Der Prozess „Altmühlfranken 2030“ ist angestoßen
Gemeinsam mit der Landkreisbevölkerung will Landrat Manuel Westphal den Landkreis für die Herausforderungen der nächsten Jahre wappnen und zukunftsfest aufstellen. Dazu habt er den Prozess ALTMÜHLFRANKEN 2030 angestoßen. Auch dieser leidet natürlich unter der Corona-Situation, da Präsenzveranstaltungen derzeit nicht möglich sind. Aus seiner Sicht sind diese jedoch insbesondere am Anfang einer solchen Entwicklung zwingend erforderlich, wenn wir auch breite Teile der Bevölkerung einbinden wollen. Sind später Arbeitsgruppen gebildet, dann kann deren Arbeit sicherlich zumindest zum Teil auch digital erfolgen.
Globale Megatrends, die sicherlich auch im Rahmen von ALTMÜHLFRANKEN 2030 auf der regionalen Ebene eine wichtige Rolle spielen werden, sind Nachhaltigkeit und Klimaschutz.
Dabei ist es dem Landrat wichtig, dass wir nicht „Papier produzieren“ mit abstrakten Thesen, sondern gemeinsam konkrete Maßnahmen diskutieren und in die Umsetzung bringen, die zu einer Verbesserung der Situation führen.
Um dieses Ziel zu erreichen, hat er jetzt im Landratsamt die Erstellung eines Arbeitsprogramms mit konkreten Maßnahmen und Projekten der Landkreisverwaltung in den Handlungsfeldern „Nachhaltigkeit und Klimaschutz“ veranlasst, die hier in den nächsten Jahren unter dem Dach des bereits bewährten „Natur- und Umweltprogramms“ des Landkreises konzipiert und realisiert werden können. Dabei soll zum einen festgestellt werden, welche Maßnahmen bereits laufen und wie diese noch effizienter gestaltet werden können. Dazu gehört beispielsweise die energetische Sanierung weiterer Landkreisgebäude, die weitere Stärkung regionaler Wertschöpfungsketten, die fortschreitende Anpassung des ÖPNV an aktuelle Bedürfnisse u.a. durch den Ausbau des Angebots an Rufbussen und die Installation weiterer PV-Anlagen auf Gebäuden des Landkreises. Weiterhin erstellt die Landkreisverwaltung derzeit einen Leitfaden für die nachhaltige Beschaffung, der sukzessive erweitert werden soll.
Darüber hinaus geht es aber auch um weitere konkrete Schritte, die umgesetzt werden.
Dazu gehört etwa die Erstellung einer aktuellen Klima- bzw. CO2-Bilanz, die in Fortführung des in der Vergangenheit erstellten Klimaschutzkonzepts aufzeigt, wo wir aktuell stehen und die als Basis für die zukünftige Messung der Wirksamkeit von Maßnahmen erforderlich ist.
Die Maßnahmen und Initiativen, die wir entwickeln, sollen zudem durch eine begleitende Öffentlichkeits- und Pressearbeit der Bevölkerung auch als Vorbild und Motivation für die Änderung eigener Verhaltensweisen in diesen Themenbereichen dienen.
Gemeinsam mit dem Unternehmerinitiative für Nachhaltigkeit und CO2-neutrale Produktion in Altmühlfranken, kurz UNNA, werden wir diese Ziele auch in Einklang mit der Wirtschaft umsetzen. Altmühlfranken soll dafür Beispielregion werden. Darüber hinaus wird UNNA sich gemeinsam mit dem Landkreis, der IHK und dem kunststoffcampus auch für die Aus- und Weiterbildung im Bereich der nachhaltigen Produktion engagieren.
In die gleiche Richtung geht auch die Weiterbildungsinitative #DieWirkt – Die Weiterbildungsinitiative ressourcenschonende Kunststofftechnik, für die seitens der TH Deggendorf bereits eine Voranfrage auf Gewährung einer ESF-Förderung beim Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst gestellt wurde. Wegweisend in Richtung CO2-Einsparung könnte sich hier auch die geplante sektorenübergreifende Zusammenarbeit zwischen dem Fachzentrum für Energie und Landtechnik in Triesdorf, Unternehmen und Landwirten aus der Region zur Umsetzung von regionalen CO2-Kompensationsmaßnahmen erweisen.
Weiterhin wollen wir klimafreundliche Mobilitätsformen durch den planmäßigen Ausbau der Infrastruktur im touristischen Radverkehr, wie auch im Bereich des Alltagsradverkehrs stärken,. Neben einer Radwegeanalyse und einer Befragung von Radfahrern soll im nächsten Jahr als planerische Grundlage ein umfassendes Radverkehrskonzept für den Landkreis entwickelt und dann sukzessive umgesetzt werden.
Weiterhin hält es Westphal für wünschenswert, dass der Landkreis die bereits gestartete Wasserstoff-Initiative der Stadt Treuchtlingen unterstützt.
Auch in den „grünen Handlungsfeldern“ der Kreisgartenfachberatung sind zukünftig Projekte vorgesehen, die auch dem Thema Klimaschutz und Nachhaltigkeit zuzurechnen sind:
Zum einen wird der Wettbewerb „Vielfaltsmeisterschaft“ ausgelobt. Hier werden guten Ideen und kreativen Projekte ausgezeichnet, die die Artenvielfalt fördern. Alle Garten- und Vielfaltsfreunde sind dazu eingeladen, sich zusammen mit ihren bayerischen Obst- und Gartenbauvereinen zu beteiligen.
Ein weiteres Projekt ist die Gartenzertifizierung unter dem Motto „Bayern blüht – Naturgarten“. Anmelden können sich alle Bürger, die einen Naturgarten haben und diesen zertifizieren lassen möchten. Bewertungskriterien sind hierbei: Verzicht auf chemische Pflanzenschutzmittel, Verzicht auf chemisch-synthetische Dünger, kein Torf zur Bodenverbesserung, eine hohe biologische Vielfalt-Biodiversität.
Darüber hinaus werden Bauhofschulungen angeboten zur vielfältigen und artenreichen Gestaltung kommunaler Grünflächen.
Im Bereich der Schulen und Bildungseinrichtungen soll mit der digitalen Bildungsregion zukünftig auch ein Schwerpunkt auf die Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz gelegt werden und gesonderte Angebote dafür geschaffen werden. Um im Bildungsbereich auch einen interkommunalen Ansatz zu erreichen, wird der Landkreis auch auf alle Gemeinden zugehen, um weitere Projekte zu generieren und Möglichkeiten der Kooperation auszuloten.
Selbstverständlich sollen die Themen Klimaschutz und Nachhaltigkeit nicht nur seitens der Landkreisverwaltung und im Rahmen von ALTMÜHLFRANKEN 2030 gestärkt werden, sondern ich freue michauch, wenn wir im Kreistag und seinen Ausschüssen weitere Ansätze gemeinsam finden.
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