Käse vom Fränkischen Gelbvieh

Vom Arche-Passagier zur Regionalspezialität


Der Aischgrund-Bauernhof Regus aus Dachsbach-Oberhöchstädt bringt erstmalig einen Käse auf den Markt, der von einem bäuerlichen Betrieb mit dem Fränkischen Gelbvieh stammt.
Dieses einfarbig gelbe-braune Rind , das zu seiner Blütezeit einmal 800.000 Tiere zählte ist heute auf etwas über 1.000 Rinder geschrumpft. Unter der Vielzahl der traditionellen Rinderrassen gilt es als die fränkische Urrasse schlechthin.
Der handwerklich aus der Milch dieser Kühe hergestellte Käse wurde in der Triesdorfer Lehrkäserei des Milchwirtschaftlichen Vereins Franken e.V.  verarbeitet und als würziger Schnittkäse sowie als milder Camembert angeboten. Als weitere Käsespezialität aus der Gelbviehmilch ist ein „würziger fränkischer Tilsiter“ noch in Vorbereitung.

Zu beziehen ist dieser Käse in ausgewählten Käsefachgeschäften sowie im Einzelhandel mit entsprechend ausgestatteten Käsetheken.

Aufgrund seiner Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Klima- und Haltungsbedingungen, seines ruhigen Temperaments und der überdurchschnittlichen Mutterkuheigenschaften war das Fränkische Gelbvieh eine der beliebtesten Rinderrassen. Als klassisches Dreinutzungsrind hat die zunehmende Mechanisierung der Landwirtschaft und das Vordringen von spezialisierten Hochleistungsrindern dieses wertvolle und traditionell mit der fränkischen Heimat verbundene Rind verdrängt.

Die fränkische Rinderrasse kann überleben, wenn es bewusste Verbraucher gibt.

Es wurde daher im Jahre 2018 auch in die internationale Arche-Liste von Slow Food-Deutschland aufgenommen, um das Überleben der Rasse zu unterstützen.

Trotz des dramatischen Niedergangs dieser alten fränkischen Rinderrasse steigt aber heute wieder das Bewusstsein für den Wert solcher ganz speziell an unsere Landschaften angepassten Nutztierrassen. Wir erleben dies mit dem Rotvieh in der Oberpfalz oder dem Murnau-Werdenfelser Rind in Oberbayern. Hier in Franken sind die Bauern stolz, dass nun auch das fränkische Rind – das Franken- oder Gelbvieh –  wieder eine solche Wertschätzung erfährt.

Es liegt aber an den Verbrauchern, ob ihnen dieses wertvolle Stück fränkische Heimat auch seinen Preis wert ist. Die bäuerliche Landwirtschaft und das fränkische Lebensmittel-handwerk stehen in einem harten Wettbewerb mit international agierenden Lebensmittelkonzernen. In diesen Wettbewerb bringen unsere Bauern und unsere Käsereien ihre bäuerliche Heimatverbundenheit, die Erhaltung unserer Kulturlandschaften und die Vielfalt der daraus stammenden fränkischen Regionalspezialitäten ein.

Für den Markt, der heute zunehmend nach Produkten mit authentischer Herkunft, mit einem regionalen Bezug und mit einem an Heimat erinnernden Geschmack sucht, bieten die Käsespezialitäten vom Fränkischen Gelbvieh dafür die passende Wahl.

Die Milch dazu stammt aus dem Gelbvieh haltenden Bauernhof Regus, der zur Vermarktung und zum Vertrieb nun das Unternehmen „Aischgründer Bauernstolz“ gegründet hat. Der Zuchtverband für das Gelbvieh in Bayern hat nun speziell für die Vermarktung von Gelbvieh-Spezialitäten eine Marke kreiert, die von den Mitgliedern für den Vertrieb und das Marketing von Fleisch- und Wurstwaren wie auch von Käse- und anderen Milchveredelungsprodukten genutzt werden kann.

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Die Beiträge kommen vom Herausgeber und von Gastautoren. Im Mittelpunkt stehen kommunalpolitische und gesellschaftspolitische Themen. In meiner Eigenschaft als Vorsitzender des Vereins für Heimatkunde Gunzenhausen ist es mir wichtig, historische Beiträge zu veröffentlichen.

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