„Es geht ein Ruck durch Bayern“ findet der LBV-Vorsitzende
Es ist ein Jahr her, dass das Volksbegehren „Rettet die Bienen“ erfolgreich war. In der Folge ist es zu einem Abkommen zwischen den Vertretern des Volksbegehrens und der Staatsregierung gekommen. „Wir dürfen nach einem Jahr keine Kehrtwende erwarten“, sagt Dr. Norbert Schäffer, der Landesvorsitzende des Landesbunds für Vogelschutz“ im neuen Verbandsmagazin „Vogelschutz“, aber der Naturschutz steht heute besser da als vor einem Jahr.“
Geärgert hat ihn, dass der Schutz von Streuwiesen durch eine Neudefinition von Streuobst ausgehebelt wurde. Dieses Vorgehen nennt er „schlichtweg inakzeptabel“, weshalb der LBV auch Klage dagegen eingereicht habe. Auch für die Anlage von Gewässerrandstreifen einen klaren Gesetzesbruch. Positiv registriert Dr. Schäffer, dass immer mehr Landwirte Blühflächen anlegen und auch in den Privatgärten weniger Pestizide angewendet werden. „Es geht ein Ruck durch Bayern, der auch durch unser Volksbegehren ausgelöst wurde“, stellt der LBV-Chef erfreut fest.
Nach dem Motto „Mehr Teamplayer statt Feindbilder“ soll – so Ministerpräsident Markus Söder – der Natur- und Umweltschutz in Bayern gestaltet werden. Die Bewahrung der Schöpfung sei ihm eine Herzensangelegenheit, schreibt er im neuen LBV-Magazin „Vogelschutz“. Ein Jahr nach dem erfolgreichen Volksbegehren, das er ohne große Abstriche als Regierungsprogramm übernommen hat, erklärt Söder, Artenschutz gehe alle an. Er dürfe nicht nur auf den Schultern weniger Landwirte lasten. Einer der Verfechter des Volksbegehrens, der Grüne-Fraktionsvorsitzende im Landtag, Ludwig Hartmann, spricht zwar auch von einem „gemeinsamen großen Erfolg“, kritisiert aber zugleich, dass geschützte Streuobstbestände verschwinden, nach wie vor Wiesen gewalzt werden dürfen und die Biotopkartierung gestoppt wurde. Deshalb will er den Vollzug des neuen Begleitgesetzes genau überwachen. Er freut sich, dass aus dem Trägerkreis des Volksbegehrens eine vereinte, große bayerischen Umweltbewegung hervorgegangen ist. Hartmann hält es für notwendig, die noch vorhandenen Artenschutzhemmnisse zu beseitigen, aber er findet auch, dass den Landwirten eine naturnahe und auskömmliche Landwirtschaft ermöglich werden muss.
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