Mehr Kindergartenplätze

Bedarfsplan für Gunzenhausen wird erweitert

Der Bedarf an Kindergarten- und Krippenplätzen in der Stadt ist groß. Derzeit stehen 91 Kinder auf der Warteliste für einen Kindergartenplatz, 59 für einen Krippenplatz. Wie bei einer Sitzung des Stadtratsausschusses für Bildung und Soziales bekannt wurde, sieht der Bedarfsplan derzeit 655 Mädchen und Buben in einen Kindergartenplatz, 182 in einen Platz in einer Kinderkrippe und 80 in einem Hort vor.

Derzeit gibt es im Stadtkern 345 Kindergartenplätze, 94 Krippenplätze und 80 Hortplätze, in den ländlichen Ortsteilen sind es 200 bzw. 24 (zusammen also 545-118-80). Dazu kommen noch 16 Plätze in der Großtagespflege Bühringerstraße.

Hinzu kommen im Herbst noch weitere Plätze Großtagespflege in der Nürnberger Straße (AOK-Haus) sowie 50 Plätze (Kindergarten und Kinderkrippe) im dem derzeit im Bau befindlichen Projekt der Lebenshilfe in Gunzenhausen-Süd. In der Bedarfsplanung sind auch 50 Plätze eines noch zu bauenden Kindergartens des Roten Kreuzes in Frickenfelden.

Wie Bürgermeister Fitz erklärte, ist aus dem Plan, einen überbetrieblichen Betriebskindergarten zu schaffen, aus unterschiedlichen Gründen nichts geworden.

In der Projektion geht Klaus Stephan, der Leiter des Hauptamts, von der theoretischen Annahme von 171 Plätze je Geburtsjahrgang aus, im U3-Bereich sind es 182. Zu berücksichtigen ist bei der Planung auch der Faktor 4,5, der für behinderte Kinder und solche, die von einer Behinderung bedroht sind.  Im Klartext heißt das, dass in diesem Fall ein Kind fördertechnisch drei Plätze in Anspruch nimmt.  Bei neuen Projekten ist davon auszugehen, dass die Stadt für ein 50-Plätze-Haus rund zwei Millionen Euro an Kosten anfallen, 723000 Euro hat die Stadt an Pflichtanteil zu tragen, wobei noch der freiwillige Zuschuss für den laufenden Unterhalt dazu kommt.  Nach Stephans Berechnung fördert die Stadt jeden Kindergartenplatz mit 300 Euro, zu der bisherigen Summe von 2,3 Millionen Euro kommen also für die geplanten sechs Gruppen in den nächsten Jahren noch einmal 120000 Euro dazu.

Die Einschätzung des künftigen Bedarfs ist auch ein Blick in die Glaskugel, denn nicht alle Daten können zuverlässig vorausberechnet werden. Tatsache ist aber, dass in Gunzenhausen weitere Plätze notwendig sind.  Deshalb haben die Stadträte den Plan der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Gunzenhausen (DVG in der Ansbacher Straße) mit Zustimmung aufgenommen und den Bedarfsplan entsprechend erweitert.

Jürgen Hildebrandt, der bayerische Organisationsreferent für die Neukonzeption von Kinderbetreuungseinrichtungen, erläuterte die Pläne. Demnach soll das Haus, das derzeit überwiegend kirchlichen Zwecken dient,   in den nächsten Jahren erweitert werden, um dort einen zweigruppigen Kindergarten und eine zweigruppige Kinderkrippe (37 Plätze) unterzubringen.

In der Sitzung nutzten Pastor Gerd Bonnetsmüller aus Windsbach und Gerlinde Alscher, die Leiterin der Freikirche in Gunzenhausen, die Gelegenheit, um die konzeptionellen Vorstellungen der Siebenten-Tags-Adventisten vorzustellen, denn in der Öffentlichkeit gibt es dazu oftmals falsche Eindrücke. Die protestantische Freikirche gibt es in Gunzenhausen seit 1945, weltweit gehören ihr 20 Millionen Menschen an, in Deutschland 35000. Zu den 28 Glaubensüberzeugungen gehören die Wiederkunft Jesu Christi, der Sabbat (Gottesdienst ist am Samstag) und ein Lebensstil, der die Bewahrung der Schöpfung beinhaltet.  Die Kirche ist für alle Kinder offen, also auch für Atheisten, Katholiken, Protestanten, Moslems). Es gibt keine Zugangsbeschränkungen. Eltern, die nicht haben wollen, dass ihre Kinder zum Gebet angehalten werden, müssen ihre Sprößlinge nicht zwangsläufig in den Kindergarten der Freikirche bringen. Die Freikirche ist dem bayerischen Erziehungsplan vollständig unterworfen.

WERNER FALK, Stadtrat der FDP

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Die Beiträge kommen vom Herausgeber und von Gastautoren. Im Mittelpunkt stehen kommunalpolitische und gesellschaftspolitische Themen. In meiner Eigenschaft als Vorsitzender des Vereins für Heimatkunde Gunzenhausen ist es mir wichtig, historische Beiträge zu veröffentlichen.

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