Ohne Bauern keine attraktive Kulturlandschaft
Der massive Protest vieler sich falsch verstandener Landwirte in diesen Tagen macht ein gesamtgesellschaftliches Dilemma deutlich, dessen zukunftsorientierte Lösung nur in einem umfassenden Gesellschaftsdialog möglich sein wird. Dieter Popp als Sprecher von Slow Food Altmühlfranken ist davon überzeugt, dass dieser Weg unter aktiver Einbindung der Verbraucher der einzige sein wird, der für die Bauern, für den gesellschaftlichen Frieden, dem Ausgleich zwischen Stadt und Land, einer Weiterentwicklung unserer Kulturlandschaft mit ihrer Biodiversität und unserer Lebensqualität jetzt unumgänglich geworden ist, wenn wir – denn darum geht es im Kern – unser Klima ernsthaft retten wollen. Es führt nun kein Weg mehr daran vorbei, die Bauern und natürlich auch die Waldbesitzer endlich in einen konkreten Dialog auf Augenhöhe mit der Gesellschaft zu führen.
So ehrenwert und nachvollziehbar die Proteste dieser Tage sein mögen, sie erzeugen bei großen Teilen der Gesellschaft nach wie vor nur Unverständnis und trotzen der Politik – wie wieder zu sehen war – lediglich hilflose Beschwichtigungsfloskeln ab. Auch die Ankündigung eines weiteren „Gipfels“, nach dem Wald jetzt zur Landwirtschaft, zeigt allenfalls dass hier wiederum nur mit Lobbyisten, nicht aber mit den Verursachern dieser katastrophalen Misere gesprochen werden soll.
Die Probleme liegen auf der Hand und täglich sind es weitere – politisch unverdächtige – Einrichtungen, die uns mit an Deutlichkeit nicht zu übertreffenden Aussagen diese Situation transparent machen. Die UN, der Weltklimarat, die EU und jetzt die Bundesregierung sowie die Bundesländer weisen übereinstimmend auf eine, die gesamte Menschheit bedrohende Umweltsituation hin. Verursacher sind aber wir alle mit unserem völlig überzogenen Konsumdenken. Es ist jedoch fatal, wenn sich nun die Landwirte als einzige an den Pranger gestellt fühlen und sich deswegen so vehement wehren. Aber auch sie kommen nicht umhin anzuerkennen, dass zunehmende Hitzeperioden, vertrocknete Ernten, versiegende Bewässerungsanlagen, verunreinigtes Grundwasser und das dramatische Wegbrechen der für die Bestäubung notwendigen Insekten dramatische Zukunftsperspektiven eröffnen.
Natürlich gehen all diese von uns allen als Konsumenten ausgelösten Bedrohungen der Existenzgrundlage der Menschheit, weit über diese auch die Landwirte betreffenden Rahmenbedingungen hinaus. Die unvorstellbar großem Mengen an Plastik, welche die Weltmeere bis hin zu den Polen, die Binnengewässer und selbst schon unsere heimischen Bäche und Seen massiv belasten, die dramatische Luftverschmutzung in etlichen Teilen dieser Erde, der anschwellende Flüchtlingsstrom aus jenen Ländern, die bereits die Schwelle der ökologischen Belastbarkeit – oftmals mit Unterstützung entwicklungspolitischer Ansätze durch uns – überschritten haben, die abschmelzenden Pole, die nicht versiegende Nachfrage nach klimapolitisch bedenklichen SUV oder die industrielle Gier nach dem Erwerb der Patente auf Saatgut bzw. der Raubzug nach einem immer größeren Landbesitz durch internationale Kapitalgesellschaften zeigen eigentlich unmissverständlich auf, dass der Appell der Landwirte an die Politik, doch bitte mit ihnen zu reden, an die falschen Adressaten gerichtet wird.
Es sind wir Verbraucher – und da die Industriestaaten – die
sich über alle Warnungen hinweggesetzt haben, um einen bequemen Lebensstil ohne
Rücksichtnahme auf nachfolgende Generationen oder benachbarte, von der Natur
weniger begünstigte Bevölkerungsgruppen zu ermöglichen. Ohne diesen völlig aus
dem Ruder gelaufenen Lebensstil des immer Mehr, immer Weiter, immer Bequemer
und vor allem immer Billiger wäre diese dramatische Zuspitzung der Situation
auf unserer Erde niemals zu beklagen!
Vor diesem Hintergrund wäre es auch Aufgabe der Bauernverbände gewesen, ihre Mitglieder
an die Spitze einer Bewegung zu führen, die nach nicht mehr und nicht weniger
trachtet, als mehr Sensibilität sowie Respekt gegenüber unserer Zukunft einzufordern:
gegenüber der uns alle tragenden Natur, beim Respekt im Umgang mit natürlichen
– sowohl erneuerbaren, wie auch nicht erneuerbaren – Ressourcen und vor allem
auch gegenüber Menschen, welche diese Grundlagen des täglichen Lebens durch
nachhaltiges Wirtschaften mühevoll gewährleisten.
Wir müssen im Interesse aller z.B. unser Grundwasser schützen und dieser Forderung können sich auch die Landwirte nicht entziehen. Es nützt daher aber wenig, jetzt nur die Bauern mit dem zu recht verschärften Düngerecht zu belangen. Jetzt müssen endlich alle Verbraucher als Adressaten einer Umweltvorsorgepolitik eingebunden werden. Nur eine massive Veränderung unseres Konsum-verhaltens wird kurzfristig und vor allem umfassend eine Veränderung herbeiführen. Dies wird unweigerlich bedeuten, dass unsere Lebenshaltungskosten – vor allem bei den Lebensmitteln – deutlich steigen müssen, wenn wir alternativ unseren Lebensstil nicht gravierend verändern können oder wollen. Die Politik muss nun den Mut aufbringen, dies als politische Maxime zu verstehen und danach auch zu handeln! Zaghafte Lösungen wie jüngst bei der Festlegung der CO2-Abagbe werden uns leider nicht weiterhelfen können.
„Am deutschen Wesen soll die Welt genesen!“ Dieser uralte, saudumme Spruch scheint wieder aktuell zu sein. Wir Deutsche schützen die Umwelt, nein die ganze Welt, schränken uns ein (bzw. sollen uns einschränken nach den Vorgaben einer gewissen Partei, deren „Obere“ sich in keiner Weise an die Vorgaben halten, die sie ihren UNTERTANEN, jawohl, so meine ich es auch, auferlegen), lechzen geradezu nach immer höheren Öko-Steuern, jubeln Politikern zu, denen wir völlig egal sind und die nur an ihren Posten und Pfründen interessiert sind, glauben alles, was uns die Medien Tag für Tag „servieren“ und so weiter und so fort. Alle Autos sollen elektrisch sein, da ist es ja gut, dass wir die (maroden) französischen AKWs noch haben. Gut ist es auch, dass die Umweltverschmutzung durch Nachbarländer brav an unseren Grenzen haltmacht …
Die „Fridays for (no) future“-Jugend hüpft freitags vergnügt in den Städten umher – Schule ist ja schließlich unnötig, verschmutzt die Umwelt auch und das Gehirn – und daddelt weiter auf ihren umweltschädlichen Hirnschrittmachern rum, lässt sich in dicken Autos rumkutschieren und verunglimpft jetzt kurz vor Weihnachten die alte Generation noch in unverschämtester Weise. Da wissen die Rentner wenigstens, was sie in dieser „FF-Future-Zukunft“ zu erwarten haben. Und die Bauern? Am besten weg mit ihnen! Gemüse und Früchte kann man ja bei Aldi, Edeka usw. kaufen. Milch auch, also weg mit den Kühen, deren Flatulenzen die Umwelt massiv schädigen! Eine Flatulenz-Steuer für Menschen ist auch schon längst überfällig! Das deutsche Wort für „Flatulenz“ fängt übrigens auch mit einem „F“ an. Nicht jeder kann schließlich diesen medizinischen Begriff kennen …
In diesem Sinne können wir beruhigt ins neue Jahr gehen. Bitte, liebe Politiker, schont uns nicht, rupft uns, zerfleddert uns, bis es nicht mehr geht! Gelbwesten wie in Frankreich braucht ihr in keiner Weise zu fürchten! Sonst muss die FF(N)F-Jugend freitags noch mehr für höhere Steuern auf die Straße gehen, bzw. FAHREN!
Silvester 2019, Friede, Freude, Eierkuchen? „Gesellschaftsdialog“ heute“: Fridays for (no) Future wettert gegen die Alten, die wohl hoffentlich bald das Zeitliche segnen werden, der WDR wettert gegen die alten „Umweltsäue“, vergessend, dass diese die (haha) fortschrittliche 68er-Generation darstellen, der andere im „Team“ ersetzt die „Umweltsäue“ durch Nazis, auch vergessend, dass diese ja auch die (haha) fortschrittliche 68er-Generation darstellen. Wir Untertanen, jawohl, zahlen die Gebühren dafür. Sind das jetzt Steuern, Abgaben, Gebühren, Beiträge für Rundfunk oder Wohnung, Wohnungssteuern, „Daseinssteuern“ …? Niemand weiß es so genau. Die Kanzlerin beruhigt uns mit ihren unsäglich banalen Neujahrs-Floskeln und nichtssagenden Worthülsen, die sie wohl im nächsten Jahr genauso bringen wird, ebenso der im Schloss Bellevue residierende SPD-Mann, dessen Reden mit seinen Taten in keiner Weise übereinstimmen. Da lausche ich lieber den Gedichten von Pumuckl.
Ich persönlich fürchte mich vor diesem neuen Jahr, von den darauf folgenden gar nicht zu reden. Am meisten vor unserer „Politprominenz“, ganz egal von welcher Couleur.