Rieter-Kirche: Nationale Bedeutung

Einstufung als kulturelles Erbe

Freuen sich über die Bewertung durch das Landesamt für Denkmalpflege (v.li): Manuel Westphal, MdL, Pfarrer Martin Geisler, Kirchenvorsteher Thomas Müller und Bürgermeister Helmut Schmaußer mit einem der wertvollen Kunstgegenstände der Rieterkirche – dem „Palmesel“.

Die Kirche St. Marien und Christophorus in Kalbensteinberg, bekannt als Rieter-Kirche, ist nun als national bedeutsames Denkmal eingestuft worden. Sie ist seit Langem als „Fränkisches Schatzkästlein“ bekannt, weil sich dort viele im Original erhaltene Kunstschätze befinden, da Kirche und Inventar nie bei einem Brand oder Krieg zerstört wurden. „Mit der Einstufung als national bedeutsames Denkmal wurde nun auch nach außen hin deutlich, dass die Rieter-Kirche nicht nur für die Region eine herausragende Stellung hat, sondern das kulturelle Erbe Deutschlands in besonderer Weise prägt“, freuten sich Pfarrer Martin Geisler, der Kirchenvorsteher Thomas Müller, Bürgermeister Helmut Schmaußer und der Stimmkreisabgeordnete für den Bayerischen Landtag Manuel Westphal, auf deren Anregung die Einstufung erfolgte.

Erbaut 1464 von der Nürnberger Patrizierfamilie Rieter, wurde das spätgotische Gotteshaus unter Hans Rieter (1564-1626) auch ein Ort der Kunst und der Selbstinszenierung. Der Innenraum des Gotteshauses entwickelte sich unter seinem Majorat nicht nur zu einem Gedächtnisraum für die Stifterfamilie, sondern vor allem auch zu einem bedeutsamen Sammelort mittelalterlicher Kunstschätze. Die reiche Ausstattung ist bis heute erhalten und hat der Kirche den Beinamen „Schatzkästlein Frankens“ eingebracht. Neben zahlreichen bildlichen Darstellungen, Figuren und Kunstgegenständen, meist aus dem 15. bis 17. Jahrhundert, seien als besonders herausragende Objekte die Theodorus-Ikone, die Seitenaltäre aus der Werkstatt Michael Wolgemuts, die „Bilderbibel“, der Kolbenturnierhelm oder der „Palmesel“ genannt. Das Gotteshaus gehört damit zu den wertvollsten Sakralbauten in der Region.

„Die besondere kunsthistorische Bedeutung resultiert vor allem aus der reichen Ausstattung der Kirche. Neben konstruktiven Besonderheiten entwickelte sich der Kirchenneubau durch das Mäzenatentum und den Kunstverstand des Nürnberger Patriziergeschlechts derer von Rieter zu einem Sammlerort zahlreicher Kunstschätze von herausragender Bedeutung , einem außergewöhnlichen Sakralbau quasi musealen Charakters“, so der Generalkonservator Prof. Dipl.-Ing. Architekt Matthias Pfeil in seiner Stellungnahme.

Aufgrund dessen wird die Rieter-Kirche als national bedeutsam und prägend für das kulturelle Erbe der Bundesrepublik Deutschland angesehen.

„Die Rieter-Kirche ist ein Aushängeschild, das weit über unseren Landkreis hinaus wahrgenommen wird. Sie ist eine der kunsthistorisch wertvollsten Kirchen in unserer Region. Es freut uns ganz besonders, dass es gelungen ist, dass das Landesamt für Denkmalpflege dieses Gotteshaus auf unsere Anregung hin als national bedeutsam einstuft. Aufgrund dessen gibt es auch weitere Möglichkeiten bei der Sanierung der Kirche, was dem Erhalt der Kirche nachhaltig helfen wird“, so Geisler, Müller, Schmaußer und Westphal unisono.

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