Entwurfsplan ist fertig

Landesamt für Schule in Gunzenhausen

Eine dominante Position: das neue Landesamt für Schule. Realisiert wird der Plan des Stuttgarten Architekten Steimle. Foto: Bauamt Ansbach

Der Entwurf des Büros Steimle Architekten GmbH Architekten für den Neubau für das Landesamt für Schule und das Prüfungsamt des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus in Gunzenhausen hat das Preisgericht unter Vorsitz von Peter Brückner überzeugt. Die Jury zeichnete die Arbeit zum Abschluss eines einphasigen Planungswettbewerbs mit demPreis aus. Die Jurysitzung fand unter strengen Auflagen angesichts der aktuellen Situation statt.
Nach zweitägiger Preisgerichtssitzung äußerten sich Staatsministerin Kerstin Schreyer, MdL und Staatsminister Michael Piazolo, MdL sowie der Bürgermeister der Stadt Gunzenhausen Karl-Heinz Fitz erfreut über die Entscheidung.

An der Ecke Bahnhofstraße/Nürnberger Straße entsteht das neue Landesamt.


Bauministerin Kerstin Schreyer, MdL: „Ich freue mich, dass mit der Wettbewerbsentscheidung ein wichtiger Baustein für das Bauvorhaben in Gunzenhausen vollzogen ist. Den Architekten ist es gelungen, mit einem differenzierten Baukörper auf die städtebauliche Situation zu reagieren. Ich begrüße sehr, dass sich das Preisgericht einschließlich Nutzer und Stadt für diese anspruchsvolle Wettbewerbsaufgabe einver-nehmlich auf eine Lösung geeinigt haben.“
Kultusminister Prof. Dr. Michael Piazolo: „Mit dem vorliegenden Siegerentwurf wird das im Rahmen der Heimatstrategie neu gegründete Landesamt für Schule und das Prüfungsamt als Repräsentanz des Kultus-ministeriums auch eine bauliche Heimat in Gunzenhausen bekommen. Dabei freut es mich ganz besonders, dass es im ausgewählten Konzept gelingt, beiden Behörden – vereint in einem Gebäude – ein jeweils eigenständiges architektonisches Gesicht zu verleihen. Dabei entsteht auf höchst ästhetische sowie funktionale Weise Raum für die Gestaltung der bayerischen Schullandschaft. Zugleich konnten die wesentlichen Faktoren der Effizienz und Wirtschaftlichkeit bestmöglich berücksichtigt und für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine hohe Raumqualität gewonnen werden.“
Bürgermeister Karl-Heinz Fitz: „Mit der Sitzung und Entscheidung des Preisgerichts wurde nun ein weiterer wichtiger Schritt unternommen. Der Bürgermeister ist davon überzeugt, dass das Landesamt für Schule und das Prüfungsamt mit der Umsetzung des Projekts hervorragende räumliche Bedingungen zur Bewältigung ihrer Aufgaben erhält. Darüber hinaus entsteht in der Stadt Gunzenhausen auf dem ehemaligen Silo-Areal ein beachtlicher Neubau, der sich städtebaulich exzellent einfügt. Damit wird auch dokumentiert, dass die Behördenverlagerung in Bayern nicht nur den ländlichen Raum stärkt, sondern auch für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausgezeichnete Rahmenbedingungen schafft.“
Im Jahr 2015 beschloss die Bayerische Staatsregierung im Zuge von Behördenverlagerungen zur Stärkung des ländlichen Raums die Gründung eines Landesamts für Schule, das ab 2016 in Gunzenhausen einge-richtet wurde und Anfang 2017 seinen Betrieb aufnahm.
Gegenstand des Realisierungswettbewerbes war der Entwurf eines neuen Verwaltungsgebäudes, mit einer Nutzungsfläche von 3.400 qm auf dem ehemaligen „Silogelände“ in der Innenstadt von Gunzenhausen. Das Grundstück für die neue Behörde erwarb der Freistaat Bayern im Jahre 2018 von der Stadt Gunzenhausen.
Die Aufgabe stellte hohe planerische Anforderungen an die Wettbewerbsteilnehmer. Vor allem galt es die gewünschte Anzahl an Bürofläche für ein funktionales und wirtschaftliches Verwaltungsgebäude zu entwickeln und eine überzeugende Antwort auf die markante städtebauliche Situation zu finden.
Der Wettbewerb war vom Freistaat Bayern, vertreten durch das Staatliche Bauamt Ansbach am 28. August 2019 europaweit ausgelobt worden. Der Auslober hat vorab 5 Teilnehmer gesetzt, 20 weitere Teilnehmer wurden über ein Bewerbungsverfahren ausgewählt. An diesem haben sich Bewerbergemeinschaften aus Architekten und Landschaftsarchitekten beteiligt. Zur Begutachtung durch das Preisgericht wurden insgesamt 22 Wettbewerbsbeiträge eingereicht.
Nach Beauftragung der Architekten und weiterer Fachplaner sollen Mitte des Jahres 2020 die nächsten Planungsschritte beginnen. Die Entwurfs- und Genehmigungsplanung wird rund zwei Jahre beanspruchen. Vorbehaltlich der anschließend erforderlichen haushalts- und bauplanungsrechtlichen Genehmigungen kann danach die Baudurchführung erfolgen.
Unterstützt wurde das Preisgericht von Sachverständigen aus den Bereichen Brandschutz, Wirtschaftlichkeit und Konstruktion und Energie und Klima, sowie von Vertretern des Staatlichen Bauamts Ansbach.

Preise und Anerkennungen:

Preis: Steimle Architekten GmbH, Stuttgart

Preis: Hascher Jehle Design GmbH, Berlin

Preis: Bär, Stadelmann, Stöcker, Architekten + stadtplaner Part GmbH, Nürnberg

Preis: Diezinger Architekten GmbH,Eichstätt
Anerkennungen: Harter + Kanzler & Partner, Architekten PART GmbB, Freiburg
DREI ARCHITEKTEN Haffner Konsek Streule Vogel Partnerschaft mbB, Stuttgart
CODE UNIQUE Architekten GmbH, Dresden
AV1 Architekten GmbH, Kaiserslautern


Auszug aus dem Preisgerichtsprotokoll zum 1. Preis:
Mit zwei gegeneinander versetzten und ineinander verschränkten, nahezu quadratischen Baukörpern gelingt es dieser Arbeit mit einfachsten Mitteln, den komplexen städtebaulichen und funktionalen Anforderungen gerecht zu werden. Über den Versatz werden zwei gut proportionierte Freibereiche definiert: der Stadt zugewandt entsteht ein großzügiger Vorplatz mit dem an dieser Stelle auch richtigliegendem Zugang. Der rückwärtige Versatz ist begrünt, gut geeignet für einen Aufenthalt zwischendurch und angebunden an eine mögliche Durchwegung hin zum Bahnhof. Der etwas höhere Baukörper besetzt die Ecksituation markant, aber ohne jegliche auftrumpfende Geste. Mit dem rückwärtigen, kleineren Baukörper gelingt der Übergang zur kleinteiligen Bebauung entlang der Bahnhofstraße.
Mit der gleichen Präzision und Selbstverständlichkeit, mit der diese Arbeit auf die außenräumlichen Anforderungen reagiert, werden auch für die innere Organisation klare Antworten gegeben.
Selbstverständlich stehen die beiden Baukörper für die beiden Funktionsbereiche Landesamt für Schule und Prüfungsamt. Beide sind um einen sehr ansprechenden, qualitätsvollen Innenhof gruppiert.
Lageplan, 1. Preis (Grafik: Steimle Architekten GmbH)

Eine Ausstellung der Wettbewerbsergebnisse wird voraussichtlich im Juni in der Stadthalle stattfinden. Konkrete Informationen werden noch bekanntgegeben. Eine zusammenfassende Dokumentation wird Anfang Juni auf der Webseite des Staatlichen Bauamts Ansbach (www.stbaan.bayern.de) abrufbar sein.

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2 Thoughts on “Entwurfsplan ist fertig

  1. Ingrid Sauer on 29. Mai 2020 at 20:07 said:

    Im Wettbewerb um den Standort für das Landesamt wurde damals immer „nach geeigneten Gebäuden“ gesucht. Treuchtlingen schied damals recht schnell aus, denn es gab keine ausreichend großen Gebäude. Ebenso fiel Weissenburg am Ende durch das Raster und Gunzenhausen machte mit seiner Bewerung „Haus Silo“ das Rennen.

    Kaum war entschieden, dass das Landesamt nach Gunzenhausen soll, hörte man aber auch dass das Silo zugunsten eines Neubaus weg soll. Ein Städtebaulich prägender Bau mit Jahrhunderte langer Geschichte.

    Das Landesamt ist wieder mal ein Beispiel dafür, wie die Bürger von der Politik eigentlich veräppelt werden. Einen Neubau hätte man überall hinsetzen können: Treuchtlingen, Weißenburg, Pappenheim oder Sammenheim, ganz egal. Man hätte von Anfang an mit offenen Karten spielen können und einfach sagen „wir suchen einen Standort für einen Neubau“. Das hat man aber nicht! Man suchte von Anfang an einen Altbau, in dem das Landesamt einfach einziehen kann.

    Meiner Meinung nach müsste nach der Entscheidung, Silo abzureißen und neu zu bauen, der ganze Standort-Wettbewerb neu aufgerollt werden!

  2. Michaela Brauner on 14. Juni 2020 at 17:54 said:

    Vor Jahren wurde uns Bürgern erzählt, das Landesamt für Schule solle nach WUG.
    Vor Jahren wurde uns Bürgern erzählt, man suche deswegen in WUG nach einer geeigneten Immobilie.
    Vor Jahren wurde uns Bürgern erzählt, Treuchtlingen fällt aus dem Rennen weil dort kein passendes Gebäude vorhanden ist. (-> Bgm Baum, zitiert im Treuchtlinger Kurier)
    Vor Jahren wurde uns Bürgern erzählt, Weissenburg fällt ebenfalls aus dem Rennen.
    Vor Jahren wurde uns Bürgern erzählt, Gunzenhausen hätte doch mit dem Haus Silo ein tolles Gebäud – das nehmen wir.

    Und auf einmal wurde uns Bürgern erzählt, Haus Silo ist total ungeeignet für dieses Projekt uns muss abgerissen werden.
    Wenn dem so ist, warum war es dann überhaupt im Wettbewerb? Dann hätte man doch logischerweise von Anfang an sagen müssen, auch Gunzenhausen hat keine geeignete Immobilie.

    Das Ganze ist mal wieder Volksverarsche pur.
    Treuchtlingen hätte mit dem alten Krankenhaus ebenso eine tolle Immobilie gehabt.
    Neubauten hätte man überall hinstellen können, in Pleinfeld, Sammenheim, Heidenheim, Oberheumödern.
    Aber uns Bürgern tischt man lieber wieder irgendwelche Geschichten auf.

    Leider schläft die Opposition mal wieder.
    Politisch ist das was hier abläuft, ein Armutszeugnis für die Region WUG. Vertrauen in Parteien und Gremien schafft man auf diesem Wege nicht!

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