Pilotstrecken im Kreis ausgewählt
Im Rahmen des Projektes „Vielfalt.Erleben.Altmühlfranken“ wurden fünf Kreisstraßen (WUG 1, WUG 5, WUG 11, WUG 16, WUG 18, WUG 28) als Pilotstrecken ausgewählt, deren Straßenränder seit Frühjahr 2020 anders als bislang gepflegt werden. Erste Ergebnisse und Beobachtungen können nun gemacht und anschließend ausgewertet werden. Die Erfahrungen, die gesammelt werden, sollen für weitere Projekte der Artenvielfalt genutzt werden.
Anstatt dreimal Mulchen wird versucht, auf ein- bis zweimalige Mahd umzustellen. Zudem werden ausgesuchte Teilabschnitte der rückwärtigen Straßenrandbereiche ebenfalls unterschiedlich gepflegt. Diese Abschnitte wurden mit Markierungsschildern versehen. Die Pflegeumstellung wird wissenschaftlich begleitet und die Ergebnisse sollen zeigen, welche Pflegemethode zu mehr Artenvielfalt und Reduzierung der Pflegekosten (weniger Pflegerhythmen) führen kann.
Seit einigen Wochen können Biologen entlang der Pilotstrecken beim Kartieren von Pflanzen, Schmetterlingen, Wildbienen und Hummeln, Zauneidechsen und Heuschrecken beobachtet werden. Bei allen ausgewählten Strecken gibt es sogenannte Referenzflächen, die wie bisher vom Bauhof gepflegt werden, um einen Vergleich bezüglich der Veränderung der Biodiversität messen zu können.
Dem aufmerksamen Auto- oder Radfahrer wird nicht entgangen sein, dass die Kräuter im Sommer einen enormen Blütenreichtum zeigen. Die später trockenen Stängel sollen möglichst auch über den Winter als Samenbank und Lebensraum für sich entwickelnde Insektenarten stehen bleiben können. Ob dies gelingen kann oder ob aus Verkehrssicherungspflicht doch noch eine zweite Mahd erforderlich wird, hängt auch maßgeblich vom Wetter ab. Anfang September wird darüber entschieden.
Der Kreisbauhof bittet ausdrücklich darum, von mahnenden Anrufen abzusehen, sondern die im Rahmen des Projektes beabsichtigte „Unordnung“ am Straßenrand zu tolerieren. Der Bauhof hat die Straßenabschnitte im Blick und kommt seiner Unterhaltspflicht nach, sobald dies aus Sicherheitsgründen notwendig sein wird. Es gab auch schon Rückmeldungen aus der Bevölkerung, die sich über die bunten Straßenränder gefreut haben.
Übrigens laufen ähnliche Pilotprojekte bereits erfolgreich beim Staatlichen Bauamt entlang der Bundesstraßen, beispielsweise im Landkreis Neustadt a.d. Aisch-Bad Windsheim entlang der B8 und B470. Auch im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen gibt es Pilotstrecken entlang von Staatstraßen, bei welchen die Pflege umgestellt wird.
Hallo Werner
Zeig diesen Bericht mal deiner Fraktionskollegin. In einer der vergangenen Bauausschusssitzungen hat sie dem Antrag der Grünen einiges an Unwissen entgegengesetzt.
Die Stadt Gunzenhausen darf nicht nur auf die Projekte anderer Gemeinden
Oder des Landkreises verweisen, sondern Vorreiter für Umsetzung von längst überfällig en ökologische n Themen sein.
Wir als Stadtrat stehen in der Verantwortung.
Herbert Gutmann
Fraktionssprecher der Gruenen