Stiftung hilft

Wissmüller-Stiftung unterstützt Bezzelhaus

Auf Vermittlung der Stadt Gunzenhausen unterstützt die Wissmüller-Stiftung aus Frankfurt das Bezzelhaus Gunzenhausen.

Wie aber kommt eine Stiftungsvorsitzende aus Frankfurt – in diesem Falle Margarete Wissmüller-Sztulman – darauf, bei der Stadtverwaltung einer Kleinstadt in Mittelfranken nachzufragen, ob es dort unterstützungwürdige Projekte im Sinne der Stiftungssatzung gibt?

Die Wissmüller-Stiftung wurde 2011 in Frankfurt am Main gegründet und verfolgt seither die Förderung junger Menschen, die aufgrund ihres körperlichen, geistigen oder seelischen Zustandes besonders unterstützungsbedürftig sind, um ihnen eine berufliche und soziale Integration in die Gesellschaft zu erleichtern.

Bei der Gründung der Stiftung im Alter von 92 Jahren konnte der Stifter Hermann Wissmüller auf ein erfolgreiches berufliches Leben zurückblicken, das so für ihn mit seinem Hintergrund nicht vorgezeichnet gewesen war. Es war seine eigene Erfahrung der enormen Beschwerlichkeit, ohne Unterstützung durchs Leben zu gehen, die ihn dazu inspirierte, mit der Stiftung jenen zu helfen, die der Unterstützung am meisten bedürfen.

Hermann Wissmüller wurde 1919 Seitersdorf (Gemeinde Haundorf) als jüngster Sohn einer Bauernfamilie geboren. Sein Vater starb, als er erst 17 Jahre alt war. Da feststand, dass der Hof an den ältesten Bruder weitergegeben werden würde, wusste der junge Hermann Wissmüller, dass er seinen beruflichen Weg alleine gehen musste. Schon außerordentlich früh ein passionierter Zeitungsleser, erhoffte er sich von jener Stadt, die dort wiederholt Erwähnung fand, bessere Zukunftschancen – und so verließ er nach nur acht Jahren Volksschule die fränkische Heimat, um seinen Hoffnungen mit 14 Jahren auf dem Fahrrad in das 240 km entfernte Frankfurt am Main zu folgen. „Ein Bäcker ist noch nie verhungert“, hatte sein Vater gesagt, und so absoliverte er zunächst eine Bäckerlehre und wurde Bäckermeister. Nach den beschwerlichen Jahren des Zweiten Weltkrieges entdeckte er seine Liebe zum Kaffee. Mit den 20 Kilo Rohkaffee, die er sich leisten konnte, begann seine berufliche Erfolgsgeschichte, die in der Kaffeerösterei Wissmüller in Frankfurt am Main ihre Grundlage fand.

Diese führte er über 60 Jahre lang gemeinsam mit seiner Ehefrau Hertha Wissmüller, bevor er sie an seine Tochter übergab, die die Rösterei heute weiterführt. Hermann Wissmüller war stets bewusst, dass er seinen erfolgreichen Weg ohne die Unterstützung einzelner familienferner Personen niemals hätte gehen können.

Obwohl er seine fränkische Heimat früh verlassen hat, ist er ihr in Taten und im Herzen stets verbunden geblieben. Die Wissmüller-Stiftung weiß daher, mit der Förderung der Kinder- und Jugendhilfe Bezzelhaus e.V. in Gunzenhausen ganz besonders im Sinne des Stifters zu handeln und freut sich daher ganz besonders über diese Fördermöglichkeit.

Falk Report jeden Monat per E-Mail bekommen

Der "Falk Report" berichtet  monatlich aus dem Leben im Fränkischen Seenland (Altmühlfranken).

Die Beiträge kommen vom Herausgeber und von Gastautoren. Im Mittelpunkt stehen kommunalpolitische und gesellschaftspolitische Themen. In meiner Eigenschaft als Vorsitzender des Vereins für Heimatkunde Gunzenhausen ist es mir wichtig, historische Beiträge zu veröffentlichen.

Es würde mich freuen, wenn wir auf diese Weise im Kontakt bleiben könnten.

Wir senden keinen Spam! Erfahre mehr in unserer Datenschutzerklärung.

Teile diesen Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Post Navigation