Was sind Umfragen wert?

Unterschiedliches Mobilitätsverhalten

Wie sind die Umfragen zu den aktuellen politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen einzuschätzen? Diese Frage beschäftigt nicht nur die Unionsleute, die über ihren Kanzlerkandidaten zu befinden haben.  Sie stellt sich ganz grundsätzlich.

Ich finde, das Stimmungsbild ist nicht ganz ehrlich, wenn bei Umfragen aktuell noch immer über 60 Prozent sagen, sie seien für härtere Corona-Einschränkungen, aber tatsächlich halten sich immer weniger Menschen (keine 60 Prozent) daran, wie die Inzidenzwerte zeigen. Das offenbart einen Zweispalt, der in anderen Umfragen auch deutlich wird. Geht es um die Lage im Land allgemein, dann werden die größten Sorgen und Bedenken geäußert, geht es um die eigene Befindlichkeit, dann wird große Zufriedenheit erklärt. Beides geht m.E. nicht zusammen. Im Klartext heißt das für mich: die Befragten sind nicht ganz ehrlich in dem, was sie bei Umfragen von sich geben.

Vielleicht ist es ja auch ganz gut, dass sich die Menschen auch in diesen Zeiten auf ihren gesunden Menschenverstand verlassen und das machen, was sie für angemessen halten.

In diesem Zusammenhang möchte ich die Lektüre der Nürnberger Nachrichten von heute (17. April)  empfehlen. Dort wird eine Analyse des Statistischen Landesamts Bayern für die Metropolregion Nürnberg zitiert, wonach es beim ersten Lockdown im Frühjahr 2020 einen Mobilitätseinschnitt  von 40 Prozent (gegenüber 2019) gegeben hat, hingegen beim dritten Lockdown im Frühjahr 2021 nur mehr eine um 14 Prozent geringere Mobilität.

Dass ist bezüglich des Mobilitätsverhaltens zwischen Stadt und Land Unterschiede gibt, das wird in dem Zeitungsbeitrag auch erwähnt. Danach hat sich die Mobilität in den letzten Wochen des Jahres 2021 so dargestellt: Erlangen minus 33 Prozent, Ansbach minus 31 Prozent, Nürnberg minus 29 Prozent – hingegen Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen plus 2 Prozent.

Werner Falk/17.4.2021

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