schickimicki-Gebahren, das von einer elitären Gesellschaft andernorts zu erleben ist.
Das Buch besticht durch seine außergewöhnliche Mischung: Der Autor ist nicht nur begeisterter Jäger und Erzähler, sondern auch ein Praktiker, der seine Erfahrungen mit den Lesern teilen will. So beschreibt er nicht nur die Gamsjagd im Berner Oberland und den Fuchsansitz im eigenen Revier in Nordrhein-Westfalen, sondern gibt auch reich bebilderte Anleitungen zum Selbstbau eines stabilen Dreibein-Hochsitzes oder zur einfachen Äsungsverbesserung im Revier. Andere Geschichten widmen sich dem schönen „Drumherum“ der Jagd wie edlen Messern und alten Gewehren. Dieses abwechslungsreiche Potpourri aus jagdlichen Erlebnissen und erprobter Jagdpraxis macht das Buch lesenswert. Jagdmesser aus Damaszener-Stahl sind sozusagen aus dem Feuer geboren. Das Schmieden erfolgt bei Temperaturen um die 1.200 Grad. Der Autor schwärmt: „Sie sind Sinnbilder für Schönheit und Mystik. Vor allem aber sind sie an Schärfe nicht zu überbieten. Was beim gekonnten Schmieden und Fertigen von Damaszenermessern entsteht“.
Heribert Saal: „Jagdleben“, 176 Seiten, ISBN-10: 3702018921, 24,90 Euro, Stocker-Verlag Graz.
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