Zur Wiederaufnahme von Müller und Hummels in die Fußball-Nationalelf
Ich ärgere mich über das kurze Gedächtnis vieler Fußballfans und Sportredakteure, wenn es um die Nominierung der beiden Fußballstars geht. Deutschland ist 2018 bei der EM in Russland nach enttäuschenden Auftritten gegen Mexiko und Südkorea völlig zurecht ausgeschieden. Von 32 teilnehmenden Teams landete die Elf nach dem Vorrunden-Aus auf dem 22. Rang.
Damals gab es in ganz Deutschland einen berechtigten Sturm der Entrüstung über die katastrophal schlechte Performance der Löw-Elf. Die Spiele waren grottenschlecht und somit das frühe Ausscheiden nur logisch. Viele Fans und selbsternannte Experten forderten den Rücktritt des Bundestrainers und den Neuaufbau der Nationalmannschaft. Thomas Müller, Mats Hummels und Jerome Boateng – damals Leistungsträger – waren die größten Enttäuschungen. Sie hatten in ihrer Rolle als Führungsspieler versagt.
Verwundert und verärgert war und bin ich über die Reaktionen der drei Ausgemusterten, die sich von der Konsequenz des Bundestrainers schwer getroffen fühlten. Mats Hummels spricht gar von einer „persönlichen Niederlage“, die ihm Löw zugefügt habe. Ähnlich hat sich auch Thomas Müller wiederholt geäußert. Also: Keine Spur von Selbstkritik oder gar Verständnis für das konsequente Verhalten des Trainers und den lautstarken Ruf nach einem Neuaufbau. Mich wundert, dass die Medien bei der Larmoyanz der 2018er Verlierer permanent mitmachen anstatt sie an ihr Auftreten vor drei Jahren zu erinnern und sie für das blamable Abschneiden mitverantwortlich zu machen.
Sicher sind Müller und Hummels heute wieder ausgezeichnete Akteure, aber damals waren sie es eben nicht. Ihre derzeit gute Form wird enden und dann wird es neue Spielerpersönlichkeiten geben, die den Takt angeben und die anderen mitziehen. So war es immer und so wird es auch künftig sein.
Werner Falk, Gunzenhausen
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